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Hallo
Ich heiße Carmen,bin 36Jahre alt und Mutter von 4Kindern.
Bis zu einer ambulanten Tennisarm OP im August 2005 war ich gesund.Ich hatte zwar Bluthochdruck und eine supraventrikuläre Tachikardie,bekam bei kleineren körperlichen Belastungen Luftnot,einen roten Kopf und Herzrasen,aber ich lebte damit.Leider nahm ich den verordneten Betablocker nicht ein,da ich es einfach zu leicht nahm.Ich ging nicht oft zum Arzt,da ich nie wehleidig war.OPacute;s steckte ich super weg und war einen Tag danach wieder so fit,das die Ärzte oft scherzhaft fragten,ob ich überhaupt operiert bin.Meine Kinder bekam ich so nebenbei und eines davon allein zu Hause.Als der Notarzt eintraf,bekam ich einen Anschiss,weil ich schon wieder rumflitzte.
Bei dieser Tennisarm OP war nun alles anders und mein Leben von einem Tag auf den anderen ganz anders.
Ich ging guten Mutes zur OP.Der Arm wurde abgebunden und örtlich betäubt.Nach der OP öffnete der Arzt den Schlauch am Arm und das Betäubungsmittel verteilte sich im Körper.Leider sagte der Arzt mir nicht,das das Auswirkungen auf den Kreislauf hat.Und so hörte ich am Überwachungsgerät wie mein Herz extrem langsam wurde,kurzzeitig ganz aufhörte,dann raste und endlich wieder normal schlug.Mir war total schwindlig und ich hatte natürlich Angst.Vom Arzt kam nur-Frau B.sind sie noch da?Die Angst legte sich sofort,als das Herz wieder normal schlug.Es war alles okay.Irgendwann konnte ich dann aufstehen und gehen.Im Wartezimmer wurde mir wieder extrem schwindlig und die Beine wollten mich nicht tragen.Ich ging an die luft und es wurde besser.Ich mußte aber noch 2km nach Hause laufen,denn Autofahren konnte ich wegen dem Gips ja nicht.Der Weg zog sich,ich war total schwach,die Beine zitterten und ich schwitzte extrem.Zu Hause angekommen schlief ich die nächsten Tage nur.Sogar der Weg zur Toilette war zuviel.Ich hatte starke Schmerzen.Nach 3Tagen fühlte ich mich aber wieder so fit,um meiner Arbeit dem Zeitungaustragen nachzugehen.So trug ich bergauf-und ab 450Zeitungen aus.Ich schwitzte extrem,der Blutdruck und die Tachikardie machten mir zu schaffen,aber es ging.Wieder zu Hause,wurde mir Abends in der Küche wieder extrem schwindlig,das Herz raste und ich mußte mich setzen um nicht umzufallen.Da ich nie wehleidig war,schon öfter mit Unterzuckerungen zu tun hatte,es Sommer war und ich wenig getrunken hatte,dachte ich-ess und trink ertsmal was,dann geht es wieder.Nach einiger Zeit besserte es sich und ich vergaß es.Nach dem Abendbrot ging es auf dem Sofa aber von neuem los.Schwindel,Luftnot,das Herz raste extrem.Ich legte mich hin und hoffte,es würde besser werden.Ich täuschte mich.Es wurde immer schlimmer.Durch das Herzrasen und die Luftnot bekam ich nun auch noch Angst.Nach fast 2Stunden in denen es immer schlimmer wurde,brachte mich mein Mann in die Notaufnahme.Ich mußte warten,konnte aber nicht sitzen bleiben.Ich hatte das Gefühl,das es beim Laufen besser wäre.So stützte mich mein Mann und ich lief unruhig umher.Endlich war ich dran.Das EKG zeigte geringe Veränderungen und eine Herzfrequenz von 180.Der Arzt war ratlos.Ich konnte nicht auf der Liege liegen und setzte mich immer wieder hin,da ich im Liegen gleich gar keine Luft mehr bekam.Der Arzt wußte nicht weiter und rief den Chefarzt aus dem Bett.Nach einer für mich ewig langen Zeit kam er.Nun standen beide vor dem EKG und rätselten.Ich wollte nur meinen Mann an meiner Seite,saß auf der Liege,alles drehte sich und ich japste nach Luft.Die Schwester kannte mich persönlich und hielt auch meine Hand.Irgendwann konnte sie es auch nicht mehr mit ansehen und legte mir von sich aus eine Infusion.Dann fuhr sie die Ärzte an,doch endlich etwas zu tun.Ich konnte nicht mehr.Der Chefarzt massierte meine Halsschlagader,drückte mir in den Magen und ich mußte gegendrücken.Dadurch ging der Puls für die Zeit dieser Manöver minimal runter,um danach noch mehr anzusteigen.Für den Arzt war das der Beweis,das die Ursache nicht am Herzen liegt und ich eine Panikattacke habe.Irgendwann spritzten sie mir dann Falicard,was erst beim zweiten Mal endlich Wirkung zeigte.Ich hatte zu dem Zeitpunkt seit 4Stunden eine Herzfrequenz von 180 und war fix und fertig.Sobald das Herzrasen vorbei war,fiel ich auf die Liege zurück und war total K.O. Der Arzt fragte mich,ob ich meinen Betablocker genommen hätte und ich machte den Fehler,log und sagte ja.Mir war da alles egal.Hauptsache,es war vorbei.Da ich ja angeblich eine Panikattacke hatte,wurde ich,obwohl ich total ruhig und fix und fertig war,mit Faustan ruhiggestellt und kam auf Station.Am nächsten Tag wollte ich nach Hause,bekam aber zur Antwort-so wie sie aussehen,können sie nicht heim.Ich war kreidebleich,zitterte und konnte mich nicht auf den Beinen halten,war aber total ruhig..So wurde in den nächsten Tagen ein Belastungs EKG gemacht,welches abgebrochen werden mußte,weil der Puls und der Blutdruck sofort hochschossen,Schlafapnoe wurde ausgeschlossen,Langzeitblutdruck u.s.w. Bis auf EKG Veränderungen,meine Tachikardie,Bluthochdruck,Veränderungen im Herzecho wurde nichts festgestellt.Das konnte alles laut Ärzten nicht die Ursache sein.In der Notaufnahme waren zum Zeitpunkt des Anfalls der Blutzucker,die Leukos und das Kreatinin erhöht.Auch nicht die Ursache.
Ich hatte weitere solcher Attacken in abgeschwächter Form.Jedesmal nach dem Frühstück und ich bekam jedesmal Faustan.Da der Kaffee sehr stark war,vermutete ich ihn als Ursache.Nach dem weglassen,blieben die Attacken aus.Trotzdem ging es mir nicht besser.Ich konnte vor Schwäche kaum laufen,mir war schwindlig,zitterte,hatte Durchfall,schwitzte und hatte Luftnot und Herzrasen bei geringster Belastung.Nach 3Tagen stand ein Psychologe an meinem Bett.Er fragte,suchte und fand in meiner Vergangenheit einen angeblichen Auslöser.Die Diagnose Panikattacken war bestätigt.Ich wurde mit dem Hinweis auf eine Therapie entlassen.Mein Mann mußte mich stützen,sonst hätte ich den Weg nicht geschafft.Zu Hause tranken wir Kaffee.Wieder so eine Attacke.Mein HA kam und spritzte mir Faustan.Irgendwann nahm ich 3mal1 Faustan,nur um etwas ruhiger zu sein.Bei solchen Attacken bekam ich zusätzlich noch welches gespritzt.Besser ging es mir trotzdem nicht.Ich war körperlich absolut nicht mehr belastbar,schwitzte stark,mir war schwindlig wenn ich aufstand und stehen mußte,ich hatte Durchfall,Luftnot,eine permanente innere Unruhe trotz Faustan,das Herz fing immer wieder an zu rasen,der Ruhepuls war viel zu hoch,ich konnte kaum laufen und schlief nur noch,wenn es ging.
Immer wieder Faustan.Eine Psychotherapie die nichts brachte,5Wochen in einer Psychosomatischen Klinik in denen ich noch fertiger war,weil ich mich anstrengte um allen Anforderungen gerecht zu werden,alles mitmachte,nur um körperlich noch fertiger zu sein.Dort wurde mir gesagt,ich hätte Panikattacken und Agoraphobie.Ich hatte Angst in einem Geschäft umzufallen,weil mir ständig schwindlig war und ich auch unter normalen Bedingungen nicht stehen konnte.Ich wies darauf hin,das ich zu Hause sehr wohl einkaufen gehe,wenn ich mit dem Auto hinfahren kann und einen Korb zum Abstützen habe.Die Diagnose blieb.So wurde ich entlassen.Ich hatte zwischenzeitlich den Faustanentzug allein geschafft und nahm nun das AD Mirtazapin.
Dann kam die große Feier zur Einschulung meiner Kleinsten und der Konfirmation meiner Großen mit vielen Gästen zu Hause.Ich schaffte beides ohne Panik und ging auch mit zu den Feierstunden.Ich mußte beim Laufen gestützt werden und war die Tage danach körperlich völlig fertig,aber ich habe es geschafft.
So ist es nun bis heute.Ich nehme den Betablocker regelmäßig,diese Attacken traten nicht wieder auf.Es sei denn,ich vergesse ihn.Dann kommt spätestens abends das Herzrasen wie an dem Abend damals.
Besser geht es mir trotzdem nicht.Ich kann nicht stehen,habe ständig Durchfall,mir ist schwindlig,ich habe Sehstörungen-kann schnellen Bildern nicht mehr folgen,die Augen kommen einfach nicht hinterher,ich schwitze stark und habe Luftnot bei geringster Belastung,ich zittere und bin nicht mehr belastbar.Und das alles ist ständig da,nicht nur zeitweise.
Ich habe einige Diagnosen wie eine EBV und Yersienieninfektion zum Zeitpunkt der OP,supraventrikuläre Tachikardie mit T-Negativierungen im EKG,Bluthochdruck,Milzvergrößerung,VitB12 Mangel,Insullinressistenz,Struma diffusa et multinodosa,eine geringe Aorteninsuffizienz und Kalkansatz am Mitralsegel und ein überaktives Immunsysthem.Meine Leukos sind ständig erhöht.
Trotzdem kann nichts die Ursache für meinen Zustand sein.Und so ist es jetzt seit dem August 2005.Ich bin krankgeschrieben,werde mit AD behandelt und die Ursache sollen Panikattacken sein.
Jetzt meine Frage an euch.Was meint ihr?Ist das bei mir eine Panikerkrankung?Kann es damals eine Panikattacke gewesen sein?Kann es einem dann mit diesen Symptomen permanent so schlecht gehen?Es müßte doch zwischendurch mal besser sein.Ich vermeide nichts,gehe zum Arzt und einkaufen,zu Elternabenden in die Schule.Trotzdem wird es nicht besser.Was würdet ihr mir raten?Wie sind eure Erfahrungen.
Bitte entschuldigt die Länge des Postings.Ich hoffe,das sprengt hier nicht den Rahmen.Aber ich dachte,ihr könnt euch so ein besseres Bild machen.
Vielen Dank fürs Lesen.
LG Carmen

15.01.2007 17:49 • 22.01.2007 #1


H
Hallo Carmen
Ich habe diese Attacken jetzt seit sieben Wochen,bei mir gehen sie auch nicht weg.habe langsam das gefühl ich werde irre.das einzige was mir hilft ist immer wieder über diese Krankheit zu lesen,wie hier im Forum.habe jetzt einen Therapeuten aufgesucht,mal sehen ob es hilft.ich rede mir immer wieder ein...es kann mir nichts passieren ich werde nicht sterben.

18.01.2007 03:12 • #2


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Panikattacken?Hilfe-Ratlos!

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Hallo Carmen,ich habe aus Deinem Text soviel Ähnlichkeiten wiederentdeckt,kenne das und egal mit was man zum Arzt geht...es wird erstmal gefragt,ob es nicht psychisch sein kann,mir gehts jetzt seit ca.12 Jahren so...Die letzten (ca.)
3Jahre habe ich auch noch Herzrythmusstörungen dazu bekommen,die beeinträchtigen mich noch zusätzlich,habe es aufgegeben zum Arzt zu gehen,habe das Gefühl nicht ernst genommen zu werden...
Lieben Gruß Bea

18.01.2007 14:30 • #3


G
Hallo Carmen und dem Rest der Mannschaft.
Ich kenn das ganze sehr sehr gut. Erstens von meiner Seite aus und zweitens von meiner Schwester. Bei mir hat alles vor ungefähr 6 jahren angefangen. Ich war gerade 14 und wacht mitten in der Nacht mit Herzrassen und schwindel auf. Ich hatte Angst vor Angst, Angst zu sterben und Angst zu schlafen, was wohl das schlimmste war. Hab nächte durchgemacht. Bis ich nach ca. 2 wochen zusammengepappt bin wegen zu wenig schlaf. Ich krankenhaus bekam ich aufputsch mittel gespritz um mein kreislauf zu stabelisiern. Nach 2 durchgeschlafenen Nächten gings mir wieder gut. Mit der Aufforderung mehr zu schlafen wurde ich entlassen. Es ging knappe 3 wochen gut. Bis wieder diese Attacke kam. Diesmal sagte ich nichts. Ich weiß das meine Mutter mir nicht glauben würde. Sie würde mich quasi (so weit wie möglich) zum schlafen zwingen. ich war einfach ruhig über ein jahr lang. Quälte mich nacht für nacht. Bis es dann im Dezember 2001, ein Tag vor Heilig Abend so schlimm war, dass ich aufstehn musste, ich ging an die Luft, da ich meine Angst nicht zeigen wollte. Ich rannte und rannte und rannte. Wollte von meiner Angst fliehn, was auch gut ging. Nur hatte ich angst, dass wenn ich stehn bleib ich wieder diese Angst verspür. Tja, bis ich wieder zamgepappt bin. Dann wurde meine mutter aufgefordert mit mir zum Psychologen zu gehn, da sämtliche Untersuchungen im Krankenhaus bestädigten, dass ich völlig gesund war. Fünf Monate jeden zweiten Tag musste ich zum Psychologen ohne ergebeniss. Auch ich kam dann eine Pseudosomatische klinik. Aber es wurde schlimmer. Tag für Tag. Bis ich schließlich abbrach. Ich wurde mit Methikamenten abgerichtet. Ich kam mir vor wie ein Versuchskaninchen. Hatte auch teilweise Selbstmordgedanken, da ich mit dieser Angst nich mehr leben wollte. Bis irgendwann ein Fernsehteam des live8h (unterfränkisches fernsehn) mal zu meinen Psychiater kam. Sie machten eine Reportage über Patienten mit Angstzuständen. Da ich mittlerweile seit 3 jahren wir schreiben das jahr 2003 bei dem Arzt war wurde ich interviewt. Ein andere Psychiater wurde aufmerksam auf mich. Er bot mir an mal zu ihm zu kommen. Wir redeten über Familie und über erlebtes. Nichts, null. Keine Ursache gefunden. Bis er mir mal Hypthnose vorschlug. Durch das Erbe von knapp 20.000 Euro, dass uns meine Oma vor 5 Jahren hinterließ konnten wir die Behandlung (gesamt ca. 12.600 ¤) zahln. Ich konnte mich an das erlebt in der Hypthnose nicht erinnern. Doch mir wurde erklärt, dass ich extreme Angst hatte vor meine Vatter und immer wieder ruft er soll meine Mutter in Ruhe lassen. Ich schlug um mir. Ich hab jetzt schon wieder Tränen in den Augen, wenn ich nur daran denke. nach ca. 10 Behandlungen war alles vorbei. Ich konnte mich erinnern was der Grund war für meine Ängste. Bis zu meinem 6 Lebensjahr war mein Vatter schwerer Alk. und schlug meine Mutter, mich und meine Schwester fast täglich. Der psychologe meinte, ich hätte diese Gedanken unterbewusst verdrängt und sie wollten raus. Und äusserten sich nicht selten in körperlichen Sympthome. Mitterlweile bin ich fast 20, hab zwar noch ab und zwar mal paar schlaflose nächte durch Alpträume, aber im groben und ganzen geht es mir sehr gut.
Bei meiner Schwester fingen alles vor 4 Jahren, doch durch richtige Behandlung und Medikamte konnte ihr schnell und ohne Hypthnose geholfen werden.

Liebe Carmen und liebe Betroffene
ich will euch hier nicht sagen, dass man eine sehr teure und sehr kostenaufwendige Behandlung braucht um davon los zu kommen. Es reicht schon mal in sein inneres zu gehn und über sein leben (ggf. auch weit zurück in die Vergangenheit) nachdenken sollte und die Ursachen finden. Bei dir Carmen macht es mir fast den Eindruck, dass du diese Attacken hast, durch deine bisherigen körperlichen Belastungen wie z.b. dein Bluthochdruck problem. Vielleicht hat es dich auch alles so sehr belastet und du hast es nur nie wahrgenommen oder verdrängt. Ich will jetzt hier net Psychologe spieln sondern einfach nur sagen, was ich erlebt habe und was dir evt. helfen könnte!

mfg Rene

22.01.2007 19:55 • #4





Dr. Hans Morschitzky