Pfeil rechts

C
Hallo.
Bei mir geht es eigentlich nur noch um tägliche Kopfschmerzen (seit fast 3 Jahren) und einige körperliche Symptome, z.B. fast ständig wie Stromschläge in den Beinen. Medikamente nahm und nehme ich nicht.

Ich bin jetzt zusätzlich in einer Spezialpraxis für Migräne/Kopfschmerz-Erkrankungen, aber irgendwie hab ich den Eindruck, die Neurologin dort ist etwas ratlos (verschrieb mir erstmal Katadolon), weil es wurde ja schon viel versucht (Klinik, Therapie, viele Untersuchungen etc.). Fast 3 Jahre hab ich gesagt (und Psychiater), es ist die Psyche und nun sagt mir die Neurologin, sie geht von einem körperlichen Hintergrund aus. Gefunden wird aber nichts.

Nun hatte ich ja bis vor 1 Jahr über einen Zeitraum von 2 Jahren viel mit Panikattacken zu tun, ein Gefühl der Angst hatte ich auch fast ständig.
Fühlen tue ich mich zwar immer noch so wie damals schon, aber ich hab eben keine Panikattacken mehr, Angstgefühle auch nicht.

Ich rauche jetzt 3,5 Monate nicht (25 Jahre stark geraucht), aber diese körperlichen Beschwerden gehen nicht weg. Auch sind sogar die täglichen Kopfschmerzen noch intensiver und dauerhaft, was vorher (mit Nikotin) nicht so war. Eigentlich verstehe ich die Welt nicht mehr...
Die Neurologin neulich sagte mir, Nikotin besetzt Rezeptoren im Hirn und das kann Schmerzen flach halten oder bestimmte Symptome nicht durchkommen lassen. Toll, dachte ich, weil das war meine letzte Hoffnung, Alk. meide ich schon seit 2,5 Jahren zu 100%.

Und nichts davon bringt was, jedenfalls nicht körperlich spürbar. Das Thema Zig. ist aber durch, ich hab nicht vor, jemals wieder zu rauchen.

Frage: Kann das alles doch noch was mit Panik/Angststörung zu tun haben? Oder kann ich das nicht mehr haben, weil zu einer Panikstörung Panikattacken gehören und zur Angststörung Angst?
Das Angst/Panik sich quasi ein anderes Ventil sucht, z.B. Dauerkopfschmerz, ist das denkbar? Manchmal kommt mir das so vor. Oder kann das alles nicht sein?

Danke und für 2012 an dieser Stelle noch alles Gute für Sie und das Team hier.

11.01.2012 02:17 • 11.01.2012 #1


B
Hallocrazy,

wenn Du tatsächlich keine Panikgefühle oder starke Angstgefühle mehr hast, dann kann auch eine solche Diagnose nicht mehr gestellt werden. Dafür erst mal herzlichen Glückwunsch, denn dieses Stadium erreicht nicht jeder. gehe nicht so schnell darüber hinweg und mache Dir immer wieder klar, was Du schon erreicht hast.
Möglicherweise musst Du mit dem rest leben lernen, d.h. trotz Restsymptomen Diene Aufmerksamkeit auf die anderen Seiten Deines Lebens lenken und das, was da alles geht ausbauen. Das ist nicht selbstverständlich, denn die meisten Patienten in Deiner Lage habven sehr lange Zeit gelernt und eingeübt, sich mit der Symptomseite herum zu schlagen und es fällt ihnen schwer, davon abzulassen.

Des weiteren vermute ich, dass Dein Gehirn in der ganzen Zeit bestimmte Symptome wie die Kopfschmerzen gelernt hat und die sich unabhängig von den früheren Ursachen verselbständigt haben. Vielleicht wäre zu überlegen, wenn Du ambulant in diesem Schmerzzentrum nicht weiter kommst, noch einmal eine Fachlinik für Schmerzbehandlung in Anspruch zu nehmen. Aber wie gesagt, vielleicht musst Du auch lernen, damit zu leben. Falls Du wirklich den Eindruck hast, dass das Aufhören mit dem Rauchen - was ja auch eine mords Leistung ist ! - die Kopfschmerzen eher verschlimmert haben, dann wäre es m.E. auch einen Versuch wert, Nikotinpflaster zu verwenden und zu beobachten, welche Wirkung diese haben. Oft ist es im Zusammenhang mit Schmerzen ein Prozess mit Versuch und Irrtum, bis man Verbesserungen erzielt.

Ich hoffe, Du findest einen guten Weg für Dich und grüsse Dich herzlich

Bernd Remelius

11.01.2012 12:00 • #2