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Lu_kvs
Hallo zusammen,

vorab erstmal paar Infos zu mir. Ich bin männlich, 19 Jahre jung und realtiv sportlich. Ich bin Raucher und habe 4 Jahre lang Canna. konsumiert. Seit Januar jedoch aufgrund meiner Befürchtung aufgehört.

Jetzt zu meiner Geschichte:
Diese fängt mit 15 Jahren an, bei einem Konflikt mit einer anderen Person bekomme ich Drohungen, worauf ich psychisch sehr heftig reagiert habe. Ich war 2 Wochen lang sehr depressiv, hab viel geweint und konnte so gut wie garnichts mehr tun, ohne in Tränen auszubrechen. Zu der Zeit dachte ich viel an Depressionen und ging zu einem Psychologen. Die Gefühle gingen zurück und es wurde schnell besser. Sie hielten nicht länger als 3 Wochen an. Ich ging zur Sicherheit weiter zum Therapeuten.

Meine Gefühle flachten ab und ich fing an Canna. zu rauchen. Die ersten drei Jahre 3-4 mal pro Woche. Meistens nur am Wochenende. Ich fühlte zwar Freude und Spaß und ähnliches. Aber meine Grundstimmung war seit dem Zeitpunkt mit 15 Jahren nie wie vorher. In den darauffolgenden Jahren hatte ich 2-3 mal wieder eine stärkere depressive Gefühlslage, die aber durch Ablenkung immer wieder nach paar Tagen abkling.

Jetzt zur neuen Situation. Es fing an im November letzten Jahres. Ich hatte viel Stress zu der Zeit in der Ausbildung und privat und bekam auf der Arbeit plötzlich Sehprobleme und leichte Kopfschmerzen. Ich konnte Texte und Bilder zum Teil nicht mehr sehen/lesen. Ich fing natürlich an zu googeln und es ging los: Gehirntumor. Ich hatte Angst und war der festen Überzeugung, so etwas zu haben. Ich hatte aber NIE PANIKATTACKEN. Es war so eine feste Gewissheit, daran erkrankt zu sein. Nach einem MRT und der Gewissheit, es nicht zu haben, ging es dann. Daraufhin bekam ich Muskelzuckungen und "Gehirnnebel". Ich fing das googeln an und hatte sofort Angst vor MS/ALS. Das dauerte auch so 1-2 Wochen. Und jetzt, seit bestimmt einem Monat oder länger bin ich der Überzeugung in der Frühphase einer Schizophrenie zu sein.

Meine Erklärung dazu:

Schizophrenie fängt im Jugendalter schon an (depressive Verstimmung, Affektabflachung)
ist bei mir gegeben
Schizophrenie kann durch Canna. ausgelöst werden bzw. für diejenigen die ein Risiko haben.
4 Jahre Canna. (2020 bis November fast jeden Tag)
Vorerkrankungen in der Familie
mein Halbbruder leider unter Panikattacken/Ängsten und Depressionen

- Ich habe Schlafstörungen
- Meine Gedanken kann ich seit längerem nicht mehr ordnen, mein Kopf ist viel zu voll
- In manchen Gesprächen hören sich manche Sätze oder Töne besonders laut an oder sie hallen in meinen Gedanken wie ein Echo durch meinen Kopf.
- Ich habe seit Jahren einen Tinnitus


Ich brauche dringend einen Rat, was kann das sein ? Werde ich Schizophren? Eigentlich hab ich mich damit schon abgefunden und mein Leben abgeschlossen. Es ist schlimm, da ich keine Hoffnung mehr sehe und voller Überzeugung bin, daran zu erkranken. Ich weiß nicht weiter.
Mein Termin beim Psychiater ist erst in 2 Monaten

24.03.2021 11:50 • 24.03.2021 x 1 #1


14 Antworten ↓


S
Das ist doch super, dass du dir Hilfe geholt hast und 2 Monate ist nicht mehr allzu lange weg.

Kann Dir nichts weiter dazu sagen, da ich nie das Zeug geraucht habe, ich weiß nur, dass es paranoid machen kann ...

24.03.2021 12:16 • x 1 #2


A


Ich glaube, schizophren zu werden!

x 3


moo
Servus!

Eine Frage hätte ich: Gab es letztes Jahr eine Phase, in der sich das K.i.ff.e.n und Deine aktuellen Symptome überschnitten haben?

Ich meine jetzt nicht direkt während des Konsums, sondern in den cleanen Stunden dazwischen?

24.03.2021 12:31 • #3


Lu_kvs
In den cleanen Situationen nicht. Ich hatte während des Konsums häufig starke Angstzustände mit Zitteranfällen und Depressiven Gefühlen. Meistens hörte das nach dem Rausch wieder auf. Was blieb sind die abgeflachten Gefühle, die schon länger da sind.

24.03.2021 12:34 • #4


moo
Und: Kam es im Zeitbereich Deiner Ausbildung privat oder beruflich zu konkreten Konflikten, die an die erste Konfliktphase im Jugendalter erinnert haben? Waren die Gefühle ähnlich wie damals?

Würdest Du Dein Erlebnis mit 15 aus heutiger Sicht als Trauma oder traumatische Phase bezeichnen?

24.03.2021 12:36 • #5


moo
Gibt's ein konkretes Beispiel für abgeflachte Gefühle, bitte?

24.03.2021 12:38 • #6


Lu_kvs
Das ist eine gute Frage. Ich würde schon sagen das mich die Situation mit 15 sehr belastet hat, ob diese mich traumatisiert hat finde ich schwer zu sagen.

Als ich diese depressiven "Rückfalle" hatte, hat es meiner Meinung nach glaube ich keinen Bezug auf den Konflikt mit 15 Jahren gehabt. Vielleicht jedoch bei der ersten Phase die darauf folgte, diese hatte ähnliche Muster

24.03.2021 12:42 • #7


Lu_kvs
Abgeflachte Gefühle im Bezug auf alltägliche Dinge.
Sonst spiele ich gerne mit meinem Hund und er erfüllt mich mit liebe. Doch jetzt wirke ich kalt und ich funktioniere nur. Ich lebe mein Leben nicht wirklich. Ich tue Dinge nur noch, weil ich muss.

24.03.2021 12:43 • #8


moo
Zitat von Lu_kvs:
In den cleanen Situationen nicht. Ich hatte während des Konsums häufig starke Angstzustände mit Zitteranfällen und Depressiven Gefühlen. Meistens hörte das nach dem Rausch wieder auf.

Sehr beruhigend! Zumindest hast Du höchstwahrscheinlich keine ärgeren Hirnschäden verursacht in den letzten Konsumjahren.

24.03.2021 12:45 • x 2 #9


Lu_kvs
Die ersten Angstzustände usw. kamen in einem neutralen Zustand, an dem ich nicht geraucht habe. An dem Tag war ich clean. Falls die Info noch etwas bringen sollte

24.03.2021 12:50 • x 1 #10


moo
Zitat von Lu_kvs:
Das ist eine gute Frage. Ich würde schon sagen das mich die Situation mit 15 sehr belastet hat, ob diese mich traumatisiert hat finde ich schwer zu sagen. Als ich diese depressiven Rückfalle hatte, hat es meiner Meinung nach glaube ich keinen Bezug auf den Konflikt mit 15 ...


OK, kläre das beim Therapeuten ab und behalte das prinzipiell mal im Hinterkopf. Einschneidend empfundene Erlebnisse in der Pubertät können sehr prägend in der Persönlichkeitsentwicklung sein und sollten jetzt nachträglich bearbeitet werden.

Der darauf folgende regelmäßige (!) Konsum wirkte ebenfalls störend auf sämtliche Bereiche Deiner mentalen Entwicklung.

24.03.2021 12:53 • x 1 #11


moo
OK, danke - aus der Hüfte würde ich ergänzend zum oben Gesagten schlicht auf starke mentale Nachwirkungen des Konsums, verbunden mit Entzugserscheinungen tippen. Daher rate ich Dir, bis zur Therapie Kontakt zu einer Suchtambulanz aufzunehmen. Ich kann hier die Caritas sehr empfehlen. Gibt's in vielen Städten.
Schizophreniegefährdet bist Du aus meiner Sicht nicht.
Mach Dich auf einen längeren Weg zurück zu einem neuen Ich gefasst. Du hast einiges versäumt, das ist aber nachholbar und Du wirst mit Sicherheit viel über Dich lernen, was anderen (glücklicherweise?) erspart bleibt...
Ois guade und willkommen hier!

24.03.2021 13:02 • x 1 #12


Lu_kvs
Vielen Dank für deine Hilfe !

Ich hätte da noch eine Ergänzung die mir Sorgen macht.
Letztes Jahr um diese Zeit fing es bei mir an, das sich meine Schlüsselbeine merkwürdig anfühlten, als wenn sie raus ragen oder zu groß sind keine Ahnung wie ich das beschreiben soll. Ich weiß aber nicht ob das während eines Konsums los ging oder danach. Das gleiche hatte ich mit meinen Zähnen vor paar Monaten. Ich hab das heute immernoch. Was kann das sein ?

24.03.2021 15:23 • #13


moo
Hm, da fällt mir ehrlich gesagt nicht viel dazu ein. Ich habe allerdings mal im Zuge zweier ziemlich strenger Meditationsretreats intensiv Körperbetrachtung gemacht. Da wurden u. a. einzelne Körperbereiche solange fokussiert, bis man sozusagen das ständige Werden und Vergehen der Zellen erlebt. Bei mir hat das nach den Kursen 2-3 Tage gedauert, bis ich wieder ganz normal meinen Körper wahrnehmen konnte ohne das Gefühl zu haben, zu schweben.

Ich erzähle Dir das nur um zu veranschaulichen, dass bestimmte Körperempfindungen oder Außenwahrnehmungen sich u. U. in einem Zustand der Vertiefung, Ekstase oder Trance (oder des Konsums) derart verselbständigen können, dass sie in unseren Off-Phasen quasi als Flashback wieder auftauchen. Dies auch oft noch etwas verzerrt bzw. verlagert. Was da biochemisch oder energetisch abläuft, kann ich nicht ergründen, weiß nur, dass es einem ganz schön Angst einjagen kann. Mir half damals, mit anderen Yogis darüber zu sprechen und mich durch handfeste Arbeiten zu erden. Letztlich geht es um die Reversierung der Geistesfokussierung.

24.03.2021 16:58 • #14


Lu_kvs
Dankeschön !
Ich Versuch mein bestes und hoffe auf baldige Besserung. Ich nehme gegen die Stimmung Argomelatin, hast du damit vielleicht schonmal Erfahrungen gemacht ?

24.03.2021 17:56 • x 1 #15


A


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Dr. Matthias Nagel