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P
Hallo,

mein Frau ledet set Jahre unter Angst vor der Angst. Manchmal sind die Attacken schwer und oft, manchmal schwächer und nicht so oft. Es passiert auch manchmal, dass sie sich nicht ein mal alleine zur Mülltonne traut. Obwohl sie direkt vor der Haustür steht. Nun will sie eine Verhaltenstherapie in einer Klinik machen. Wir haben eine in Marburg ( Christoph-Dornier-Stiftung ) gefunden. Jetzt wollte ich Fragen, ob jemand die Klinik kennt, und was er von so einer verhaltenstherapie hält ?

19.11.2009 16:56 • 19.11.2009 #1


Christina
Hallo Paul,

in gewisser Weise gilt das Konzept der Christoph-Dornier-Stiftung als Ferrari unter den Verhaltenstherapien. Es ist sehr intensiv, sehr konzentriert und - manchmal auch nachteilig - sehr auf Angstexposition ausgelegt. Aber die erklären das am Anfang auch, so dass man eine Ahnung davon bekommt, worauf man sich einlässt. Problem: Gerade stationär werden die Kosten u.U. nur von einigen privaten Kassen übernommen. Anders als in normalen Kliniken steht einem dort nämlich 3-4 Stunden pro Tag ein voll ausgebildeter Psychotherapeut zur exklusiven Verfügung.

Grundsätzlich ist Verhaltenstherapie erste Wahl bei Angststörungen, und die Normalovariante kassenfinanzierter Kliniken ist ebenfalls sehr erfolgversprechend. Schaut euch doch mal bei den Schön Kliniken oder bei den AHG-Kliniken um.

Ich war Anfang des Jahres in einer der AHG-Kliniken, in Bad Dürkheim. Hier könnt ihr nachlesen, was einen bei so einem Aufenthalt erwartet.

Liebe Grüße
Christina

19.11.2009 19:26 • #2


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Verhaltensterapie

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K
christina,ich verfolge deine beiträg schon ne zeit du scheinst schon ahnung von dem zu haben was du da schreibst,ich frag dich mal :

hälst du es sinnvoll zum nervenarzt zu gehen oder doch erst zum psychologen?...welcher weg wäre der erste und sinnvollste?

19.11.2009 19:32 • #3


Christina
Zitat von Kerstin40:
hälst du es sinnvoll zum nervenarzt zu gehen oder doch erst zum psychologen?...welcher weg wäre der erste und sinnvollste?
Da kann ich nur mit einem klaren kommt drauf an antworten... Ich gehe mal davon aus, dass wir von einem Zeitpunkt sprechen, zu dem die organische Abklärung bereits ohne Befund beim Hausarzt, Internisten etc. gelaufen ist. Andernfalls wäre das selbstverständlich das Erste. Tendenziell würde ich aus folgenden Gründen empfehlen, zuerst zum Nervenarzt zu gehen:
    Die meisten psychotherapiewilligen Laien wissen nicht, welche Arten von Psychotherapie es gibt, wie sie ablaufen und wann sie geeignet sind. Da sollte ein guter Nervenarzt beraten (ohne schulenblind zu sein!) und auch entsprechend kompetente Psychotherapeuten der verschiedenen Richtungen empfehlen können. Vielleicht kann er es beim Psychotherapeuten auch so eilig machen, dass die Wartezeit etwas kürzer ausfällt. Und: Immerhin kann er mit regelmäßigen Kurzgesprächen helfen, die Wartezeit auf einen Therapieplatz zu überbrücken.

    Nur der Arzt darf Medikamente verschreiben. Wenn also die Symptome sehr einschränkend sind, führt u.U. kein Weg an ihm vorbei. Aber auch wenn man keine medikamentöse Behandlung möchte, ist es von Vorteil, bei jemandem in Behandlung zu sein, dem man wenigstens minimal vertrauen und auf dessen medikamentöse Behandlung man sich im Ernstfall einer psychischen Krise dann einlassen kann.

    Wenn es um eine stationäre Behandlung geht, muss wieder der Arzt ran. Auch da ist es sinnvoll, wenn er einen nicht zwecks Einweisung erstmals zu Gesicht bekommt. Dann kann er auch bei der Wahl der Klinik beraten, auch dort evtl. Druck machen, bzw. ist natürlich eher bereit, sich für einen seiner Patienten zu engagieren.


Einige Psychotherapeuten sind in gewissem Maße schulenblind und/oder überschätzen sich selbst. Man kann sich als Patient leider nicht darauf verlassen, dass sie zugeben, wenn ihre Methode bei bestimmten Problemen weit weniger Erfolge vorzuweisen hat als andere Methoden. Manch einer will sich am Problem des Patienten beweisen, obwohl er auf diesem Gebiet keine Erfahrungen hat, statt den Patienten zu einem kompetenteren Kollegen zu schicken usw. Da schadet eine Auslese oder Kontrolle durch eine parallele nervenärztliche Behandlung nicht.

Was ich nicht empfehlen kann, ist eine Psychotherapie bei einem Arzt für Psychotherapie. Der hat zwar eine entsprechende Zusatzausbildung, die ist aber lächerlich im Vergleich zu einer richtigen psychotherapeutischen Ausbildung. Soll heißen: Psychotherapie nur bei ärztlichen oder psychologischen Psychotherapeuten mit Fachkunde Verhaltenstherapie oder tiefenpsychologischer Psychotherapie. Für das Problem, dass es sowohl unter Ärzten als auch Psychologen schwarze Schafe sowie inkompetente und faule Säcke gibt, habe ich allerdings leider auch keinen Tipp.

Liebe Grüße
Christina

19.11.2009 20:19 • #4


K
danke für deine antwort,wird mir auf jedenfall hilfreich sein,mich zu entscheiden.........

19.11.2009 20:31 • #5





Dr. Hans Morschitzky