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T
Guten Tag !

Ich wache nachts auf entweder schon mit Herzrasen auf , oder wegen Geräuschen. Wenn ich schon das x-te Mal in der Nacht aufgewacht bin, bekomme ich davon Panik. Je mehr ich kurz einschlafe und wieder aufwache desto schlimmer wird die Panik und schwieriger mich zu beruhigen. Es ist wie eine Schlafentzugsfolter. Paar minuten Schlafen - Aufwachen Panik - Beruhigen, paar Min schlafen - Panik....

tagsüber bin ich fix und fertig plus hält es meine ständige Erklältung am Leben und mein CFS

Ich will da wieder raus kommen!

ich habe sehr interessante Beiträge gelesen hier. Vor allem das Akzeptieren und Geschehenlassen der Panik fand ich üerzeugend.
Ich habe das probiert heute Nacht. Ich bin von einem Traum erschrocken aufgewacht mit Herzrasen, und dachte na gut: Willkommen Panik. Ich versuchte immer diesen akzeptierenden Abstand zu wahren. Am Anfang klappte es ein paar mal nach 1/2h mit wiedereinschlafen.
Doch mit dem ständigen Wiederaufwachen gings nicht mehr.

Wie kann ich das Aufwachen und davon Panik bekommen brechen?

ich bin froh, wenn das ohne Medikamente zu bewerkstelligen wäre.
Benzos machen mich zum Zombie.

Besten herzlichen Dank für Ihre HIlfe!
tara

10.02.2009 11:59 • 12.02.2009 #1


B
Hallo Tara,

willkommen hier im Expertenforum.

Das mit dem Akzeptieren der Panikgefühle ist grundsätzlich richtig, wenn es darum geht, keine Angst vor der Angst zu entwickeln, d.h. also nicht schon dadurch, dass Du Panikgefühle erwartest, Dich dann entsprechend beobachtest oder darauf einstellst, alles als furchtbar und katastrophal bewertest, das auszulösen, was Du befürchtest.

Aber natürlich ist das kein Allheilmittel, sondern eine reine Symptombewältigung bzw. eine Vorbeugung, nicht alles noch schlimmer und stabiler zu machen. Also übe das ruhig weiter, aber erwarte davon keine alleinige schnelle Lösung. Begrüsse das Gefühl als Signal, das Dir etwas sagen will, was Du noch nicht bewusst erkennst. Frage Dich kurz - was willst Du mir sagen? wovor habe ich jetzt Angst? was bringt mich um meinen Schlaf? - schreibe Dir das in ein Heft und versuche wieder zu schlafen. Wenn Du länger als 15 Minuten nicht einschlafen kannst, stehe auf, mache etwas anderes (warme Milch !, etwas ruhiges Lesen, ruhige Musik hören o.ä.). Wenn Du Dich wieder müde fühlst, gehe ins Bett.
Gut kann auch sein, eine EntspannungsCD einzusetzen.
Setze Dich am nächsten Tag mit dem, was Du aufgeschrieben hast, realistisch auseinander (ABC der Gefühle ! - vgl. Merkle/Wolf, Gefühle verstehen und bewältigen sowie Wolf/ Ängste verstehen und überwinden aus dem PAL Verlag).

Das ist das, was Du kurzfristig machen kannst. Und vor allem: ärgere Dich nicht darüber, dass Du nicht schlafen kannst. Das ist zwar unangenehm, bringt Dich aber nicht um und ist im Moment nun mal so.

Was damit aber überhaupt noch nicht klar ist: weshalb wachst Du mit Herzrasen auf, was träumst Du, mit was beschäftigt sich Deine Psyche im Schlaf? Da scheinen ja die eigentlichen Ursachen zu liegen, die Du angehen musst, wenn Du eine nachhaltige Lösung entwickeln willst.

Deshalb empfehle ich Dir zwei weitere Schritte:

1. Gehe in ein Schlaflabor und lasse Deinen Schlaf einmal grundsätzlich untersuchen.
2. Lass Dich psychotherapeutisch unterstützen. Damit meine ich nicht einen Facharzt für Psychiatrie und Medikamente (da finde ich Deine Einstellung gut ! keine Diazepame, da sie abhängig machen), sondern einen Psychotherapeuten (Psychologe oder Arzt mit psychotherapeutischer Zulassung).

Ich wünsche Dir bald wieder besseren Schlaf, aber insbesondere die Lösung Deiner Probleme, die zu den Symptomen führen.

Herzlichen Gruß

Bernd Remelius

12.02.2009 12:32 • #2