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T
Ihr Lieben,
Ich leide schon seit fast 23 Jahen unter Ängsten, massive Ängste entwickelte ich ab meinem 14 Lebensjahr. Heute bin ich 31 Jahre.
Therapien haben nicht geholfen. Nun war ich bei einem Psychologen
und er hat mich ganz gut analysiert und meinte ich solle doch in eine Klinik für 2 Wochen. Wer von Euch hat mit einer Klinik schon Erfahrungen gemacht? Werden dort Medikamente verabreicht? Wie sinnvoll kann ein Klinikaufenthalt sein?
Vielen Dank für Eure Antworten.

24.02.2002 04:25 • 16.10.2002 #1


13 Antworten ↓


J
Hallo Tamara,
ich leide seit ca. 3 Jahren an Ängsten und nehme jetzt seit 4 Monaten Medikamente. ich hab emich dazu entschlossen in eine Klinik zu gehen und habe mich auch mit Leuten darüber unterhalten. Ich denke vor allem in deinem Fall ist ein Klinikaufenthalt eine sinnvole Sache, allerdings würde ich ncith mit 2 Wochen rechnen eher mit 6-8 Wochen...
Mach den Schritt, er ist sicher ein Baustein für deine Genesung.
Gruß Joe
.

23.04.2002 14:21 • #2


A


Klinik, letzter Ausweg?

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G
Hallo Tamara,

ich finde es gut, dass du einmal wieder geschrieben hast. Ich kann dir einen Klinikaufenthalt nicht empfehlen. Ich war 1993 schon einmal in einer Klinik. Es war die Hölle. Alle Patienten, egal weshalb sie da waren, wurden gleich behandelt. Man bekommt Medikamente verabreicht, ob man will oder nicht, einige Patienten werden am Bett gefesselt und drehen manchmal total ab usw. Ich habe nach meiner Reha wieder schlimme Depressionen und Angstzustände bekommen, weil ich diesen Klinikaufenthalt von 1993 immer noch nicht verkraftet habe. Beruflich habe ich jetzt auch mit Sozialpädagogen zu tun und wenn ich die Kassetten schreibe kommt auch wieder alles in mir hoch. Das sind Jugendliche, die auch in die Klapse sollen, weil sie eine Therapie machen sollen. Ein Aufenthalt von 2 Wochen ist nur eine Schmackhaftmachung. In Wirklichkeit werden es wohl 6 bis 8 Wochen werden. Ich hatte arge Probleme, wieder aus dieser Klinik herauszukommen und habe dann im Anschluss meine Arbeit verloren. Das hat mir der Aufenthalt gebracht.


Birte

24.04.2002 18:27 • #3


S
Hallo Tamara,

hm, das mit der Klinik ist so eine Sache...
entscheidend ist wohl erst mal, ob Du in eine psychosomatische Klinik gehen sollst oder in die Psychiatrie.

Die psychosomatische kann ich Dir eigentlich nur empfehlen, das ist fast wie Urlaub mit Streicheleinheiten *g*. Nein, in Ernst, das ist gar nicht so schlecht, da gibt es Gesprächsgruppen mit Betroffenen, Maltherapie, Badetherapie, usw.
Sozusagen ein Kuraufenthalt.
Ich war mal in Blieskastel, in der Nähe von Saarbrücken, dort war es sehr schön.

Nur mit zwei Wochen ist es nicht getan, sechs bis acht Wochen wären angebrachter um einen richtigen Anfang zu finden.
Du findest dort Menschen, die in der gleichen Situation sind wie Du es bist, nur die Ausprägung ist verschieden.

Als ich damals dort war, war es richtig nett. Wir redeten nicht nur in den Gesprächsgruppen über unsere Probleme. Egal mit wem Du es zu tun hast, jeder versteht Dich, weil alle das Gleiche haben.
Kein Versteckspiel, keine Täuschung...jeder hat Verständnis, wenn es dir mal nicht gut geht, man kennt es ja...

Abends gab es manchmal kleine (heimliche) Partys auf den Zimmern und man nimmt wieder ein wenig am Leben teil und lernt zu genießen.
Tagsüber hat man verschiedene Anwendungen, die dem Wohlbefinden dienen (Fango-Packungen, Melissenbäder, Einzel-oder Gruppengespräche, Mal-oder Basteltherapie).

Eine psychiatrische Klinik finde ich bedenklich.
Wir sind nicht so krank..... wir haben nur die Angst an der falschen Stelle.

Also Fazit :
psychosomatische Klinik ist okay, dort findest Du Hilfe zur Selbsthilfe.
Psychiatrie würde ich lassen, schließlich gehörst Du nicht weggeschlossen oder mit Medikamenten zugedröhnt.

Falls Du noch Fragen hast, ich antworte gern.
Viele liebe Grüße, Steff

24.04.2002 19:37 • #4


G
Oh ich habe wohl implizit eine psychosomatischen Klinik angenommen, auf die Idee in ein Psychiatrie zu gehen hatte ich gar nicht gedahct...sorry.
Das mit der psychosomatischen Klinik ist laut meinem Therapeuten unterschiedlich, das es unterschieliche Aufnahmeverfahren udn Abrechnunsgmodi gibt.
Es gibt Kliniken als Akut-Kliniken udn solche als Reha-Kliniken aber beides psychosomatisch. Die Reha-Klinik (meisten 6 Wochen) wird vom Rentenversicherer also BFA oder LVA bezahlt und die Akut-Klinik von der Krankenkasse udn kann in der Regel länger als die Reha gehen.
Dabei sind die Kliniken unterschiedlichen Konzepten zugeneigt, tiefenpsychologisch, verhaltentherapeutisch oder beides.

In der Regel stellt man einen Antrag bei der Krankenkasse die mit einem Wunsch der Klinik in die man will, sollte die abgelehnt werden, kann man Einspruch erheben und in den miesten Fällen gehen diese dann durch...also vorher überlegen wo man hin will...ich geh nach Windach am Ammersee..hat nen wirklich guten Ruf...un diese Kliniken gibt es wie dsand am Meer mit ganz unterschiedlichem Leumund..es gibt sehr gute und sehr schlechte

Ich hoffe ich konnte ein bisschen weiterhelfn
Gruß Joe
.

24.04.2002 21:35 • #5


T
Ihr Lieben,
vielen Dank, für Eure mails.
Ich denke ein Klinikaufenthalt ist bestimmt das Richtige.
Nur wie kann man 6 Wochen sein Leben aufgeben?
Man kann dort ja wohl nicht so leben wie zu Hause, oder?
Da ich eine nach einer sehr ausgewogene, speziellen und ökologischen Ernährung lebe, werden die Köche in der Klinik bestimmt nicht das Essen nach meinen Gesichtspunkten ändern, oder wer kennt sich da aus?
In wie weit kann man in der Klinik Wünsche äußern? Was ist machbar und was nicht?
Danke, dass ist ein wichtiger Punkt, der mich auch abhält mit einer Klinik in Kontakt zu treten.
Gruß Tami

25.04.2002 22:53 • #6


L
sorry, aber das kann doch nicht der grund dafür sein, nicht in eine klinik zu gehen. deine ausgewogene, ökologische ernährung....man kann schon wählen zwischen verschiedenen menüs, aber woher das essen kommt bzw. die zutaten, das kannst du sicherlich nicht herausfinden. wenn diese ernährung so wichtig ist, kannst du ja auch schauen, ob du dir das für die wochen selbst organisieren kannst. ob es z.b. eine kochstelle gibt und die entsprechenden einkaufsmöglichkeiten.
du solltest dich nicht dahinter verstecken....letztlich kannst du auch so viele meinungen einholen, wie es nur geht, du wirst sehr unterschiedliche stimmen hören und das, was du erleben wirst, wird sich davon auch nochmal sehr unterscheiden.
versuch es einfach. was ist denn die alternative?
viele grüße
L.

26.04.2002 09:39 • #7


S
Hallo Tami,

diese Kliniken sind im Allgemeinen fortschrittlicher, als man denkt.
Das Essen gleicht dem in einem Hotel, morgens gibt es ein Frühstücksbuffet, wo eigentlich für jeden Geschmack etwas dabei ist (angefangen vom Brötchen, über Kelloggs bishin zu allen Müsli-Arten) und da dort auch viele Magen-Darm-Kranke sind, müssen die sich auf spezielle Bedürfnisse einstellen.

Außerdem denke ich, dass du dort auch Absprachen treffen kannst. Bevor Du Dich anmeldest, kannst Du schriftlich oder vielleicht gar per Internet Informationsmaterial fordern.

Als ich dort war, gab es Einzelzimmer mit Dusche und Balkon, Fernseher konnte man sich ebenfalls mieten und auf jeder Etage war ein Schwesternzimmer, das Tag und Nacht besetzt war, für Notfälle.
Du wirst Dich dort sehr gut aufgehoben fühlen.

Morgens war die Medikamentenausgabe, ich bekam Tabletten für meinen empfindlichen Magen und ein leichtes Kreislaufmittel. Das ist abgestimmt darauf, was Du bisher einnimmst, die Medikation wird am Anfang mit dem behandelnden Arzt abgesprochen, wenn Du keine möchtest, bekommst Du keine und schwere Psychopharmaka werden nicht verabreicht, es sei denn, Dein Hausarzt hat sie Dir schon vorher verschrieben.

Dann geht es zum Frühstück und danach sind die Anwendungen. Nach dem Mittagessen ist erst mal Siesta und nachmittags folgen meist die speziellen Therapien und Gespräche, die auch speziell auf Dich abgestimmt sind.
Danach hast du frei und kannst tun und lassen, was du willst.
Abends werden manchmal Veranstaltungen angeboten oder kulturelle Sachen.

Natürlich ist das Leben dort nicht wie zu Hause, aber es ist trotz Allem nicht unangenehm, denn Du hast dort Rückzugsmöglichkeiten, wenn es mal nicht so gut geht.

Du hast Glück, dass Du diese Möglichkeit hast. Ich würde auch gern noch mal hinfahren, geht aber leider nicht, weil ich meinen Sohn nicht dorthin mitnehmen kann und diese Mutter-und Kind Kuren haben nicht dieses spezielle Angebot, das mir hilft.

Alles gute Tami,ich würde gern hören, was es Dir gebracht hat, wenn Du Dich dafür entscheiden solltest.
Gruß, Steffi

26.04.2002 09:40 • #8


M
Ich war wegen psychosomatisch 2 Tage in Bad Neustadt, der besten Klinik, die wir hierfür hierzulande haben. Woher diese Klinik ihren Ruf hat, weiß ich nicht, aber ich bin am 2. Tag direkt wieder gegangen. Die wollten mich erstmal halb entmündigen. Ich durfte keine persönlichen Sachen mehr besitzen, kein Geld, kein Fernsehn, kein Radion, nichts zu schreiben, keine Bücher lesen, auch nicht auf dem Zimmer. Obwohl ich psychosomatisch behandelt werden sollte waren die direkt auf mein Untergewicht eingeschossen und behandelten mich wie einen Magersüchtigen, der alles tut, um noch dünner zu werden und der die Therapie beukottieren wird. Was ich gesagt habe, hat die Ärzte nicht interessiert. Fragen stellen war zwar erlaubt, aber Antworten gab es keine. Der Oberarzt sagte, er würde sich nicht auf eine moralische Grundsatzdiskussion einlassen. Jetzt werde ich nach Ortenau fahren, hoffentlich werde ich dort wie ein Mensch behandelt.

11.08.2002 15:25 • #9


E
Hallo Tamara!

Ich war erst kürzlich in einer Psychosomatischen Klinik für 12 Wochen.
Dort hat man jegliche Medikamente (aller Patienten -sofern nicht lebensnotwendig-) abgesetzt und man hat auch keine bekommen (z.B. gab es keine bei Kopfschmerzen o.ä.)
Ich muss allerdings fairerweise dazu sagen, dass auch ich die Einnahme von Medikamenten -sofern nicht lebensnotwendig- ablehne.
Selbst habe ich mal Seroxat von einem Psychiater bekommen, der der Meinung war, mir könne nix anderes helfen.
In Wirklichkeit war er nur nicht gewillt, sich intensiver mit meiner Problematik zu beschäftigen.
Die Nebenwirkungen waren dann die Hölle selbst!

Erst danach hat mich mein Hausarzt in die Psychosom.Klinik eingewiesen.

Ich möchte in diesem Forum keinen anprangern, der Medikamente einnimmt und davon überzeugt ist.
Ich hingegen bin es nicht, zumal ich immer wieder höre, sobald die Medikamente abgesetzt werden sind alle Symptome sofort wieder da.
Psychopharmaka sind ja keine Schmerzmittel od. Antibiotika, die eine Krankheit auskurieren -leider-.


Ich kann nur sagen, der Klinikaufenthalt hat sich gelohnt aber nur dann, wenn Du auch wirklich bereit bist hart an Dir zu arbeiten und Dich Deinen Problemen zu stellen, was nicht immer einfach ist.
Du wirst viele Hochs und Tiefs durchlaufen aber -wie gesagt- es lohnt sich.

Meine Angst-u.Panikstörungen (mit Herzrasen, Atemnot, Schwindel, weichen Knie, Schweissausbrüchen, Unruhe,Zittern) sind nicht "weggegangen" aber sind schwächer geworden und ich kann heute anders mit ihnen umgehen.
Und -vor allem- ich traue mich wieder auf die Strasse und unter Menschen!
)
Desweiteren bin ich nun in einer ambulanten Psychotherapie und gehe in eine Selbsthilfegruppe!

Lass Dich doch einfach einmal von Deinem Hausarzt beraten!

Ich wünsche Dir die Kraft eine -für Dich- positive Entscheidung zu treffen!

Lieben Gruss

E72

12.08.2002 10:10 • #10


E
Hallo Markus,

Deine Schilderung klingt schon arg krass!
Ich war für 12 Wochen in einer Psychosom.Klinik und auch dort war es nicht erwünscht sehr viele Kontakte zur Aussenwelt zu haben.
TV-Zeiten waren vorgeschrieben. An den Mahlzeiten und Anwendungen MUSSTE man teilnehmen; auch wenn Du mit deinem Kopf unter dem Arm angekommen wärst.
Man durfte in den ersten drei Wochen gar nicht nachhause und dann nur an 2 Wochenenden im Monat zu hause übernachten.

Telefone gab es keine auf den Zimmern aber dafür zw. 18:30-22:00 Uhr zwei Telefone auf dem Flur aber nur um angerufen zu werden und max. für 15 Minuten.

.....

Ich könnte hier ein halbes Buch über Ge-und Verbote schreiben aber erst hinterher habe ich den Sinn darin erkannt.
Auch ich wollte in den ersten beiden Wochen gehen. Habe jeden Tag überlegt abzubrechen bin aber geblieben.
Und es hat sich gelohnt!

Ich denke, dass, was wir beide als Entmündigung empfunden haben, war notwendig um uns auf die Therapie zu konzentrieren.


Gruss

E72

12.08.2002 10:16 • #11


S
Ich möchte in diesem Forum keinen anprangern, der Medikamente einnimmt und davon überzeugt ist.
Ich hingegen bin es nicht, zumal ich immer wieder höre, sobald die Medikamente abgesetzt werden sind alle Symptome sofort wieder da.
Psychopharmaka sind ja keine Schmerzmittel od. Antibiotika, die eine Krankheit auskurieren -leider-.

Nein, das stimmt. Oft muß man die Medikamente unbegrenzt nehmen.
Ich selbst habe einige Psychotherapien hinter mir die mir zwar durchaus Erkenntnisse, aber keine Besserung gebracht haben.
Seit einigen Wochen nehme ich jetzt einen SSRI-Hemmer...und plötzlich sieht mein Leben anders aus.
Seit meiner Kindheit habe ich mich nicht mehr so fit gefühlt.
Den Seretoninspiegel etwas angehoben, und schon fühlt man sich einfach besser.
Allerdings habe ich seitdem Orgasmusprobleme.
Das ist mir völlig unbekannt...ist allerdings die einzige Nebenwirkung.
Interessant dabei ist, daß sich die üblichen Phantasien die ich sonst kurz vor dem Höhepunkt habe, nicht mehr so leicht "herbeibeschwören" lassen.
Ein Psychotherapeuth könnte jetzt meine Kindheit durchforsten um auf irgendwelche Gründe zu stoßen...und wer suchet, der findet auch. Niemand ist schließlich ungeschoren in seinem Leben davongekommen.
Aber der Grund liegt nicht im seelischen, sondern ist rein organisch.
Durch den SSRI-Hemmer..........
Ich habe ihn mal abgesetzt und nach 2 Tagen klappt es wieder.
Früher war ich ein Anhänger der alles-ist seelisch-und-läßt-sich-lösen Meinung.
Inzwischen sehe ich das etwas differenzierter.
Winzige Mengen von Hormonen, Botenstoffen usw. beeinflussen unser Denken, unsere Gefühle, unser ICH.
Nicht immer sind Gründe für Probleme in der Vergangenheit zu suchen, auch, wenn man das erstmal plausibel finden mag.
Das menschliche Gehirn mit all seinen Wechselspielen ist immer noch weitestgehend unerforscht.
Seelische Dinge mögen oft eine Rolle spielen; aber nicht immer.
Und oft ist der bessere Weg die fehlenden Substanzen zu ersetzen, als ewig in der Seele herumzustochern.
Auch das hat Nebenwirkungen: Schmerz, Leid, Trauer. Und oft bringt es nichts.

Bei einem Diabetiker würde auch niemand auf die Idee kommen das fehlende Insulin durch Psychotherapie herbeireden zu wollen.
Gruß, Susanne

12.08.2002 12:27 • #12


I
Ich bin schon 3 x in einer Klinik gewesen und mir ging es danach immer besser bzw. gut. Medikamente werden gegeben, aber nur, wenn Du es willst. Mir sind die Wirkungen genau beschrieben worden und ich schwöre darauf. Allerdings muss die Klinik einen guten Namen haben. Erkundige Dich vorher ganz genau.
Viel Glück Ingrid

03.09.2002 11:55 • #13


S
hi tamara,
habe auch unter starken angstzuständen und unter einer phobie geleidet und bin auch in eine klinik gegangen, ich bin ein total normaler typ aber die klinik hat mir geholfen ich war 4 monate da und es hat echt geholfen. ich habe keine medikamente bekommen und bin soweit wieder aufen damm .
wenn du mehr wissen möchtest schreib einfach werde auch antworten!
bis dann sven

16.10.2002 20:12 • #14


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