Wenn es drauf ankommt

Ich möchte euch von einer Erfahrung berichten, bei der ich gemerkt habe, dass die ganze Panik und Handlungsunfähigkeit die wir oft verspüren weg ist, wenn es wirklich drauf ankommt.
Also vor einigen Wochen hielt ich einen positiven Schwangerschaftstest in den Händen und war glücklich. Leider fing nach ca. zwei Wochen ( weiß den Zeitraum nicht mehr so genau) so ein komischer Ausfluss an und irgendwie hatte ich das Gefühl da stimmt was nicht. Beim Frauenarzt war dann klar, dass keine intakte Schwamgerschaft bestand. Trotz der 7. SSW war in der Gebärmutter nichts zu sehen. Gleichzeitig fing eine leichte Blutung. Ich war völlig fertig als der Arzt mir sagte es wird von selbst abgehen man muss nur abwarten. Am nächsten Tag fingen ab Mittag die Schmerzen an. Da sie nur auf der linken Seite waren, wurde ich direkt stutzig und dachte an Eileiterschwangerschaft. Sagte mir dann aber immer wieder :Du Hypochonder denkst mal wieder das Schlimmste. Tja nachts um 0 Uhr wurde ich von den Schmerzen wach, weil sie so stark wurden, dass ich nicht mehr liegen konnte.
Tja was soll ich sagen? Ich, die immer totale Angst vor Krankenhäusern hat, war total gefasst und hatte absolut keine Angst!! Ich weckte meinen Mann, damit wir ins KH fahren und rief meine Mama an, damit sie so lange auf die Kleine aufpasst. Mir war klar, dass ich so schnell nicht nach Hause komme, aber das war mir egal! Ich wollte einfach nur, dass mir geholfen wird. Tja am nächsten Tag, ich wurde natürlich noch nachts stationär aufgenommen, wurde ich wegen Eileiterschwangerschaft operiert. Es ist alles gut und auch der Eileiter konnte erhalten bleiben. Ich hätte nicht mal Angst gehabt wenn sie mich direkt nachts operiert hätten. Hab extra nichts mehr gegessen vorher. Bin selber total überrascht wie ruhig ich war!
Die Woche nach der OP war nicht leicht, ich hatte Schmerzen und trauerte meinem verlorenen Sternchen hinterher. Aber dank Freunden und Familie und dem einfachen Zulassen dieser Trauer geht es mir heute wieder Super! In drei Monaten versuchen wir es erneut.

Diese Erlebnis hat mir gezeigt, dass wir Kraft haben und stark sind auch wenn wir es oft nicht glauben. Genau so war es immer wenn meine Maus im KH war. Ich war stark weil ich wusste, ich muss. Sie braucht mich.
Ich hoffe ich konnte euch etwas Mut machen. Wenn wirklich was ist, wenn wir Nervenstärke brauchen und handeln müssen und wenn wir da durch müssen weil es nicht anders geht, dann schaffen wir es! Und die Anget kann uns dann nicht hindern!
Lg eure calli

Ich finde Deinen Beitrag sehr gut und ermutigend!

Wenn man sich beruft auf die Kraft, die in einem ist, ist nach meiner Erfahrung eine Art der Annahme der Angst. Man lässt sie ggf. da sein, weiss aber, sie bringt einen nicht um oder wird so lähmen, dass nichts mehr anderes möglich ist.

Danke für den Erfahrungsbericht.