Totale Erektionsprobleme mit Escitalopram

Hallo zusammen!
Vielleicht kennt jemand das Problem und kann mir aus Erfahrung berichten oder gar helfen?

Ich bin fast 50 Jahre alt und habe seit mindestens 10 Jahren rezidivierende (also immer wieder mal wiederkehrende) Depressionen und Angststörungen, hauptsächlich im hypochondrischen Bereich.

In den letzten Jahren hatte ich immer wieder mal medikamentenfreie Phasen, aber auch Zeiten, in denen ich SSRI (Serotoninviederaufnahmehemmer), hauptsächlich Citalopram, meist 10mg täglich, über mehrere Monate genommen habe. Mein Sexualleben, Libido und erek. waren soweit vollkommen normal, die leicht orgasmusverzögernde Wirkung von Citalopram hat mich nicht gestört, eher ein wenig gefreut.

Nun begann ich Mai 2019, nach einer monatelangen Pause, wieder 10mg Citalopram täglich zu nehmen. Nach und nach bemerkte ich, dass meine Erekti0n nicht mehr 100% war, aber durchaus noch im Rahmen.
Ich dachte, das sei meinem Alter geschuldet.
Ab Januar 2020 wurde ich auf 10mg Escitalopram umgestellt, was einer Wirkstoffverdoppelung gleichkommt. Ab da brauchte ich etwas mehr Zuwendung beim Vorspiel, es hat aber immer noch gut geklappt im Bett.

Nun war ich vor kurzem in einer zweimonatigen stationären Psychotherapie, wo meine Dosis auf 20mg Escitalopram hochgesetzt wurde. Das ist dann quasi die vierfache Wirkstoffmenge, als im letzten Jahr.
Psychisch war das ein Segen, ABER. nach Rückkehr aus der Therapie habe ich mit Entsetzen festgestellt, dass ich kaum noch eine brauchbare Erekti0n zusammenbekomme, obgleich ich richtig Lust auf Sex habe. Das habe ich so noch nie gehabt und finde es ENTSETZLICH schlimm!
Deshalb bin ich sofort wieder auf 10mg Citalopram zurück. Das war erst vor zwei Tagen, eine Verbesserung meiner Standkraft habe ich noch nicht festgestellt.

Ich habe gestern mit meinem Neurologen geredet, er sagt, das Problem sei bekannt, je nach Dosierung und Medikament Kommt das bei SSRI oft vor, das wäre bei einer Vielzahl von Patienten der Fall. Er sagte, wir könnten statt Escitalopram Fluoxetin oder Venlafaxin probieren, wobei der Wirkmechanismus ähnlich sei.

Ich will und kann diese Nebenwirkung aber nicht akzeptieren und bin nun schwer am Überlegen, die SSRI abzusetzen.

Kennt jemand das Problem? Ich habe auch von dem Problem https://de.wikipedia.org/wiki/Post-SSRI...ysfunction gehört, möchte aber nicht gleich vom Schlimmsten ausgehen.

Hat jemand Erfahrung damit und kann mir einen Ratschlag zum weiteren Vorgehen geben? Soll ich tatsächlich mit anderen Medis experimentieren oder besser doch auf dieses Hexenzeug komplett verzichten? Ich meine, trotz allen psychischen Besserungen will ich unter keinen Umständen Impot. sein oder werden!

Besten Dank im Voraus für alle wohlgemeinten Antworten!

Hi McAdam

Zitat von mcadam:

Soll ich tatsächlich mit anderen Medis experimentieren oder besser doch auf dieses Hexenzeug komplett verzichten?

was hast du denn zu verlieren, wenn du die anderen mal ausprobierst? Wenn dein Problem nicht besser wird, hast du's wenigstens versucht und kannst dich dann immer noch entschließen, es ganz abzusetzen.
So würde ich an deiner Stelle vorgehen.

Verstehe gar nicht, warum hier kein Mann antwortet...
Ich denke, wenn du mit deinen Psychopharmaka jetzt stabil, gut eingestellt bist und es Dir damit gut geht, würde ich da nicht dran rühren.
Du sagst ja, du hast Lust auf S., also keine gestörte Libido wie es manche Medis ja leider machen.
Da du ja nur Erektionsprobleme hast, könntest du den Doc nach der blauen Pille V. fragen (Sildenafil) oder C. (Taldalafil).
Da ist überhaupt nichts dabei. Ich glaube es gibt sie beide nur als Privatrezept aber inzwischen sind die mehr so unverschämt teuer.
Mit weniger als 10 Euro bist du dabei. Viel Erfolg

Ich bin da auch schon Profi in dem Bereich. SSRI und SNRI bei mir nie wieder!

Das ich meinen Mann nicht stehen konnte erhöhte eher meinen Leidensdruck. Problem ist aber das es wenige Alternativen gibt die nicht Müde machen und gleichzeitig die Libido schonen.
Sildenafil 25mg gleicht Ein SSRI ganz gut aus. Dann klappts. Die Langzeitschäden der Libido durch SSRI sind aber ein großes Thema. Nicht umsonst gibt es ausgewählte SSRI gegen Vorzeitigen Samenerguss.

Ich versuche gerade eine Mischung aus Laif900 und Opipramol (bei Bedarf).
TZAD dämpfen zu stark.
Ich freu mich auch über weitere Erfahrungen hier zu dem Thema.

Zitat von Touzai:

Ich bin da auch schon Profi in dem Bereich. SSRI und SNRI bei mir nie wieder!Das ich meinen Mann nicht stehen konnte erhöhte eher meinen Leidensdruck. Problem ist aber das es wenige Alternativen gibt die nicht Müde machen und gleichzeitig die Libido schonen. Sildenafil 25mg gleicht Ein SSRI ganz gut aus. Dann klappts. Die Langzeitschäden der Libido durch SSRI sind aber ein großes Thema. Nicht umsonst gibt es ausgewählte SSRI gegen Vorzeitigen Samenerguss. Ich versuche gerade eine Mischung aus Laif900 und Opipramol (bei Bedarf). TZAD dämpfen zu stark. Ich freu mich auch über weitere Erfahrungen hier zu dem Thema.

Was sind TZAD?
Und ist Opipramol ein Benzo?

Tryzyklische Antidepressiva, da gehört Opipramol zu.
Das sind keine Benzos.

Opipramol wirkt aber nicht wie ein TZAD. Kann man mal googlen. Hat eine Sonderstellung. Ich komm sehr gut mit Opipramol klar. Manchen nennen es das Homeopathische Benzo.