Zitat von GiBienchen19:Das klingt logisch...Aber diese Kette die du da schreibst, die bemerkt man ja gar nicht. Also ich zumindest nicht. Das geht immer alles so schnell. Ich kann auch meist gar nicht sagen ob erst der Gedanke oder das Herzrasen da war
Deswegen sagen viele ja auch, dass es aus dem Nichts kommt. Dem ist aber nicht so. Normalerweise weiß man warum man Angst bekommt. Beispielsweise wenn es einem superunangenehm ist zum Zahnarzt zu gehen. Sobald man an den Termin denkt, zwickts im Magen und der typische kalte Schauer läuft einem über den Rücken. Das was man bei einer Angststörung hat ist das gleiche, nur dass aufgrund der Verselbstständigung der Gedanken die einen den ganzen Tag begleiten kein eindeutiger Trigger mehr auszumachen ist.
Man ist permanent in einem Modus der, sobald man es nur etwas übertreibt Symptome produziert, die man merkt weil sie irgendwo dann deutlich wahrnehmbar sind und bewertet. Der eigentliche Trigger, die permanente Beobachtung seines Körpers wird als solcher nicht wahrgenommen. Ich selbst habe das auch gehabt. Von nicht glauben wollen, bis blanke Wut und Resignation mit so etwas unkontrollierbarem zu leben.
Am Ende habe ich den Schritt gewagt, einfach zu tun was ich wollte und mich zu zwingen die Beobachtung einzustellen und wenn was kam (und das tat es noch eine ganze Zeit lang), dagegen zu halten. Egal welches Symptom oder Empfindung, ich blieb eisern bei den Fakten, dass ich körperlich gesund bin und es nur meine Gedanken sind, die mich plagen. Es hörte dann Stück für Stück auf. Man muss lernen, akzeptieren lernen, ertragen lernen, das Beobachtungsverhalten aufgeben lernen.
20.06.2022 00:05 •
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