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klara84
Hallo!

Wie geht ihr mit diesem Dilemma um? Man ist zu krank für die Arbeitswelt aber auch nicht so krank um Sozialhilfe zu bekommen?

Welche Lösung habt ihr da für euch gefunden? Welchen Job habt ihr vielleicht gefunden, den ihr schafft ohne in Depressionen oder Symptome abzurutschen?

Speziell auch Leute, die schon seit ihrer Jugend/ Kindheit krank waren und deswegen nie gearbeitet haben und deshalb auch keine EU-Rente beantragen können.

Ich seh für mich da eigentlich nur noch das lebenslange durchwurschteln mit Arbeitsmaßnahmen (welcher Arbeitgeber stellt schon psychisch Kranke ein?).

In eine behinderten Werkstatt zu gehen wäre auch noch eine Möglichkeit, aber da hätte ich Angst das mich das extrem runterzieht (gibt ja unterschiedliche psychische Erkrankungen) und ich da nicht mehr rauskomme.

Wir sind doch eigentlich in den Hintern gekniffen, oder? Doppelt und dreifach, krank, keine Arbeit (weil Arbeitswelt zu verdichtet, anspruchsvoll, stressig geworden ist für Kranke) und auch noch schief angesehn, weil man psychische Erkrankungen nicht sieht/ nicht versteht.

Klara

11.06.2018 18:55 • 05.05.2019 #1


20 Antworten ↓


Kay912
Also, wir leben alle im gleichen System. Die Regierung und die Wirtschaft hätte das gerne so, dass wir alle fleißig arbeiten gehen, in die Systeme einzahlen, die Schnauze halten, mit 70 in Rente gehen und mit 75 sterben. Vllt wäre es eine Möglichkeit über den Tellerrand zu schauen und aus diesem System auszubrechen. Du fühlst dich nämlich nichts als Gesellschaftsfähig, weil dir das in einer Leistungsgesellschaft ( wie Deutschland) das Gefühl gegen wird! In einer Leistungsgesellschaft ist kein Platz für psychisch kranke! Behinderte und körperlich kranke mal außen vor gelassen. Was meinst du wieso es den Begriff burnout gibt? Diesen Begriff gibt es nur in Deutschland und verharmlost einfach eine typische Depression durch Jahrelange Unzufriedenheit, Stress und Überforderung, weil man damit nichts zu tun haben will. Deswegen fällt jeder 2. Schichtarbeiter nach 6 Überstunden in einen burnout, um nach dem Wochenende wieder fit zu sein. Die Gesellschaft weiß doch gar nicht was es bedeutet einen burnout, bzw eine Erschöpfungsdepression zu haben.
Deswegen, schau in dir, überleg was du machen willst und gehe deinen eingenen weg. Es gibt sehr viele Möglichkeiten sich unabhängig zu machen, man muss nur genau hinschauen.

11.06.2018 19:21 • x 3 #2


A


Psychisch Krank und Arbeit - Das Dilemma

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N
Hallo!
Ich kann dank Medis und Therapie trotz ptbs arbeiten gehen.
Ich arbeite als Pädagogin für 25-30 Wochenstunden im Kindergarten.
Mehr würde ich nicht schaffen, bin aber auch noch 2fache Mama.
Ich brauche meine Arbeit, vor allem in schlechteren Phasen, ganz dringend, weil sie mich ablenkt, der Kindergarten ist meine Insel, meine heile Welt.
Es hat aber auch schon (kurze) Phasen gegeben, wo gar nichts mehr gegangen ist.
Liebe grüße

11.06.2018 20:55 • x 2 #3


YesItsMe0
Meine psychischen Probleme sind vergleichsweise gering. Trotzdem mag ich Arbeit und jetzt lernen im Studium sehr da es mich von meinen Gedanken ablenkt. Ich fühle mich dort vergleichsweise normal, da ich keine Zeit zum Grübeln habe.

12.06.2018 08:32 • x 1 #4


J
Hallo,
ich habe bis jetzt leider keine Lösung gefunden: finde ich ein Job, fange ich zu arbeiten an, kommen die Symptome, ich schreibe mich krank und verliere mein Job.
Wie gerne würde ich doch arbeite gehen, ganz normal. Nicht auf der Tasche des Staats hängen, sondern selber was beisteuern und nützlich sein.
Scheitere aber schon seit 5 jahren...

12.06.2018 08:36 • x 1 #5


petrus57
Moin Lisa

Schon mal über eine Frühverrentung nachgedacht? Es gibt bei uns auch Erwerbsunfähigkeitsberentung auf Zeit. Habt ihr so was auch?

12.06.2018 09:02 • x 1 #6


D
Ich gehe arbeiten, mal schlecht, mal recht.
Wenn ich den Job verlieren würde, dann wäre ich richtig verzweifelt

Aber mein Chef ist cool, hat Verständnis

12.06.2018 10:04 • x 1 #7


J
Zitat von petrus57:
Moin Lisa

Schon mal über eine Frühverrentung nachgedacht? Es gibt bei uns auch Erwerbsunfähigkeitsberentung auf Zeit. Habt ihr so was auch?


Ja, die Ärztin von der Krankenkasse meinte eh,ich könnte Frührente beantragen: aber, ihre Worte: glauben Sie nicht, dass sie davon werden leben können..
SO viel dazu.
Außerdem, viel ich arbeiten, weil es mir das Gefühl der Normalität vermitteln würde.
Aber zuerst muss ich an meine Baustellen ran.. sie reparieren und stabil werden.

12.06.2018 10:07 • x 1 #8


M
Ich würde es mit Angst und Depression nicht schaffen Arbeiten zu gehen. Weiss nicht wie das andere packen.

12.06.2018 10:13 • x 1 #9


Soraya72
Für mich ist die Arbeit auch eine eigene kleine heile Welt, da kommt die Angst nicht so durch. Ohne Arbeit würde es nicht gehen, denn die schlimmen Gedanken kommen, wenn ich zur Ruhe komme, wenn der Kopf nix zu tun kriegt.

Führt andrerseits auch zu Problemen, da ich dann dazu neige, nicht nachzudenken, mich permament zu beschäftigen und dann holt es mich umso schlimmer ein...

12.06.2018 10:37 • x 2 #10


PanikTante777
HalliHallo

Also bei mir klappt das manchmal auch eher schlecht als recht. Ich arbeite selber im medizinischen Bereich, man sollte denken, da würde man eher auf Verständnis treffen .... diese Erfahrung durfte ich leider noch nicht machen.
Ich habe jetzt innerhalb von 2 Jahren wegen meiner Erkrankung 2x meine Arbeit verloren. Der letzte Chef meine auch ganz trocken zu mir - Zitat: Na ja wer weiß ob Sie damit jemals wieder arbeiten gehen können! Hat eingeschlagen wie eine Bombe. Meine Arbeit bedeutet mir sehr viel und oft ist sie wie eine kleine Insel für mich, auf die ich mich zurückziehen kann.

Seit Anfang des Jahres arbeite ich nun wieder. In einem Krankenhaus in der Verwaltung. Ich habe direkt beim Vorstellungsgespräch mit offenen Karten gespielt. Ich habe die Schnauze so voll, die sollen uns nehmen wie wir sind! Oft sind wir meiner Meinung nach auch die besseren Arbeitnehmer, weil wir schätzen was wir haben.

Natürlich ist es nicht einfach und ja ich habe jeden Tag Angst meine Arbeit wegen meiner Erkrankung zu verlieren, aber es heißt kämpfen! Gegen den inneren Schweinehund, gegen die Angst, gegen die Panik .... einen Tag läuft es gut den anderen nicht - so ist das Leben mit oder ohne psychische Erkrankungen.

Grüße Paniktante

12.06.2018 15:34 • x 3 #11


klara84
Vielen Dank für eure Antworten.

Ich gehöre leider zu denen die sich schnell überfordert fühlen. Aber es tut gut zu hören das man nicht alleine ist.

Auch das einige ihre Chefs über ihre Erkrankungen aufklären, finde ich gut. Nur so gehts.
Sonst muss man noch mehr Kraft aufbringen weil man sich verstellen muss.

LG
Klara

12.06.2018 22:02 • x 1 #12


hope123
Zitat von klara84:
Vielen Dank für eure Antworten.

Ich gehöre leider zu denen die sich schnell überfordert fühlen. Aber es tut gut zu hören das man nicht alleine ist.

Auch das einige ihre Chefs über ihre Erkrankungen aufklären, finde ich gut. Nur so gehts.
Sonst muss man noch mehr Kraft aufbringen weil man sich verstellen muss.

LG
Klara

Hallo,
Ich bin momentan in ner sehr ähnlichen Situation... Ich habe 2012 meine Ausbildung zur Kinderkrankenschwrster absolviert war auch gut in meinem Job und war trotz angste arbeiten 2016 wegen Rücken angegangen dieses Jahr Januar fertig geworden ... Wegen Überforderung bei Prüfungen (so ist Angststörung gekommen, durch Prüfungsstress Lehre Kinderkrankenschwester ).
So seid Januar bin ich mit der Umschulung fertig suchte auch nach Jobs die ich machen kann ... Und eine Nacht vor dem Probearbeiten kamen die Ängste soooo krass zurück dass es einschlug wie ne Bombe, bin auch verzweifelt und will arbeiten . Jedoch habe ich Hartz 4 erst Mal beantragt, möchte in eine Klinik um anschließend ambulant weiter zu machen und somit erst Teilzeit (dann Mal schauen ) arbeiten zu gehen ....
Ich versteh dein Problem sehr gut ...

Glg

12.06.2018 22:29 • x 1 #13


M
Zitat von PanikTante777:
HalliHallo

Also bei mir klappt das manchmal auch eher schlecht als recht. Ich arbeite selber im medizinischen Bereich, man sollte denken, da würde man eher auf Verständnis treffen .... diese Erfahrung durfte ich leider noch nicht machen.
Ich habe jetzt innerhalb von 2 Jahren wegen meiner Erkrankung 2x meine Arbeit verloren. Der letzte Chef meine auch ganz trocken zu mir - Zitat: Na ja wer weiß ob Sie damit jemals wieder arbeiten gehen können! Hat eingeschlagen wie eine Bombe. Meine Arbeit bedeutet mir sehr viel und oft ist sie wie eine kleine Insel für mich, auf die ich mich zurückziehen kann.

Seit Anfang des Jahres arbeite ich nun wieder. In einem Krankenhaus in der Verwaltung. Ich habe direkt beim Vorstellungsgespräch mit offenen Karten gespielt. Ich habe die Schnauze so voll, die sollen uns nehmen wie wir sind! Oft sind wir meiner Meinung nach auch die besseren Arbeitnehmer, weil wir schätzen was wir haben.

Natürlich ist es nicht einfach und ja ich habe jeden Tag Angst meine Arbeit wegen meiner Erkrankung zu verlieren, aber es heißt kämpfen! Gegen den inneren Schweinehund, gegen die Angst, gegen die Panik .... einen Tag läuft es gut den anderen nicht - so ist das Leben mit oder ohne psychische Erkrankungen.

Grüße Paniktante


Aber auf Dauer macht es dich doch noch kranker. Das ist ja wirklich nur ein tagtäglicher Kampf...

13.06.2018 00:09 • #14


PanikTante777
Na ja teilweise hast du bestimmt recht. Allerdings habe ich für mich festgestellt, wenn ich daheim bin habe ich noch mehr Zeit über alles mögliche Gedanken zu machen, das mach die Sache nicht besser.
Denke es gibt kein Rezept das für alle gilt.

Lg

13.06.2018 13:23 • x 2 #15


klara84

05.05.2019 02:27 • x 1 #16


S
Zitat von klara84:
Eigentlich gibt es keine einfache Arbeit für psychisch Kranke auf dem 1. Arbeitsmarkt oder wie seht ihr das?

Jegliche Arbeit heutzutage ist doch stressig und oder hat schlechte Arbeitsbedingungen(zB. Arbeitzeiten).

Ich bin im Moment auf der Suche nach Arbeitstellen als Bürohilfe, Digitalisierung oder Lagerhelfer.

Eine Stelle, die ich schon in der Tasche hatte, Datenerfassung, habe ich abgesagt aus lauter Angst es nicht zu schaffen, Fehler zu machen, negativ aufzufallen.

Jetzt habe ich ein Vorstellungsgespräch für Arbeit im Lager, erst nach dem Anruf habe ich mich etwas genauer über das Unternehmen informiert, mein Fehler, und gesehn das dieses Lager automatisiert ist. Man steht als am Band und packt die Pakete. Ich bin schon wieder am überlegen abzusagen. Denn am Band festgenagelt zu sein und zB. nicht zur Toilette gehen zu können ist mir ein Graus. Die Arbeitszeiten sind auch nicht 9to5.

In den Stellenausschreibungen für die Bürohilfe steht teilweise genau das gleiche drin wie für Bürokauffrau. Und eigentlich scheue ich auch Kundenkontakt, überhaupt Menschenkontakt, vorallem wenn ich irgendwo sein muss. Arbeiten müssen, Leistungen bringen müssen, müssen, müssen, ich mag nicht müssen.

Vor meiner jetzigen Arbeitssuche war ich fast ein Jahr in einer Arbeitsmaßnahme, das kam ich ganz gut zurecht, aber auch nur weil die dort sehr entspannt waren, was Fehltage und Arbeitsbeginn anbelangte.

Ich bin eingeschätzt als 3-6 Stunden arbeitsfähig, also eigentlich kein Fall für eine Arbeit in einer Behindertenwerkstatt, aber manchmal denke ich nur in so einem geschützten Rahmen würde ich klar kommen, wäre dort aber auch sicherlich nicht glücklich.

Anderen gehts auch so, ich weiß, hab auch schon öfter über dieses Thema geschrieben, es beschäftgit mich mal wieder, wollte es mal wieder loswerden.


Du könntest eine Umschulung in Teilzeit fürs Büromanagement oder Lagerlogistik machen. Also ich mache derzeit eine Umschulung zur Fachkraft für Lagerlogistik wenn du diesbezüglich Fragen hast kann ich dir helfen. Lager wird derzeit viel gesucht aber im Büro gibt es auch viel Arbeit z.B könntest du bei einer Anwaltskanzlei oder beim Amtsgericht arbeiten.

Hast du eine Abgeschlossene Ausbildung?

05.05.2019 07:58 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

Schlaflose
Zitat von klara84:
Eine Stelle, die ich schon in der Tasche hatte, Datenerfassung, habe ich abgesagt aus lauter Angst es nicht zu schaffen, Fehler zu machen, negativ aufzufallen.

Versuchen musst du es aber schon, bevor du sagst, dass du es nicht schaffst.

Ich hatte auch wahnsinns Angst vor der Stelle in der Verwaltung, die ich vor 8 Jahren angeboten bekam, nachdem ich aus psychischen Gründen nicht mehr schuldienstfähig war. Aber ich habe die Zähne zusammengebissen und habe bis heute durchgehalten. Ich habe auch eine soziale Phobie/ÄVPS und meine große Angst ist, Fehler zu machen, mich zu blamieren, kritisiert zu werden etc. , aber ich lasse nichts unversucht.

05.05.2019 08:25 • x 1 #18


J
Zitat von Schlaflose:
Versuchen musst du es aber schon, bevor du sagst, dass du es nicht schaffst.

Finde ich auch! Oft schätzt man sich in der Theorie falsch ein und kann in der Praxis eh mehr leisten. Aber ich kenne das von mir. Ich gebe auch oft auf, bevor ich überhaupt begonnen habe. Sollte man aber tunlichst vermeiden. Man vertut sich damit nämlich echte Chancen und entwickelt sich nicht weiter.

05.05.2019 08:46 • x 1 #19


M
Zitat von juwi:
Finde ich auch! Oft schätzt man sich in der Theorie falsch ein und kann in der Praxis eh mehr leisten. Aber ich kenne das von mir. Ich gebe auch oft auf, bevor ich überhaupt begonnen habe. Sollte man aber tunlichst vermeiden. Man vertut sich damit nämlich echte Chancen und entwickelt sich nicht weiter.


Ich kann mich da nur anschließen, man sollte es einfach auf nen Versuch ankommen lassen, ich glaube das schwerste ist erstmal sich zu überwinden. Das kenne ich von meinem jetzigen Job, ich hab ewig hin und her überlegt aber dann hab ichs einfach versucht und bin jetzt schon 9 Jahre da.

Außerdem was soll passieren wenns schief geht? Man sollte das nicht negativ sehen, man ist um eine Erfahrung reicher und man hat vermutlich auch was drauß gelernt und mehr als ne Kündigung kann man eh nicht bekommen

Lg Matt

05.05.2019 15:09 • #20


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