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K
Hallo,

eigentlich ging es mir in der letzten Zeit recht gut. Doch dann kam sie langsam wieder die Angst. Am schlimmsten ist diese Gefühl, wenn man nichts machen kann. Wenn man Dinge einfach so hinnehmen muss. Mein Leben dreht sich im Moment nur um meine Krankheiten und so macht mir das Leben langsam einfach keine Lust mehr.

Jetzt habe ich mal wieder einen fiesen Schnupfen, der nicht weggehen will. Resultat: Ich kann kaum noch riechen und schmecken. Der HNO meinte, es läge an meiner schiefen Nasenscheidewand und meinen zu großen Nasenmuscheln. Ich habe entsetzliche Angst davor, dass ich nie wieder richtig riechen und schmecken kann. Ich habe nämlich erfahren, dass man durch einen Schnupfen sein Riechvermögen verlieren kann. Ich bin total verzweifelt, weil anstelle das es weggeht wird es nur schlimmer. Andere haben einen Schnufen und der geht nach 5 / 7 Tagen wieder weg, bei mir nicht, er bleibt und wird schlimmer. Das schlimmste ist, dass es keiner ernst nimmt, alle sagen immer nur, dass ist doch nur ein harmloser Schnupfen. Aber ist es etwas harmlos, wenn man nicht mehr richtig riechen und schmecken kann? Vor 2 Jahren hat das ganze angefangen, seitdem habe ich immer tierische Probleme, wenn ich einen Schnupfen habe.
Zudem kommt dass ich noch an Migräne + Aura ohne Kopfschmerz leide und an dieser Angsstörung Agoraphobie + generalisierte Angsstörung.
Ich beneide andere Freunde so, die immer gesund sind oder, wenn sie krank sind, dann schnell wieder gesund werden. Das einzige gute ist, dass ich jetzt im Januar meine Therapie bei einen anderem Therapeuten machen kann. Am schlimmsten ist nur, dass ich eigentlich niemanden habe mit dem ich über meine Ängste reden kann, weil es eben keiner versteht. Es gab mal eine Situation, in der ich Panik bekam, wo mehrer Freunde dabei waren, alle haben mich anschließend als Zicke bezeichnet, weil ich mich halt in dieser Situation komisch verhalten haben. Seidem habe ich bei einigen einen Ruf weg. Jetzt sitze ich hier und bin total taurig und verzweifelt.....

lg

Kad

01.01.2010 14:36 • 01.01.2010 #1


P
Bist Du schon mal in stationärer Behndlung gewesen?

Zitat:
Der HNO meinte, es läge an meiner schiefen Nasenscheidewand und meinen zu großen Nasenmuscheln.

Da lässt sich doch sicher was dagegen machen oder?

01.01.2010 14:40 • #2


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Weiß nicht mehr weiter

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Hi Pax,

nein, ich habe eine ambulante Therapie angefangen, die ich dann bedingt durch eine neue Arbeit nicht weitermachen konnte. Ich habe jetzt aber das Glück im Januar die Therapie weiterzumachen. Teilweise überlege ich aber auch, ob eine stationäre Therapie manchmal auch nicht schlecht wäre. Bei meiner letzten Therapie habe ich keinen Draht zu meinen Therapeuten bekommen, das macht auch viel aus, finde ich.

lg

Kad

01.01.2010 14:54 • #3


P
Und ich überlege, dass eine stationäre Therapie für Dich wirklich gut wäre.
Vielleicht kannst Du das in diesem Jahr mal in Angriff nehmen.

01.01.2010 14:59 • #4


K
Das Problem bei der stationären Therapie ist nur, dass ich mich
dann irgendwie noch kranker fühlen würde. Ich hasse Krankenhäuser. Ich würde mich dort total fremd fühlen. Deshalb habe ich mich erst einmal für eine neue ambulante Therapie entschlossen. Ich hoffe, dass sie diesmal mehr bringt. Schlimm ist nämlich, dass man mit niemand über diese Krankheit sprechen kann.

lg

Kad

01.01.2010 15:03 • #5


P
Doch, auch das könntest in einer stationären psychosomatischen Klinik.
Viel mit Gleichgesinnten reden.

01.01.2010 15:05 • #6


K
da hast Du bestimmt Recht.

Aber leider dauert es ja auch immer so lange bis man einen stationären
Platz bekommt.

Ich hoffe daher, dass mir die ambulante Therapie weiterhilft, da ich, wenn alles klappt im Januar auch schon damit anfangen kann. Evtl. besuche ich noch mal eine Selbsthilfegruppe. Es ist wirklich sehr wichtig, dass ich diese Krankheit in den Griff bekomme und endlich wieder mehr Lebensqualität.

Mein ehemaliger Therapeut meinte mal, dass es alles eine Sache der Bewertung ist, aber wenn man alle Dinge negativ bewertet, kann das ja nicht normal sein.

Ich hoffe so sehr, dass es bald wieder besser wird mit meiner Nase...

lg

Kad

01.01.2010 15:18 • #7


P
Deine Lebenseinstellung kommt mir sehr bekannt vor. Ich hatte früher die Gleiche. Ich hab mich über meine Krankheit definiert und war neidisch auf Menschen, die gesund und glücklich sein konnten, weil ich mein eigenes Schicksal als dermaßen ungerecht und deprimierend empfunden hab, dass es mein ganzes Denken bestimmt hat.
Aber heute weiß ich: Ich bin mehr als eine Krankheit. Ich bin ja ein Mensch.
Du bist auch mehr als eine Krankheit. Du bist ein Mensch mit Schwächen und Stärken, vor Allem aber ein Mensch mit viel Durchhaltevermögen. Das ist was Gutes!
Es gibt Menschen, denen geht es weitaus schlechter als dir. Und auch deine Freunde, die vielleicht gesund sind, haben trotzdem genau so ihre Probleme wie du. Bei ihnen sind es dann vielleicht Geldsorgen, Finanzierungsprobleme, Ärger mit den Nachbarn, oder sowas.
Jeder hat sein Päckchen zu tragen.

Wenn ich dir nach 15 Jahren Krankheit eines sagen kann, dann das: Mit einer positiven Einstellung erträgt man jede Krankheit besser. Man wird sogar seltener krank. Vor 4 Jahren lag ich jeden Winter durchgehend flach, ich hab jeden Virus abbekommen, der umging. Diesen Winter war ich noch nicht einmal krank.
Mary Poppins wusste das auch schon: Mit 'nem Löffelchen voll Zucker nimmst du jede Medizin.
Eine positive Einstellung sorgt dafür, dass dir die Krankheit seelisch nicht mehr so groß vorkommt, die Konzentration auf das Leben bewirkt, dass die Krankheit in den Hintergrund rückt.

Das geht sicher nicht von heute auf morgen, das weiß ich selber.
Aber je mehr ich akzeptieren konnte, dass ich Sorgen und Probleme hab wie jeder andere auch, je mehr ich gemerkt hab, dass das Schicksal Anderen noch viel schlimmer mitspielt als mir, dass Andere genau so viele Sorgen und Probleme hatten wie ich, und je mehr Aktivitäten ich wieder gemacht hab, desto mehr ist meine Krankheit in den Hintergrund gerutscht.

Früher bin ich ständig jammernd und mit großer Wut im Bauch durchs Leben gegangen. Wenn ich heute jemandem von meiner Krankheit erzähle, heißt es immer: „Was? So viel hast du schon ertragen müssen? Das merkt man dir gar nicht an!“
Und das ist ein sehr gutes Gefühl.
Darauf bin ich sehr stolz.


Viel Erfolg bei der Therapie und liebe Grüße,
Bianca

01.01.2010 16:05 • #8


K
Hallo Bianca,

vielen Dank für Deine lieben Worte. Was Du geschrieben hast, stimmt bestimmt, aber es ist leider sehr schwierig diese Einstellung zu bekommen.
Ich hoffe aber dass ich durch die Therapie eine andere Lebenseinstellung bekomme. Leider ist es wie gesagt nicht so einfach sich mit bestimmten Dingen abzufinden. Ich kann z. B. mit den linken Nasenloch gar nicht mehr riechen, wenn ich jetzt auch noch auf den rechten Nasenloch nicht mehr riechen kann, weiß ich nicht, wie ich das akzeptieren soll. Ich würde es total schlimm finden, nie wieder riechen zu können, egal, wie meine Einstellung wäre. Aber ich will versuchen positiv zu denken. Denn Du hast recht positives Denken kann wirklich sehr viel beeinflussen.

lg

Kad

01.01.2010 17:45 • #9


P
Ich bin auf einem Auge auch fast blind Kad, ich kann nur noch mit dem Rechten gut sehen.
Von daher verstehe ich deine Situation vollkommen.
Für mich wäre es auch schlimm, irgendwann blind zu werden. Ich bin erst 22 und ich will noch lange viel von der Welt sehen können.
Aber man kann nicht bis zu dem Ereignis, vor dem man sich fürchtet, und das eventuell irgendwann eintreten wird, immer nur daran denken.
Sonst verpasst man ja das halbe Leben!

Mir hat es geholfen, mit anderen Kranken zu reden, am Meisten mit meiner Nachbarin. Die hatte schon 5 mal Brustkrebs, Krebs im Rücken, musste sich schon die Halswirbelsäule und die Fußknochen richten lassen, lebt seit ihrer Scheidung allein, weil sie nie einen anderen Mann mehr so sehr lieben konnte wie ihren Ehemann, hat ihren Vater mit 6 Jahren Daheim sterben sehen -und ist glücklich.
Sie ist ein riesen Vorbild für mich und ich mag es, mit ihr zu reden, denn trotz aller schlimmen Schicksalsschläge ist sie tapfer und stark.
Neulich wurde bei ihr wieder der Verdacht auf Brustkrebs geäußert. Das ließ sie ganz kalt, bis das endgültige Ergebnis da war -das war übrigens negativ. Dann war sie erleichtert.

Sie hat mir beigebracht, sich erst um Dinge Sorgen zu machen, wenn sie real und greifbar werden.
Alles Andere ist einfach verschwendete Zeit

Ich wünsch dir, dass dir das in der Therapie klar wird, und dass du dich annehmen kannst, wie du bist.

Mit einer OP könnte man deine Situation wohl nicht ändern?

Liebe Grüße,
Bianca

01.01.2010 18:33 • #10


K
Hi,

das mit dem Auge tut mir leid. Mein Dad hatte vor 3 Jahren Krebs. Es war damals eine fürchterliche Zeit. Aber er hat den Krebs besiegt und er meinte zu mir, dass es nur mit seiner Einstellung zu tun hatte. Er hatte damals gesagt entweder kämpfen oder aufgeben und er hat sich für den Kampf entschieden und ihn gewonnen. Er hat die Chemotherapie gut überstanden, nur die Strahlentherapie nicht so gut. Er konnte damals nichts schmecken. Sein Geschmacksvermögen ist zwar wiedergekommen, aber nur zu 80 Prozent.

Das macht mir manchmal Mut. Morgen gehe ich zum Notdienst. Ich habe den letzten Schnupfen mit Kortisonspray in den Griff bekommen. Der letzte HNO meinte, dass es an einer großen Nasenmuschel liegen könnte, das ich links nichts riechen kann.

Ich will das jetzt mal richtig abklären lassen und hoffe, dass der HNO-Arzt mir morgen weiterhelfen kann.

Man kann es wohl mit einer OP in den Griff bekommen, aber dann wäre da wieder die Angst vor der OP + Nebenwirkungen. Du siehst die Angst kommt immer wieder und hinternd einem immer vor allem. Aber ich will sie ja besiegen.

P.S Hast Du eigentlich schon von dem Chip gehört, mit den Blinde bald wieder sehen können. Die Medzin arbeitet wohl mit Hochdruck dran.

Ich hoffe auch sehr dass die Therapie etwas bringt, dann schaffe ich es vielleicht die Dinge anders zu bewerten und vielleicht kommt dann alles auch nicht mehr so schlimm, bei Dir scheint es ja geholfen zu haben... lg
kad

01.01.2010 18:58 • #11


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Dr. Hans Morschitzky