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Eigentlich bin ich ja kein großer Freund dieser ganzen tollen Begriffe, die versuchen unsere Probleme zu erklären, aber bei Triggern wissen ja wohl die meisten was gemeint ist.

Manchmal lese ich hier die Überschriften, oder Beiträge und denke, das ich diesen Gedanken jetzt nicht unbedingt in meinem Kopf gebraucht hätte, und ärgere mich darüber, das ich jetzt mehr oder weniger gezwungen bin mich mit diesen Gedanken zu beschäftigen, und mich der Angst zu stellen die sie erzeugen.

Es geht darum das ich mich oft frage ob das gut ist oder schlecht, einerseits denke ich, so ein Mist, hätte ich das jetzt nicht gesehen/gelesen, würde es mir besser gehen, andrerseits freue ich mich ein wenig perv., auf die Herausforderung die mir bevorsteht, und weiß auch, das es sein muss.

Aber muss man es herausfordern, man könnte sich ja durchaus auch mal ein wenig Ruhe gönnen, wo ist das Maß, wie seht ihr das?

05.12.2014 09:03 • 27.01.2015 #1


Bewusst die Konfrontation mit Trigger-Auslösern zu suchen halte ich für eine gute Möglichkeit. Allerdings muss man da schon sehr rational sein. Für eher emotionale (instabile) Personen halte ich das für sehr gefährlich. In der Suchttherapie weiß ich, dass man versucht bestimmte Schlüsselreize (Orte, Gerüche, Musik, ...) mit anderen Assoziationen, als dem Dro.konsum, zu verknüpfen. Das halte ich für einen guten Ansatz.
In Hinblick auf meinen Suizidversuch triggern mich eher Gedanken. Ich habe zu der Zeit viel von Schopenhauer, Marquis de Sade, Epikur, Hegesias und Aufsätze einiger Biologisten (insb. Vertreter des Sozialdarwinismus) gelesen. Das waren Leute, deren Ansichten ich bis heute nicht wiedersprechen kann. Dadurch bildete sich ein Gedankenkonstrukt, was letztlich nur zum Selbstmord führen kann. Ich habe mich mit diesen Konstrukten und Gedankengängen aktiv auseinandergesetzt und kann immernoch nicht wiedersprechen. Jedoch habe ich erkannt, dass man das differenzierter betrachten muss und man sich auch für die Alternative entscheiden kann (Nietzsche und Albert Schweitzer nenne ich hier als Beispiel). Durch diese innere Diskussion, habe ich gelernt böse Gedankengänge leichter abzufedern und zu entwirren.

A


Sollte man sich selbst "Triggern"?

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Achtung einer der Sätze könnte euch triggern

Also, bei mir sind es auch eher die Gedanken, die von Worten die ich lese, oder auch Bildern, sogar manchmal von Menschen die mir begegnen, oder auch Gesprächen, ausgelöst werden, und es fällt mir viel leichter wenn ich die Konfrontation suche, als wenn sie mich so mir nichts dir nichts, aus einer dunklen Ecke anspringt.

Ich denke diese Gedanken Triggern einen, eben weil man ihnen nicht widersprechen kann, man kann es drehen und wenden wie man will, das was man da denkt kann durchaus passieren, und das ist das Problem, man muss akzeptieren das es passieren kann, oder das es möglich ist.

Allerdings denke ich das ein Trigger immer nur ein Sinnbild für die darunterliegenden Ängste ist, und sich mir diesem Sinnbild zu konfrontieren ist eigentlich Zeit und Kraftverschwendung, wichtiger wäre es zu erkennen welche Angst darunter liegt und sich mit der zu konfrontieren, dann gibt es auch keine Trigger mehr.

Das sieht bei mir ungefähr so aus:

Trigger: Aneurysma, Schlaganfall Angst: Lebendig begraben im eigenen Körper Darunterliegende Angst: Keine Möglichkeit zu agieren oder zu reagieren, Hilflosigkeit Ergebnis: Ich habe Angst vor Kontrollverlust

Also wenn ich es schaffe, die Angst vor Kontrollverlust zu akzeptieren, oder ich ab und an mal zulasse die Kontrolle zu verlieren, werden die anderen Ängste automatisch weniger, und ich brauche mich damit nicht mehr zu konfrontieren.

Eine andere Sache ist das Maß an Konfrontation, manchmal denke ich das man, vor lauter Konfrontation, vergisst auch mal völlig normale Sachen zu machen, einfach das Leben auch mal eine Weile laufen zu lassen, und dadurch Probleme eher am Leben erhält, als sie zu lösen.

Marquis de Sades Sodom-Geschichte wollte Ich mal bei Ebay ersteigern, klappte aber nicht. Kuntergrau, kannst Du Bücher über den Sozialdarwinismus empfehlen (sehe mich auch als Sozialdarwinisten)?

was ich mich frage ist, ob es gut ist hier im Forum zu schreiben und sich (übertrieben 24 Std.) mit der Angst zu beschäftigen.
Wir denken ja nur noch an die Angst. Lesen hier Beiträge auch ab und zu wirklich sehr schlimme Schicksalsschläge.

Da bin ich genau der selben Meinung, das war auch ein Anlass für dieses Thema, und der Grund mich schon 2x abzumelden, ich denke manchmal man muss es vielleicht wirklich einfach nur loslassen, aufhören sich damit zu beschäftigen, auch mit den Problemen der Anderen, anderseits ist es aber beruhigend zu sehen, das man im Verhältnis zu anderen mit den selben Problemen, schon ein Stück Abstand gewonnen hat, und wenn man andere bei Problemen, durch die eigenen Erfahrungen unterstützen kann ist das auch ein gutes Gefühl.

Es wird wohl wie bei fast allem im Leben, ein wenig von beidem sein, was einen wieder auf den richtigen Weg bringt, allerdings ist es schwierig, das richtige Maß zu finden.

Zitat von Black Sheep:
Da bin ich genau der selben Meinung, das war auch ein Anlass für dieses Thema, und der Grund mich schon 2x abzumelden, ich denke manchmal man muss es vielleicht wirklich einfach nur loslassen, aufhören sich damit zu beschäftigen, auch mit den Problemen der Anderen, anderseits ist es aber beruhigend zu sehen, das man im Verhältnis zu anderen mit den selben Problemen, schon ein Stück Abstand gewonnen hat, und wenn man andere bei Problemen, durch die eigenen Erfahrungen unterstützen kann ist das auch ein gutes Gefühl.

Es wird wohl wie bei fast allem im Leben, ein wenig von beidem sein, was einen wieder auf den richtigen Weg bringt, allerdings ist es schwierig, das richtige Maß zu finden.


so gehts mir auch. Einerseits hilft es mir einerseits auch wieder nicht.
Ja das richte Maß zu finden ist schwierig.

ich glaub wirklich gesund ist man, wenn das einem was man liest nichts mehr ausmacht und man es einfach hinnimmt.

Interessantes Thema. Ich denke je stabiler ich werde, desto weniger kann mich irgendwas triggern und der Abstand zum Geschriebenen wird größer.
Meiner Meinung nach muss jeder erst mal selbst gucken wo er steht und wie weit er ist. Ich würde hier bestimmte Rubriken nicht lesen, wenn die Angst noch in mir stecken würde. Da hätte ich wahrscheinlich nur verglichen und geguckt ob ich das auch habe/spüre.

Für mich ist es ein gutes Zeichen, dass ich einfach nur zum Zeitvertreib hier lese und bei manchen Usern denke; ach da steht er gerade, jetzt müsste er aber langsam einen Schritt weitergehen. Nur vom Symptome beschreiben und in sich reinhorchen wird es nicht besser. Da sind ja schon manche Antworten Schlüsselreize.

LG Hola




Dr. Reinhard Pichler
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