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Maria (:
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Hallo meine Lieben,
ich leide seit fast genau einem Jahr an einer sozialen Angst, die sich bei mir dadurch äußert, dass ich vor Menschen nicht essen kann, weil ich panische Angst habe zu zittern und mich zu blamieren.
Ich besuche wöchentlich seit einigen Monaten einen Psychotherapeuten, mit dem ich nach einigen Gesprächen auf die Ursache meiner Angst kam.
Ich hatte den Punkt erreicht, dass ich nicht mal mehr vor meiner Familie oder meinem Freund am Tisch essen konnte. Der Gedanke jemandem am Tisch gegenüber zu sitzen und vor ihm / ihr zu essen war für mich schier unvorstellbar. Geschweige denn vor mehreren Menschen am Tisch zum Besteck zu greifen. Ich fehlte also bei sämtlichen Familienfeiern, Festen, Geburtstagen von Freunden etc. Sobald auch nur das gemeinsame Essen erwähnt wurde bimmelten bei mir die Alarmglocken und ich war auf der Suche nach der nächsten Ausrede für mein Fehlen. Dieses Unlust-Vermeiden, wie es mein Psychotherapeut nennt, hat mein Selbstwertgefühl fast komplett kaputt gemacht.
Den vergangenen Samstag stand dann schließlich der Geburtstag des Bruders meines Freundes an. Die ganze Familie meines Freundes sollte dabei sein plus der Freundinnen seiner zwei Brüder. Für mich war klar dass ich absagen muss. In meinem Kopf malte ich mir schon die schrecklichsten Szenarien aus, von daher NEIN, das ist ne Nummer zu groß für dich Maria!. Mit diesem Gedanken beruhigte ich mich. Das wäre schließlich schon okay. Jetzt habe ich es immerhin geschafft mit meiner Oma am Tisch zu sitzen und gemeinsam zu essen. Ich mache ja schließlich Fortschritte, aber übertreiben muss ich es ja nun auch nicht... Ihr kennt diese Selbstmanipulation mit Sicherheit. Mein Psychotherapeut wollte mir für den Notfall ein Tranxillium mitgeben. Er meinte dass es die Hauptsache wäre ich gehe hin, denn das ständige Vermeiden hat mich nicht weitergebracht, ganz im Gegenteil!
Ich lehnte ab. Mein Argument war dass ich mit meinen jungen 19 Jahren gut auf so etwas verzichten könne und die Situation wenn, dann OHNE überstehe. Die Wahrheit war jedoch, dass ich dieser Tablette nicht über den Weg traute und schließlich eh nicht vorhatte bei der Feier teilzunehmen. Basta!
Als ich meinem Freund, der von meinem Problemchen weiß, am selben Tag meinen Entschluss mitteilte, war er sauer. Ihm ging es hauptsächlich darum dass er seine Familie meinetwegen anlügen sollte. Außerdem würde er allein dasitzen, da wie gesagt seine Brüder mit Freundin kommen wollten. Eine doofe Situation! Klar konnte ich seinen Ärger nachvollziehen aber es machte mir in dem Moment so einen riesen Druck, weil ich mich einfach nicht verstanden fühlte. Nur der Gedanke trieb mir Tränen in die Augen... Nach heftigen Diskussionen und vielen Tränen sagte ich Ich komme mit! und war in diesem Moment selbst überrascht von mir selbst. Erschreckend war, dass ich es niemals so weit kommen lassen wollte, dass meine Angst zum Auslöser eines Streits zwischen mir und meinem Freund werden würde. Irgendwann ist Schluss, ich lasse mir mein Leben nicht von einer Angst versauen!
Da ich mir selbst die Anspannung etwas nehmen wollte, trank ich ein paar Stunden vor dem besagten Ereignis ein Glas Wein, unterhielt mich mit meiner großen Schwester und redete mir die Angst aus. Als es losgehen sollte ins Restaurant war ich die Ruhe selbst. Ich freute mich richtig auf das gute chinesische Essen. Im Restaurant angekommen überkam mich die Aufregung. Ich wurde total nervös und zitterte leicht. Mein erster Gedanke war: Ich packe das nicht, ich muss hier raus!. Ihr könnt euch nicht vorstellen wie aufgeregt ich war! Doch weil ich mir die Blamage ersparen wollte blieb ich sitzen. Man stellte sich vor, es folgte Smalltalk. Wir waren uns gleich sympathisch, doch das Essen war noch nicht geschafft. Immer wenn ich zum Weinglas griff sah ich das leichte Zittern. Ich fragte mich ob es die anderen wohl auch sehen würden, verwarf diesen Gedanken jedoch, denn das sollte jetzt keine Rolle spielen. Als das Essen serviert wurde war ich schon deutlich gelassener, denn das Eis war gebrochen wie man so schön sagt. Ich griff zum Besteck und aß. Ohne Probleme. Umso länger ich die Situation aushielt umso erträglicher wurde sie für mich. Die Anspannung ließ nach und es wurde ein sehr schöner, spaßiger Abend. Als ich das Restaurant verließ war ich wahnsinnig stolz auf mich. Ich hätte nie gedacht dass ich mich dieser Situation tatsächlich aussetzen würde! Man kann sagen, dass ich an diesem Abend eine ordentliche Portion Selbstbewusstsein zu mir genommen habe und mit meinem Freund noch enger zusammengewachsen bin, da wir diese Situation gemeinsam gemeistert haben (:
Mein Fazit ist also: Setzt euch eurer Angst aus! Konfrontation ist der einzige Weg, nur so werdet ihr euer Selbstwertgefühl wieder Stück für Stück aufbauen. Anfangs ist es natürlich kein schönes Gefühl, doch diese unangenehme Situation muss überwunden werden. Denn schon nach einigen Minuten ist der Körper vor lauter Anspannung im Entspannungsmodus angekommen und das merkt ihr! (;
Jedes Mal bringt euch weiter. Die negativen Erlebnisse werden von den guten überschrieben und umso öfter man sich mit seiner Angst konfrontiert, umso weniger Gewicht wird sie in kurzer Zeit haben.
Am nächsten Tag habe ich übrigens erneut mit der Familie meines Freundes gegessen, wieder ohne Probleme jedoch ohne die Anspannung des Vortages. Tolles Gefühl das mich motiviert weiter zu machen!
Also wie gesagt: Der erste Schritt ist der Schlimmste, doch danach geht`s fast wie von selbst, versprochen! (:
Herzlichen Dank für das aufmerksame Lesen, ich hoffe ich konnte euch ein wenig weiterhelfen und in aller erster Linie die Angst nehmen! Wenn ich das geschafft habe, dann schafft ihr das auch!
Liebe Grüße und viel Kraft an alle,
eure Maria (:
ich leide seit fast genau einem Jahr an einer sozialen Angst, die sich bei mir dadurch äußert, dass ich vor Menschen nicht essen kann, weil ich panische Angst habe zu zittern und mich zu blamieren.
Ich besuche wöchentlich seit einigen Monaten einen Psychotherapeuten, mit dem ich nach einigen Gesprächen auf die Ursache meiner Angst kam.
Ich hatte den Punkt erreicht, dass ich nicht mal mehr vor meiner Familie oder meinem Freund am Tisch essen konnte. Der Gedanke jemandem am Tisch gegenüber zu sitzen und vor ihm / ihr zu essen war für mich schier unvorstellbar. Geschweige denn vor mehreren Menschen am Tisch zum Besteck zu greifen. Ich fehlte also bei sämtlichen Familienfeiern, Festen, Geburtstagen von Freunden etc. Sobald auch nur das gemeinsame Essen erwähnt wurde bimmelten bei mir die Alarmglocken und ich war auf der Suche nach der nächsten Ausrede für mein Fehlen. Dieses Unlust-Vermeiden, wie es mein Psychotherapeut nennt, hat mein Selbstwertgefühl fast komplett kaputt gemacht.
Den vergangenen Samstag stand dann schließlich der Geburtstag des Bruders meines Freundes an. Die ganze Familie meines Freundes sollte dabei sein plus der Freundinnen seiner zwei Brüder. Für mich war klar dass ich absagen muss. In meinem Kopf malte ich mir schon die schrecklichsten Szenarien aus, von daher NEIN, das ist ne Nummer zu groß für dich Maria!. Mit diesem Gedanken beruhigte ich mich. Das wäre schließlich schon okay. Jetzt habe ich es immerhin geschafft mit meiner Oma am Tisch zu sitzen und gemeinsam zu essen. Ich mache ja schließlich Fortschritte, aber übertreiben muss ich es ja nun auch nicht... Ihr kennt diese Selbstmanipulation mit Sicherheit. Mein Psychotherapeut wollte mir für den Notfall ein Tranxillium mitgeben. Er meinte dass es die Hauptsache wäre ich gehe hin, denn das ständige Vermeiden hat mich nicht weitergebracht, ganz im Gegenteil!
Ich lehnte ab. Mein Argument war dass ich mit meinen jungen 19 Jahren gut auf so etwas verzichten könne und die Situation wenn, dann OHNE überstehe. Die Wahrheit war jedoch, dass ich dieser Tablette nicht über den Weg traute und schließlich eh nicht vorhatte bei der Feier teilzunehmen. Basta!
Als ich meinem Freund, der von meinem Problemchen weiß, am selben Tag meinen Entschluss mitteilte, war er sauer. Ihm ging es hauptsächlich darum dass er seine Familie meinetwegen anlügen sollte. Außerdem würde er allein dasitzen, da wie gesagt seine Brüder mit Freundin kommen wollten. Eine doofe Situation! Klar konnte ich seinen Ärger nachvollziehen aber es machte mir in dem Moment so einen riesen Druck, weil ich mich einfach nicht verstanden fühlte. Nur der Gedanke trieb mir Tränen in die Augen... Nach heftigen Diskussionen und vielen Tränen sagte ich Ich komme mit! und war in diesem Moment selbst überrascht von mir selbst. Erschreckend war, dass ich es niemals so weit kommen lassen wollte, dass meine Angst zum Auslöser eines Streits zwischen mir und meinem Freund werden würde. Irgendwann ist Schluss, ich lasse mir mein Leben nicht von einer Angst versauen!
Da ich mir selbst die Anspannung etwas nehmen wollte, trank ich ein paar Stunden vor dem besagten Ereignis ein Glas Wein, unterhielt mich mit meiner großen Schwester und redete mir die Angst aus. Als es losgehen sollte ins Restaurant war ich die Ruhe selbst. Ich freute mich richtig auf das gute chinesische Essen. Im Restaurant angekommen überkam mich die Aufregung. Ich wurde total nervös und zitterte leicht. Mein erster Gedanke war: Ich packe das nicht, ich muss hier raus!. Ihr könnt euch nicht vorstellen wie aufgeregt ich war! Doch weil ich mir die Blamage ersparen wollte blieb ich sitzen. Man stellte sich vor, es folgte Smalltalk. Wir waren uns gleich sympathisch, doch das Essen war noch nicht geschafft. Immer wenn ich zum Weinglas griff sah ich das leichte Zittern. Ich fragte mich ob es die anderen wohl auch sehen würden, verwarf diesen Gedanken jedoch, denn das sollte jetzt keine Rolle spielen. Als das Essen serviert wurde war ich schon deutlich gelassener, denn das Eis war gebrochen wie man so schön sagt. Ich griff zum Besteck und aß. Ohne Probleme. Umso länger ich die Situation aushielt umso erträglicher wurde sie für mich. Die Anspannung ließ nach und es wurde ein sehr schöner, spaßiger Abend. Als ich das Restaurant verließ war ich wahnsinnig stolz auf mich. Ich hätte nie gedacht dass ich mich dieser Situation tatsächlich aussetzen würde! Man kann sagen, dass ich an diesem Abend eine ordentliche Portion Selbstbewusstsein zu mir genommen habe und mit meinem Freund noch enger zusammengewachsen bin, da wir diese Situation gemeinsam gemeistert haben (:
Mein Fazit ist also: Setzt euch eurer Angst aus! Konfrontation ist der einzige Weg, nur so werdet ihr euer Selbstwertgefühl wieder Stück für Stück aufbauen. Anfangs ist es natürlich kein schönes Gefühl, doch diese unangenehme Situation muss überwunden werden. Denn schon nach einigen Minuten ist der Körper vor lauter Anspannung im Entspannungsmodus angekommen und das merkt ihr! (;
Jedes Mal bringt euch weiter. Die negativen Erlebnisse werden von den guten überschrieben und umso öfter man sich mit seiner Angst konfrontiert, umso weniger Gewicht wird sie in kurzer Zeit haben.
Am nächsten Tag habe ich übrigens erneut mit der Familie meines Freundes gegessen, wieder ohne Probleme jedoch ohne die Anspannung des Vortages. Tolles Gefühl das mich motiviert weiter zu machen!
Also wie gesagt: Der erste Schritt ist der Schlimmste, doch danach geht`s fast wie von selbst, versprochen! (:
Herzlichen Dank für das aufmerksame Lesen, ich hoffe ich konnte euch ein wenig weiterhelfen und in aller erster Linie die Angst nehmen! Wenn ich das geschafft habe, dann schafft ihr das auch!
Liebe Grüße und viel Kraft an alle,
eure Maria (:
25.03.2013 21:14 • • 01.04.2013 #1
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