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A
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich leide seit 10 Jahren unter Panikattacken, die vor allem in sozialen Situationen und unter Stressbelastung auftreten. Nach einer Eskalation der Symptome, einem 4-wöchigen Klinikaufenthalt und 6 Monaten Wartezeit habe ich jetzt eine Verhaltenstherapie begonnen, da mir überall gesagt wurde, dass eine Verhaltenstherapie die beste Methode ist, um Panikattacken in den Griff zu bekommen.

Inzwischen hatte ich 5 Therapiestunden und der Therapeut sagt ständig, dass bei meinen Problemen eigentlich ein weiterer Klinikaufenthalt die Lösung wäre, da man soziale Probleme dort viel besser wegtrainieren könnte, als in einer ambulanten Therapie. Ich habe dadurch das Gefühl, er räumt der begonnenen Therapie von vorneherein keine Chancen ein. Wir haben bisher weder ein Ziel für die Therapie vereinbart, noch habe ich irgendwelche Aufgaben bekommen.

Ein Klinikaufenthalt kommt für mich aber nicht mehr in Frage, da ich selbstständig bin, alle meine Kunden verlieren würde und auch mein Mann eine erneute Abwesenheit von mir nicht mehr mitmachen würde. Wie kann ein Klinikaufenthalt positiv sein (auch wenn die Angst verschwinden würde), wenn ich hinterher finanziell ruiniert wäre und die Scheidung ansteht? (was neue Ängste produzieren würde).

Ich brauche also eine ambulante Therapie. Raten Sie zum Wechsel zu einem anderen Therapeuten?

Vielen Dank

18.07.2007 10:46 • 19.07.2007 #1


1 Antwort ↓

B
Hallo Anne 12,

erstmal ein herzliches Willkommen in unserem Forum.

Ich kann Deine Gründe, weshalb Du im Moment nicht erneut in eine Klinik willst, gut nachvollziehen. Die eigene Lebenssituation spielt natürlich auch eine wichtige Rolle, wenn man sich für oder gegen eine Therapie und in welcher Form entscheidet.

So wie Du Deine Situation in der ambulanten Therapie schilderst, sieht es so aus, als hättet ihr keinen Draht zu einander gefunden - und das ist ja wichtig, damit man eine gemeinsame Basis findet und Vertrauen aufbauen kann. Und wenn Du den Eindruck hast, Dein Therapeut würde einer ambulanten Therapie mit Dir von vorn herein skeptisch gegenüber stehen, dann ist das natürlich keine gute Basis für eine Zusammenarbeit. Trotzdem gibt es manchmal auch einfach Missverständnisse. Ich würde deshalb an Deiner Stelle offen mit dem Therapeuten sprechen. Wenn Du dann den Eindruck weiterhin hast, dass eine Zusammenarbeit schwierig ist - dann allerdings solltest Du Dich nicht auf eine therapeutische Beziehung einlassen, gegen die Du Dich innerlich wehrst. Mein Rat: Gehe dann zu Deiner Krankenkasse, erkläre dort die Situation und hole Dir das o.k., Dir einen anderen Therapieplatz suchen zu dürfen, damit Du nicht auf den Kosten sitzen bleibst. Ein Therapeutenwechsel ist nichts Anrüchiges und auch nichts Ungewöhnliches.

Noch eine Bemerkung zum Schluss: Da Du doch schon sehr lange an Deinen Problemen leidest und der Klinikaufenthalt wohl nicht den entscheidenden Durchbruch brachte, solltest Du trotzdem am Ball bleiben und eine ambulante Therapie machen.

Informiere Dich doch auch mal bei der Dornier-Stiftung, die bei Angstbehandlungen sehr gute Erfolge vorweisen kann - wegen den Möglichkeiten einer ambulanten Therapie dort oder wohnortnahen Adressen von Therapeuten/innen.
Hier der Link:

Ich wünsche Dir viel Erfolg und eine Entscheidung zu Deinem Besten

Gruß

Bernd Remelius

19.07.2007 18:41 • #2





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