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C
Zitat:
Ich fühl mich nich dazugehörig, hierhingehörig. Immer wenn ich mit mir allein bin ist es als würde mich eine Stimme zu sich rufen, ins Nichts, dahin wo es kalt still und tot ist. Vor allem in leeren stillen Gängen, wenns auchnoch kalt ist, ist das der totale Partygag für einen wie mich.

Bevor meine Psyche von Panik angefressen war hatte ich das so ähnlich aber jetzt macht mich das ziemlich ratlos, als wäre das die letzte absolute Wahrheit, dass ich von da komme und dorthin gehöre und das alle meine menshclichen Hoffnungen alle fürn Ar. sind. Weil sich hinter allem sowieso nur ein groteskes Lachen verbirgt dass mir jedesmal sagt ''DACHTEST DU WIRKLICH DU KÖNNTEST GLÜCKLICH SEIN? TRÄUM NUR WEITER, IDIOT!!'' und es amüsiert sich köstlich. Als wäre Gott ein sadistisches Wissenschaftlerteam das mit mir Experimente macht. Und ich glaube es, sehe es fast als Tatsache was mir diese (nicht hörbaren) Stimmen aufdrängen wollen.

Ich schweife jetzt grade mit dem Blick zu meiner Tür, suche irgendwas positives hier im Zimmer und etwas sagt mir penetrant ''wohin schaust du denn, wohin schaust du denn?'' so nachm motto ''glaubst du wirklich du kannst dich entspannen, du kannst das leben geniessen? *sadistisches lachen* träum nur weiter! hahah!'' als könnte es sich kaum vor Lachen halten.

Es ist nicht immer so extrem aber einmal am Tag reicht um mich aggressiv zu machen oder manchmal auch zum heulen zu bringen. Ich bin auch recht mutlos weil kaum noch was Spaß macht. wegen dieser ''Stimme''. Wie ne Depression, ein Schuldbewusstsein, als hätte ich nicht verdient glücklich zu sein und jedes mal wnen ich glück fordere kreig ich was aufn Deckel.

Im Halbschlaf hab ich mal wirklich eine Stimme gehört die klang wie ich, wenn ich einen Menshcen zu Tode foltern würde. ''Teuflisch'' könnte man sagen. Ich blieb gelassen und sie verschwand, zeitlgeich hatte ich ein lautes Rauschen im Kopf, als würde ich auf dem Kopf stehn, aber das verschwand zügig... so als hätte jemand die Klospülung in meinem Kopf betätigt.

Dahinter steckt ein Selbstwertproblem, hab ich recht?

(Es tut gut das mal so präzise Niederzuschreiben- Vielleicht hat sogar jemand dasselbe Problem.... naja ich bin mir sogar sicher dass ich nicht der einzige bin und es weit verbreitet ist, ich bin jetzt supersensibel geworden für die Impulse die meine Handlungen leiten ich höre sie fast als Stimmen. Es hat ne Weile gedauert bis ich das so präzise auf den Punkt bringen konnte.... in der Zeit war ich ratlos und hab vor Verzweiflung geheult und wild um mich gechlagen. Solche Sachen, versteckter Schmerz in der Seele, wie n rostiger Nagel es tut Hammer weh wenn er nach jahren seinen Weg nach draussen findet. )


Der Text ist von mir, hier ist er wohl besser aufgehoben. Wie soll ich damit umgehn? Ich weiss auch nicht ob das einen Namen hat. Ich hab nachgelesen, Schizophrenie ist das wohl nicht. Mir fehlt es auch hier an Kompetenz. Am Montag fängt zwar meine Therapie an aber ich frag lieber jetzt schonmal, womit hab ichs hier zu tun? Stimmt es, ist das ein Selbstwertproblem? ''Ich bin es nicht wert glücklich zu sein''?

Dankbar für Antworten,

Craven

11.01.2009 00:00 • 12.01.2009 #1


B
Hallo Craven,

erst einmal hat mich das, was Du geschrieben hast, sehr betroffen gemacht und auch ein wenig erschreckt. Erschreckt nicht, weil ich es so schlimm finde, sondern weil es zeigt, in welch tiefer seelischer Not Du Dich befindest und welche negative innere Haltung Du zu Dir selbst entwickelt hast. Das muß weh tun und darunter mußt Du sehr leiden, auch wenn Du scheinbar schon begonnen hast, deine Gefühle vom Rest Deiner Person abzuspalten (deshalb kommen auch andere in Form von Stimmen ins Spiel), damit es nicht ganz so weh tut.

Trotzdem glaube ich fest, dass es Hilfe für Dich gibt, schrittweise eine Veränderung zu erreichen, um wieder glücklicher zu sein und eine andere Einstellung zu Dir selbst und Deinem Leben zu entwickeln.

Es ist gut, dass Du eine Therapie anfängst.

Es wäre von mir vermessen, hier aus der Distanz und aus den wenigen Informationen im Rahmen eines solchen anonymen Forums eine Diagnose zu stellen. Das werde ich auch deshalb erst gar nicht versuchen.

Eine depressive Entwicklung scheint mir aber auf jeden Fall sichtbar zu sein. Mangelndes Selbstwertgefühl ist dabei nur eine Facette. Dein Problem erscheint mir aber umfassender. Wir sprechen hier dann von sog. Persönlichkeitsstörungen, weil nicht ein spezifisches Symtomcluster vorhanden ist, sondern ein Teil Deiner Persönlichkeit so funktioniert. Dies hängt häufig mit sehr frühen Lernerfahrungen im Leben zusammen. Auf jeden Fall sollte hier ein umfassender Diagnoseprozess stattfinden.

Ich weiß nicht, welcher Art Deine Therapie ist, die bald beginnt. M.E. sollte aber auch eine umfassende psychiatrische Diagnosestellung stattfinden - am besten in einer Ambulanz einer psychiatrischen Klinik. Erst wenn eine umfassende psychologische und psychiatrische Diagnostik stattgefunden hast, kannst Du selbst sicherer einschätzen, wohin Dein Weg gehen sollte, um Veränderungen zu erreichen, wie Du sie Dir wünschst. Das solltest Du auch mit Deinem Therapeuten besprechen.

Ich wünsche Dir alles Gute und vor allem die Zuversicht, dass es für jeden Menschen einen Weg gibt, Veränderungen zu erreichen - gleich wie groß sie sein werden. Aber es gibt diesen Weg - auch für Dich !

Herzlichen Gruß

Bernd Remelius

12.01.2009 09:05 • #2