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A
Guten Abend,

ich bin 18 Jahre alt und weiß nicht mehr weiter, darum möchte ich gerne alles hier niederschreiben. Kann gut sein, dass meine Rechtschreibung etc. nicht sehr gut sein wird, dafür im Voraus schonmal ein Sorry. Ich habe seit einiger Zeit wirklich starke Zukunftsängste. Eigentlich war ich immer ein fröhlicher Junge und hatte nie Probleme im Leben, ich habe eine wunderbare Familie und bin sehr dankbar dafür. Durch die Schule bin ich immer durch gekommen, jedoch war ich immer nur ein 3,x Schüler, da ich wirklich nie gelernt habe. Ich habe lieber etwas mit meinen Freunden gemacht, egal ob es nur PC zocken war oder Fußball spielen, in die Stadt gehen oder ab 16 auch in die Disco gehen. Nun als ich in die gymnasiale Oberstufe kam, war die Stimmung genauso. Ich war glücklich, bin so durch gekommen mit einem Durchschnitt von 07 Punkten, das ist eine 3-. Ich war also wie sonst auch immer. Ich habe mir gesagt ich brauch kein gutes Abi, denn Abi ist Abi! und wollte dann zur Bundeswehr zum Studieren oder einen NC-freien Studiengang wählen. Die 07 Punkte in der 11. Klasse haben mich wenig gejuckt, ich war zufrieden damit. Nun bin ich im Abiturjahrgang (Klasse 12) und ich glaube alles wurde schlimmer, als ich 00 Punkte (eine 6) im Physik Leistungskurs bekam. Ich war am Boden zerstört, ich habe DIREKT meine Mutter angerufen, denn sonst fiel mir keine Person ein. Meine Mutter hat natürlich versucht mir gut zu reden und hat danach auch bei einer Gesamtschule angerufen um nach einen Wechsel zu fragen. Nunja, auf jeden Fall ging es immer weiter so, ich habe richtige Angst vor meiner Zukunft. Ich glaube die Klasse zu wiederholen würde sich auch nicht lohnen, umwählen könnte ich ja trotzdem nicht. Was meint ihr? Ich habe jetzt vor, das Abitur zu machen, der Schnitt wird bei 3,3 - 3,6 liegen, also wirklich nicht gut! Und da denke ich immer, so ein schlechtes Abi ist nichts wert, ich darf/sollte nicht studieren. Ich habe echt Angst, ich heule oft deswegen, meinen Eltern sage ich aber erst einmal nichts. Ich weine echt, weil ich nicht weiß, ob ich A das Abitur schaffen werde und B nicht weiß, was ich danach machen soll. Ich hätte an ein FSJ gedacht, dort frage ich mich aber ebenfalls: in meiner Stadt oder doch ins Ausland gehen (z.B. Australien)? Bei dem Ausland gibt es wieder ein Problem: ich habe Flugangst! Ich bin noch nie in meinem Leben geflogen, bin schon zwei Mal alleine zu Hause geblieben, als meine Eltern in den Urlaub geflogen sind - ich HASSE mich dafür, denn ich hätte sehr gerne Zeit mit meinen Eltern dort verbracht, diese Zeit wird niemals wieder kommen. Aber ich habe einfach zu große Angst vor dem Fliegen
Und falls ich kein FSJ machen sollte, was soll ich dann machen? Momentan arbeite ich neben der Schule auf 400€ Basis als Warenverräumer, kein Traumjob, aber ich brauche das Geld. Ich hätte an ein Studium gedacht, doch auch dort stelle ich mir wieder die Frage, ob ich es schaffe. Ich habe extrem große Angst, zu versagen! Das könnte ich mir nie im Leben verzeihen. Und wenn ich studieren sollte, dann würde ich denke ich gerne in der Heimat bleiben, damit ich meine Eltern als Stütze habe. Ich bin ein ziemlich familiärer Mensch. Diese 18 Jahre gingen für mich viel zu schnell vorrüber, ich möchte noch garnicht ausziehen, ich finde das zu früh. Momentan sind meine Eltern nicht da und ich bin wieder viel am weinen, ich weiß einfach nicht wie es weiter gehen soll. Ich will meine Eltern nicht enttäuschen und den Rest meiner Familie auch nicht Keiner in meiner Familie hat bisher studiert, ich wäre der Erste. Und ich will meine Familie stolz machen, besonders meine Oma und meine Eltern und ich will später auch mal gut verdienen. Ich möchte meinen Eltern ihr Leben später finanziell stützen. Wir sind nicht die Wohlhabensten, meine Eltern arbeiten hart und viel und dennoch liegen wir unter dem deutschen Durchschnitt. Ihre Rente wird nicht hoch ausfallen, deßhalb möchte ich sie später gerne unterstützen. Mich für alles bedanken, für die tolle Kindheit, für ihre Untersützung, einfach für alles....
Ich weiß aber eben nicht was mir meine Zukunft bringt, dieses schlechte Abitur (was mir vorher immer recht egal war) macht mich total fertig und ich weiß nicht, ob es einen Wert hat bzw. ob ich studieren gehen sollte...
Ich kenne Leute die studieren jetzt und hatten ein 3,0 - 3,5 Abitur, also so wie ich es haben werde. Aber diese Leute haben sich auch nicht so fertig gemacht damit. Ich weine oft deswegen und ich weiß nicht weßhalb. Vielleicht werde ich ja gerade depressive, die Selbsttests im Internet sagen dies zumidnest....
Bitte helft mir, ich freue mich auf jede Antwort...

29.12.2012 21:40 • 29.12.2012 #1


3 Antworten ↓


G
Hallo 19anonymous94!

Oh je, oh je, das ist grad eine blöde Situation für dich.

Blöd ist auch, dass dir die Abi-Note bis vor kurzem noch so egal war und du jetzt erst ehrgeiziger wirst.

Ein Teil deiner diesbezüglichen Unsicherheit bzw. bezüglich des Studiums kommt sicher daher, dass in deiner Familie noch keine Akademiker sind und du dich da auf unbekanntem Terrain bewegst. Andererseits ist das auch ein Vorteil für dich, weil du dich mit keinem in deiner Familie (Opa, Vater, Brüder, Onkel, Schwestern usw.) messen und vergleichen lassen musst. Darunter leiden nämlich viele junge Leute aus Akademikerfamilien.

Aber, bevor du nicht weißt, welches Fach du überhaupt studieren wollen würdest oder willst, sind Tränen über die Note wohl verfrüht. WAS interessiert dich denn? Interessiert dich denn überhaupt wirklich ein akademischer Beruf? Oder meinst du nur, du sollest studieren, um viel Geld zu verdienen und später deine Eltern unterstützen zu können? Das ist zwar ein schöner Gedanke, finde ich, aber da der Berufserfolg nur sehr eingeschränkt vorhersehbar und planbar ist, sollte das nicht der Grund für deine Berufswahl sein. Lieber einen soliden Ausbildungsberuf mit Abitur als einen schlechten und dazu noch ungeliebten Uni-Abschluss - das steht für mich fest.

Oder willst du Physik studieren? Dann müsstest du halt Nachhilfestunden nehmen oder deine Schulbücher gründlich durchnehmen. Du bist ja intelligent, warst offenbar nur etwas zu faul - das lässt sich ja noch ändern.

Du kannst überhaupt von Glück reden, dass deine Mutter/Eltern dir dann gut zureden, wenn du eine Sechs schreibst. Andere, gerade Akademikereltern drohen dann eher mit Enterbung und Verstoßung!
Aber gleich die Schule wechseln wegen 1 schlechten Note - das ist nicht angemessen, das solltest du besser gleich abhaken. Deine Mutter denkt vermutlich, dass du mit einem Gymnasium halt völlig überlastet bist. Aber ich vermute, das bist du nicht, soweit ich das aus deinen Worten entnehmen kann. Oder?

29.12.2012 22:27 • #2


A


Starke Zukunftsängste! :'(

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A
Nunja, ich möchte eigentlich schon studieren. Nehmen wir mal das Beispiel IT-Branche.
Da könnte ich studieren, z.B.Wirtschaftsinformatik oder eine Ausbildung zum z.B. Informatikkaufmann machen. Ich denke der Akademiker wird im späteren Berufsleben schon mehr verdienen. Aber ich habe eben Angst, im Studium zu versagen. Was mich interessiert? Zum einen wäre da Sport, Ernährung und Gesundheit. Ein Sportstudium kommt denke ich allerdings nicht in Frage und auch bei Ernährungswissenschaften gibt es immer NC's, bei Medizin sowieso. Medizin könnte ich allerdings z.B. in Holland studieren, da würde meine Familie mich sogar finanziell unterstützen (ist nicht gerade günstig). Da habe ich ebenfalls sehr große Angst zu versagen, denn Medizin ist sehr viel Lernerei und die Tatsache, dass meine Familie mir das Ganze finanzieren will sorgt dafür, dass ich ein Versagen mir nie im Leben verzeihen könnte.
Habe mir dann bei einem Freund (Informatikstudent, hatte auch nur 3,4 Fachabi) seine Studieninhalte angeguckt und mit 2 Wirtschaftsinformatikstudenten gesprochen (ebenfalls innerhalb meines Freundeskreises) und habe mir überlegt, evtl Wirtschaftsinformatik in meiner Heimat zu studieren.
Nunja... ich mach mich trotzdem immer total fertig, jeden Tag, also bezüglich meines schlechten Abiturs und meiner Zukunft. Kann oft erst später einschlafen und so weiter... Ich weiß auch nicht so genau....
Ich denke, ich MUSS ein FSJ machen um ein Jahr Menschen helfen zu dürfen und dabei noch ein Jahr länger Zeit zum Nachdenken hätte...

So, ich muss nun meinen Nebenjob antreteten gehen, vielleicht lenkt das ein Wenig ab...

MfG

29.12.2012 22:40 • #3


G
Warum solltest du im Studium versagen?

Natürlich muss man da lernen. Und das Informatikstudium gehört m.W. zu den schwersten Studienfächern, wo die Abbruchquote sehr hoch ist. Wenn du gerne Mathe machst, gerne logisch und konzentriert denkst und flexibel bist (da muss man sich auf viele Bedürfnisse einstellen können), dann kann das das Richtige für dich sein.
Wenn nicht, dann mach etwas anderes, oder auf einem einfacheren Niveau.

Aber du machst auf mich einen durchaus gescheiten Eindruck und wenn du fleißig bist, kannst du sicher alles lernen.
Mein Rat ist aber, nicht nur auf den Verdienst zu achten, sondern auch auf deine Neigungen und die weichen Fähigkeiten, die vom jeweiligen Beruf benötigt werden. Es hat z.B. keinen Sinn, Lehrer werden zu wollen, wenn man Angst vor Kindern hat oder Angst, vorne zu stehen und eine Rede zu halten.

Wenn du gerne mit Menschen umgehst und für sie sorgst, kannst du etwas im sozialen Bereich studieren. Sozialpädagogik z.B. Oder Sozialmanagement: http://de.wikipedia.org/wiki/Sozialmanagement . Z.B. hier:
http://www.hm.edu/allgemein/studienange ... nt.de.html

Damit hat man später sehr viele verschiedene mögliche Tätigkeitsfelder, die sehr interessant und durchaus auch lukrativ sein können.

29.12.2012 23:45 • #4





Mira Weyer