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Schokopudding
Zitat:
Therapie weisst dich auf diese Unstimigkeiten in deiner Denkweise hin. Auch darauf, dass exzessive Hingabe und Aufgeben der eigenen Persönlichkeit nur Angst widerspiegelt, evtl. sich vor Fehlern zu fürchten und sie durch übertriebenes Verhalten damit zu kompensieren.


Ganz oft versteckt sich dahinter auch die Furcht, dass man dann abgelehnt, nicht mehr geliebt wird, wenn man mehr für sich macht. Aber: es gibt nichts Wichtigeres als sich selbst zu lieben. Nur wenn man gut bei sich ist und die eigenen Bedürfnisse spürt und lebt, dann hat man Lebensqualität.

Leider ruft die Angst beständigt: nein, bleib beim Status quo, Veränderung ist gaannz schlimm und es könnte in einer Katastrophe enden - ich kenne das nur allzu gut. Letztendlich geht es auch ganz stark darum Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen. Ich weiß wie schwierig das ist, wenn man das nie gelernt hat. Aber: es gibt so unendlich viel zu gewinnen, wenn man sich drüber traut: das Gefühl der Freiheit und eben nicht das passive Opfer seines Lebens zu sein.

17.01.2018 12:12 • x 1 #21


Icefalki
Zitat von Schokopudding:
Ganz oft versteckt sich dahinter auch die Furcht, dass man dann abgelehnt, nicht mehr geliebt wird, wenn man mehr für sich macht.


Eben. Dann darf man sich ruhig mal die Frage stellen, wie es dazu wohl gekommen ist. Werden dann beim Thema Erziehung landen, in der Kindheit, bei den Erfahrungen, die einen geprägt haben. Man wird feststellen, dass es sich anfühlt wie ewig in Stein gemeißelt. Ein bisschen ist das auch so, drum ist es ja so schwer, Veränderungen zuzulassen.

Ich hab das immer mit einem Weg verglichen. Mein Weg war einfach gerade aus. Rechts und links gingen zwar andere Wege ab, die hab ich aber gar nicht gesehen. Irgendwann kam der Gedanken, so, ich mach den Schritt zu Seite. Schlage einen anderen Weg ein. Und siehe da, plötzlich sah ich viele andere Wege. Andere Möglichkeiten, ich kann rechts gehen, links, im Kreis, rückwärts, vorwärts, auf alles Vieren, rennen, gehen, stehen bleiben.... ach, so unendliche Möglichkeiten, die ich selbst bestimme, wie sich dieses Fortbewegen anfühlt.

Freiheit, Selbstbestimmung, Selbstbewusstsein. Entscheidungen treffen, Konsequenzen akzeptieren.

17.01.2018 12:28 • x 1 #22


A


Angst durch die Therapie ein anderer Mensch zu werden

x 3


Frozen93
Zitat von kopfloseshuhn:
Die Angst und irgendetwas das dich geprägt hat erzählt dir, dass du nur sicher bist, wenn du dich aufgibst, dass du nur GUT bist, wenn du dich aufgibst und hintenanstellst, die Angst sagt, es darf nicht anders sein weil....
Tausende Gründe. Allen voran offensichtlich, dass du eine schlechte Mama sein könntest.
Nun sagt dir die Angst, hey wenn du Therapie machst, dass gibst du alles das auf, was zwar macht, dass es dir schlecht geht, aber du gibst auch deine Sicherheit auf mit der du versuchst deine Ängste in den Griff zu bekommen, das bedeutet, dass deine Angst versucht sich zu erhalten dadurch, dass sie sich auf Angst vor der Therapie ausweitet, zu erhalten.

ist das irgendwie verständlich?
Ich weiß nicht, wie ich es anders erklären soll.

Liebe Grüße

Ja danke echt lieb. Ja ich muss einfach erstmal lernen mich richtig wahrzunehmen. Und wie du schon sagst ich suche überall die Sicherheit und dir gebe ich ja in dem Moment auf wenn ich daran arbeite und deshalb brauche ich mich als Sicherheit das ich lernen muss. Was meinst wie lange dauert da so eine Therapie ?

17.01.2018 12:37 • #23


Frozen93
Zitat von Icefalki:

Nun, die Therapie würde genau dort ansetzen, warum du der Meinung bist, dich derart aufgeben zu müssen, dass du davon krank wirst. Was nämlich allem widerspricht, was du als gut empfindest. Kein Partner, keine Kinder sind glücklich, wenn die Vertrauensperson leidet.

Therapie weisst dich auf diese Unstimigkeiten in deiner Denkweise hin. Auch darauf, dass exzessive Hingabe und Aufgeben der eigenen Persönlichkeit nur Angst widerspiegelt, evtl. sich vor Fehlern zu fürchten und sie durch übertriebenes Verhalten damit zu kompensieren.

Also meinst du es ist einfach wieder die Angst und ich verändere dann nicht auf einmal das ich zb keine Kinder will richtig ?

17.01.2018 12:41 • #24


Schlaflose
Zitat von Frozen93:
Und warum hast du es nicht geschafft ? Hast du die Therapie zu Ende gemacht ?


Doch, die letzte Therapie mit 50 Sitzungen habe ich zu Ende gemacht. Ich habe es nicht geschafft, weil das nicht möglich ist, dass die Therapie einen zu einem völlig anderen Menschen macht. Eine Therapie kann nicht angeborene Charaktereigenschaften wegbeamen. Bei mir geht es ja um soziale Phobie und ängstliche (vermeidende) Persönlichkeitsstörung. Keine Therapie der Welt kann aus mir jemanden machen, der gern im Mittelpunkt steht, keinerlei Berührungsängste mehr hat, gerne den Chef spielt und Anweisungen gibt, gerne Verantwortung übernimmt etc. Das alles hätte ich gebraucht, um meinen ehemaligen Beruf als Lehrerin weiterzumachen. Dafür habe ich in der Therapie gelernt, mich so akzeptieren wie ich bin und mich beruflich so zu verändern, dass ich mich selbst nicht zu ändern brauche.

17.01.2018 15:07 • x 1 #25


Icefalki
Zitat von Frozen93:
Also meinst du es ist einfach wieder die Angst und ich verändere dann nicht auf einmal das ich zb keine Kinder will richtig ?


Ja, es ist die Angst. Allerdings steckt sie nur in dir, weil ein Teil deiner Persönlichkeit manchmal genug von Kindern hat. Nicht falsch verstehen, aber jeder hat mal die Schnauze gestrichen voll und das hat nix mit der generellen Liebe zu seinen Kindern zu tun. Das magst du gar nicht an dich ranlassen, weil du sofort ein schlechtes Gewissen bekommst, so eine schreckliche Mutter zu sein.

Und deshalb verbiegt du dich. Man muss keinesfalls perfekt sein, oder alles geben um den Anschein dessen zu wahren. Die Hälfte reicht auch aus. Man hat ja auch Bedürfnisse. Und eigentlich merkst du das deutlich. Drum auch deine Angst, plötzlich eine Rabenmutter zu werden, weil tief in deinem Inneren das Chaos herrscht und es für dich nur schwarz oder weiss gibt.

Man kann eine sehr gute Mutter sein, wenn man die eigenen Bedürfnisse erkennt, und sie durchsetzt. Kinder spüren wunderbar, wenn die Eltern authentisch sind.

17.01.2018 18:01 • x 3 #26


kopfloseshuhn
Danke Icefalki. Das war es, für das ich noch Worte suchte.

17.01.2018 18:36 • x 1 #27


TomTomson
Primär arbeitet man an seinen Ängsten und negativen Glaubenssätzen und erlangt neue Einsichten. Die Veränderung geschieht passiv.

Die Bedürfnisse die man selber unterdrückt sind meist emotionaler Natur und daher kaum an Dinge gebunden. Z.B. wirst du vielleicht merken, dass du deine Aggressionen bisher unterdrückt hast und dann merkst du das und lernst auf konstruktive Weise mit deiner Wut umzugehen. Dies kommt bei Frauen sehr häufig vor, da sie dies von der Gesellschaft abtrainiert bekommen. Bei Männern ist es dafür die sensible Seite die etwas leidet.

Du wirst dann lernen, deine unterdrückten Persönlichkeitsanteile etwas mehr auszuleben, ob dies mit oder ohne Kinder geschieht ist allerdings nicht entscheidend, vermutlich können Kinder dabei sogar eine grosse Hilfe sein. Da sie es wie Icefalki geschrieben hat sehr positiv darauf reagieren wenn du authentisch bist.
Du könntest z.B. auch bemerken dass du deine kindlichen Anteile bisher stark unterdrückt hast, weil du ja eine gute Mutter und erwachsene Person sein wolltest. Nimmst du diese Persönlichkeitsanteile wieder an, so hast du z.B. mehr Lust ab und zu ein bisschen rumzualbern und nicht immer alles so ernst zu nehmen. Dies kannst du dann auch wunderbar mit deinen Kindern ausleben.

17.01.2018 18:55 • x 2 #28


Frozen93
Zitat von TomTomson:
Primär arbeitet man an seinen Ängsten und negativen Glaubenssätzen und erlangt neue Einsichten. Die Veränderung geschieht passiv.

Die Bedürfnisse die man selber unterdrückt sind meist emotionaler Natur und daher kaum an Dinge gebunden. Z.B. wirst du vielleicht merken, dass du deine Aggressionen bisher unterdrückt hast und dann merkst du das und lernst auf konstruktive Weise mit deiner Wut umzugehen. Dies kommt bei Frauen sehr häufig vor, da sie dies von der Gesellschaft abtrainiert bekommen. Bei Männern ist es dafür die sensible Seite die etwas leidet.

Du wirst dann lernen, deine unterdrückten Persönlichkeitsanteile etwas mehr auszuleben, ob dies mit oder ohne Kinder geschieht ist allerdings nicht entscheidend, vermutlich können Kinder dabei sogar eine grosse Hilfe sein. Da sie es wie Icefalki geschrieben hat sehr positiv darauf reagieren wenn du authentisch bist.
Du könntest z.B. auch bemerken dass du deine kindlichen Anteile bisher stark unterdrückt hast, weil du ja eine gute Mutter und erwachsene Person sein wolltest. Nimmst du diese Persönlichkeitsanteile wieder an, so hast du z.B. mehr Lust ab und zu ein bisschen rumzualbern und nicht immer alles so ernst zu nehmen. Dies kannst du dann auch wunderbar mit deinen Kindern ausleben.

Stimmt da hast du Recht. Wenn ich so überlege wenn mein Mann zb irgendwas kindliches macht mit Bruder oder Kumpel bin ich immer nur genervt. Und ein großes Dankeschön an euch das tut gut zu hören bzw zu schreiben

17.01.2018 19:33 • #29


S
Ich finde egal wie sehr man sich ändert (oder vielleicht ändern sollte) oder welchen Weg man einschlägt...man muss einfach nur vor sich selbst in den Spiegel schauen können !
Alles andere ist eigentlich egal

23.01.2018 08:20 • #30


A


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Univ.-Prof. Dr. Jürgen Margraf