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F
Guten Tag,

ich bin vor zwei Jahren nach der Aufgabe meiner Selbständigkeit und einer Panikattacke (Im Kindergarten wäre fast ein Kind erstickt) an einer Angststörung erkrankt.
Habe diese mehr oder weniger durch eine kognitive Verhaltenstherapie in den Griff bekommen. Nach dem Suizid meiner Schwägerin (ehm. Inzestopfer) und besten Freundin und der extremen Frühgeburt meines Sohnes habe ich einen Rückfall erlitten, der jedoch auch von Zukunftsängsten und Zwangsgedanken bestimmt war.
Habe mich öfter wieder wohl gefühlt und hatte nur noch gelegentlich mit Herzstolpern und Schwindel probleme, die ich auf die allgemeine Anspannung zurückführe.

Seit ca. 1 Woche leide ich allerdings wieder unter Zwangsgedanken bezüglich meines Sohnes. Früher drehten sie sich draum Ihm etws antun zu können, jetzt geht es eher darum dass ich fürchterliche Angst davor habe päd. Gedanken zu entwickeln. Verspanne mich total und bewerte diese Anspannung als eine eventuelle Erregtheit. Ich ekel mich so sehr vor mir selbst, kann diese Gedanken nicht ertragen, sie machen mich aggressiv gegenüber mir selbst, bin so wütend auf mich selbst und kann es einfach nicht verstehen. Ich liebe meinen Sohn über alles und hatte noch nieeeeeeee im Leben irgendwelche sexuellen Gedanken bezüglich Kindern, nie! Und verabscheue päd. Alles!
Ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll? Wie soll ich denn hier die Gedanken zulassen, vielleicht bewerte ich eine Empfindung falsch? Und glaube daran, Gefühle dabei empfunden zu haben, die vielleicht nur Verspannungen sind.
Habe z.B. meinen Sohn auf der Spieldecke beobachtet und gesehen dass der Body unter der Strumpfhose etwas abstand, dachte an ein steifes Gl.. Verkrampfte am ganzen Körper und beobachtete das Gefühl im Genitalbereich. Ich stellte eine Verspannung fest und fragte mich, ob es eine Erregung ist. SCHRECKLICH!
Meine Therapeutin sagte, dass ich diese Gedanken hätte weil ich sie mir verbiete. Sie sagte ich sollte mir vorstellen ich wäre päd. und den Gedanken zu ende denken.....aber wie...ich kann das nicht!


LG Fiona

03.03.2010 00:53 • 05.03.2010 #1


B
Hallo Fiona,

ich kann mir vorstellen, dass Dich diese Geschehnisse sehr durcheinander bringen. Zwei Dinge sind mir dabei wichtig:
1. die zwanghaften Gedanken selbst und wie damit umgehen ?
2. wo liegen die Zusammenhänge und Gründe, weshalb Du überhaupt auf solche Gedanken kommst und Dir nicht sicher bist, ob Du Dir in diesem Zusammenhang trauen kannst ?

zu 1) da unterstütze ich Deine Therapeutin: die Gedanken sind Gedanken - nichts mehr ! und je mehr Du Dich dafür verabscheust, um so mehr festigen sie sich. Lass sie zu als Signale, dass Du vor irgend etwas Angst hast und das sich so ausdrückt. Lass sie zu als emotionale Impulse, die einfach mal (nicht nur bei Dir !) auftauchen, aber auch wieder verschwinden, wenn Du sie nicht durch Angst und Ärger festhältst. Traue Dir selbst, mache Dir klar, dass Du entscheidest - und nicht Gedanken oder daraus resultierende Gefühle. Und Deine Frage zum Schluss ist angebracht und richtig - wie gehe ich mit den Gedanken um, wenn sie da sind ? Die Frage ist eine Frage für Deine Therapie. Stelle sie so lange bis Du Antworten findest !
zu 2) da gehören viele Themen hin: wie steht es mit Deinem Selbstwertgefühl? mit Deinem Vertrauen, Dir und Deinen Fähigkeiten gegenüber? was bedeutet Sexualität für Dich? welche Einstellungen hast Du da? ist Deine erwachsene Sexualität befriedigend? u.a.m.
Auch dies sind Fragen, die Du im Rahmen Deiner Therapie klären kannst und solltest.

Alles Gute für Dich und herzliche Grüße

Bernd Remelius

05.03.2010 12:56 • #2