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A
Hallo, ich muss hier mal um eure Meinungen fragen, da ich nicht mehr weiter weiß.
Seit 4 Jahren habe ich Probleme mit einem Nachbar, er ist sehr laut, hält sich nicht an Ruhezeiten, Radio läuft oftmals so laut das ich meinen Fernseher nicht mehr verstehen konnte. Mit dem Mann reden war sinnlos, mehrfach habe ich mich beim Vermieter beschwerd, eine Weile war dann immer Ruhe aber nicht dauerhaft. Nach dem letzten Vorfall, als der Typ wieder völlig betrunken nachts herumbrüllte und Radio bis zum Anschlag aufdrehte, habe ich meine Wohnung gekündigt. Überstürzt habe ich mich für eine andere Wohnung entschieden, sie wirkte nicht ideal aber schöner Blick in die Natur und gerade noch bezahlbar.
Nun war ich schon öfter in der neuen Wohnung, ein Teil der Möbel ist schon dort und ich fühle mich absolut nicht wohl, ich könnte nur noch heulen. Die Gegend ist nicht die beste, einige Möbel passen nicht rein, da die Wohnung kleiner ist, die Miete ist für mich gerade so bezahlbar, die Wände sind hellhörig, der Mieter unter der Wohnung schwer krank gibt ständig laute Töne von sich, richtig reden kann er nicht mehr und Tag und Nacht Strassenlärm. Leise ist es nicht, die gesuchte Ruhe finde ich vermutlich nicht.
Jetzt würde ich am liebsten in meiner alten Wohnung bleiben, da ich viele Verschlechterungen in der neuen sehe aber die alte ist auch nicht perfekt und ich habe Angst meinen alten Vermieter zu fragen ob ich wohnen bleiben kann, kommt mir irgendwie blöd vor. Die Möbel müssten zurück transportiert werden, das kostet Geld, da ich Hilfe brauche von fremden. Ich bin gerade am verzweifeln, mache mir sorgen das ich in Zukunft in dieser kleinen Wohnung festsitze und noch unglücklicher bin als vorher.
Hat jemand mal etwas ähnliches erlebt?
Ist das nur die Panik vor Veränderung?
Ich kann überhaupt nicht mehr klar denken.

07.12.2016 04:44 • 01.03.2018 #1


23 Antworten ↓


EcoDan
Hai

Eine verzwickte Situation, in der du da steckst

Fakt ist, dass die alte Wohnung aufgrund des süffigen, lauten Nachbarn nicht mehr tragbar für dich ist. Eine Veränderung musste also her. Du hast dir die neue Wohnung ja vorher angesehen und sie als akzeptabel befunden, sonst hättest du sie nicht genommen. Sooo schlimm kann sie also nicht sein. Nicht perfekt, aber auch nicht unmöglich

Ich bin Sozi, wie du. Von daher halte ich den emotionalen Aspekt, den eine solche Veränderung mit sich bringt, schon für relevant. Wir haben's ja mit dem adaptieren an neue Situationen nicht so, ne? Irgendwo hat man sich ja an die alte Umgebung, mitsamt ihrer Macken, gewöhnt. Das kann soweit gehen, dass man diese kleinen Nervigkeiten sogar vermisst. Wie das für dich ist, darüber kann ich nur spekulieren. Das musst du für dich selbst überprüfen

Was ich selbst an deiner Stelle tun würde: ich würde mich versuchen an die neue Wohnung zu gewöhnen. So'n paar Monate wirken lassen und gucken ob sich die Wahrnehmung verändert. Gib ihr eine Chance, sich als dein Heim und Wohlfühlort zu beweisen. Wenn nicht, dann kann man sich immer noch nach etwas Neuem umsehen. Der Markt ist da und hat viel zu bieten. Aber: die alte Wohnung ist vorneweg gar keine Option. Mit den Gegebenheiten warst du nicht glücklich und wirst es wohl auch bei einem zweiten Versuch nicht. Das ist meine Ansicht und ich denke, du wirst mir da auch zustimmen

Ich wünsch' dir alles Gute

07.12.2016 08:15 • x 1 #2


A


Umzug - falsche Entscheidung oder nur Panik vor Veränderung?

x 3


R
Da hat @EcoDan recht. Es gibt außerdem keine Mietwohnung, in der man nicht irgendwas von den Nachbarn mitbekommt. Aber wenn man erstmal eingerichtet ist, die Möbel alle da stehen wo sie sollen, Bilder angebracht sind, dann verflüchtigen sich auch manche Töne, die man in einer fast leeren Wohung noch hört und für einen ungewöhnte Geräusche werden vertrauter und nicht mehr so exakt wahrgenommen.
Natürlich hast du Angst nach dieser Erfahrung, sie würde dich in der neuen Wohnung verfolgen. Ich habe hier ebenso meine unmöglichen Nachbarn und Wohnqualität einschränkende Umstände und doch war es in jeder anderen Mietwohnung auch so: irgendwas ist immer.

07.12.2016 08:28 • x 1 #3


Wildrose
Ich kann das so gut nachfühlen, Ani.
Ich werde heute endgültig in eine neue Wohnung ziehen. Meine ganzen Sachen sind
schon seit einigen Tagen dort, nur ich fehle noch.
Und ich sitze hier und habe fast einen Herzkasper vor Aufregung.
Ich habe auch immer Angst vor Veränderungen.
Ich versuche mich durch eine größtmögliche Kontrolle der Gegebenheiten zu beruhigen..
...ich habe schon die Standorte sämtlicher Geschäfte und Behörden in meinem
neuen Wohnort gecheckt, sogar den Straßenbahnfahrplan, etc.
Ich weiß, daβ es eine übersteigerte Angst ist.
Ich weiß auch, daβ ich nicht alles kontrollieren kann.
Vielleicht zieht schon nächste Woche ein furchtbarer Mensch in das Haus ein, weiß man' s ?
Das entzieht sich meiner Kontrolle.
Ich versuche einfach ruhig zu bleiben und es alles auf mich zukommen zu lassen.
Es ist kein Weltuntergang. Ist nur ein Umzug, sage ich mir.

Alles Gute.

07.12.2016 08:57 • #4


B
Hatte auch jahrelang einen Dro.dealer unter mir wohnen, bei dem fast täglich sehr laute Party in der Regel bis nachts um 3 war.
Der Krach war so laut, dass die Gläser in den Schränken mitklirrten und ich oft wo anders schlafen musste um überhaupt noch
Nachts zu Schlaf kommen zu können. Irgendwann wurde er dann gegangen, weil er zu viele Anzeigen bekommen hat, von allen
hier in der Gegend. Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich keinen Schritt in diese Wohnung getan. Aber sowas weiß man halt vorher
nie. Also sei froh dass ein ruhiger Opa, der ab und zu mal einen Piep von sich lässt unter Dir wohnt, einen Schwingboden für Schall
wird er mit Deiner Wohnung wohl nicht machen. Du hast positive Dinge angesprochen, konzentrier Dich also auf die Vorteile gegenüber
Deiner früheren Wohnung. Versuch Dich einzugewöhnen und vergegenwärtige Dir immer wieder die positiven Sachen im Vergleich
zu der früheren und wenn Du an den Krach und Ärger Deines Untermenschen denkst, dann wirst Du merken, dass sich das schnell
zu einem sehr großen Vorteil summiert. Genieß die schöne Aussicht und freu Dich daran, die Wohnung zu gestalten. Wieder in die
vorherige Wohnung zurück zu ziehen, wäre unvernünftig. Vertraglich ist schon alles geregelt und Du hättest noch mehr Ärger,
zumal sicher schon der Nachmieter in den Startlöchern steht. Veränderungen fallen auch mir schwer und so ein Wohnungswechsel
ist da nicht ohne, aber sei froh, dass Du diesen irren Nachbarn los hast. Die können einem das Leben nämlich zur Hölle Schlaflos
machen! Noch einen Monat länger und ich wäre bei mir auch ausgezogen, hatte aber Glück dass er irgendwann verschwunden ist.
Seitdem ist es in Ordnung und Du darfst nicht vergessen, in einer Mietwohnung in einem Haus mit vielen Bewohnern ist immer irgend etwas!

07.12.2016 09:52 • #5


M
Übel wenn man so Nachbarn hat. Bei mir im Haus auch oft vorgekommen, aber da kann man alleine nicht viel ausrichten. Aber nur alleine nicht. Wir haben hier im Haus so eine Art heimlichen Zusammenhalt, und standen schon öfter vor derartigen Problemen. Wichtig ist das man sich verbündete Nachbarn sucht, dann alles ganz penibel (auch Kleinigkeiten) dokumentiert mit Datum/Uhrzeiten etc. Das macht man zirka 3 Monate und verfasst danach mit den Nachbarn im Umfeld des Betroffenen eine schriftliche Beschwerde wo alle unterschreiben. Da die Probleme danach in den meisten Fällen weiter bestehen geht alles von vorne los und man dokumentiert. Danach wieder eine Beschwerde mit Ankündigung aller auf Mietminderung. Bei der dritten und letzten Beschwerde (insofern keine Besserung) ziehen die betroffenen Parteien einen Anwalt hinzu und kündigen eine Mietminderung an, hat bei uns hier wunderbar funktioniert und bevor es dazu kam sprachen die Eigentümer/Wohnungsbaugesellschaft dem Verursacher die fristgerechte Kündigung aus! Nur man muss drei/vier Mitbewohner auf seine Seite haben die alles bestätigen und unterschreiben, man sieht es deutlich dass es ohne Zusammenhalt nicht geht!

07.12.2016 10:32 • #6


A
Ich habe hier lange nichts mehr zu dem Thema geschrieben, weil ich nervlich so fertig war.
Jetzt bin ich seit über einem Jahr in der Wohnung und fühle mich nicht angekommen. Fast täglich denke ich an meine alte Wohnung, habe Heimweh auch wenn ich weiß das es dort auch schwierig gewesen ist, trotzdem war das mein Zuhause. Im Nachhinein sehe ich den Umzug als Fehler oder zumindest hätte ich länger nach einer neuen Wohnung suchen müssen, es war unüberlegt, vieles habe ich nicht bedacht. Jetzt sitze ich hier fest, finanziell kann ich mir keinen weiteren Umzug leisten, billige Wohnungen gibt es am alten Wohnort nicht.
Kennt jemand akutes Heimweh nach dem alten Wohnort? Ich kann das Gefühl, ich will zurück, einfach nicht abstellen. Es ist eigentlich nicht weit entfernt, trotzdem zermürbt mich das.
Liegt das am depressiven, das ich mich nicht einleben kann?

29.01.2018 05:02 • #7


Struggle
Liebe Ani,
Ich kann deine Lage sehr gut nachvollziehen. Ich lebe jetzt seit 6 Monaten in meiner neuen Wohnung und fühle mich hier auch nicht so richtig zuhause..vor allem aber weil ich jetzt alleine schlafen muss. Das haus und die umgebung hier sind ganz schön aber die Nachbarn eher kühl und nicht so herzlich wie in meiner alten Straße auf dem Land. Selbst zum Einkaufen ist es u.umständlicher und ich kann mich noch nicht daran gewöhnen. Finanziell muss ich jetzt so jeden Cent umdrehen.
Obwohl ich zu dem Preis keine bessere Wohnung gefunden hätte.
Vorher hatte ich schon mal einen Mietvertrag unterschrieben für eine Wohnung die echt viel zu klein gewesen wäre und ich konnte die ganze Nacht nicht schlafen. Konnte mich Gott sei Dank mit dem Vermieter einigen. Du musst dich jetzt damit abfinden dass du in deine alte Wohnung nicht zurück kannst! Denk doch nur an den lauten Mieter..das willst du so doch nicht mehr!?
Versuche einfach das beste jetzt daraus zu machen. Mach es dir so schön wie möglich und versuche etwas zu sparen oder dir irgendwo hilfe zu holen für den nächsten Umzug. Nichts ist für die Ewigkeit...du musst nicht für immer dort bleiben! Sei tapfer.. .glg

29.01.2018 07:31 • #8


A
Danke für deine Antwort. Ich hoffe das ich eine Möglichkeit finde und nicht ewig in dieser Wohnung bleiben muss. Es belastet mich nur so stark und im Moment scheint es ausweglos.

29.01.2018 18:03 • #9


Struggle
Du schaffst das! Du musst nur lernen, positiv zu denken (ich weiß, das ist einfacher gesagt als getan) und dir ein Ziel zu setzen, um dann darauf hin zu arbeiten...es gibt immer einen Ausweg auch wenn es momentan nicht so scheint!
GLG

31.01.2018 10:25 • #10


Hotin
Hallo Ani,
Zitat:
Jetzt bin ich seit über einem Jahr in der Wohnung und fühle mich nicht angekommen.


Kannst Du bitte mal beschreiben, was in der alten Wohnung besser war?
Und was war denn dafür verantwortlich, in diese neue Wohnung zu ziehen?
Da gab es doch einen oder mehrere Gründe für.
Zitat:
vieles habe ich nicht bedacht. Jetzt sitze ich hier fest, finanziell kann ich mir keinen weiteren Umzug leisten,
billige Wohnungen gibt es am alten Wohnort nicht.


Hinterher lässt sich immer leicht reden. Da weiß man natürlich mehr. Aber damals war Deine Entscheidung doch richtig,
sonst hättest Du es ja nicht gemacht.
Zitat:
Ich kann das Gefühl, ich will zurück, einfach nicht abstellen.


Können wirst Du das schon. Nur Du willst das vermutlich nicht. Warum?

Viele Grüße

Bernhard

02.02.2018 00:47 • #11


A
Hallo,
die alte Wohnung war größer, großes Bad, helles Wohnzimmer, den ganzen Tag Sonne auf dem Balkon. Die Lage idyllisch, ziemlich ruhig, manchmal war es möglich Feldhasen zu beobachten. Eigentlich wollte ich dort nie wegziehen aber ein Nachbar war schon länger ohne Job und seitdem hat er regelmäßig getrunken, 2-3 mal in der Woche brüllte er Mitternacht stark betrunken in seiner Wohnung herum, Radio mehrfach bis zum Anschlag, der Lärm ging meistens bis 4 Uhr. Trotz mehrerer Beschwerden hat der Vermieter nicht viel unternommen. Nach einem Streit mit dem Nachbar (er war völlig uneinsichtig) war ich nervlich fertig und hatte Angst vor diesem Typ, sah außer Umzug keine andere Möglichkeit mehr.
Alle Bedenken und Mängel an der neuen Wohnung habe ich verdrängt. Ich wollte einfach nur meine Ruhe haben.

Warum ich den Gedanken nicht abstellen kann oder will, ist eine gute Frage.

Für mich ist Heimweh ein Gefühl, es ist einfach da. Auf meine alte Wohnung war ich stolz, sie war schön, da ich sonst nichts habe, kein Auto, keine Familie usw. war die Wohnung das einzigste was ich erreicht hatte.
Jetzt schäme ich mich jemanden zu sagen wo ich wohne, selbst Handwerker in die Wohnung zu lassen ist mir peinlich.
Ich habe versucht etwas positives zu finden, das jetzt anzunehmen aber es gelingt mir nicht, jedenfalls nicht ausreichend.

Ich betrachte den Umzug als Fehler, der schwer oder nicht korrigierbar ist. Ich habe etwas aufgegeben wofür ich hätte kämpfen müssen statt wegzulaufen.
Klar im Nachhinein ist man immer klüger aber diese Erkenntnis macht es auch nicht besser. Irgendwie hoffe ich auf ein Wunder.

Gruß

02.02.2018 22:55 • #12


Hotin
Hallo Ani,

wenn Du wegen der ständigen Ruhestörung weggezogen bist, war Deine Entscheidung doch richtig.
Ich kann zwar verstehen, dass Du jetzt der alten helleren Wohnung nachtrauerst,
nur wird es keinen Weg zurück mehr geben.
Zitat:
Alle Bedenken und Mängel an der neuen Wohnung habe ich verdrängt. Ich wollte einfach nur meine Ruhe haben.


Nun dann bist Du damals einen Kompromiss eingegangen. Die nicht ganz so tolle Wohnung,
gegenmehr Ruhe. Hast Du denn jetzt auch mehr Ruhe?
Zitat:
Für mich ist Heimweh ein Gefühl, es ist einfach da. Auf meine alte Wohnung war ich stolz, sie war schön, da ich sonst
nichts habe, kein Auto, keine Familie usw. war die Wohnung das einzigste was ich erreicht hatte.


Dann kann ich schon verstehen, dass Du jetzt etwas vermisst.
Nur so sehr schlecht wird Deine neue Wohnung doch bestimmt nicht sein?
Zitat:
Ich betrachte den Umzug als Fehler, der schwer oder nicht korrigierbar ist. Ich habe etwas aufgegeben wofür
ich hätte kämpfen müssen statt wegzulaufen.


Ok. Dann hast Du eventuell einen Fehler gemacht. So etwas passiert immer mal im Leben.
Ja, vielleicht hättest Du nicht so schnell weglaufen sollen. Dann hast Du bei der ganzen Aktion etwas Wichtiges
für Deine Zukunft gelernt.
Zitat:
Irgendwie hoffe ich auf ein Wunder.


Also Wunder gibt es wohl kaum, aber glückliche Wendungen und Entwicklungen gibt es häufiger.
Entwicklungen, die Du vorher nie für möglich gehalten hättest.
Glaube daran, dass es für Dich auch so etwas geben kann. Dies wünsche ich Dir.

Einen schönen Abend

Bernhard

02.02.2018 23:46 • #13


B
Du kannst doch gar nicht wissen, ob ein längerer Kampf, mit diesem Nachbarn überhaupt etwas gebracht hätte.
Solche Leute, ändern sich doch oft gar nicht und Du hättest Dich nur noch weiter unnötig selbst fertig gemacht.
Genieß die Ruhe, die Du jetzt hast und denk an den Krach und Lärm der anderen, dann wird sie Dir auch nicht
mehr so nostalgisch schön vorkommen. Wer weiß, was der Irre sich noch alles einfallen lassen hätte um Dich
zu ärgern. Also war es doch die richtige Entscheidung!

03.02.2018 11:46 • x 1 #14


I
Ich bin auch aufgrund von Lärmbelästigung ausgezogen, habe auch einen Threat dazu.

Die schönste Wohnung ist mit einem asozialen, lauten Nachbarn nichts mehr wert. Lärm macht krank. Schau in die Zukunft. Dein Leben ist lang, du wirst irgendwann in einer schöneren Wohnung als deiner alten wohnen.

03.02.2018 12:51 • #15


Valmont
Ich bin grade in einer ganz ähnlichen Situation.
Im Dezember bin ich aus meiner Wohnung ausgezogen, weil gegenüber eine Kneipe war die bis nachts um ein oder zwei Uhr Lärm gemacht hat; laute Musik und Gegröhle. Ich hatte immer mal wieder das Ordnungsamt oder Polizei gerufen, aber es hatte sich immer nur kurzfristig was geändert.
Dann hab ich durch Zufall eine neue Wohnung in einem ruhigen Stadtteil gefunden, und dachte auch zuerst alles wäre ok. Ich bin umgezogen und war zuerst auch ganz glücklich. Leider stellte sich heraus, das unter mir eine WG aus lauter jungen Leuten wohnt (was ich beim Einzug nicht wusste) die mehrmals in der Woche bis mitten in der Nacht Party feiern. Laut meinen Vermietern sollte das eigentlich ein sehr ruhiges Haus sein.
Jetzt sitze ich auch hier in meiner neuen Wohnung und bereue meinen Entschluß umzuziehen zutiefst. Es war ein riesen Fehler, ich bin praktisch vom Regen in die Traufe gekommen. Einen weiteren Umzug kann ich mir nicht leisten, außerdem ist das Angebot an bezahlbaren Wohnungen hier extrem begrenzt.
Ich trauere meiner alten Wohnung total nach, denn irgendwie hab ich mich ja doch trotz des Lärms dort wohl gefühlt; sonst hätte ich auch nicht 16 Jahre dort gewohnt. Ich verbinde so viele Erinnerungen daran, eben auch sehr schöne, nicht nur an den Lärm.
Ich glaube, das Gefühl sich nach der alten Wohnung zu sehnen, kommt daher, das man sich wünscht das in der neuen Wohnung alles besser und schöner wird. Aber das ist es manchmal eben nicht - und was macht man dann?

05.02.2018 23:08 • #16


A
Was macht man dann? Das ist die Frage auf die ich leider keine Antwort weiß.
Ich habe genau das gleiche Problem. In der neuen Wohnung habe ich noch keine einzige Nacht durchschlafen können. Der Fernseher der direkten Nachbarn läuft bis Mitternacht oder sie sitzen auf dem Balkon ( ist gleich neben meinem Schlafzimmer), obendrüber wohnt einer dem ständig in der Nacht etwas umfällt und unten geht immer gegen 3.00 Uhr ein Signalton/ Klingel, da ist jemand schwer krank, pflegebedürftig und die Frau rennt dann aus dem Schlafzimmer ins Wohnzimmer, stellt den Signalton ab und redet laut auf den Kranken Mann oder Sohn ein.
Wohnungssuche erscheint fast aussichtslos.
Ich bin oft am weinen, weil der Umzug nichts verbessert hat und es mir psychisch jetzt schlechter geht als vorher.

06.02.2018 04:06 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

Luna70
Hast du mal mit der Nachbarin mit dem pflegebedürftigen Mann gesprochen, dass du immer aufwachst mitten in der Nacht? Die Lautstärke von solchen Notrufklingeln kann man doch im Normalfall regulieren, vielleicht ist ihr gar nicht klar dass du das hörst und davon aufwachst.

Unser Haus ist auch sehr hellhörig, man hört sogar wenn jemand oben durchs Zimmer läuft. Da hat eine gute Dämmung des Bodens auch nicht viel gebracht. Aber bei uns wird die obere Wohnung von unseren Kindern genutzt. Ich glaube, wie stark man Geräusche als störend empfindet, hängt auch ein bisschen mit der Grundeinstellung zusammen. Mich stört es nicht großartig, ich höre es zwar oft wenn z. B. nachts jemand oben ins Bad geht, aber es ist eher so, dass ich es nur registriere und wieder einschlafe. Ich weiß ja, dass es eines der Kinder ist und deshalb regt es mich nicht auf. Bei fremden, noch dazu wenn man sich ohnehin nicht wohlfühlt ist es wahrscheinlich ganz anders, weil die subjektive Wahrnehmung eine andere ist.

Steht auch hier

https://www.sonicshop.de/gehoerschutz-r ... dlich.html

Da wird auch alles mögliche an Gehörschutz angepriesen. Hast du sowas schon mal versucht?

Ich meine es nicht böse, aber ehrlich gesagt wundere ich mich ein bisschen, dass du nach so vielen Monaten in dem Haus nicht weißt, ob der pflegebedürftige Mann der Sohn oder der Ehemann der Frau ist. Hast du denn gar keinen Kontakt zu den Nachbarn?

Ein Umzug kommt ja für die momentan wohl nicht in Frage, wenn es so wenige bezahlbare Wohnung bei euch gibt. Hast du dir die neue Wohnung dann wenigstens schön eingerichtet? Das können ja auch Kleinigkeiten sein, die nicht viel kosten, aber vielleicht hilft es damit du dich wohler fühlst. Neue Vorhänge, ein paar Wohnaccessoires oder so.

06.02.2018 09:38 • #18


Valmont
Das mit dem Gehörschutz versuche ich auch grade. Ich war bei einem Hörgeräteakustiker und habe mir einen individuellen Hörschutz anpassen lassen. Er ist im Laufe der Woche fertig, und ich kann gern mal von meinen Erfahrungen berichten.
Ich hoffe es hilft um wenigstens hin und wieder mal Ruhe zu finden.

Aber an dem grundsätzlichen Gefühl ändert es natürlich nichts. Ich hab letztens gelesen das die Wohnung die dritte Haut ist, und ich finde das triffts voll. Wenn man sich in seiner Wohnung nicht wohl fühlt stimmt der ganze Rest auch irgendwie nicht. Denn eigentlich sollte es ja so sein das man vor allem abends und Nachts in seiner Wohnung zur Ruhe kommt und sich vom Stress des Tages erholt.

06.02.2018 11:09 • #19


A
Gehörschutz habe ich schon lange und nehme ich abends immer, sonst könnte ich überhaupt nicht schlafen, nur leider stört mich das irgendwie und ich werde wach, teilweise mit Ohrenschmerzen. Einen individuellen Gehörschutz anpassen lassen, wär da eine gute Idee, danke für den Tipp.

Da ich mich nicht wohlfühle und absolut nicht zuhause, empfinde ich die Deko als nicht hilfreich, es macht mich eher traurig, weil ich mich nicht mal über neue Vorhänge (habe ich gekauft, auch Tapete und Deko Zeugs) freuen kann.
Bei der Frau zu klingeln habe ich mich bisher nicht getraut, ich kann es versuchen.
Kontakt zu den Leuten im Haus habe ich nicht, das ist sehr anonym hier und ein großes Haus.

Mit der Wohnungssuche habe ich leider auch nur Pech. Hatte eine Anzeige gefunden wo jemand einen Nachmieter sucht. Für gestern war ein Termin vereinbart ich sollte klingeln, aber keiner war da. Als ich später nachgefragt habe sagte die Frau sie war beim Arzt, naja neuen Termin für heute vereinbart, x mal geklingelt aber keiner macht auf. Vorhin habe ich per Email angefragt warum sie wieder nicht da gewesen ist, sie wäre da ich müsste eine Handynummer anrufen, wenn ich vor der Tür stehe, die sie mir in dem Moment erst geschickt hat .... ah ja, keine Entschuldigung oder ähnliches. Ärgerlich, wenn schon mal die Miete billig ist sind die Leute unzuverlässig.

23.02.2018 17:20 • #20


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