Klar, wenn Du selbst schon eine Krankengeschichte hinter Dir hast, ist Deine angst ja auch ein bisschen begründet bzw. ist es verständlich das Du angst davor hast...
Genau so ist es. Die angst sucht sich immer wieder neue wege. Früher war es bei mir immer ein Druck auf der Brust, das gefühl keine Luft mehr zu bekommen. Ja, ich hatte diesen Druck wirklich und habe auch schlechter Luft bekommen. Aber nicht, weil ich gleich eine Embolie oder sowas bekomme, sonder weil ich verkrampft war. Als ich wieder gelernt habe, mich zu entspannen ist es verschwunden. Wenn ich das jetzt hin und wieder doch mal bekomme, lege ich mich aufs Bett, schließe die augen und atme ganz bewusst tief in den Bauch ein und aus und versuche dabei sämtliche Muskeln zu entspannen. Und es hilft...
Genau, geh hin und habe spaß. Bis vor ein zwei Jahren hatte ich auch den puren Horror vor sowas und dann habe ich mir selber eine Konfrontationstherapie verordnet. Ich hatte so dermaßen die Schnauze voll, das mich meine angst daran hindert mein Leben zu genießen und ich wertvolle Lebensjahre verschenke.
Ich bin mit 4 Freundinnen an einem Sommer Wochenende ins Tessin gefahren. 3 std. autofahrt und dann auch noch durch den St.Gotthard Tunnel mit einer länge von 17km (die blanke Horrorvorstellung, in einem Tunnel gefangen zu sein, nicht flüchten zu können) Und ich bin gefahren. Niemand bis auf eine Freundin wusste von meiner angst...
Und was soll ich sagen? Ich hatte nicht einmal einen Anflug von angst, nicht im Stau vor dem Tunnel, nicht im Tunnel und auch nicht als wir angekommen sind.
Ich hatte einen traumhaft schönen Tag und ich habe an diesem Tag soviel gelacht wie lange nicht mehr. Ich hab mich einfach nur noch frei und unbeschwert gefühlt.
Das war der Tag an dem mir klar wurde, auf was ich die letzten Jahre alles verzichtet habe und das ich das niiiiiiiiiiiiie wieder will!!!
Dieser tag hat ziemlich viel in meinem Leben geändert, ich wollte dieses Gefühl immer und immer wieder erleben. Und ich wurde immer mutiger...
Natürlich gab es auch Rückschläge, aber ich habe mich davon nicht unterkriegen lassen, sondern habe weiter für mein Glück gekämpft...
Und es lohnt sich... I-wann siehst Du das Licht am ende des Tunnels, auch wenn man man manchmal verzweifelt, heulend im Bett liegt, sich denkt, WARUM ICH? und das man das nie wieder los wird. Es geht vorbei, nur leider nicht von alleine. Es ist ein harter und steiniger Weg man muss hart an sich arbeiten, aber es geht.
Ich habe meine angststörung seit insgesamt 14 Jahren. Am anfang nicht so ausgeprägt wie in meiner schlimmsten Zeit, als ich gar nichts mehr konnt. Nicht mal mit den Kindern zum Arzt wenn sie krank waren. Und glaube mir, ich habe oft gedacht, das ich nie wieder ein normales Leben führen kann. Aber ich kann es, weil ich es will....
Im Winter bin ich so gut wie angstfrei. Jetzt muss ich nur noch an meinem Sommerproblem arbeiten. Und auch das werde ich schaffen. Ich habe den Sommer früher geliebt und jetzt hasse ich Ihn, weil er all meine Symptome verstärkt. Aber ich werde meinem Körper auch noch beibringen, das uns die wärme nichts anhaben kann
Ich bin immer arbeiten gegangen. Aber ich war als auch immer drei Jahre in Elternzeit mit meinen Kindern. D.h 6 Jahre hatte ich insgesamt zeit mich voll und ganz meinen ängsten zu widmen
Ich drücke Dir ganz fest die Daumen das Dir die Klinik helfen kann....!!!
16.06.2011 11:31 •
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