Leicht fällt es mir nicht hier öffentlich zu schreiben, ich habe Angst erkannt zu werden und dass man sich quasi darüber lustig macht oder ... keine Ahnung. Aber ich überwinde mich jetzt einfach mal, denn ihr habt es auch getan.
Ich habe Angst mit meinen Hunden von einem anderen Hund angegriffen zu werden. Angst, dass den beiden etwas passiert, sie verletzt/getötet werden.
Der normale Mensch geht mit seinem Hund fröhlich spazieren, geniesst die Natur, hat Spaß und entspannt sich. So meine Vorstellung jedenfalls
Bei mir sind alle Alarmglocken an, ich drehe mich ständig um, lausche, beobachte, ob sich irgendwo Türen/Tore öffnen (Hund kommt raus und greift an). Ich höre Menschen näher kommen, sehe sie aber nicht. Sofort Panik: haben die einen Hund dabei? Ohne Leine vielleicht sogar? Ich weiss genau, wo welche Hunde leben, wechsle die Straßenseite, meide bestimmte Grundstücke, fahre teilweise raus auf den Acker (ich kann mich nur entspannen, wenn ich weit weit sehen kann). Hund am Horizont? Sofort ins Auto!
Vor der Frühschicht gehe ich gegen 4 Uhr die erste Runde. Da könnte man meinen, dass die Wahrscheinlichkeit einen anderen Hund zu treffen gegen null geht. Also man könnte sich entspannen. Nein. Ich aber nicht. Was wenn jmd genau DAS denkt und deshalb seinen Hund frei laufen lässt?
Ich habe seit vielen Jahren Schlafstörungen, liege vor der Frühschicht wach im Bett bis teilweise 2 Uhr (mein Wecker klingelt 3:40). Aus Angst vor der ersten Runde. In letzter Zeit war ich der Meinung ich hätte ein Herzproblem. Doch mein Herz ist gesund. Durch Internetrecherche habe ich mir selbst die Augen geöffnet. Es sind Panikattacken. Die Angst ist chronisch geworden, ich kann mich auch hier zu hause nicht entspannen. Aus Angst vor dem nächsten Spaziergang. Spazieren kann man das nicht nennen.
Die Angst hat sich schleichend entwickelt. Seit einem Jahr wohnen wir in einer neuen Wohnung. Seit dem ist es eskaliert. Es ist eine Sackgasse, ganz vorne ein Hof mit 2 großen Hunden. Die bellen wie verrückt, springen gegen das Tor. Das Tor ist alt und geflickschustert, es biegt sich auf, hat Löcher. Ich muss aber dort vorbei. Anfang des Jahres haben sich unsere Vermieter (wohnen im EG) auch einen großen Hund für den Hof geholt. Eine Wachhundrasse. Jetzt ist sie groß und lebt ab sofort draussen. Bellt, springt gegen das Tor, macht mir Angst. Gestern abend hatte ich einen Nervenzusammenbruch, konnte mich nicht beruhigen. An Tagen an denen ich ein schlechtes Bauchgefühl hatte oder wenn vorne in der Straße das Tor offenstand, bin ich mit dem Auto dran vorbei gefahren. Jetzt hab ich die nächste Gefahrenquelle, aber direkt neben der Haustür. Es ist für mich der wahrgewordene Albtraum. Auf dem Hof sind vermietete Garagen, das heisst das Tor steht immermal offen. Die Tür ist auch nicht verschlossen. Sie müsste nur mal gegen die Klinke springen, dann geht die Tür auf.
Wir haben ein Haus gekauft, ziehen aber erst im Mai dort ein. Wie soll ich bis dahin klarkommen? Ich habe das Gefühl die Angst schädigt meinen Körper, ich habe Sorgen um mein Herz. Ständig Herzrasen, wie soll das ein Körper auf Dauer aushalten?
Aber zu allererst habe ich Angst um meine Hunde, sie sind beide im zweistelligen Alter, wir hätten einem anderen Hund nicht viel entgegenzusetzen. Ich kann sie nicht beschützen, das macht mich so fertig.
Meine Angst hat sich übrigens auf meine Hunde übertragen. Also ein Kennenlernen oder Bekanntmachen der Hunde ist nicht möglich, der Kleine reagiert mit Flucht, die Große mit Aggression. Sie bellen andere Hunde nicht wild an und wollen hin, sie wollen genau wie ich einfach schnell dran vorbei. Nur zu nah darf keiner kommen. Aber ich laufe große Bögen und nehme sehr viel Rücksicht. Also wenn ihr einen Hund habt: ich bin das Phantom, dass ihr nur kurz seht und welches auch schonmal auf dem Fuß kehrt macht bei eurem Anblick. Es liegt nicht an euch!
Vielen Dank fürs Zuhören! Und gerne nehme ich Ratschläge an, wie ich mich selber beruhigen kann.
03.10.2018 20:08 • • 04.10.2018 x 1 #1
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