Pfeil rechts
4

Saphirblau
Hallo!

Ich wollte euch nur mal sagen, dass ich auch ganz lange eine Zwangserkrankung hatte und diese vollständig verschwunden ist. Allerdings hat das sehr lange gedauert.
Es war so, dass meine Zwänge ständig gewechselt haben. Angefangen hatte alles mit einem Waschzwang.

Aufgehört haben meine Zwänge deshalb, weil ich sie bis zum Exzess betrieben habe. Irgendwann habe ich erkannt, dass ich, obwohl ich einen Zwang zu 100% perfekt ausgeführt habe, kurze Zeit danach das Gefühl hatte, wieder den gleichen Zwang oder aber einen neuen Zwang ausführen zu müssen.
Und das eben, obwohl ich für eine kurze Zeit komplett zufrieden war.

Sowas nimmt einfach kein ENDE! Das müsst ihr euch klarmachen!
Ich dachte immer, dass es aufhören wird, wenn ich alle meine Zwänge perfekt ausgeführt habe. Weil dann ja nichts mehr übrigbleibt.

Das ist nicht der Fall!
Das zu erkennen war eine unglaubliche Erleichterung, aber wie gesagt:
Das hat sehr lange gedauert.

Erst wenn man das Muster dahinter erkennt und VERINNERLICHT, hört der Spuk auf!
Noch einmal:
Zwänge werden NIE ein Ende nehmen! Deshalb kann und sollte man SOFORT damit beginnen, sie zu UNTERLASSEN und dabei den Druck AUSZUHALTEN! Dieser geht nach einer Weile ganz von alleine weg und ihr habt dann keinen Druck, irgendeinen anderen Zwang auszuführen, denn da steht ja eh schon ein Zwang aus, den ihr NICHT ausgeführt habt!

Dann sind es also schon ZWEI Zwänge, die nicht ausgeführt wurden. Dann kommt ein Dritter dazu .... usw.
Irgendwann sind es so viele UNAUSGEFÜHRTE Zwänge, dass man dem eh nicht nachkommen könnte und jeder weiterer Zwang, der einen kurzfristig gedanklich aufsucht, kann locker ignoriert werden und der Druck verschwindet sehr schnell.

Irgendwann ist nicht einmal ein gedanklicher Druck da.
Die Zwänge sind weg!

Das Einzige, was mich fertigmacht, ist, dass ich enorm viel Lebenszeit durch die Zwänge verloren und einen Grossteil meiner beruflichen Laufbahn verdorben habe.
Jetzt studiere ich wieder. Mit 37 Jahren! Meinen Abschluss werde ich in etwa 1,5 Jahren haben.
Mein erstes Studium musste ich aufgrund der Zwänge abbrechen.

Hätte ich früher das Muster der Zwänge erkannt, wäre es nie soweit gekommen.
Ich habe sooo sehr gelitten!

06.02.2014 02:23 • 23.02.2014 x 4 #1


11 Antworten ↓


S
Schöne Geschichte. Ich freue mich für dich. Auch dass du wieder studierst. Das macht ja nicht jeder nach einer langen Pause. Wie lange hattest du Zwangsstörungen?

Leider gibt es auch Zwängler, die es trotz aller Anstrengungen nicht schaffen.

07.02.2014 00:47 • #2


A


Zwänge besiegt

x 3


Saphirblau
Ich hatte die Zwangsstörungen sehr lange. Sie fingen kurz vor meinem 17. Lebensjahr an und endeten erst vor ein paar Jahren.

07.02.2014 17:14 • #3


F
Danke Saphirblau,

das klingt recht ermutigend...

07.02.2014 17:24 • #4


S
Zitat von Saphirblau:
Ich hatte die Zwangsstörungen sehr lange. Sie fingen kurz vor meinem 17. Lebensjahr an und endeten erst vor ein paar Jahren.


Wahnsinn. Das freut mich sehr für dich.

Was studierst du heute?

08.02.2014 00:23 • #5


I
danke für deine geschichte


ich werde es versuchen

08.02.2014 02:10 • #6


Saphirblau
Danke für eure netten Beiträge.

Nach meinem Studium wurde gefragt. Ich studiere heute was mit Sprachen.

09.02.2014 18:17 • #7


V
Hallo Saphirblau,

genauso wie du habe ich bis vor einem Jahr auch noch gedacht, hatte zwänge schon seit frühester Kindheit, mit 19 waren Sie am schlimmsten. Jetzt vor einem Jahr kam ein Rückfall, ich denke wegen einem anderen Medikament und beruflichen Stress ist es wieder ausgebrochen.

Ich finde es trotzdem toll das du es geschafft hast, Gratulation ! Schön das du auch wieder studierst.
Wie gehst du eigentlich damit um so spät noch zu Studieren ? Ich bin fast 27 müsste erstmal mein Abi nachholen könnte also wenn alles klappt mit 30 erst studieren, und denke immer ich bin dann viel zu alt dafür . Aber anderseits konnte man ja durch Krankheit vorher gar nicht anders.

23.02.2014 02:22 • #8


Saphirblau
@Verstrahlt

Mein Alter sieht man mit nicht an. Ich werde für sehr viel jünger gehalten. Das ist auf dem Campus ganz vorteilhaft. Also wenn ich da rumlaufe, falle ich nicht auf.

ABER:
In Seminaren etc. müssen wir uns oft mit Name und Alter vorstellen und dann komme ich mir doof vor. Ich schäme mich total, obwohl ich natürlich nicht sage, dass es an meiner Psyche lag.
Ein Studium abzubrechen und viel später wieder eines anzufangen, ist erstmal nicht so schlimm, aber bei mir ist es eben zuuu spät.

Andererseits sitzen ab und zu in den Veranstaltungen Leute, die Anfang 40 oder gar in ihren 50ern oder 60ern sind.
Und ich beobachte, dass die sich überhaupt nicht schämen, sondern sehr selbstbewusst sind.
Ich bin da anders.

23.02.2014 17:35 • #9


Saphirblau
...... und:

Ich habe oft Seminare sausen lassen, wenn ich gemerkt habe, dass es darauf hinausläuft, dass man sich persönlich vorstellen muss.
Das ist total bescheuert von mir, denn somit verlängert sich die Studienzeit ja umso mehr.

Hätte ich die letzten zwei Jahre keine Rückenprobleme gehabt, wäre ich jetzt fertig mit dem Studium.
Das kommt auch noch dazu.
Mein Rücken hat mein Studium um weitere zwei Jahre verschoben.

23.02.2014 17:38 • #10


V
Ja es gibt gar keinen Grund dafür sich zu schämen, ich kenne einige Leute die sehr spät erst mit Ihren Studium fertig geworden sind, aufgrund verschiedener Erkrankungen etc. Wichtig ist doch nur, das man es macht und zum Schule was in der Hand hat.

23.02.2014 17:48 • #11


Saphirblau
Danke für deinen Zuspruch!

23.02.2014 23:49 • #12


A


x 4





Auch interessant

Hits

Antworten

Letzter Beitrag