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T
Hallo,

ich weiß nicht mehr weiter, deshalb wende ich mich an euch. Seit Sommer 2007 kreisen meine Gedanken immer wieder um ein Thema: „Was ist, wenn meine Eltern ein Pflegefall werden?“.

Meine Schwester wohnt direkt neben meinen Eltern. Und ich wohne 40 km weg. Meine Schwester hat jetzt 3 kleine Kinder und bekommt sehr viel Hilfe von meinen Eltern. Wenn ich mal Kinder habe, dann wird meine Mutter allein wegen der Entfernung nicht so viel für mich tun können. Z. B. wenn ich mal schnell zum Arzt muss, werde ich nicht erst die Kinder 40 km in die andere Richtung fahren.

Es gab 2007 ein Gespräch mit meiner Mutter. In diesem Gespräch sagte sie „Jeder muss das selbe für uns tun und erbt das selbe“. Sie hat mir dann von einer Familie erzählt, wo auch eines der Kinder weiter weg wohnt und dieses Kind zieht dann das ganze Wochenende zu den Eltern, das andere Kind kümmert sich unter der Woche. Seit dem suche ich verzweifelt nach einer Lösung für mich, mit der ich leben kann.

Das Verhältnis zwischen mir und meiner Schwester ist nicht immer einfach und ich halte sie auch für sehr egoistisch. Ich habe total Angst, dass wir – sollte es mal soweit sein und meine Eltern Pflege brauchen – uns nicht einig sein, dass ich Vorwürfe bekomme, weil ich weniger da bin und so weiter. Dass sie vielleicht was anderes möchte als ich... z. B. sie möchte die ganze Arbeit selbst tun, ich möchte gern professionelle Hilfe.

Und dann ist es ehrlich gesagt auch so, dass ich mir nicht vorstellen kann, mein ganzes Leben zurückzustellen und mich aufzuopfern. Ich bin ein Mensch, der eher Ruhe braucht. Und wenn ich bis dahin noch Kinder hab, die nicht selbstständig sind und mich hier zu Hause brauchen...

Ich habe zwischenzeitlich auch mit meiner Mutter noch mal über das Thema gesprochen und ihr gesagt, dass ich mir nicht vorstellen könnte, das ganze Wochenende nicht zu Hause zu sein. Und dass sie halt meiner Schwester mehr Erbe geben soll, dafür, dass sie dann auch mehr Verpflichtungen hat. Meine Mama meinte, das was sie damals sagte (jeder muss das selbe tun) war unüberlegt und sie ist auch voll dafür, dass man sich da noch anderweitig Hilfe holt.

Aber was, wenn der Pflegefall so schlimm ist, dass man rund um die Uhr Betreuung braucht? Das kann man doch niemals tragen. Und professionelle Hilfe ist fast unbezahlbar. Es ist doch heute nicht mehr so wie früher, dass man einfach mal das Arbeiten aufhören kann. Das möchte meine Mutter auch nicht, dass eine von uns nicht mehr arbeiten kann. Aber sie möchte sich noch nicht mit dem Thema auseinandersetzen...

Könnt ihr irgendwas dazu beitragen? Erfahrungen. Oder Erzählungen, wie andere so was managen. Oder mir einen Tritt in den Ar. geben, warum ich seit 2,5 Jahren drüber nachdenke...

Der Text mag sehr egoistisch klingen... Vielleicht ist er das auch. Ich hab einfach Angst vor Ärger, Druck und Vorwürfen, das machen meine Familienangehören nämlich gern.

Grüße
TagTraum

PS Es ist mir nicht leicht gefallen, das hier zu posten.

05.02.2010 23:12 • 04.03.2017 #1


33 Antworten ↓


L
Zitat:
Aber was, wenn der Pflegefall so schlimm ist, dass man rund um die Uhr Betreuung braucht? Das kann man doch niemals tragen. Und professionelle Hilfe ist fast unbezahlbar. Es ist doch heute nicht mehr so wie früher, dass man einfach mal das Arbeiten aufhören kann.

Man kann Pflegegeld beantragen. Wieviel das sein wird richtet sich nach der Pflegestufe. Viel ist es nicht und ich weiß auch nicht wieweit es da Unterschiede in den einzelnen Bundesländern gibt

Hier mal ein Link wo du paar Infos findest: http://www.sachsen-anhalt.de/LPSA/index.php?id=23277

05.02.2010 23:38 • #2


A


. Wenn die Eltern ein Pflegefall werden.

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C
Hallo
das glaube ich Dir das es nicht leicht gefallen ist dieses zu schreiben....Puh für mich hört es sich egoistisch an was Du schreibt,aber vielleicht bin ich auch zu sehr aufopfernd...
Ich habe keine Mutter die ich pflegen kann...ich hab gar keine,aber wenn ich eine hätte würde ich es höstwahrscheinlich tun,sicher nur das wozu ich auch fähig wäre...
Ich würde es nicht als leben zurückstellen bezeichnen,sondern als etwas völlig normales.
In den südlichen Ländern ist es völlig normal die alten und gebrechlichen zuhause zu betreuen im kreise der Familie..
Du warst als Kind ja auch pflegebedürftig und hast alles bekommen von deinen Eltern...
das kann man doch mit keinem Geld der Welt berrechnen,das ist doch nur ein wenig zurück geben an Fürsorge die man selbst einmal bekommen hat

Aber jeder sieht soetwas ja anders.....

Wünsche Dir eine, für Dich richtige Entscheidung

05.02.2010 23:41 • #3


T
Zitat:
Puh für mich hört es sich egoistisch an was Du schreibt,aber vielleicht bin ich auch zu sehr aufopfernd...


Ich denke schon, dass das egoistisch ist. Aber ich muss dazu sagen, dass die Situation bei uns zu Hause nicht immer einfach ist. Es gibt viele Lügen, viel Druck... Und es dreht sich vieles ums Geld.

Zitat:
Ich habe keine Mutter die ich pflegen kann...ich hab gar keine,...


Das tut mir sehr leid. Da stehen wir jetzt einfach an 2 völlig verschiedenen Punkten.

Zitat:
Ich würde es nicht als leben zurückstellen bezeichnen,sondern als etwas völlig normales.


Das kommt drauf an. Mir gehts hauptsächlich auch darum, falls ich dann selbst Kinder habe, wie ich das alles unter einen Hut kriegen soll. Da kann ich einfach nicht jeden Tag dort sein. Das heißt automatisch, dass mehr an meiner Schwester hängen bleibt.

Zitat:
Du warst als Kind ja auch pflegebedürftig und hast alles bekommen von deinen Eltern...


Ja, stimmt... Aber ich finde trotzdem, dass das ein Unterschied ist.

Ich möchte nicht als Unmensch rüberkommen. Wenn meine Mutter sagen würde, sie kommt zu mir (oder natürlich mein Vater), dann würde ich sie sofort aufnehmen. Da kann man das auch in seinen Alltag integrieren und ist nicht ständig fort. Aber wenn ich erst mal 45 Minuten fahren muss und dann bin ich so oft nicht zu Hause... Das kann ich mir halt für mich nicht vorstellen.

Grüße
TagTraum

05.02.2010 23:59 • #4


C
Da hast Du natürlich recht,ich ging davon aus die Eltern zu sich zu holen...

ich meinte damit ,auch ich hab ne Mutter aber die hat viel Leid über mich gebracht und für mich schon lang gestorben, die würde ich auch niemals pflegen.
Egal für wem auch immer nur für die Menschen die man liebt,solte man es tun egal ob Mutter Vater kind Oma Opa oder Freund,aber auch nur wenn man dazu ,auch vom Herzen her bereit ist....

natürlich sollte man nur so viel tun wie man selber mit seinem eigenen Leben vereinbaren kann....

06.02.2010 00:08 • #5


C
ansonsten den Pflegedienst kommen lassen....

06.02.2010 00:10 • #6


Christina
Hi,

meine Eltern sind beide Mitte 70 und zum Glück ziemlich gesund, also noch weit davon entfernt, Pflegefälle zu werden. Trotzdem legen sie in einer Patientenverfügung fest, welche Maßnahmen sie wünschen und welche nicht und wer darüber zu entscheiden hat. In unserer Familie ist völlig klar, dass weder mein Bruder noch ich in der Lage wären, jemanden zu pflegen - i.S.v. Körperpflege oder gar medizinischen Maßnahmen oder einer Betreuung rund um die Uhr. Besorgungen, Hilfeleistungen etc. sind etwas anderes. Wenn Pflege bei euch ein so großes Thema ist, sollten eure Eltern sich frühzeitig damit befassen und ihre Pläne mit euch besprechen. Andernfalls sind Streit, Vorwürfe, Schuldgefühle und Überforderung vorprogrammiert. BTW: Haben eure Eltern denn mal ihre Eltern gepflegt und wissen daher, was das bedeutet?

Zitat von TagTraum:
Und dann ist es ehrlich gesagt auch so, dass ich mir nicht vorstellen kann, mein ganzes Leben zurückzustellen und mich aufzuopfern.
Die meisten Eltern werden das von ihren Kindern auch nicht wollen. Unser Nachbar hat mal erklärt, er wolle - falls er pflegebedürftig werde - auf jeden Fall in ein Pflegeheim. Er hatte seine Frau gepflegt und wusste, wieviel Selbstaufgabe das bedeutete. Das wollte er niemandem zumuten.

Zitat von TagTraum:
Aber was, wenn der Pflegefall so schlimm ist, dass man rund um die Uhr Betreuung braucht? Das kann man doch niemals tragen. Und professionelle Hilfe ist fast unbezahlbar.
Dann muss der Pflegebedürftige in ein Pflegeheim. Eine Freundin von mir, selbst Krankenschwester, musste vor der Alzheimererkrankung ihrer Mutter kapitulieren. Eigentlich wollte sie sie zu Hause pflegen, aber das ging irgendwann einfach nicht mehr. Da hätte sie ihren Beruf aufgeben und ihre Kinder in Pflegefamilien geben müssen. Es ist viel besser, wenn sie sie jetzt jeden Tag im Heim besucht und nach dem Rechten sieht. Diese Zeit ist sie wirklich für sie da und nicht abgehetzt, unter Druck und früher oder später entsprechend aggressiv.

Meine Eltern wollen im Fall der Fälle auf professionelle häusliche Pflege zurückgreifen. Wenn das nicht mehr reichen sollte und sie in ein Heim müssten, soll das so in der Nähe von meinem Bruder oder mir sein, dass wir häufig und unangemeldet Besuche und Kontrollbesuche machen können. Meine Oma war die letzte Zeit im Pflegeheim und bei ihr haben wir es auch so gehalten. Sie war dort gut aufgehoben, das Personal war sehr nett und wir konnten sogar den Hund zu Besuchen mitbringen, worüber sie sich sehr gefreut hat.

Zitat von TagTraum:
Oder mir einen Tritt in den Ar. geben, warum ich seit 2,5 Jahren drüber nachdenke...
Ja, gerne: Es ist Sache deiner Eltern, für sich selbst Vorsorge zu treffen. Sie sind erwachsene Menschen und klar im Kopf, da sollten sie überlegen, wie sie sich das vorstellen. Und dann mit ihren Töchtern besprechen, ob das für die auch vorstellbar und machbar ist. So rumzueiern und damit letzten Endes die Töchter mit dem zu erwartenden Erbe gegeneinander aufhetzen bzw. das zumindest zu riskieren, das ist egoistisch!

Liebe Grüße
Christina

06.02.2010 00:16 • #7


C
Ich würde es auch nicht erwarten das meine Kinder mich später pflegen würden...ich würde das nicht verlangen....

ich habe mal ein Praktikum in einem Altenheim gemacht da wars aber nicht so dolle,solange wie man noch rüstig und vor allen Dingen klar im Kopf ist läufs einigermassen aber sobald wie man dement oder schwer pflegebedürfig war....also ich möchte so nicht meinen Feierabend verleben...

06.02.2010 00:23 • #8


T
Hallo Christina,

mein Vater ist 62 und meine Mutter wird bald 54. Sie sind jung, gesund und irgendwie ist es für mich verständlich, dass sie sich noch nicht damit beschäftigen wollen. Auf der anderen Seite kamen von meiner Mutter schon vor Jahren Sätze wie Für mich ist mal keiner da, wenn ich alt bin. Also hat sie im Endeffekt selbst davon angefangen.

Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht hätte ich ihnen mal ausgedruckt. Sie haben es noch nicht mal angekuckt.

Pflege ist bei uns (leider) kein großes Thema, nur bei mir ist das so. Weil ich mich seit 3 Jahre von diesem Thema nicht mehr lösen kann. Immer, wenns mir grad gut geht, schießt mir das in den Kopf... Und ich denk mir Das wird später mal nicht mehr möglich sein.

Meine Mutter meinte, sie möchte sich für ihre Altersvorsorge etwas sparen, um sich eine Pflegekraft leisten zu können. Sie möchte uns nicht zu sehr belasten und sie möchte nicht, dass wir aufhören mit arbeiten. Ich denke mal, dass sie irgendwann anfangen mit dem Übergeben und dann macht man einen Übergabevertrag, wo drin steht, was die Gegenleistung ist. Oder es steht eben nicht drin. Ich werde jedenfalls nichts unterschreiben, was mich zu mehr verpflichtet, als ich geben kann.

Im Endeffekt ist es einfach zu früh sich darüber Gedanken zu machen. Vielleicht dauert das noch 25 Jahre, bis es so weit ist. Vielleicht tritt der Pflegefall gar nicht ein. Vielleicht bin ich bis dahin tot. Vielleicht ist meine Schwester tot... Es ist einfach nicht absehbar, wann das ist und wie die Lage bis dahin aussieht. Auch gesetzlich... Aber ich denk täglich dran, mal mehr, mal weniger. Wenns richtig schlimm ist, können das mehrere Stunden sein.

Meine Eltern hatten nie einen Pflegefall zu betreuen. Meine 2 Opas standen ganz kurz davor. Mein einer Opa ist im November verstorben. Anfang November bekam er die Diagnose Lungen- und Leberkrebs. Und am 25. November ist er verstorben. Ca. ne halbe Woche vor seinem Tod wars dann so, dass man ihm in die Wanne helfen musste und er nicht mehr die Treppen runter kam. Aber er war noch kein Pflegefall. Hätte er nicht diesen Blutsturz gehabt, wäre er wohl im Laufe der Woche einer geworden. Mein anderer Opa hatte im Krankenhaus einen Schlaganfall und dann hieß es schon, dass meine Mama einen Pflegefall nach Hause bekommt. Er hat dann aber einen 2. Schlaganfall bekommen und ist im Krankenhaus gestorben. Meine Omas waren auch keine Pflegefälle. Aber ich hatte ja auch noch nie einen Pflegefall und kann mir vorstellen, dass es echt viel Arbeit ist.

Zitat:
Es ist viel besser, wenn sie sie jetzt jeden Tag im Heim besucht und nach dem Rechten sieht. Diese Zeit ist sie wirklich für sie da und nicht abgehetzt, unter Druck und früher oder später entsprechend aggressiv.


Ja, so sehe ich das eben auch. Ich weiß auch gar nicht, was viele Leute am Heim so schlimm finden. Ich mein es ist schon klar, dass viele Angst haben sie werden abgeschoben, aber wenn man dort regelmäßig Besuch bekommt... ?

Zitat:
Meine Eltern wollen im Fall der Fälle auf professionelle häusliche Pflege zurückgreifen.


Ja so hat meine Mutter das auch gesagt. Sie sprach von einer Pflegekraft aus Osteuropa. Aber wer weiß, ob es die in 20 Jahren auch noch gibt. Und wer weiß, ob meine Mutter das irgendwo aufschreibt. Nicht dass meine Mutter selbst nichts mehr tun kann und meine Schwester stellt sich irgendwas anderes vor.

Zitat:
So rumzueiern und damit letzten Endes die Töchter mit dem zu erwartenden Erbe gegeneinander aufhetzen bzw. das zumindest zu riskieren, das ist egoistisch!


So seh ich das jetzt auch nicht. Mit meiner Schwester hat meine Mutter darüber noch nie gesprochen. Und ich glaub ihr Satz am Telefon Jeder kriegt das selbe und muss das selbe für einen tun kam daher, dass sie selbst in dieser Beziehung etwas ausgeschmiert wurde. Mein Onkel hat nahezu alles geerbt. Vielleicht wollt es meine Mutter einfach besser machen. Naja.

Vielleicht red ich nochmal mit ihr. Es reicht ja, wenn sie weiß, zu was ich bereit wäre. Das kann sie dann in ihre Planungen mit einbeziehen.

Ich hab auch ein voll schlechtes Gewissen gegenüber meinen Eltern. Sie haben halt schon echt viel für mich getan. Vor allem wird sowas bei uns immer durch Geld ausgedrückt. Ich möchte niemals als undankbar rüberkommen, ich bin sehr dankbar für alles und ich liebe meine Eltern. Aber Geld ist nunmal nicht alles. Ich bin eher der Mensch, dem Zeit wichtiger ist, schließlich ist Zeit das Kostbarste, was man im Diesseits hat.

Gruß
TagTraum

06.02.2010 00:49 • #9


P
Hallo,

Mal ganz einfach gefragt: Was, wenn deine Eltern kein Pflegefall werden?
Deine Gedanken kreisen scheinbar schon sehr lange um eine Eventualität, die gar nicht eintreten muss. Deine Eltern könnten auch fit bis ins Alter bleiben oder im Krankenhaus sterben oder einfach so von heute auf morgen. Muss doch nicht sein, dass sie ein Pflegefall werden.
Trotzdem wäre es gut, wenn du die Sache mit deiner Familie planen und besprechen könntest. Denn so eine Vorsorge ist wichtig, und ich denke, das würde dein Gewissen auch sehr erleichtern.

Mein Opa war die letzten Jahre seines Lebens ein Pflegefall. Wir haben damals Alles alleine gestemmt und das würde ich mir selber niemals antun. Seine Familie hatte aber ein schlechtes Gewissen und wollte deswegen keine Hilfe holen. Also sind wir morgens gemeinsam runter, haben jeden Tag zum Ende hin seine vollurinierten Schlafsachen gewaschen, haben ihn gemeinsam in die Küche oder ins Wohnzimmer getragen und ihn beim Gehen gestützt, seine Post erledigt und seinen Müll rausgebracht und für ihn eingekauft, seine Wohnung geputzt -einfach Alles eben. Es war sehr anstrengend. Er war auch sehr verbittert und wenig dankbar. Oft wollte er, dass wir nach der Schule noch mal los rennen um ihm was zu Essen zu holen, anstatt uns einfach vorher am Handy anzurufen, und oft hatte er Nasenbluten und ist dann durch die ganze Wohnung getappert, anstatt sich mal hinzusetzen und einfach zu warten, bis einer kommt und ihm hilft. Ergo musste ich andauernd die ganze Wohnung von Blutflecken befreien.. das war nicht schön.
Ich fand es entsetzlich, und meine Mutter hat oft geweint. Ich denke, es wäre besser gewesen, wenn wir einen Pflegedienst geholt hätten, aber dafür war die Familie meines Opas zu stolz. Am Ende hatte er einen leichten Schlaganfall, als meine Eltern im Urlaub waren und ich und meine Schwester uns alleine um ihn kümmern mussten, und ich hab ihn ins Krankenhaus bringen lassen. Dort ist er dann nach 3 Wochen gestorben, er hat am Ende kaum noch was mitbekommen von seiner Umwelt. Die Ärzte haben auch direkt die Pflegestufe beantragt und die hätte er auch gekriegt. Eine Woche nach seinem Tod kam die Zusage von der Krankenkasse Hätte die Familie da smal eher gemacht, da wäre uns allen Vieles erspart geblieben.

Meine Uroma wurde auch von der Familie gepflegt, aber die hatte 8 Kinder, da ging das gut. Jeden Tag hat sich eine andre Familie gekümmert, das klappte so lange, bis sie dement wurde. Dann musste sie wohl oder übel ins Heim, weil sie eine Gefahr für sich selber geworden ist.

Ich würde immer versuchen, die Eltern so lange in ihrer gewohnten Umgebung zu lassen wie möglich. Würde meine Mama mal pflegebedürftig werden, sind wir uns alle einig, dass wir uns ein Pflegedienst sie so lange Daheim versorgen, wie es nur möglich ist. Wenn das nicht mehr geht, muss sie ins Heim, aber in eins in unserer Nähe, damit wir sie besuchen können. Das haben wir schon nach Opas Tod durchgesprochen und da sind wir uns alle einig. Besonders, weil wir alle wissen, was für eine große Belastung die Pflege sein kann, wenn man Alles alleine stemmen will.
Da muss man einfach vorher schon miteinander reden und es Notfalls auch schriftlich fest halten oder regeln lassen. Sonst gibt es später Streit und bittere Tränen, weil man nicht weiß, was man machen soll, und das kann die ganze Familie belasten und im schlimmsten Fall auch kaputt machen. Unsere Nachbarn sind so ein Fall. Eltern beide pflegebedürftig, hatten aber nie darüber gesprochen, ein Kind machte jahrelang die ganze Pflege, die Anderen wohnten zu weit weg; dann mussten sie ins Heim, und weil sie keine Vorkehrungen getroffen haben steht seit Jahren das Haus der Eltern leer und zerfällt nach und nach, weil der Staat das im Zweifelsfall für die Bezahlung des Heims benutzen will. Da gibt es mittlerweile ganz böses Blut unter den Geschwistern und teilweise reden sie gar nicht mehr miteinander -bloß, weil die Familie sich nie mal an einen Tisch gesetzt und das Alles vorher besprochen und geregelt hat.

Also, bitte deine Eltern, klar zu sagen, wie sie sich das im Notfall vorstellen, und redet darüber, ob das für euch Kinder machbar ist oder nicht. Ich finde, man muss tun, was einem möglich ist. Aber auch einsehen, wann die eigenen Grenzen erreicht sind und man Hilfe braucht.
Und vor Allem: Gemeinsam darüber reden.

Liebe Grüße,
Bianca

06.02.2010 01:14 • #10


G
Deine Eltern könnten eine private Pflegezusatzversicherung abschließen. Siehe z.B. hier: http://www.krankenversicherung-private. ... herung.htm

Dann würde mehr Geld für die häusliche Pflege zur Verfügung stehen.

Wenn deine Eltern aber anscheinend genug Geld haben, um sich eine private Pflege zu leisten, musst du doch keine so große Angst davor haben.

Deine Eltern wollen ja offenbar gar nicht verlangen, dass du ständig 40 km fährst, um sie zu betreuen. Mir scheint, das Ganze spielt sich vor allem in deiner Phantasie ab. Woher kommt das? Immerhin sind sie ja wirklich noch so jung, dass die Wahrscheinlichkeit eines doppelten (!) Pflegefalls äußerst klein ist.

Wäre es nicht besser, deine Angst vor der Meinung und den Erwartungen der anderen zu bearbeiten?

06.02.2010 01:28 • #11


T
Zitat:
Wenn deine Eltern aber anscheinend genug Geld haben, um sich eine private Pflege zu leisten, musst du doch keine so große Angst davor haben.


Eigentlich nicht. Aber vielleicht möchte meine Schwester alles alleine stemmen...

Zitat:
Deine Eltern wollen ja offenbar gar nicht verlangen, dass du ständig 40 km fährst, um sie zu betreuen.


Sagen sie jetzt. Wenns so weit ist, kann alles wieder anders aussehen.

Zitat:
Mir scheint, das Ganze spielt sich vor allem in deiner Phantasie ab. Woher kommt das? Immerhin sind sie ja wirklich noch so jung, dass die Wahrscheinlichkeit eines doppelten (!) Pflegefalls äußerst klein ist.


Ich weiß nicht woher das kommt. Nach dem Telefonat 2007 ging das los...

Zitat:
Wäre es nicht besser, deine Angst vor der Meinung und den Erwartungen der anderen zu bearbeiten?


Diese Angst hab ich vor allem gegenüber meiner Familie. Da hab ich Angst, dass sie beleidigt sind, wenn ich meine Meinung sage und diese ihrer Meinung nicht entspricht. Dass sie eingeschnappt sind, wenn ich mal zu etwas nein sage usw. Das ist echt schlimm. Ich fühl mich noch immer so, als wäre ich abhängig von meiner Familie, was nicht so ist *schulterzuck*

Zitat:
Mal ganz einfach gefragt: Was, wenn deine Eltern kein Pflegefall werden?


Dann merke ich in 20-30 Jahren, dass ich mindestens 3 Jahre meines Lebens vergäudet hab...

Meine Schwester hat mal was verlauten lassen von wegen wenn man Pflegegeld kriegt und dann einen Pflegedienst kommen lässt, dass dann das ganze Geld futsch ist. Dass sie das auch nicht wollen würde. Das allein sagt schon einiges aus für mich...

Zitat:
Da muss man einfach vorher schon miteinander reden und es Notfalls auch schriftlich fest halten oder regeln lassen.


Das möchten meine Eltern sicher mal machen, aber noch nicht jetzt. Meine Mama sagt, sie fühlt sich dafür noch zu jung und sie möcht erst noch eine Weile beobachten und abwarten.

Ich denk ich werde das Thema auf jeden Fall nochmal ansprechen, wenns passt.

Grüße
TagTraum

06.02.2010 11:38 • #12


G
Was ist eigentlich GENAU deine Sorge?

Offenbar geht es dir eigentlich nicht um deine Eltern, denn die werden nach jetzigem Stand kein Problem haben: entweder werden sie sich von eigenem Geld pflegen lassen können oder/und deine Schwester wird sich darum kümmern.

Also was genau ist deine Sorge? Dass du enterbt werden oder weniger Erbe bekommen könntest als deine Schwester?

Oder dass du vor der restlichen Familie (wer außer deinen Eltern und deiner Schwester wäre das dann noch?) als lieblose Tochter dastehen könntest? Was wäre denn, wenn sie das wirklich denken würden?

Momentan willst du offenbar lieber deine noch jungen Eltern - ähm - mit dem Gedanken an ihren doppelten Pflegefall belästigen, als dich mit deiner unerledigten Angst vor Liebes- oder Geldentzug auseinandersetzen ...?

Zitat:
Meine Schwester hat mal was verlauten lassen von wegen wenn man Pflegegeld kriegt und dann einen Pflegedienst kommen lässt, dass dann das ganze Geld futsch ist.

Diesen Satz verstehe ich nicht. Wenn man nicht ausreichend Pflegegeld bekommt (das ist bei der rein gesetzlichen Versicherung der Fall), dann müssen die Eltern natürlich von ihrem eigenen Geld dazugeben. Das geht dann natürlich vom Erbe ab. Meint deine Schwester das? Wenn ja: Genau dafür gibt es ja die privaten Zusatzversicherungen. Diese können deine Eltern abschließen. Wenn es dir und deiner Schwester so sehr wichtig ist, könntet ihr diese vielleicht auch für eure Eltern abschließen bzw. für sie die Beiträge bezahlen. Das kostet pro Person so ab ca. 30/40 Euro im Monat, für Frauen mehr als für Männer.

Aber wenn deine Mutter erst 54 ist, könnte ich verstehen, wenn sie sich davon gekränkt fühlen würde, dass ihr jetzt schon so intensiv an den Pflegefall denkt. Da ist Fingerspitzengefühl angesagt. Denn Eltern möchten sicher nicht gerne, dass ihre Kinder schon jahrzehntelang an das mögliche Erbe denken und daran, dass sie möglichst viel davon abkriegen wollen.

06.02.2010 12:01 • #13


T
Zitat:
Was ist eigentlich GENAU deine Sorge?


Ja, das ist eigentlich eine gute Frage... Ganz wichtig ist es mir klarzustellen, dass ich keine Sorge habe, weniger zu erben. Ganz im Gegenteil. Ich wäre einverstanden, wenn ich nichts bekomme, hauptsache ich habe diesen Druck nicht mehr.

Und jetzt zu dem Druck: Ein Beispiel: Heut morgen habe ich mit meinem Freund gefrühstückt. Er hat sich einen Bananenshake gemacht und sagte Warum machen wir so einen nicht viel öfter?. Ich habe dann zu ihm gesagt Wir können das ja öfter machen und ZACK war wieder der Gedanke an den Pflegefall in meinem Kopf. Ich dachte mir Und was, wenn wir das irgendwann nicht mehr machen können?. Ich habe Angst, dass ich Kinder habe und mich nicht richtig auf diese einlassen kann, weil ich so viel anderen Stress hab. Meine Schwester hat jetzt 3 Kinder, kann mit diesen jedes Wochenende Ausflüge machen oder sie mal schnell bei meiner Mutter abgeben, wenn wie zum Arzt fährt. Und ich soll später dann meine Wochenenden bei meinen Eltern verbringen und kann mich nicht auf die Hausaufgaben mit meinen Kindern konzentrieren, weil ich immer meine Eltern im Hinterkopf hab.

So ungefähr spielt sich das in meinen Gedanken ab. Ich habe Angst, dass die von mir zu viel erwarten / erzwingen wollen. Und dass ich am Ende Sprüche höre wie Immer hat man dich unterstützt, und wenn man selbst Hilfe braucht, bist du nicht für einen da.

Ich hab auch keine Angst, vor anderen schlecht dazustehen. Weil das wahrscheinlich fast jeder versteht, dass ich einfach nicht so verfügbar bin wie meine Schwester.

Zitat:
Also was genau ist deine Sorge? Dass du enterbt werden oder weniger Erbe bekommen könntest als deine Schwester?


Also das wie gesagt das ist es sicher nicht. Wenn dann im übertragenen Sinn: Meine Schwester bekommt jetzt einen Haufen unentgeltlicher Leistungen und später erinnert sie sich nicht mehr dran und verlangt von mir zu viel...

Zitat:
Momentan willst du offenbar lieber deine noch jungen Eltern - ähm - mit dem Gedanken an ihren doppelten Pflegefall belästigen, als dich mit deiner unerledigten Angst vor Liebes- oder Geldentzug auseinandersetzen ...?


Ne, an einen doppelten Pflegefall denk ich nicht. Nicht speziell. Außerdem haben ja meine jungen Eltern mit diesem Thema angefangen. Als ich noch zu Hause gewohnt hab, da hat meine Mutter schon immer wieder in diese Richtung geschossen. Da dachte ich mir noch Das kriegen wir schon irgendwie hin. Hab den Gedanken weggeschoben. Aber seit diesem Telefonat geht das nicht mehr.

Zitat:
Wenn man nicht ausreichend Pflegegeld bekommt (das ist bei der rein gesetzlichen Versicherung der Fall), dann müssen die Eltern natürlich von ihrem eigenen Geld dazugeben. Das geht dann natürlich vom Erbe ab. Meint deine Schwester das?


Ne, wir haben eine Bekannte, die im Moment ihren Mann pflegt. Und die bekommt einen bestimmten Betrag Pflegegeld von der Versicherung. 1 x am Tag kommt ein Pflegedienst, der genau die Hälfte dieses Pflegegeldes kostet. Und meine Schwester meinte, dass man selbst die anderen 23 Stunden des Tages bei dem zu Pflegenden ist und dieser Dienst ist 1 x am Tag 45 Minuten da und kassiert die Hälfte des Geldes. Und das würde sie nicht einsehen.

Auf der anderen Seite ist es ein Unterschied, ob ich eine Frau in Rente bin, die ihren Mann pflegt, oder ob ich eine junge/mittelalte Familie bin, die ihren eigenen Kreislauf hat, und ein Elternteil pflegt. Aber sieht sie das auch so?

Zitat:
Denn Eltern möchten sicher nicht gerne, dass ihre Kinder schon jahrzehntelang an das mögliche Erbe denken und daran, dass sie möglichst viel davon abkriegen wollen.


Ja das ist die Gefahr dass das so rüberkommt. Auf der anderen Seite hab ich echt oft betont, dass es mir nicht darum geht. Ich hab auch ein paar mal gesagt sie sollen meiner Schwester mehr geben und die soll dann auch mehr machen, weil ich nicht so viel machen kann. Also eigentlich müsste das klar sein. Trotzdem ist es für diese sicher nicht schön, wenn ich immer wieder davon anfange. Aber wenn das alles auf mir lastet? Was tu ich am besten?

Danke für deinen Beitrag. Vielleicht kannst du mir ja diesen Knoten lösen... Es ist echt ätzend, wie es im Moment ist. Weil ich werde niemals etwas unterschreiben, womit ich nicht einverstanden bin. Zur Not nehme ich die Schenkungen nicht an bzw. schlage das Erbe aus. Verpflichtet bin ich (außer moralisch) noch nichts.

Ich hab sogar versucht mich damit zu trösten, dass ich dann einfach zur Not auf meine Kosten für meine Tage einen Pfegedienst kommen lasse. Eigentlich kann mir da keiner dreinreden. Andererseits: Wenns ne Pflegeversicherung gibt... Aber: Meine Schwester...

Naja... Im Endeffekt ist es ziemlich sinnlos, da jetzt drüber zu reden, oder? Niemand weiß, was bis dahin ist. Vielleicht hat da jeder Senior eine Art Pflegeplatz, wie es jetzt die Kinder haben (Kindergarten). Wer weiß... Ich denk es wird immer mehr ältere Menschen geben und immer weniger junge Leute, die aufhören zu arbeiten. Viele machen Karriere oder haben Jobs, wo das nicht möglich ist.

Jaja... vernünftig denken kann ich schon. Aber es kann trotzdem sein, dass es in 1 Stunde wieder ZACK macht...

Zitat:
Deine Eltern könnten das Geld ja auch noch in ihren nächsten Lebensjahrzehnten zu ihrem Vergnügen ausgeben! Sie könnten reisen oder sich viel schöne, teure Dinge kaufen oder häufig toll essen gehen. Dann wäre das Geld später auch mehr oder weniger weg. Was würdest du/würdet ihr dann dazu sagen?


Ich würde es ihnen gönnen

06.02.2010 12:17 • #14


Christina
Zitat von TagTraum:
Ich habe Angst, dass die von mir zu viel erwarten / erzwingen wollen. Und dass ich am Ende Sprüche höre wie Immer hat man dich unterstützt, und wenn man selbst Hilfe braucht, bist du nicht für einen da.
Da musst du wirklich mit dir selbst ins Reine kommen, damit du nicht von Vorwürfen oder der Angst vor möglichen Vorwürfen abhängig bleibst.

Zitat von TagTraum:
Zitat:
Also was genau ist deine Sorge? Dass du enterbt werden oder weniger Erbe bekommen könntest als deine Schwester?


Also das wie gesagt das ist es sicher nicht. Wenn dann im übertragenen Sinn: Meine Schwester bekommt jetzt einen Haufen unentgeltlicher Leistungen und später erinnert sie sich nicht mehr dran und verlangt von mir zu viel...
Hast du Angst oder das Gefühl, jetzt zu kurz zu kommen?

Zitat von TagTraum:
Außerdem haben ja meine jungen Eltern mit diesem Thema angefangen. Als ich noch zu Hause gewohnt hab, da hat meine Mutter schon immer wieder in diese Richtung geschossen.
Das klingt für mich so, als wäre dir immer mal wieder durch die Blume mitgeteilt worden, dass du deinen Eltern verpflichtet bist. Du sagst ja auch selbst, dass es in eurer Familie sehr darum geht, wer was tut und was dafür bekommt. Auch du rechnest schon mal auf, indem du die unentgeltlichen Leistungen im Hinterkopf behälst, die wohl deiner Meinung nach deine Schwester zu einem größeren Anteil an Pflegeleistungen verpflichten würden.

Zitat von TagTraum:
Ne, wir haben eine Bekannte, die im Moment ihren Mann pflegt. Und die bekommt einen bestimmten Betrag Pflegegeld von der Versicherung. 1 x am Tag kommt ein Pflegedienst, der genau die Hälfte dieses Pflegegeldes kostet. Und meine Schwester meinte, dass man selbst die anderen 23 Stunden des Tages bei dem zu Pflegenden ist und dieser Dienst ist 1 x am Tag 45 Minuten da und kassiert die Hälfte des Geldes. Und das würde sie nicht einsehen.
Naja, wenn sie die Arbeiten lieber selbst machen würde, als von dem Geld abzugeben, soll sie's doch tun. Warum glaubst du, du müsstest dich ihrer Meinung anschließen?

Zitat von TagTraum:
Ich hab sogar versucht mich damit zu trösten, dass ich dann einfach zur Not auf meine Kosten für meine Tage einen Pfegedienst kommen lasse. Eigentlich kann mir da keiner dreinreden. Andererseits: Wenns ne Pflegeversicherung gibt... Aber: Meine Schwester...
Hey, du bist für deine Entscheidungen verantwortlich, deine Schwester für ihre. Wer sagt, dass ihr dem Modell dieser Familie mit der Aufteilung Woche vs. Wochenende folgen solltet oder auch nur könntet? Überhaupt: Kommt es denn so auf die Verteilungsgerechtigkeit an? Ist denn nicht das Wichtigste, dass euch im Ernstfall aus Liebe und emotionaler Verbundenheit v.a. am Wohl des Pflegebedürftigen gelegen ist - wie auch immer das praktisch umzusetzen wäre?

Zitat von TagTraum:
Naja... Im Endeffekt ist es ziemlich sinnlos, da jetzt drüber zu reden, oder?
Klar, das sind ungelegte Eier. Aber wenn dieses Aufrechnen ein solches Thema ist, wäre es sicher nicht schlecht, sich damit zu befassen.

Liebe Grüße
Christina

06.02.2010 20:28 • #15


T
Zitat:
Da musst du wirklich mit dir selbst ins Reine kommen, damit du nicht von Vorwürfen oder der Angst vor möglichen Vorwürfen abhängig bleibst.


Ich versuche mir ständig zu sagen, dass mich keiner zwingen kann mehr zu tun als ich tun kann.

Zitat:
Hast du Angst oder das Gefühl, jetzt zu kurz zu kommen?


Hmmm... Wie gesagt, meine Mutter und meine Schwester wohnen direkt nebeneinander - sind Nachbarn. Meine Schwester hat 3 Kindern im Alter von 1, 4 und 6 Jahren. Und das ist das Leben von meiner Mutter. Ich bekomm oft Emails wo sie mir nur immer von den Kindern oder meiner Schwester erzählt. Ich hab schon mal angedeutet meiner Mutter gegenüber, dass sie mir auch mal was anderes zusätzlich erzählen soll und was war? Sie war eingeschnappt und es kam ein Spruch Tut mir leid, dass ich dich nerve, ich dacht es interessiert dich, was bei uns zu Hause passiert. Oft hat sie sich auch negativ über meine Schwester geäußert und ich musste mich dann beim Lesen der Email ziemlich über meine Schwester ärgern (und im nächsten Atemzug wollte mich meine Mutter dazu drängen, meine Schwester mal wieder einzuladen, weil meine Schwester ja sooo gern mal wieder zu mir kommen würde. Im Endeffekt will meine Mutter nur das lange Gesicht meiner Schwester nicht sehen. Es ist auch jedes Mal ein Aufwand, wenn mich meine Eltern besuchen. Da muss ich immer Angst haben, dass sie entweder eine 5-köpfige Radau-Familie mitbringt oder dass zumindest von meiner Schwester wieder ein Spruch gekommen ist wie Ich will auch mal wieder zu ihr fahren. PS sie ist 33 Jahre, meine Schwester, ich werde bald 25.).
Zitat:
Das klingt für mich so, als wäre dir immer mal wieder durch die Blume mitgeteilt worden, dass du deinen Eltern verpflichtet bist.


Naja, unser Nachbar z. B. hat 3 Kinder. Eine Tochter wohnt in Österreich und studiert. Sein Sohn wohnt 100 km vom Papa weg mit Frau und Kind. Und die jüngste Tochter hat grad seit Juli nen Job mit unregelmäßigen Arbeitszeiten. Und seine Frau hat nen neuen Partner, 2 Jobs und eine Oma, um die sie sich kümmert. Kein Pflegefall, aber 84 Jahre und man muss halt hin und wieder nach ihr sehen. Dieser Mann, der Nachbar, hat (was nicht stimmte, aber egal) meiner Familie erzäht, er bräuchte demnächste eine OP, wo er mal kurzfristig einen Rollstuhl bekommen könnte, aber er kann sich nicht operieren lassen, weil keiner für ihn da ist. Und da haben meine Mutter und meine Schwester auch schlaue Sprüche von sich gegeben wie Es ist doch nicht für immer, nur für ein paar Wochen. Er hat immer jeden finanziell unterstützt und wenn er mal jmd. braucht, ist keiner für ihn da... usw. Aber die Frage, wie sie das machen sollen, konnte mir keiner beantworten. Als ich aufgezählt hatte, warum die anderen einfach nicht können, sagte meine Schwester nur Na toll, das würd ich mal nicht wollen. Was stellen sie sich vor? Sowas macht mir halt schon Angst.

Zitat:
Naja, wenn sie die Arbeiten lieber selbst machen würde, als von dem Geld abzugeben, soll sie's doch tun. Warum glaubst du, du müsstest dich ihrer Meinung anschließen?


Muss ich nicht. Aber zumindest müsst ich mir ihren Vorwurf anhören.

Zitat:
Wer sagt, dass ihr dem Modell dieser Familie mit der Aufteilung Woche vs. Wochenende folgen solltet oder auch nur könntet?


Meine Mutter sagte das mal. Aber sie hat das schon wieder revidiert. Aber das hat sich halt eingebrannt.

Zitat:
Überhaupt: Kommt es denn so auf die Verteilungsgerechtigkeit an? Ist denn nicht das Wichtigste, dass euch im Ernstfall aus Liebe und emotionaler Verbundenheit v.a. am Wohl des Pflegebedürftigen gelegen ist - wie auch immer das praktisch umzusetzen wäre?


Eigentlich kommt es darauf nicht an. Aber ich denke in unserer Familie schon.

Noch ein Beispiel zu meiner Familie: Mein Opa ist ja im November gestorben. Meine Tante hat sich wirklich rührend um den Opa gekümmert. Aber nachdem er gestorben war, hat meine Tante sehr schnell angefangen, die Wohnung vom Opa auszuräumen und umzugestalten, weil dann meine Cousine da reinzieht. (Die haben ein 2-Familien-Haus). Meine Mutter sagt Ich könnte das nicht so schnell. Und sie sagt immer wieder, dass es meiner Tante + Onkel wohl nicht schnell genug gehen konnte, dass der Opa stirbt. Ich finde das sehr untolerant, weil es einfach verschiedene Typen Mensch gibt. Der eine trauert so, der andere so. Meine Tante + Onkel sind auch eine Zeit lang ganz in schwarz rumgelaufen. Da hat meine Mutter ebenfalls gelästert und gemeint, sie ziehen eine Show ab. Selbst wenn: Warum wohl? Weil es immer wieder Leute gibt, die einem dann unterstellen, der Tod des Alten wäre grad recht gekommen. Ich hasse sowas.

Im liebsten wärs mir manchmal, ich könnte ans andere Ende von Deutschland ziehen. Aber dann würds mir echt um meine Freunde leid tun

Grüße
TagTraum

07.02.2010 10:38 • #16


G
Hallo Tagtraum,

mir scheint, dass in deiner Familie (insbes. deine Mutter?) viel mit emotionaler Erpressung in Form von Vorwürfen, Beleidigtsein und Forderungen gearbeitet wird.

Du solltest dir das m.E. deutlich klar machen und dir dann sagen: Ich mache das nicht mehr mit. Denn wenn du das weiter mitmachst, dich weiter davon beeindrucken lässt, machst du nicht nur dir selbst, sondern auch deinem Freund und später garantiert auch deinen Kindern das Leben schwer oder gar kaputt. Tu das nicht.

Du bist noch so jung, mach dir ein schönes Leben und achte darauf, dass du in deiner Familie nicht dasselbe hässliche Spiel treibst wie deine Eltern/Mutter/Familie mit dir.

Du kannst auch lernen, wie du dich am besten gegenüber solchen Sprüchen verhalten kannst. Z.B. einfach ignorieren und darüber innerlich oder/und mit deinem Freund zusammen schmunzeln oder lachen; oder ganz direkt etwas darauf sagen, z.B. das werden wir sehen, wenn es mal so weit ist. Oder was sonst grad passt.

Umerziehen wirst du deine Mutter vermutlich nicht mehr können. Aber dich solltest du schnellstmöglich umerziehen.

07.02.2010 20:02 • x 1 #17

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G
Und nimm dir das generell nicht alles zu Herzen, was die Leute so reden. Vieles wird einfach spontan und emotional gesagt, ohne groß bedacht zu sein. Das ist nicht weiter schlimm - man darf es eben nicht wirklich ernst nehmen.

Viele Menschen denken das: Da hat man Kinder groß gezogen, und wenn man sie als alter Mensch dann braucht, sind sie nicht da. Das ist aber einfach ein Wunsch, ein Gedanke. Natürlich wäre es schön, wenn es bei uns noch so sein könnte wie früher und wie es in vielen - vor allem armen - Ländern noch ist, wo die Familien alle örtlich zusammen bleiben und die Frauen nicht irgendwo angestellt sind. Aber bei uns ist es halt nicht mehr so, die Kinder ziehen oft weit weg, oft aus beruflichen Gründen, und die Frauen arbeiten noch neben den Kindern - da geht es halt nicht, dass man aus der Ferne jemanden betreut. Höchstens, dass man die alte Mutter oder den alten Vater zu sich holt, falls die Wohnung das erlaubt - aber viele alte Menschen wollen das ja gar nicht, sie wollen lieber bei sich zu Hause bleiben.

Also ist das einfach ein verständliches Wunschdenken und eine verständliche Trauer, dass die Verhältnisse so sind wie sie sind. Schuldgefühle daraus abzuleiten bringt aber gar nichts, und Schuldgefühle zu machen auch nichts. Das muss heute anders gelöst werden.

Vielleicht hat deine Mutter einfach große Angst davor, später mal ganz alleine mit ihren körperlichen oder geistigen Gebrechen dazusitzen und möchte sich mit solchen Testballons vergewissern, ob ihr emotional zu ihr steht und bereit seid, später irgendwie für sie zu sorgen. Vielleicht würde es helfen, wenn du mal das Gespräch unaufdringlich darauf bringen und mit ihr über diese ihre Ängste sprechen würdest? Wenn sie sich darüber aussprechen kann, wird vielleicht auch sie dazu eine rationalere, gelassenere Einstellung gewinnen.

07.02.2010 20:14 • #18


Christina
Zitat von TagTraum:
Hmmm... Wie gesagt, meine Mutter und meine Schwester wohnen direkt nebeneinander - sind Nachbarn. Meine Schwester hat 3 Kindern im Alter von 1, 4 und 6 Jahren. Und das ist das Leben von meiner Mutter. Ich bekomm oft Emails wo sie mir nur immer von den Kindern oder meiner Schwester erzählt. Ich hab schon mal angedeutet meiner Mutter gegenüber, dass sie mir auch mal was anderes zusätzlich erzählen soll und was war? Sie war eingeschnappt und es kam ein Spruch Tut mir leid, dass ich dich nerve, ich dacht es interessiert dich, was bei uns zu Hause passiert. Oft hat sie sich auch negativ über meine Schwester geäußert und ich musste mich dann beim Lesen der Email ziemlich über meine Schwester ärgern (und im nächsten Atemzug wollte mich meine Mutter dazu drängen, meine Schwester mal wieder einzuladen, weil meine Schwester ja sooo gern mal wieder zu mir kommen würde. Im Endeffekt will meine Mutter nur das lange Gesicht meiner Schwester nicht sehen. Es ist auch jedes Mal ein Aufwand, wenn mich meine Eltern besuchen. Da muss ich immer Angst haben, dass sie entweder eine 5-köpfige Radau-Familie mitbringt oder dass zumindest von meiner Schwester wieder ein Spruch gekommen ist wie Ich will auch mal wieder zu ihr fahren. PS sie ist 33 Jahre, meine Schwester, ich werde bald 25.).
Und du, willst du deine Schwester denn gelegentlich sehen? Läuft eure Beziehung nur über die Mutter oder auch direkt zwischen euch? Dass mit drei kleinen Kindern eine komplette Familie inklusive Großeltern nebenan ausgelastet ist, kann ich mir lebhaft vorstellen. Auch dass deine Mutter sehr darin aufgeht. Sie teilt dir alles mit - ihre Begeisterung und ihren Ärger. Wenn dir das zu viel wird, musst du dich abgrenzen (lernen). Ich kann mir vorstellen, dass du im Gefüge deiner Familie zur Zeit eher eine Randfigur bist, dazu jemand, der zumindest aktuell weniger alltäglichen Zwängen und Verpflichtungen unterworfen ist. Und du bist mutmaßlich für die anderen (immer noch) die Kleine... Das alles verführt sicher dazu, mehr oder weniger über dich zu verfügen oder es zu versuchen oder wenigstens zu glauben, dass man ein Stück weit über dich verfügen könnte. Vielleicht könntest du Abgrenzung üben, indem du öfter mal nein sagst (natürlich nur, wenn du auch nein meinst) - und zwar in der Form Nein, das möchte ich nicht. statt als Nein, das kann ich nicht, weil...

Zitat von TagTraum:
Naja, unser Nachbar z. B. hat 3 Kinder. Eine Tochter wohnt in Österreich und studiert. Sein Sohn wohnt 100 km vom Papa weg mit Frau und Kind. Und die jüngste Tochter hat grad seit Juli nen Job mit unregelmäßigen Arbeitszeiten. Und seine Frau hat nen neuen Partner, 2 Jobs und eine Oma, um die sie sich kümmert. Kein Pflegefall, aber 84 Jahre und man muss halt hin und wieder nach ihr sehen. Dieser Mann, der Nachbar, hat (was nicht stimmte, aber egal) meiner Familie erzäht, er bräuchte demnächste eine OP, wo er mal kurzfristig einen Rollstuhl bekommen könnte, aber er kann sich nicht operieren lassen, weil keiner für ihn da ist. Und da haben meine Mutter und meine Schwester auch schlaue Sprüche von sich gegeben wie Es ist doch nicht für immer, nur für ein paar Wochen. Er hat immer jeden finanziell unterstützt und wenn er mal jmd. braucht, ist keiner für ihn da... usw. Aber die Frage, wie sie das machen sollen, konnte mir keiner beantworten. Als ich aufgezählt hatte, warum die anderen einfach nicht können, sagte meine Schwester nur Na toll, das würd ich mal nicht wollen. Was stellen sie sich vor? Sowas macht mir halt schon Angst.
Wenn man Gründe aufzählt, warum man was auch immer nicht kann, läuft man immer Gefahr, dass andere das ganz anders sehen oder anders bewerten. Solche Rechtfertigungen bringen gar nichts, v.a. nicht das Verständnis von Menschen, die in ihrem Leben u.U. ganz andere Prioritäten setzen und/oder andere Möglichkeiten haben.

Zitat von TagTraum:
Zitat:
Naja, wenn sie die Arbeiten lieber selbst machen würde, als von dem Geld abzugeben, soll sie's doch tun. Warum glaubst du, du müsstest dich ihrer Meinung anschließen?


Muss ich nicht. Aber zumindest müsst ich mir ihren Vorwurf anhören.
Wieso? Wäre deine Meinung weniger wert?

Zitat von TagTraum:
Zitat:
Überhaupt: Kommt es denn so auf die Verteilungsgerechtigkeit an? Ist denn nicht das Wichtigste, dass euch im Ernstfall aus Liebe und emotionaler Verbundenheit v.a. am Wohl des Pflegebedürftigen gelegen ist - wie auch immer das praktisch umzusetzen wäre?


Eigentlich kommt es darauf nicht an. Aber ich denke in unserer Familie schon.
Willst du dich dem unterordnen? Warum?

Zitat von TagTraum:
Noch ein Beispiel zu meiner Familie: Mein Opa ist ja im November gestorben. Meine Tante hat sich wirklich rührend um den Opa gekümmert. Aber nachdem er gestorben war, hat meine Tante sehr schnell angefangen, die Wohnung vom Opa auszuräumen und umzugestalten, weil dann meine Cousine da reinzieht. (Die haben ein 2-Familien-Haus). Meine Mutter sagt Ich könnte das nicht so schnell. Und sie sagt immer wieder, dass es meiner Tante + Onkel wohl nicht schnell genug gehen konnte, dass der Opa stirbt. Ich finde das sehr untolerant, weil es einfach verschiedene Typen Mensch gibt. Der eine trauert so, der andere so. Meine Tante + Onkel sind auch eine Zeit lang ganz in schwarz rumgelaufen. Da hat meine Mutter ebenfalls gelästert und gemeint, sie ziehen eine Show ab. Selbst wenn: Warum wohl? Weil es immer wieder Leute gibt, die einem dann unterstellen, der Tod des Alten wäre grad recht gekommen. Ich hasse sowas.
Bei etwas entfernteren Verwandten von mir lagen die fertigen Umbaupläne schon lange vor dem Tod der Oma in der Schublade. Die alte Dame war kein Pflegefall, wohnte ganz einfach in dem Haus, das der eine Sohn zum Teil geerbt und dann zum restlichen Teil von ihr gekauft hatte. Die hatten eine gute Beziehung zueinander, aber es war klar, dass das Haus nach ihrem Tod anders genutzt werden würde und in der Ruhrpott-nahen Gegend ist man wohl ein wenig pragmatischer...

Zitat von TagTraum:
Im liebsten wärs mir manchmal, ich könnte ans andere Ende von Deutschland ziehen. Aber dann würds mir echt um meine Freunde leid tun
Vielleicht musst du nur ein wenig erwachsener und emanzipierter werden (was nicht böse gemeint ist). Du bist emotional noch ziemlich nah an deiner Herkunftsfamilie dran und das dürfte für dein Alter auch normal sein. Einiges wird sich von selbst erledigen, einfach weil du älter wirst und vielleicht selbst eine Familie gründest. Damit entwächst du der Rolle des Nesthäkchens automatisch. Es hat schon seinen Sinn und große Vorteile für die Abnabelung, wenn man mal ein Au-Pair-Jahr gemacht hat oder auswärts studiert oder sonstwie mal für einige Zeit ein paar hundert Kilometer zwischen sich und seine Herkunftsfamilie bringt. Wenn das bei dir nicht (mehr) geht, müsstest du evtl. den Rest Abnabelung (den die Zeit und die natürliche Entwicklung nicht mit sich bringen) durch bewusste Abgrenzung erarbeiten.

Liebe Grüße
Christina

07.02.2010 20:48 • #19


T
Hallo!

Zitat:
mir scheint, dass in deiner Familie (insbes. deine Mutter?) viel mit emotionaler Erpressung in Form von Vorwürfen, Beleidigtsein und Forderungen gearbeitet wird.


Ja, da ist was dran. Auch wenn die das nicht absichtlich tun, anders wissen sie sich oftmals nicht zu helfen. Mein Onkel (Bruder meiner Mutter) ist der Gleiche. Meine Cousine ist zum Studieren in ein anderes Bundesland gezogen und mein Onkel hatte (hat noch immer) Angst, dass sie dann nicht mehr nach Hause kommt. Und sein einziges Argument war „Wenn du gehst, brauchst du nicht mehr nach Hause zu kommen“. Sie hats aber durchgezogen und ist zu Hause nach wie vor herzlich willkommen.

Ich weiß noch nicht mal, ob ich nicht selbst hin und wieder zu dieser „emotionalen Erpressung“ greifen möchte. Ob ich es nicht sogar tue. Allerdings lässt sich mein Partner davon wenig beeindrucken.

Zitat:
Vielleicht hat deine Mutter einfach große Angst davor, später mal ganz alleine mit ihren körperlichen oder geistigen Gebrechen dazusitzen und möchte sich mit solchen Testballons vergewissern, ob ihr emotional zu ihr steht und bereit seid, später irgendwie für sie zu sorgen. Vielleicht würde es helfen, wenn du mal das Gespräch unaufdringlich darauf bringen und mit ihr über diese ihre Ängste sprechen würdest?


Ich möchte auf jeden Fall dieses ganze Thema noch mal ansprechen.

Zitat:
Und du, willst du deine Schwester denn gelegentlich sehen?


Ich habe bei mir festgestellt, dass ich keine Lust auf etwas habe, wenn ich mich dazu gedrängt fühle. Wenn ich es freiwillig tun kann, mach ich es gern. Wenn ich mir ständig anhören muss „Das musst du aber schon tun“, dann mag ich nicht mehr. Wenn meine Mutter also zu mir sagt „Lade doch deine Schwester mal wieder ein, damit deine Schwester zufrieden ist“, hab ich schlagartig keine Lust mehr. Wenn meine Schwester sagt „Ich will mal wieder vorbeikommen“, hab ich auch keine Lust. Nur wenn ich selbst das Angebot machen kann, dann geht’s. Und es ist ja oft auch nett mit ihr.

Es nähert sich eine Situation, wo ich nein sagen könnte. Und zwar fährt meine Schwester mit ihrem Mann im Mai 5 Tage in Urlaub. Und die 3 Kleinen sind bei meinen Eltern. Meine Mutter wollte das, sie hat meiner Schwester immer wieder gesagt, sie soll doch fahren. Und jetzt hat sie zu mir schon 3 mal gesagt, dass sie mich da mal einladet und um jeden froh ist, der ihr die Kinder mal für eine Stunde abnimmt. Und irgendwie seh ich das nicht ein. Meine Schwester wird in Urlaub geschickt. Wenn das meiner Mama zu viel ist, darf sie das nicht auf sich nehmen. Aber damit rechnen, dass ich dann komm... Aber es bleiben dafür eh nur 2 Tage übrig. Und an einem dieser 2 Tage hab ich schon was anderes vor. Auf der anderen Seite tut mir das aber wieder voll leid, wenn ich da nein sag. Sind doch meine Eltern, die ich da irgendwie „hängen“ lass Vielleicht würde das ein schöner Tag werden, wenn ich hinfahren würde...

Ich krieg halt auch immer schnell Schuldgefühle. Nicht nur gegenüber meiner Eltern.
Zitat:
Vielleicht musst du nur ein wenig erwachsener und emanzipierter werden (was nicht böse gemeint ist).


Ja, vielleicht. Gegenüber meiner Familie fühl ich mich nicht durchsetzungsfähig.

LG

10.02.2010 19:59 • #20


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