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M
Hallo und von mir mal ne ganz andere Frage....
Ich mache derzeit eine Verhaltenstherapie...Mein Hauptproblem ist die Angst vor der Angst und ich leider auch an der lieben Agoraphobie und Schwindel ist mein ständiger Begleiter...
Helfen sollte ja bekanntlich Konfrontation mit den angstauslösenden Situationen und ich mache das auch tapfer und es klappt mal mehr und mal weniger gut...
Der Rat meines Therapeuten war nun der, dass ich doch zur Unterstützung einfach immer jemanden der mir naheliegt und dem ich auch vertraue dazu mitnehme...
Meine spontane Reaktion ( uns mein Denken ist immer noch so) war ein lautes: NEIN, dass schon gar nicht! Ich möchte lieber alleine sein. Nicht auch noch zusammenreissen müssen, wenn jemand dabei ist, der mich kennt...
Je schlechter es mir geht (selbst bei Grippe o.a.) bin ich am liebsten alleine...
Mein Therapeut war sprachlos und hat gesagt, so eine Form kennt er nicht wirklich.
Panikpatienten sind alles, aber nie gerne lieber alleine....
Wie ist das denn bei Euch?
Seid Ihr sicherer oder mutiger oder was auch immer oder kennt ihr das auch, so wie ich es beschreibe?

16.02.2012 20:31 • 18.02.2012 #1


U
hallo christkindle.

ich für meinen teil brauche immer einen seelischen krückstock wie meine therapeutin das nannte und dafür braucht man sich nicht zu schämen.
alleine geht gar nicht


gruß urmel

16.02.2012 22:28 • #2


A


Allein oder lieber nicht?

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Geistreisender
Hallo,

mir geht es genauso wie dir, ich bin auch lieber alleine.

Ich kann in diesen Momenten niemanden um mich rum haben. Lieber verkriech ich mich irgendwohin, oder setz mich in mein Auto. Oder verlasse die Situation weg von Bekannten oder generell Menschen. Ich hab das Gefühl (in einem Panikmoment) das jegliche Nähe mir mehr schadet als hilft. Kann dich daher also gut verstehen.

17.02.2012 01:36 • #3


W
Die antwort ist ganz einfach.. immer der größtmöglichen Angst entgegentreten, sonst verschwindet sie nie Vollständig. Fühlst du dich sicherer wenn du alleine bist? Dann nehm eine oder mehrere Personen mit ohne sie vorher über dich zu unterrichten. Um die Angst vollständig loszuwerden geht man in die 100%, solange bis sie von alleine abklingt (keine Entspannungsübungen, Hilfsmittel, Ablenkung etc.) und danach belohnt man sich.
Klingt einfach, ist es aber keineswegs.

Meine 100% Verhaltenstherapie war einen ganzen Tag lang mit öffentlichen Nahverkehrsmitteln zur Haupttourismuszeit zu fahren und immer den möglichst vollsten Bus irgendwohin zu nehmen.. hauptsache voll. Teilweise war es kaum möglich sich einen Schritt in irgendeine Richtung zu bewegen oder gar festzuhalten. Bei mir hatte ich die Tages-Fahrkarte und meine angezogene Kleidung. Nur zu den Mahlzeiten ging es für maximal 30 minuten nach Hause und dann sofort weiter in irgendeine Richtung.

War am Anfang von unzähligen Therapien auch am liebsten allein in den Expos und das gehörte zu den aufrechterhaltenden Faktoren. Du kannst versuchen was du willst um irgendwelche alternativen zu finden, die Angst zu bekämpfen.. letztendlich zählt
die volle Konfrontation ohne den kleinsten Funken an Sicherheit.

17.02.2012 08:02 • #4


P
Mir scheint das du alles alleine mit dir ausmachen willst, ist ein großer Teil deines Problems. Lerne Vertrauen fassen und dann gibt dir eine weiter Person viel Sicherheit, da du dann um deine Gesundheit keine Angst haben musst, weil du weißt, egal was dir passt, ob du Ohnmächtig wirst oder sonst was, ist sofort Hilfe vor Ort. Ich habe mit Hilfe von Anderen auch Schwierigkeiten, aber eine Begleitung ohne das derjenige eigentlich weiß warum er dabei ist, hilft mir Imme gut. auch bei Krankheiten ist das Gefühl nicht allein zu sein, aber auch nicht im Mittelpunkt, für mich genau das Richtige. Vielleicht hilft dir das auch

17.02.2012 18:26 • #5


W
@Prinzessin was du beschreibst gehört in die Liste aufrechterhaltende Faktoren und Vermeidung! In dem Fall als Vorteil der Angst: Ich bin nicht allein oder ich habe Hilfe sofort bei mir. Dadurch gewinnt die Angst an rationalität, auch wenn die Angst und deren typische Symptome irrational und absolut ungefährlich sind.

18.02.2012 07:57 • #6


M
Erstmal Danke für die ersten Antworten--
Und genau darum geht es mir in meiner Frage
Eher gut oder eher schlecht wenn man es alleine schaffen möchte?
Ich fand es eigentlich immer gut und bin sehr stolz über jeden Erfolg den ich tatsächlich allein gemeistert habe...Ich brauche auch niemanden der mich lobt, weil es ein schönes Gefühl ist zu spüren, wie es ist wenn man sich selber lobt...
Hört sich doof an, und ich hoffe niemand hier versteht das falsch...
Ja und jetzt bin ich in der Zwickmühle...Mein Weg ist mühsam (das muss ich hier keinem erzählen, denn ihr wißt wieviel Kraft man täglich braucht), aber ich gehe ihn und freue mich über jeden Schritt, und wenn er noch so klein ist. - Aber es ist einer
Na ja und jetzt nach der letzten Therapiestunde zweifel ich ein bißchen. weil es eben so rüberkam, als ob es nicht gut ist, alles alleine zu machen. Als ob ich niemanden an mich ran lass....
Es stimmt ja ein bißchen, aber nur ein bißchen, denn ich bin erst sicher (egal jetzt in was) wenn ich es alleine kann und niemanden brauche als Rettungsanker sozusagen....
Oh je, ich schreib und weiß gar nicht ob ich rüberbringen kann um was es mir geht...Natürlich will ich vertrauen und brauche andere Menschen...Aber verlassen bzw. abhängig möchte ich von niemandem sein...
ist das so falsch??

18.02.2012 19:42 • #7





Dr. Reinhard Pichler