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Vor nicht allzu langer Zeit habe ich in diesem Forum beschrieben, dass ich in einer echt dreckigen Lage stecke, und nicht genau weiter weiß.
Da meine Freundin jetzt weggezogen ist und ich keine Freunde mehr hab, bleibt mir jetzt sehr viel Zeit für mich.
Da ich Psychologie in der Schule hab, weiß ich relativ Gut über die Symptome von Borderline bescheid, weswegen ich zu dem Schluss gekommen bin,
dass ich sehr viele Züge dieser Krankheit habe.
Vielleicht hat ja wer von euch Ahnung und kann mir das bestätigen oder auch nicht.

hier ist der Eintrag, der meine Situation beschreibt.

[quote]Ich hätte es nie für möglich gehalten, jemals in ein Forum zu schreiben, aber ich bin an einem Punkt angekommen, der für mich auswegslos erscheint.
Die Geschichte ist lang und zieht sich über mehrere Jahre.
Ich war schon immer ein extrem egozentrisches Kind, das wegen Faulheit und Egoismus, seit dem ich denken kann, jede erdenkliche Lüge verwendet hat.
Meine Eltern arbeiten in der Kirche und sind wirklich sehr gute Menschen, die aber nie in meine Vorstellung passten, wie Eltern zu sein haben, weswegen ich sie über Jahre, auch aus Unzufriedenheit mit mir selbst, extrem abartig behandelt habe.
Meine Mutter war eine Extrem grobe aber herzliche Person, und mein Vater Jähzornig aber total ängstlich.
Seit dem ich 13 war, habe ich kein einziges mal mit denen lachen können.
und bis zu diesem alter, habe ich Judo und Schwimmen als Sport betrieben, das wars dann auch bis jetzt.
Es fing ca. in der 6. Klasse an, dass ich heftig gemobbt wurde und wodurch ich so abgelenkt wurde, dass sich meine Hygiene und Sozialen fähigkeiten komplett zurück entwickelten und ich mir dann zuflucht bei Schüler VZ suchte, und dort Bekanntschaften machte.
Wahrscheinlich um es den anderen zu beweisen habe ich allerlei Mädchen angeschrieben, und dann auch mit jemanden eine Fernbeziehung gehabt.
Anfang der 9. Klasse wechselte ich dann die Schule, da ich geistig am Abgrund stand.
Ich ging dann auf eine Privatschule und habe mir mithilfe von Lügen, wie toll ich wär, wen ich kenne und mit welchem mädchen ich was hatte, echt beträchtlich viele Freunde dort gewonnen.
Das hielt mithilfe von Lügen und Verdrängung, wer ich denn wirklich sei, auch Jahre an.
Als ich so 16 war, entstand auch eine Gruppe, mit der ich, seit dem, eigentlich jedes Wochenende trinken war.
Ich sah sie als meine besten Freunde, aber im Grunde habe ich nie was anderes mit denen gemacht.
Ich hatte auch Menschen mit denen ich nüchtern was unternehmen konnte, aber das waren hauptsächlich Mädchen, wirkliche Kumpel hatte ich nie wirklich lange, da sie irgendwann gemerkt haben, was ich für ein Mensch bin und sich gegen mich gewendet haben.
Generell hab ich oft auf sehr brutale Weise die Abneigung anderer mir gegenüber mitbekommen müssen.
Ende der 10. Klasse wechselte ich auf Grund von extrem schlechten Leistungen erneut die Schule.
Ich kam auf eine Berufsbildende Schule, in der ich Psychologie als Fach hatte und dieses hat mich dazu bewegt mehr über mich nachzudenken, was zu starken selbstzweifeln und negativen Gedanken führte.

Ich habe gemerkt wie einfach es doch sei neue Leute kennen zu lernen und trotz einiger extrem schlechter Erlebnisse mit diesen Substanzen, hörte ich bis jetzt nicht auf zu Konsumieren.
Ich habe dadurch eine Zeit lang auch gute Freunde gehabt und meine jetztige Freundin kennen gelernt, welche das komplette Gegenteil von mir ist.
Sie ist die aufmerksamste und unvoreingenommenste Person, die ich je kennenlernen durfte und würde nie Dro. auch nur etwas sympathie entgegen bringen.
Inwiefern ich sie durch Dro. kennenlernte tut hierbei nichts zu Sache.
Sie war strickt dagegen, dass ich was nehme.
Ich habe jedoch immer weiter gemacht und sie etliche male angelogen, was ich denn an den Wochenenden unternommen habe.
Das hab ich auch meinen damals besten Freunden erzählt.
es hatte sich zwar reguliert, jedoch als vor einigen monaten, so 2 Monate Schluss war bei uns, ging es wieder los, mehr denn je.
Es ging soweit, dass ich irgendwann garnicht mehr richtig mit Menschen reden konnte, ohne was genommen zuhaben, und somit die Wochenenden die einzige Zeit waren, wo ich gesunden sozialen Kontakt hatte.
Mit den Dro. war ich extrem gesprächig und war leider immer noch jemand, der total durch geschichten über andere und dinge die einfach falsch waren, sich extrem profiliert hat.
Nur jetzt hat es einfach fast jeder mitbekommen, mit dem ich geredet hab.
Ich hab auch einen Kumpel kennengelernt, der anfangs fand, ich sei ein extrem entspannter Mensch, der aber irgendwann gemerkt hat, dass ich total kaputt bin.
Aufgrund fehlender Menschenkenntnis, fand ich ihn eben echt extrem korrekt, da er über all mit hin gekommen ist und sich perfekt mit meinen freunden verstanden hat.
Ich habe ihn vor allen Menschen extrem gelobt und gut gesprochen.
Letztes Wochenende war ich auf einem Festival mit 2 guten Freunden und der Gruppe, von dem eben erwähntem Kumpel.
Ich hatte das erste mal einen wirklichen Absturz, so dass ich extrem Schwitzen musste und letztendlich so gestunken hab, dass leute im Umkreis von 50 Meter Kommentare dazu abgaben.
Ich habe mich dann im Zug von all denen Weg gesetzt und musste mit anhören, wie meine guten Freunde jedes Detail über mich Preisgaben.
Und wie sie dafür sorgen wollen, dass alles zusammenstürzt, was ich mir erlogen habe.
Ich wurde als Sch... bezeichnet, weil ich diesen Typen vor allen so hochgelobt habe und meine Art einfach total Eitel und aufgesetzt ist.
Nach der Situation habe ich versucht sie drauf anzusprechen, aber ich soll mir das anscheinend eingebildet haben...
Das war vor einer Woche und seit dem fällt mir alles wie Schuppen von den Augen.
Meine Freundin hält, nachdem ich das meiste davon erzählt habe zu mir, jedoch fängt sie in drei Wochen zu studieren und sie will sich auf keinen Fall auf eine Fernbeziehung einlassen.
Ich habe meinen Eltern so ziemlich alles erzählt, was ich hier auch preisgab, sie halten auch zu mir, aber ich kann trotzdem nicht mit ihnen Umgehen.
Dieses Jahr soll ich Abitur machen, aber meine Klasse hält mich nun für den größten Schwachkopf, weil sie das alles mitbekommen hat.
Ich habe mir selbst dieses Loch geschaufelt und keine Ahnung, wie ich hier raus soll..
Ich bin 19 Jahre alt und weiss nicht, wie es mit mir weitergehen soll.

Vielleicht war jemand von euch in einer ähnlichen Situation und will mir weiterhelfen.
/quote]

03.09.2016 22:12 • 04.09.2016 #1


2 Antworten ↓


F
Hallo Lamaro

Eine Diagnose wird dir in diesem Forum niemand stellen können. Das kann nur eine Person des Fachs, ein Psychiater oder Psychologe. Wenn du denkst, du könntest am so einer Störung erkrankt sein, dann ist eine Therapie empfehlenswert.

03.09.2016 22:44 • #2


G
@ Lamaro
Hallo Lamaro,

dass Du nicht unerhebliche seelische Probleme hast,hast Du ja schon selbst erkannt.
Das tut weh,sehr weh,wenn die Maske fällt und man das ganze Ausmaß begreift.

Was ich toll finde ist,dass Deine Eltern grundsätzlich zu Dir halten,auch,wenn sie sicher manchmal überfordert sind aber das hat nicht jeder: Menschen die zu einem stehen.
Auch,wenn Du sie sehr ambivalent beschreibst,was sicher für Dich nicht einfach ist und möglicherweise auch ein Mitauslöser für Deine jetzige psychische Konstitution.

Und ich finde es besonders gut,dass Du Dich jetzt auf den Weg der Selbsterfahrung machst!

Da Du noch jung bist,kannst Du das Ruder noch rumreissen,es wird vielleicht ein paar Jahre dauern aber das macht nichts.
Wichtig ist einzig und allein,dass Du jetzt in eine gesündere Richtung gehst.
Dein Lügengebäude war in erster Linie Selbstbetrug.
Es ist nicht schlimm,Fehler zu machen,Fehler sind nichts schlechtes,nur Erfahrungen,die wir machen.
Und aus denen kann man zum Glück lernen,jeden Tag auf´s neue.

Ich lese aus Deinen Zeilen,dass Du ein lieber Mensch bist,der eigentlich nichts weiter möchte als geliebt und angenommen zu werden,wie Du bist.
So,wie wir alle...
Deine Klassenkameraden sind unwichtig,die sind in einem oder zwei Jahren in alle Winde verstreut.
Und die,die mobben,sind selbst psychisch angeschlagen,sonst müssten sie das nicht.
Halte Dich an Deine Eltern,die sind Dein Fels in der Brandung.Und sei ihnen nicht böse,wenn sie sich nicht immer so einfühlen können,wie Du es Dir wünscht.
Sie halten zu Dir,nur das zählt.

Auf jeden Fall müsst ihr euch Hilfe holen,ihr habt u.a. folgende Möglichkeiten:

- Dro.beratung,das wird Dir sicher nicht leicht fallen.
- Oder Du gehst zu deinem Hausarzt und sagst ihm,dass Du psychisch am Ende bist,er kann Dir sicher
was geeignetes vermitteln
- oder eine Akutklinik falls Du merkst,Du kannst nicht mehr

Nun noch zu Deiner Frage mit dem Borderline:

Es gibt ein Buch von Gerd Möhlenkamp: Was ist eine Borderline Störung
Das Buch ist kurz und gut verständlich geschrieben und da kannst Du mal schauen,ob Du Dich darin wiederfindest.
Es gibt glaube ich auch Online-Tests,die man machen kann.

Diagnostizieren werden kann Borderline von einem Arzt ,der auf BL spezialisiert ist oder in einer Klinik.

Ich wünsche Dir von Herzen alles Gute,Du bist auf dem richtigen Weg!

04.09.2016 08:16 • #3