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K
Hallo

Ich weiß so langsam echt nicht mehr weiter. Ich habe heute den Bericht der KJP in Schleswig erhalten in der zu einem Gespräch war, wegen einem vorigen Thema. ( Mag da jetzt nicht drüber schreiben, da es mich ziemlich belastet.)
Naja, die Diagnose da lautet: Generalisierte Angststörung, Angst- und Depressive Störung, gemischt sowie zunehmende Zwangsgedanken und Grübelzwang. Und das mit gerade mal 17 fast 18.
Das trifft mich jetzt ziemlich hart. Ich habe Angst, dass ich ein hoffnungsloser Fall bin und mir keiner helfen kann.

Ich war wegen meiner Angst von März bis Mai schon auf einer psychosomatische Reha, die mir eigentlich sehr viel gebracht hatte. Nur leider habe ich danach nicht weiter gemacht, weil es mir ja gut ging. Ich hatte keine Angst mehr, konnte in volle Geschäfte alleine reingehen ohne das ich Angst bekam. Nur leider brach es ca. 4 Wochen später wieder alles zusammen und nun bin ich an meinem endgültigen Tiefpunkt angekommen. Ich weiß nicht mehr weiter. Ich habe hier keine Freunde (die, die ich auf der Reha kennengelernt habe, wohnen alle weiter weg sind größtenteils viel jünger), bin den ganzen Tag alleine zuhause und habe nichts zu tun. Zur Schule gehe ich seit fast zwei Jahren nicht mehr (wegen der Angst, will aber eigentlich noch weiter machen) und Hobbies außer Haus habe ich auch keine.

Naja, eigentlich will/wollte ich nächstes Jahr sobald ich 18 bin, nach Bad Bramstedt in die Schön Klinik, weil meine Mutter da dieses Jahr auch schon war und es ihr ziemlich geholfen hat und es mir dort vom Aufbau her und dem Gesamteindruck (soweit man den haben kann, bei einfachen Besuchen) sehr gut gefallen hat. Jetzt wurde mir aber ans Herz gelegt von der Psychologin in Schleswig, dort einen Aufenthalt von 7 Wochen in der dortigen Jugendpsychiatrie wahrzunehmen. Eigentlich schon sofort bei dem Gesprächstermin, aber ich bzw. meine Mutter und ich, haben uns dagegen entschieden, weil wir in der Woche danach unseren langersehnten Welpen bekommen sollten. Mittlerweile sind 3 Wochen vergangen und wir haben unseren kleinen Schatz.
Jetzt befürchte ich nur, dass er mich zu sehr überfordern könnte, wenn ich ab nächster Woche mit ihm täglich mind. 2 Stunden alleine bin. (Meine Mutter arbeitet im Schichtdienst, d.h. 1 Woche frühs und 1 Woche spät. Wenn sie frühs arbeitet, bin ich mit ihm ca. 7 Stunden mit ihm alleine und bei spät nur ca. 2.) Natürlich ist er nicht den ganzen Tag wach, aber ich weiß auch nicht, was ich mit der Zeit anfangen soll, da ich Angst habe alleine zu bleiben. Sonst habe ich immer bis mind. 9.30 Uhr geschlafen und nur am Laptop gesessen oder Fernsehen geguckt. Mittlerweile ist es aber auch so, dass mir die Einsamkeit immer mehr ausmacht, ich könnte jedesmal heulen, wenn meine Schwester von ihren Freunden erzählt. Ich habe sozusagen kein Leben ausserhalb unseres Hauses. Klar redet man auch mal ein paar Sätze mit den Nachbarn oder jetzt den anderen Hundebesitzern, aber nie länger als 5 Minuten. Zu den Leuten von der Reha habe ich auch noch Kontakt, allerdings sehr sporadisch, da man sich halt nicht mehr sieht.

Ich mache immer wieder neue Pläne, verwirkliche sie aber so gut wie nie. Erst gestern habe ich herausgefunden, dass bei uns die VHS einen DGS Kurs anbietet. Ich will das unbedingt lernen. Hab aber Angst dahinzugehen, weil ich mit der Bahn abends im Dunkeln dahin müsste und es nicht das ordentliche Viertel ist. Ich weiß auch genau, was ich als Beruf machen möchte und wie ich das erreiche. Nur ich setze es nicht um.

Ich weiß im Prinzip genau, wie ich mich aus der ganzen S.C.H.E.I.*** rausholen könnte. Ja, könnte ist das Stichwort, ich könnte es, aber mache ich es? NEIN!. Warum? Aus Angst, vielleicht davor wie die neu gewonnene Freiheit so ist oder die Geborgenheit der Gewohnheit zu verlieren. Es gibt bestimmt noch ein paar mehr Sachen, die mich daran hindern.

Wie stehe ich mir selbst nicht mehr im Weg?
Die KJP wäre eine Möglichkeit, aber eine der ich ziemlich ambivalent entgegen sehe. Warum? Wahrscheinlich, weil ich mal wieder zu viel gelesen habe und zwar natürlich, wie soll es sein, die Horrorberichte. Googleverbot würde helfen, aber es ist nicht einfach, weil es schon ein sozusagen Hobby ist.

Was soll ich jetzt machen?

Gruß
Kimmy

14.11.2014 13:25 • 15.11.2014 #1


11 Antworten ↓


F
Bei dir gibt es einiges an Selbsthilfegruppen. Das könntest du anpacken und ausprobieren. Da arbeitest du an mehreren Fronten an deiner Situation :
Hast feste Termine.
Gehst aus dem Haus.
Erzählst von dir.
Erfährst gute Tipps.
Bleibst im reellen Kontakt zu anderen Menschen.

Probiere das mal...

Und der Welpe wird im Wechsel pennen, ka*ken, fressen, ka*ken, spielen und wieder Kackilie machen. Uns vor allem KUSCHELN!
Da wird die Zeit im Nu verfliegen

14.11.2014 13:40 • #2


A


KJP oder bis zum 18 Geburtstag warten + in die Schönklinik?

x 3


S
zu Deiner Beruhigung, die Massiven Probleme die Du momentan hast, können auch mal wieder dorthin verschwinden, woher sie gekommen sind, aus den tiefen Abgründen unserer verschütteten Erfahrungen. eigentlich hat man die generalisierte Angststörung ein Leben lang und läßt sich schlecht behandeln. Medikamente alleine nützen nichts. aber die Symptome schwanken im Lauf des Lebens und können für viele Jahre unbedeutend werden. irgendwann triffst du vielleicht einen netten Menschen, dessen alleinige Anwesenheit deine Ängste verschwinden läßt. so war es bei mir zumindest, die grundängste waren zwar immer etwas vorhanden, aber sie haben mein Leben nicht stark beeinträchtigt. mit einem gewissen Maß an Angst läßt es dich durchaus normal Leben. siehst Du jetzt bekommst du ein nettes Hündchen, das wird sicher deine Probleme abmildern und die dafür neue Freude schenken. Jetzt nach 36 Jahren treten meine hypochrondrischen Ängste und Schmerzen wieder massiv auf und ich weiß nicht ob und wie mir geholfen werden kann. in der Psychatrie konnte man mit mir nicht allzu viel anfangen. Medikamente bekam ich keine. auch für dich gilt, falls es Dir möglich noch ist, du brauchst gedankliche Abwechslung die dich geistig fordert und die Weg von der Angst hilft. ein hoffnungsloser Fall bist Du in Deinem Alter bestimmt noch nicht. bei einem guten Psychologen könnte es sein, daß dir in kurzer Zeit geholfen werden kann.

14.11.2014 13:48 • #3


P
Ich denke sogar, dass es sehr gut ist, dass du mit dem Hund allein bist. Du MUSST mit ihm raus gehen. Du MUSST dich kümmern. Nach meiner Erfahrung ist es bei Psychischen Krankheiten wichtig weiter zu machen. Nicht aufhören zu leben. Der Hund wird dir wieder etwas Rhythmus verschaffen.

Geh in eine Hundeschule. Auf einen Hundespielplatz. Da findest du Leute, mit denen du schon mal ein Gesprächsthema hast. Sei aber nicht zu verbissen. Freundschaften findet man nicht. Sie passieren.

14.11.2014 14:25 • #4


K
Hallo

@Flocke_79
Danke dir. Ja, ich werde mich mal danach umsehen. Vielleicht ist das ja was für mich.

@Skeptiker
Danke auch dir. Es macht mir ein bisschen Hoffnung. Ja, ich glaube auch, dass wenn ich wieder mehr um die Ohren hätte, was mich geistig sowie körperlich fordert, das nachlassen würde, einfach aus dem Grund, dass ich nicht mehr darüber nachdenken kann.

@Paddlmädchen
Ja, einerseits ist es gut, er ist aber leider noch klein. D.h. ich gehe mit ihm eine Runde um den Block und dann schläft er erstmal min. 2 Stunden. Hundeschule wollte ich ursprünglich auch machen, aber leider war Auflage der Züchterin, das meine Mutter die Hundeschule machen soll. Hundeauslauf wäre noch eine Möglichkeit. Muss ich mir mal angucken, was da für Hunde sind.

Zitat von Paddlmädchen:
Ich denke sogar, dass es sehr gut ist, dass du mit dem Hund allein bist. Du MUSST mit ihm raus gehen. Du MUSST dich kümmern. Nach meiner Erfahrung ist es bei Psychischen Krankheiten wichtig weiter zu machen. Nicht aufhören zu leben. Der Hund wird dir wieder etwas Rhythmus verschaffen.

Geh in eine Hundeschule. Auf einen Hundespielplatz. Da findest du Leute, mit denen du schon mal ein Gesprächsthema hast. Sei aber nicht zu verbissen. Freundschaften findet man nicht. Sie passieren.

14.11.2014 14:52 • #5


Owleander
Hallo du

Ich habe die gleiche Diagnose wie du, bei mir steht nur noch eine PTBS dabei.
Aus deinem langem Text konnte ich nun leider nicht genau herauslesen, was das Problem jetzt ist. Ist dein Problem, dass du dich nicht aufraffen kannst deine Pläne umzusetzen oder ist es die Angst die dich daran hindert, deine Pläne umzusetzen?
Hast du neben der Angst vor dem alleine sein und vor dem Dunkeln noch mehr Ängste?

Noch bevor ich an der Textstelle mit dem Welpen war, dachte ich bei mir, dass ein Hund dir sicher gut tun würde und tadaaa...da stand es dann auch Glückwunsch zum Zuwachs!

14.11.2014 15:17 • #6


Hotin
Hallo Kimmy16,

ein hoffnungsloser Fall bist Du bestimmt nicht. Gedanklich bist Du doch schon sehr weit gekommen.

Zitat:
Ich mache immer wieder neue Pläne, verwirkliche sie aber so gut wie nie. Erst gestern habe ich herausgefunden, dass bei uns die VHS einen DGS Kurs anbietet. Ich will das unbedingt lernen. Nur ich setze es nicht um.

Ich weiß im Prinzip genau, wie ich mich aus der ganzen S.C.H.E.I.*** rausholen könnte. Ja, könnte ist das Stichwort, ich könnte es, aber mache ich es? NEIN!. Warum? Aus Angst, vielleicht davor wie die neu gewonnene Freiheit so ist oder die Geborgenheit der Gewohnheit zu verlieren. Es gibt bestimmt noch ein paar mehr Sachen, die mich daran hindern.


Jetzt brauchst Du das nur noch umzusetzen. Bestimmt hast Du schon oft die Erfahrung gemacht, es lohnt sich, Neues
kennen zu lernen, also das umzusetzen, was ich mir gewünscht habe. Dann mach das doch!
Die Angst ist das Gefühl welches Tiere und uns Menschen steuert. Sie ist ein Gefühl - nicht das Gesetz für Dich. Behandele sie also wie Deine beste Freundin. Und sage Deiner Angst.

Du machst dir etwas zuviel Sorgen um mich. Nicht nur Du, Ich passe auch noch auf mich auf.

Du merkst dann, die Angst lernt zu akzeptieren, das Du mit entscheidest. Das ist dann der Durchbruck. Danach
funktioniert es bestimmt besser.

Dafür viel Erfolg.
Wenn Du Fragen dazu hast, melde dich bitte bei mir.

Viele Grüße
Hotin

14.11.2014 15:44 • #7


P
Sorry. Kurz mal OT.

Hotin. Ich glaube, du bist ein besonderer Mensch. Es ist immer wieder ein Genuss von dir zu lesen. Du gibst gute, kluge, menschliche Ratschläge und ich mag deine Art, wie du über dir Angst und das Leben denkst. Ich glaube, ich könnte dich gut leiden.

14.11.2014 16:18 • #8


Hotin
@Paddlmädchen.

Hallo Paddlmädchen,
danke für die Blumen. Schön so was mal zu hören.
Sehen allerdings viele nicht so.

Viele Grüße
Hotin

14.11.2014 19:43 • #9


Hasenfuß73
Ja, das muss ich auch sagen, Hotin gibt super Tips

Ach Kimmy, schade, dass Du soweit weg bist sonst hätten wir uns sicher mit unseren Jungspunden mal treffen können, und uns gemeinsam ablenken können.

Ich denke auch, dass es sogar sehr gut ist, dass Du mit dem Kleinen allein bist.
So hast Du sicherlich eine Menge Ablenkung.
Und in Zukunft kannst Du dann über Tips und Tricks zur Welpenerziehung googlen, anstatt über Horrorszenarien.

14.11.2014 20:32 • #10


K
Hey

@Owleander
Mein größtes Problem ist momentan, dass ich nicht weiß wie lange ich das noch aushalte. Ich war zu dem Gespräch in der KJP, weil ich auf einmal Angst hatte, dass ich mich umbringen könnte. Ich fühle mich momentan einfach nur alleine und auch ungeliebt, obwohl ich weiß das mich meine Mutter und meine Schwester lieb haben, nur zeigen sie es momentan nicht so. Ich habe Angst, dass das niemals aufhört und ich immer darunter leiden muss. Ich habe die Angst gerade mal knapp 2 Jahre und bin jetzt schon am Ende meiner Kräfte, irgendwie.

@Hotin
Ja, ich weiß. Aber gerade an dem Umsetzen haperts. Ich habe auch Angst, dass wenn ich jetzt was ändere, noch tiefer fallen könnte, obwohl es eigentlich nicht mehr geht. Ich kann mich aber auch nicht so richtig dazu aufraffen, obwohl es wahrscheinlich eine Besserung geben könnte.

@Hasenfuß73
Ja, wirklich schade.
Es ist wahrscheinlich gut, aber ich sehe es momentan nicht irgendwie nicht so. Ich denke, dass ich es nicht schaffe, da es mir zur Zeit richtig mies geht. Ja, Ablenkung ist es schon, nur schläft er zur Zeit noch sehr viel. Und ich habe hier niemanden mit dem ich schreiben oder telefonieren könnte. Ich hab seit der 7 Klasse eigentlich so gut wie nie Freunde gehabt, die letzten habe ich durch die Angst verloren, weil ich mich dann aus Scham nicht mehr gemeldet habe. Und die jetzigen sind wie gesagt jünger und wohnen weiter weg. Ich habe einfach niemanden zum Reden, meine Mutter hat auch ihre eigenen Probleme (Depression und Burn Out) und mittlerweile ist sie auch schon ziemlich genervt, weil ich auch ständig wegen irgendwelcher Zimperchen einen riesen Terz gemacht habe.

Lg
Kimmy

15.11.2014 20:20 • #11


Hasenfuß73
Naja, wenn das kleine Fellmonster schläft, kannst Du bis zum wachwerden die Zeit nutzen, und Dir zum Beispiel im Netz kleine Tricks und Übungen, die Du mit ihm machen kannst raussuchen
Wenn er wach wird setzt ihr zwei das in die Tat um

Nur so als Idee

15.11.2014 20:26 • #12


A


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