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Hallo ihr Lieben, ich nutzte das Forum seit einigen Tagen und habe mich auch einmal kurz vorgestellt. Beim Lesen ist mir folgendes Aufgefallen: wenige schreiben von Ihren Therapieerfahrungen. Dabei ist da gerade ein großes Problem für mich.
Ich würde sehr, sehr gerne wissen, wie ihr mit einer ähnlichen Situation umgehen würdet oder was euch geholfen hat.
Also, ich habe im Laufe des Lebens (bin Mitte 30) verschiedenen Therapeuten und Ärzten von meinen Problemen erzählt und mache auch jetzt wieder eine Therapie.
Aber ich habe im grunde Angst vor Therapie und davor beeinflusst zu werden. bzw; die falsche Therapie zu machen, durch die Therapie mich zu destabilisieren oder zu isolieren.
Nun denke ich wieder über einen Therapeutenwechsel nach oder eine Selbsthilfegruppe oder, oder, oder.

Ich bin für jede Anregung dankbar!

14.11.2011 16:02 • 17.11.2011 #1


8 Antworten ↓


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Hallo Mond!

Ich habe während meiner Therapie auch des Öfteren darüber nachgedacht, das Ganze hinzuschmeißen.
Einfach war es nicht. Im Grunde war ich mir auch nicht sicher, ob es das Richtige für mich war.
Ich habe das dann einfach durchgezogen, Augen zu und durch. Ich habe auch angesprochen, dass ich mich in der Therapie nicht wohlfühl und mein Therapeut hat sich alle Mühe gegeben.
Eine richtigen Bezug konnte ich nicht zu ihm aufbauen, aber immerhin hat er mir das notwendige Rüstzeug mitgegeben.
Alles in allem hat mir das Ganze sehr viel gebracht und ich habe dadurch mehr zu mir selbst gefunden.
Von Destabilisation oder Isolation habe ich nichts gemerkt. Allerdings habe ich mir darüber auch gar keine Gedanken gemacht.
Mir hat das die Therapie sehr gut getan. Auch wenn ich mich jetzt auch eher einer Selbsthilfegruppe anschließen würde, da mir der Vertrag über das Ausfallhonorar nicht gefallen hat.

Hoffe, ich konnte dir weiterhelfen.

Teresa

14.11.2011 23:40 • #2


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Neu und voller Fragen zu Therapie

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Hallo Notre Dame,

vielen Dank für deine Antwort.

Welche Art von Therapie hast du denn gemacht. Ich habe früher mal etwas verhaltenstheoretisches gemacht, damit ging es mir ganz gut. Jezt mache ich leider eine tiefenpsychologisch fundierte Therapie und fühle mich von meinem Therapeuten abhängig, da er meint, ich müsste lange zu ihm kommen, ich soll ihn als Stütze nehmen (als ob ich ohne ihn nicht laufen könnte) und von allen Selbsthilfegruppen, Tipps aus den Medien, Sport usw. hält er nichts. Im Grunde hält er auch von allen Diagnosen nichts sondern ist der Meinung, dass nur das Kommen zu ihm mir helfen kann. Alle um mich herum sind zudem krank.
Auf jeden Fall wird in dieser Konstelation mein Selbstwertgefühl nicht gerade besser und die Beziehung zu meinen Mitmenschen auch nicht.
Ich denke echt ernsthaft über einen Therapiewechsel nach, habe aber schon richtig Angst ohne ihn zusammen zu brechen, so wie es mir schon während seines Urlaubs ergangen ist (da hatte ich zum ersten Mal Panikattaken). Seine Begründung für diese Panikattaken sind übrigens: Sie hatten die Panikattaken, weil ich nicht da war. Sie können ihre Triebe nicht richtig einsetzen, so dass es ihnen gut geht.
Das ist nun nicht gerade ein praktischer Tipp.
Eins ist klar, wenn ich gehe, werde ich erstens nicht mehr so engmaschig betreut (2 mal die Woche) und zweitens muss ich mich mit völlig anderen Theorien auseinander setzen und drittens werd ich dann wenn es schif geht wohl kaum wider zurück kommen können.
Jetzt habe ich erstmal die Therapie auf einmal die Woche reduziert und versuche mir Meinungen von Ärzten einzuholen.
Würde mich über eine erneute Antwort freuen.

15.11.2011 17:35 • #3


MichaPME
Hallo Mond,

seit 1999 habe ich mit wechselnden Therapeuten (=3) eine Verhaltenstherapie gemacht.
Jeder Psychologe hat mich auf seine Weise ein kleines Stück weiter gebracht;
dazu kamen Familien- bzw. Organisationsaufstellungen.

Den ersten großen Erfolg in meiner Angsterkrankung habe ich
im Jahr 2001 in einer psychosomatischen Klinik (8 Wochen in Donaueschingen)
gehabt. Ich habe dort viel über mich und über meine Angst erfahren. Bei einem
2. Aufenthalt im Jahr 2007 (Bad Bergzabern 2007, 6 Wochen) konnte ich an das
Erlernte anknüpfen. Seit März 2011 habe ich mein Medikament vollständig abgesetzt.

Zur Zeit bin ich in einer Selbsthilfegruppe für Burnout-Geschädigte tätig.
Ich habe mein Leben geändert; arbeite nur noch 36 St./Woche im Büro (im Jahr 2000 = 45-50 St.) und bin Kursleiter für Progressive Muskelentspannung nach Jacobson.

Herzlich:
Michael

15.11.2011 19:46 • #4


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Ich habe eine tiefenpsychologisch fundierte Gesprächstherapie gemacht.
Ich hatte alle ein bis zwei Wochen einen Termin, es stand mir jederzeit frei zu sagen, ich gehe jetzt.
Und mein Therapeut hat auch nie gesagt, ohne ihn kriege ich gar nichts hin.
Zwei Termine pro Woche sind schon viel. Das hätte ich auch reduziert. Und mein Therapeut, ich hatte das Problem mit dem Ausfallhonorar angesprochen, meinte dann, dass vielleicht für mich eine Selbsthilfegruppe das Richtige wäre.
Ich hatte während meiner Therapie alle Freiheiten.
Ich würde ernsthaft anraten, den Therapeuten zu wechseln, der Mensch tut dir nicht gut und du sollst doch gesund werden und nicht noch kränker!

Alles Liebe

Teresa

15.11.2011 22:48 • #5


MichaPME
Hallo Mond,

Ich kann Teresa/Notre Dame nur zustimmen: Dieser Therapeut tut dir nicht
gut!
Lieben Gruß
Michael

16.11.2011 08:19 • #6


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Hallo,
vielen Dank für eure Einschätzung. Sie passt gganz gut zu meinem eigenen Urteil.
Ich bin seit paar Tagen sehr aktiv mit der Hilfesuche beschäftigt.
Auch habe ich mit zwei guten Freunden meine Überlegungen besprochen.
Jetzt habe ich folgendes ins Laufen gebracht:
Ich habe zwei Gespräche an Kliniken (Arztgespräche) bei denen ich früher in der Ambulanz war und im Anschluss einen Vorstellungstermin in einer großen Praxis mit vielen Ärzten und Therapeuten.
Außerdem gehe ich diese Woche zu einer Selbsthilfegruppe zum Thema Depression und Angst.
Noch weiß ich nicht, was ich meinem Therapeuten bei unserem nächsten Treffen sagen werde.
Momentan hoffe ich, dass ich durch einen Therapeutenwechsel einen Klinikaufenthalt vermeiden kann auch wenn dieser vielleicht zur genauen Diagnose und Heilung gut wäre.
Das Wochenende versuche ich so normal wie möglich mit Partner und Freunde treffen zu verbringen.
Hoffe euch geht es gut.
Danke!

16.11.2011 18:10 • #7


N
Dafür nicht! Bitte sehr.

Du könnest deinem Therapeuten sagen, wie es ist, oder den Termin absagen und schriftlich kündigen, damit er dich nicht noch vollquatschen kann.

17.11.2011 11:53 • #8


M
Hole mir heute die Überweisungen vom Hausarzt für die Erstgespräche,

werde alten Therapeuten meine Sicht über meine Therapie, seine Ansichten und unsere Art zu kommunizieren sagen und schauen wie er reagiert.

Falls sich meine bisherige Wahrnehmung bestetigt, werde ich definitiv aufhören ; Ansprechpartner habe ich ja jetzt gefunden; falls er wider Erwarten sachgemäß, professionell reagiert, werde ich mir mit Sport und Slbsthilfegruppe... ein zweites Standbein schaffen.

Wünscht mir Glück

17.11.2011 16:14 • #9





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Univ.-Prof. Dr. Jürgen Margraf