Pfeil rechts

K
Hallo...
Nun erst einmal etwas zu meiner geschichte :
Ich bin fast 28 !

2006 wurde mein absoluter traum wahr, ich wurde Schwanger, leider wurde ich sehr Krank und musste Meinen Kleinen engel anfang 5. Monat Abtreiben lassen (er lebte noch als ich das entscheiden musste, da keine Hoffnung bestand das er/sie gesund zur welt kommen würde )

2 Monate nach dem das Passierte , hatte ich fürchterliche Krankheits-symptome ...
Schwindel ... Panik... Angst vor derm sterben... Angst vor Krankheiten ... Atemnot und und und...
Ich bin von einem Krankenhaus ins nächste gerannt ...und jedes mal sagten sie nur Ihnen fehlt nichts
Mitlerweile habe ich dies Panikattacken gut im griff und weiß wie ich mich ablenken muss.
Als 1 Jahr später mein Sohn auf die welt kam ... musste ich erst mal lernen ihn zu lieben ... ich konnte es nicht :Cray: Ich hatte totale angst eine Bindung zu ihm aufzubauen , warum weiß ich nicht !!

Ich habe nun 2 gesunde Kinder ...

Ich bin nun schon so weit das ich jeden tag meinen Körper abtaste um ja nichts zu üersehen , der kleinste knubbel deute ich auf Krebs...
Aber ich habe auch wahnsinnige Angst zum arzt zu gehen , denn er könnte ja was finden !!
jedes mal wenn ich etwas mit Krankheiten höre, kommt diese angst in mir hoch !!

Ich kann nicht mehr ... denn meine Kinder vermissen ihre Mutter, es tut verdammt weh zu sehen wie sie immer mehr abstand von mir nehmen weil sie nicht verstehen was mit mir los ist !
Ich weiß selbst nicht was mit mir los ist ....

Welche therapieform würden sie mir denn empfehlen ?
Sollte ich das Stationär machen lassen ??
Ich schaff das nicht mehr ...und ich kann nicht mehr !
LG eine verzweifelte Mutter und Frau

16.03.2009 10:31 • 19.03.2009 #1


B
Hallo kümelchen,

auch wenn ich Dich nicht näher kenne und Du mir verständlicherweise hier nur wenige Informationen geben kannst, wage ich mal eine Festlegung, was mit Dir in erster Linie los ist.
Das steckt m.E. nämlich schon in Deiner Anfrage. Du schreibst da: Als 1 Jahr später mein Sohn auf die welt kam ... musste ich erst mal lernen ihn zu lieben ... ich konnte es nicht :Cray: Ich hatte totale angst eine Bindung zu ihm aufzubauen , warum weiß ich nicht !!
Du konntest keine Bindung eingehen, weil Deine Erfahrung mit Deinem ersten Kind unverarbeitet geblieben ist. Was Du da erlebt hast, löste bei Deinem zweiten Kind massive Verlustangst aus, wieder jemanden zu verlieren, an den Du Dich emotional gebunden hast. Der Schutz, den wir als Menschen da oft wählen, ist die Vermeidung von erneuter Bindung.

Trotzdem willst Du natürlich für Deine Kinder da sein. Und Deine Krankheitsängste sind der beste psychische Kompromiss, den Du derzeit unbewußt findest: erneute Angst vor Verlust, die aber von außen - ohne Deine Verantwortung - durch eine Krankheit herbeigeführt werden könnte.

Die Lösung liegt m.E. eindeutig darin, den Verlust Deines ersten Kindes besser zu verarbeiten (wie hast Du getrauert? wie Abschied genommen? Dich wirklich gelöst? die Geschehnisse damals wirklich akzeptiert und als Teil Deines persönlichen Lebens integriert?)
Zum zweiten wirst Du Deine Ängste m.E. verlieren, wenn Du Dich dann wirklich wieder einlässt, Dich emotional bindest - mit Deinen Kindern, die leben und Dich brauchen - UND akzeptierst, dass es keine Garantie dafür gibt, nie wieder einen schmerzhaften Verlust zu erleben und Dir als Mutter zu erlauben, nicht perfekt sein zu müssen.

Vielleicht helfen Dir diese Gedanken schon weiter - vielleicht brauchst Du aber auch Hilfe. Dies kann ambulant geschehen, aber auch stationär, wenn Du das Gefühl hast, dass Du dazu Abstand und Ruhe vom Alltag brauchst, um weiterkommen zu können.
Schaue mal unter meiner Antwort auf die Anfrage von Qashqaimaus hier im Expertenforum nach. Da habe ich eine subjektive Auswahl einiger Fachkliniken genannt.

Wichtig und gut ist es, dass Du etwas unternimmst und Dich nicht einfach weiterteiben lässt. So wirst Du sicherlich einen Weg finden, Deine derzeitigen Probleme zu überwinden.

Viel Erfolg dabei und alles Gute für Dich

Bernd Remelius

16.03.2009 20:43 • #2


A


Ich kann nicht mehr

x 3


K
Hallo Bernd,

Als ich deinen Text gelesen habe musste ich weinen denn getrauert hab ich nie , nein ich habe ach nie abschied genommen !

Eigentlich hab ich es ganz tief in mich rein gefressen um vor anderen stark zu sein !
Ich hab nach diesem Erlebnis nie jemandem gesagt was ich wirklich empfinde , wie es in mir aussieht !
Viele haben dieses Thema einfach ignoriert oder haben davon abgelenkt wenn ich versucht habe mit jemandem zu reden (war ihnen wohl unangenehm) was ich auch verstehen kann !
Ich danke dir für diesen Gedankenanstoß ... er hat mir wirklich geholfen!!

LG Krümelchen

18.03.2009 23:43 • #3


B
Hallo,

danke für Deine Rückmeldung. Ich freue mich, dass Du weinen konntest. Das ist der Beginn eines wichtigen Prozesses gewesen. Aber lass es nicht dabei bewenden, sondern gehe diesen Weg weiter, bis Du wirklich die Vergangenheit besser verarbeiten konntest und bereit bist. Deine Zukunft anzugehen.

Dabei wünsche ich Dir viel Stärke und einen guten neuen Anfang

Herzlichen Gruß

Bernd Remelius

19.03.2009 17:06 • #4