Pfeil rechts
36

C
Ja, mein Problem ist, dass sich für mich die Sinnfrage gar nicht stellt. Wenn es den Tod gibt und das alles nur vorübergehend ist und für uns keine weitere Bedeutung hat - dann ist alles, was wir jetzt tun letztlich ohne jeden Sinn und wird irgendwann vergessen. Aber ist nicht der Glaube an den Sinn im Leben einfach etwas, das wir aus Ego-Gründen glauben müssen? Weil der Mensch eben immer noch denkt, seine Existenz sei mehr wert als die jeglichen anderen Tieres? Weil es für den Menschen eine Kränkung wäre, wenn er lediglich die Summe seiner Synapsen ist? Aber ich fürchte ich denke, dass genau das der Fall ist. Dass wir mehr oder minder ein Zufall sind und nun einmal leider den Fluch und den Segen zugleich haben, dass wir uns unserer Vergänglichkeit bewusst sind. Leider macht uns dies aber nicht zu etwas Besonderem oder Sinnbehafteten. Das Ich, das du nennst, ist mit Leichtigkeit durch die Tätigkeit des Frontalhirns und des Cortex erklärbar. Warum sollte unser Ich weiterexistieren, wenn unser Bewusstsein erlischt? Warum sollten wir mehr sein als Organisches?

29.02.2012 23:23 • #41


B
Huhu

Das alles ist wohl das interessantestes Thema der Menschheit.

Leben ist eine komplexe Form/Anordnug von Materie, mehr nicht.
Sie hat in weitentwickeltem Stadium die Fähigkeit Bewusstsein zu
entwickeln und das Sein des Universums wahrzunehmen.
Leben ist vergänglich damit es sich auch in einer begrenzten Umwelt
weiterentwickeln kann, ohne dass es zu viele Einzelnduvidien gibt.
Es gibt keinen übergeordneten Sinn dieses Lebens und es gibt erst
recht keinen bewussten Schöpfer oder Gott. Es gibt auch kein Leben
nach diesem einmaligen Leben.
Es gibt aber die Einmaligkeit der bewusst wahrnehmenden Existenz,
die uns die Möglichkeit gibt, das Sein der Dinge zu erkunden.

Liebe Grüsse vom Beobachter

29.02.2012 23:54 • #42


A


Wie mit der Angst vor dem Tod umgehen?

x 3


R
Huhu zurück,
das ist deine Sicht der Dinge, die man auf Grund der individuellen Sichtweisen nicht teilen muss. Man sollte jedem seinen Glauben oder Hoffnung lassen.
Wenn du glaubst, dass das Leben nur eine komplexe Form von Materie ist und nicht mehr, dann respektiere ich das, aber akzeptieren kann ich das nicht für mich.
Vielleicht werden wir uns mal irgendwann auf einer anderen Bewusstseinsebene begegnen und dann werde ich dir eine lange Nase machen, du Schlaumeier.

Gruß
Rosenresli

01.03.2012 12:05 • #43


B
Huhu
Der atheistische Schlaumeier sagt ganz lieb Danke ...
... bevor er die Wärme Gottes auf dem Scheiterhaufen zu spüren bekommt.

01.03.2012 12:45 • #44


R
Hallo CFS,
klar, wenn man das alles sachlich und wissenschaftlich analysiert und betrachtet, hat der Glaube nicht viel Platz. Aber, nur weil wir etwas nicht begreifen und erfassen können, heißt das doch nicht, dass es nicht existiert.
Glauben heißt überzeugt sein ohne zu wissen.
Wie schon erwähnt halte ich mich an die Wiedergeburt und hoffe, dass es auch so ist. 'Wer weiß es schon?

Gruß
Rosenresli

01.03.2012 17:24 • #45


C
Das stimmt schon. Ich würde mir auch niemals anmaßen zu behaupten, es sei nicht so und es gäbe keine Wiedergeburt. Es ist eher so, dass ich an beide Sichtweisen mit einer gewissen Skepsis herangehe. Denn genauso, wie man - wie ich weiter oben - argumentieren kann (und tut ^^), dass das menschliche Ego der Grund ist, weshalb er nicht an seiner Vergänglichkeit glauben möchte, muss man wohl auch einwenden, dass es auch das menschliche Ego ist, dass uns daran zweifeln lässt, dass Dinge möglich sind, die wir uns noch nicht erklären können. Viele Phänomene (z.B. Klarträume) wurden jahrzehntelang als Humbug abgetan und erst im 3. Jahrtausend (!) hat man empirisch bestätigt, dass sie sehr wohl existieren. Ich würde sehr gerne glauben, aber vermutlich bin ich weder der Typ dafür zu sagen, es gäbe ein Leben nach dem Tod, noch jener zu sagen, es gäbe keines. Wie viele andere muss ich wohl lernen, stattdessen das bisschen Ungewissheit zu genießen. Leider ist das leichter gesagt als getan... ^^

01.03.2012 22:21 • #46


Abraxa
Angst vor Sterben und Tod habe und hatte ich auch immer wieder in verschiedenen Formen. Als ich Kind war, hat meine Mutte rimmer vom Einschlafen gesprochen - da habe ich mich das erste Mal gefragt, wie das wohl ist, wenn man genau in dem Moment einen Albtraum hatte - aus dem wacht man dann ja nicht mehr auf.
Später, kurz bevor meine Angsterkrankung das erste Mal auftrat, hab ich angefangen, mir über die Endlichkeit und mein eigenes Sterben Gedanken zu machen. Wie würden wohl mein eigener Grabstein und mein Sarg aussehen? Wer wird sich um meine Beerdigung kümmern, und wer wird in meiner Wohnung stehen und sich um meinen Nachlass kümmern? Solche Gedanken halt. Ganz intensiv auch die Gewissheit, dass es un alle irgendwann nicht mehr geben wird, Alles kam mir so sinnlos vor. Ich fragte mich, wie können da Menschen in einer Runde sitzen, alltägliche Dinge tun wie Filme schauen oder Dart spielen, und diese Tatsache einfach ignorieren?
Meine Ausbildung zur Altenpflegerin hat diese Gedanken zunächst im postiven Sinn verändert. Mir wurde bewusst, dass bis zum Alter eine lange Zeit vergeht, und dass man im Moment leben muss. Es spielt in 30 Jahren keine Rolle mehr, ob Du heute abend Dart spielst; es spielt nicht mal in einem Jahr, vermutlich nicht mal mehr in ein paar Wochen - bestenfalls vielleicht in einer Erinnerung an einen schönen Abend, die irgendwann mal kommen wird. Oder vielleicht auch nie mehr kommt, weil Du ihn irgendwann komplett vergessen hast. Wichtig ist er in erster Linie an diesem Abend.

Irgendwann hat mein Beruf mich dann natürlich direkt mit dem Tod konfrontiert. Jeglicher religiöser Glaube fiel von mir ab, und meine Angst vor dem Tod (und nun kontret vor Toten) schlug voll zu. Ich mache schon eine ganze Weile eine Therapie deshalb. Mittlerweile habe ich für mich dabei zwei Erklärungen gefunden. Zum einen wirde ich mein Leben lang nie mit dem Tod konfrontiert; in der Familie war das nie Thema, und ich habe bis heute noch keinen wirklich nahe stehenden Menschen verloren. Zuma deren denke ich, dass auch diese Angst eine Form der Verlustangst ist. Schließlich ist kein Verlust eintgültiger als der, der durch den Tod herbeigeführt wird.

02.03.2012 03:27 • #47


R
Hallo CFS,
ich könnte mir vorstellen, dass es Menschen mit einem gesunden Urvertrauen leichter haben, zu glauben. Mir fehlt es leider. Der Glaube findet bei mir eher über das Gefühl, also das offen sein dafür, statt, denn dem Verstand oder dem Begreifen fehlen ja die Fakten dazu.
Wenn du in deinem letzten Satz anstatt Ungewissheit das Wort HOFFNUNG einsetzen würdest, wäre es vielleicht leichter für dich, denn die Bezeichnung Ungewissheit hat so einen negativen Touch. Ja, vielleicht muss man sich manchmal etwas schön reden.
Warum nicht, wenn es einem dadurch besser geht.
In der Hoffnung, dass sie uns auch weiterhin trägt und unseren Glauben stärkt, grüßt dich
Rosenresli

02.03.2012 10:51 • #48


BadMoonRising
Komischerweise komme ich mit der Vergänglichkeit recht gut klar.
Das Leben ist nunmal wie ein Feuer. Ein Funken erweckt einen zum Leben, man wütet so vor sich hin und irgendwann bleibt halt nur Asche übrig. Oder Staub, je nach Art der Bestattung.

Was mir jedoch etwas mehr sorgen macht ist das sterben und nicht der tod. Ist bestimmt sehr schmerzhaft, obwohl man danach dann ja keine Angst mehr haben muss. Bei meinen Lebensstil hab ich bei so ziemlich allen Religionen ausgesorgt. Egal ob irgendeine Form von Himmel oder ein Teil der unendlichen Leere zu werden, wie ein ewiger Traumloser Schlaf ohne erwachen.
Mein Worst Case Scenario ist, das ich als Tier wiedergeboren werde... gibt schlimmeres. ^_^

05.03.2012 15:32 • #49


pepsomat
Hi, ich hatte neulich genau den gleichen Thread eröffnet, da ich keinen gleichen oder ähnlichen gefunden habe. Cat, bist Du hier noch aktiv ? Würd mich gerne mit Gleichgesinnten austauschen. Cat hat genau meine Worte benutzt. Ich fass es nicht. Mir geht es genauso . Ich hab auch Angst vor der Endgültigkeit, das alles ausgelöscht ist, kann das ebenfalls nicht akzeptieren und kapiere auch nicht wie andere damit so leicht umgehen können.

Ist dieser Thread hier noch aktiv? Würd mich freuen. Ich fühl mich jetzt schon etwas besser, da es doch scheinbar andere gibt denen es genauso geht!

26.03.2012 19:47 • #50


C
Hey!

Leider habe ich lange nicht mitbekommen, dass du geantwortet hast. Vielleicht bist du ja trotzdem noch an einer Unterhaltung interessiert. ^^ Auch mich beruhigt es immer wieder ein bisschen, dass es Anderen genauso geht.

LG

13.04.2012 03:40 • #51


M
Ich finde das ist ein sehr interessantes Thema. Also falls es wen interessiert, ich bin folgendermaßen damit umgegangen:

Ich denke mir immer, ich lebe jetzt und deshalb darf ich mir keine Gedanken darüber machen, was danach sein wird, denn das liegt einfach nicht in meiner Hand den Zeitpunkt meines Todes bestimmen zu können.

Die Angst davor hatte mich eine Zeit lang sehr behindert, weil ich kaum einschlafen konnte.

Aber jetzt geht es mir viel besser und ich habe nur noch extrem selten Angst, weil ich mir einfach denke Und, wenn ich sterbe, was macht das schon?. Sicherlich kann es extrem schmerzlich sein aber es liegt nicht in unserer Macht, also ist darüber nachdenken nur pure Zeitverschwendung. Denn ändern kann man die Tatsache, dass jeder mal sterben wird sowieso nicht. Man kann nur versuchen, das Beste aus dieser Erkenntnis zu machen.

Nämlich das Leben wirklich leben und genießen. Zumindest die Zeit, die man hat.
Man kann da jahrelang drüber nachdenken, die Tatsache dass man mal sterben muss wird sich halt nicht ändern. Von daher muss man lernen, es zu akzeptieren.


Außerdem gibt es dann noch die Sache mit den Nahtodeserlebnissen. Daran glaube ich zwar nicht ganz, aber es gibt viele Indizien, die für eine weitere Existenz sprechen. Und das sind auch sehr schwerwiegene Indizien, für die die Wissenschaft absolut keine Antworten findet.


Und die Meinung, dass es keinen Gott gibt, kann nur die Meinung eines normal Sterblichen sein, der sich selber irgendwie wohl für Gott hält und sich nicht viel näher mit der Materie auseinandergesetzt hat.

Keiner weiß eine Antwort aber ich denke, man braucht auch keine Antwort. Man kann auch glücklich sein, ohne dass man für alles irgendwelche Beweise haben muss.

Der Tod alleine kann gar nicht schlimm sein denn schließlich sind schon Milliarden Organismen vor uns gestorben und haben die sich jemals beschwert? Ok. Irgendwie blöd diese Aussage *lach*. Den Kreislauf des Lebens finde ich persönlich aber sehr gut. Auch wenn es sich komisch anhört, aber sterben hat in sich etwas wirklich sehr Gutes.

So long ... Man muss positiv denken und nicht negativ. Negativ denken bringt einen wenn überhaupt noch schneller ins Grab. ^.^

lg

16.04.2012 19:40 • #52


T
Hallo Cat,

ich leide auch unter der sogenannten Todesfurcht also der extremen Angst vor dem eigenen Tod/der eigenen Endlichkeit.

Also, was mir ein kleines bißchen geholfen hat (aus einem schlauen Buch zu der Thematik) ist folgendes:

Wir nehmen nach unserem Tod ja definitiv NICHTS mehr wahr. Wer nicht mehr da ist, kann auch nicht mehr denken. Mit anderen Worten: Wo wir sind, ist der Tod sicher nicht. Tod und Du können NIEMALS gleichzeitig da sein, wir werden einander nie begegnen! Also, warum den Tod fürchten, wenn wir ihn niemals wahrnehmen können? Da wir tot sind, wissen wir nicht, dass wir tot sind Es fühlt sich quasi an, wie vor unserer Geburt und da war ja auch nichts Schlimmes dran, da wir es nicht wahrgenomen haben. Was anderes ist es natürlich mit dem Sterbevorgang. Aber wir wissen ja nicht, ob wir kurz und schmerzlos sterben oder einen Leidensweg vor uns haben. Aber da darf ich aus meiner Familie etwas erzählen: Sowohl mein Opa als auch meine Oma sahen kurz bevor sie starben sehr friedlich aus und hatten glaube ich auch gar keine Angst, dass sah man ihren Gesichtern - kurz bevor sie im Krankenhaus starben - an. Und das habe ich schon häufiger gehört. Es gibt auch ganz viele Totkranke, die noch ganz tapfer so gut es geht normal weiterleben und scheinbar keine Angst haben. Habe ich auch schon oft von gehört. Irgendwie scheint es also machbar zu sein, keine Angst vor dem Tod zu haben. Das heißt, falls wir irgendwann mal zu den Menschen gehören, die wissen, dass sie sterben werden, dann wird es wahrscheinlich gar nicht sooo schlimm für uns sein, wie wir jetzt (gesund und munter) befürchten. Und wenn wir irgendwann mal ganz unverhofft und plötzlich von dieser Welt gehen..naja vielleicht umso besser.

Ok, das ist eine Sichtweise. Die reicht mir persönlich aber alleine auch noch nicht aus, muss ich zugeben, aber schon mal gar nicht so beunruhigend, oder?

In dem Buch gibt es aber noch eine weitere Idee, wie man seine Todesfurcht in den Griff bekommen kann: Der sogenannte Welleneffekt. Er bezieht sich auf die Tatsache, dass jeder von uns - ob bewusst oder unbewusst - Einflusskreise auf andere Menschen erzeugt, die sich über Generationen hinweg auswirken können. Das hilft mir persönlich dabei, wenn man denkt: Alles ist sinnlos, wir sterben doch sowieso (das denke ich beispielsweise gar nicht mehr). Das heißt jeder Tag ist sinnvoll, gibt Deine Lebenserfahrung in Gesprächen an andere weiter (Familie, Freunde, Bekannte oder auch Fremde) oder suche Dir eine Aufgabe in Leben, die sinnvoll ist, so dass Du quasi etwas hinterlässt. Ich weiß ja nicht wie alt Du bist oder ob Du Kinder hast oder haben willst. Falls ja, ist das natürlich absolut sinngebend. Aber selbst wenn nicht, es gibt auch andere vertraute Menschen, denen man was weitergeben kann. Oder Tätigkeiten, die einen erfüllen, die man noch fertig bekommen möchte.

Das sind jetzt natürlich nur zwei Denkansätze. Ich suche auch noch nach weiteren, weil es ja damit noch lange nicht getan ist, die Furcht zu verlieren. Aber ich bin mir sicher, dass es geht und bleibe dran!

LG, Thoragia

21.04.2012 19:58 • #53


M
Endlich habe ich mal gewagt diese Frage bei google einzutippen und bin dann auch gleich auf diese Seite hier gestoßen. Ich halte nämlich momentan meine Todesängste kaum aus und müsste die vllt mal aussprechen..

Vieles was ich bis jetzt hier gelesen habe trifft sowas von auf meine Ängste und Befürchtungen zu. Ich muss nebenbei mal erwähnen, dass meine Ängste auf und ab gehen.. Und seit ich Gestern auf dem DOM in der Wilden Maus (oder wie der Name ist; Eine Art Achterbahn ohne Loopings) war, sind diese Ängste wieder gestiegen und all die Fragen die wahrscheinlich keiner wirklich zu beantworten weiss. Auf jeden Fall kam mir bei jeder schnellen Kurve die Angst hochgeschossen und ich dachte immer wieder dran, WAS wenn wir JETZT hier runter fallen und wie SCHMERZHAFT würde es werden. Oder.. Was ist wenn ich diesen Sturz überlebe aber mich nie wieder bewegen kann? .. Immer in diesen kurzen Momenten gingen mir so viele schmerzhafte Dinge durch den Kopf. Früher konnte ich so oft Achterbahn und sowas fahren wie ich wollte und hatte mir keine großen Gedanken über die Gefahren die VIELLEICHT passieren könnten gemacht. Aber mit dem älter werden und den gesammelten Ereignissen die man so immer mal in den Nachrichten gesehen hat, nahmen diese Ängste krass zu.. Ich finde es richtig, richtig trautig, dass ich so ne Angst habe das irgendetwas in dem und dem Moment passieren könnte... das ich nicht mehr richtig das Leben genießen kann.
Im laufe der Jahre habe ich immer mal nebenbei von anderen mitbekommen wie jemand in der Familie gestorben ist. Ich bin Teils ohne Großeltern groß geworden.. 2 waren schon tot bevor ich geboren wurde, einer als ich noch ein Baby war.. Der eine Opa, den ich kannte, starb wo ich ungefähr 14 - 15 Jahre alt war. Dann wurde ein paar Jahre später mein Vater schwer krank.. und Weihnachten 2009 verstarb auch er.. Aber seitdem ein Mensch, der mir so nah stand, gestorben ist.. Fingen diese grausamen Ängste an und wurden immer schlimmer. Hin und wieder hatte ich aber auch meine starken Momente wo ich dem Spaß einfach freien lauf lassen konnte.
Nun zu den Hauptsächlichen Gedanken, weswegen ich mich hier angemeldet habe..
An sich habe ich eher weniger angst vor dem Sterben... eher davor auf welche Art und ob es sehr schmerzhaft sein wird. Ich glaube meine größte Angst sind echt die Schmerzen.. Und selbst wenn ich einfach nur im Alter sterben werde und angeblich friedlich einschlafe. Weiss man wirklich, dass man NICHTS spühren wird wenn man stirbt? Ich meine, die Toten kann man ja schlecht fragen... Immer wenn ich daran denke, dass ich eines Tages sterbe.. stell ich mir vor ob ich wirklich nichts spühren werde..
Und wo ich gerade bei einschlafen bin.. ich finde es grausam, dass einige Menschen, die wirklich nicht mehr können und man auch wirklich weiss, die werden nicht mehr lange durchhalten, krampfhaft am Leben gehalten werden. Es hat mir echt das Herz zerrissen als ich meinen Vater das letzte Mal sah... völlig abgemagert vom Krebs und all den anderen Krankheiten die im Laufe der Jahre nach seinem Schlaganfall dazu kamen... kein Lebenswille mehr vorhanden.. So grausam es auch klingt, aber ich hab mir in dem Moment echt gewünscht ihn einschläfern zu können.. Auch wenn ich angst davor hatte was dann mit ihm passiert...
Ich kann mir nicht vorstellen, dass nach dem sterben NICHTS da ist.. oder das man nicht mehr existiert... aber ich glaube auch nicht an Gott oder Himmel und Hölle.. Es ist einfach ungewiss und das macht mir natürlich auch total angst.. Und wie gesagt, kann man leider niemanden fragen was danach kommt oder passiert..
Aber am meisten habe ich echt angst, dass ich ohne die Menschen die ich wirklich SEHR liebe weiter leben muss...
Ich habe mich schrecklich in einem Menschen verliebt... der leider Selbstmordgedanken hegt... Als ich ihn kennenlernte, erzählte er mir davon.. Aber das hat mich nicht daran gehindert starke Gefühle für ihn zu entwickeln..
Inzwischen sind wir seit einiger Zeit ein Paar.. und ich glaube seine Gedanken an den Tod sind weniger geworden. Er spricht mehr von Zukunft und Plänen die er hat.
Aber ich habe sehr große Angst, dass wenn irgendjemand in seiner Familie der ihm sehr nah steht stirbt, dass diese Gedanken wieder hoch kommen.. und ich ihn schon zu früh verlieren werde.. Er ist ein Familien Mensch.. nichts ist ihm wichtiger! Momentan ist jemand der ihm sehr nah steht vllt sehr krank.. und ich habe auch angst, dass ich ihn nicht gut genug unterstützen kann falls derjenige verstirbt. Ich weiss, dass er in solchen Momenten dann lieber für sich alleine ist, aber ich habe schreckliche Angst ihn in so einer schweren Zeit alleine zu lassen.. Denn wenn er nicht mehr da ist.. ich weiss nicht wie ich das Leben ohne ihn fortsetzen soll.
Da ich viel zu viel Angst vor dem Tod habe, kann ich mich nicht so einfach zu ihm gesellen sollte er sich wirklich umbringen.. Aber ich kann auch nicht ohne ihn leben... diese Gedanken bringen mich jetzt schon fast um.. und es ist schwierig für mich das Hier und Jetzt zu genießen..
Zumal möchte ich auch meiner kleinen Familie das nicht antun.. Sie haben schon so viel verloren und durchgemacht. Darum habe ich auch Angst, dass ich mich quälend durchs Leben leben muss...
Und an jeder Ecke habe ich Angst vor Gefahren.. und dass auch ganz plötzlich meinen Brüdern, meiner Mutter oder meiner besten Freundinn was passiert..
Und der Tod beeinflusst mich auch in meinen Zukunftsplänen was vllt Kinder angeht.. Ich habe ziemlich große Angst davor, ich könnte mal nicht richtig aufpassen und dem armen kleinen Ding passiert irgendwas und ich habe es dann auch verlorgen. Ja, ich weiss... ich denke immer sehr viel weit voraus.. Aber ich kann diese Gedanken nicht einfach mal so abschalten..
Ich bin vielleicht auch zu... ... ich weiss nicht wie ich das beschreiben soll. Ich mag nicht so gerne mit Menschen über solche Dinge sprechen, aber irgendwie müssen sie eigentlich raus. Ab und an kommen mal ein paar solcher Dinge bei Freunden oder meiner Betreuerin zu Worte... aber das ganz harte Zeug, wie zum Beispiel die Sache mit der Angst vor dem Tod.. behalte ich eher für mich.
Und ich habe auch nicht so den Glauben daran, dass mir eine Therapeutin da wirklich helfen kann. Gegen Medikamente bin ich auch! Kann sein, dass die Medis helfen, aber sie können auch das Gegenteil bewirken.

Hach.. das tat mal gut sich alles von der Seele zu schreiben!
Bin leicht durcheinander gekommen mit dem Erzählen.. Ist aber auch normal wenn man so überweltigt ist von all den Gedanken die einen zerfressen. Ich bin mehr als nur leicht überfordert. Aber das hier alles mal aufzuschreiben hat wirklich mal gut getan.

Liebe Grüße
Moue

12.08.2012 21:22 • #54


T
genau so was beschäftig mich auch.
umfallen niemand interssesiert es in dieser kalte welt. wo jeder nur an sich denkt.

wie mein sarg ausieht oder was nach mir wird interessiert mich recht wenig. auch was auf mein Grabstein steht.

vor ich wo ich angst habe.

wann es passiert wie und wo.
Tut es weh. werd ich leiden.
und ob es jetze mitten im leben im jungen alter ist.
davor grauts mir.

jeder macht sich gedanke was danche kommt aber niemand weiss es.

ich veruche des auszublenden. mein tag zu geniesen. klappt aber echt nicht immer.
drückt mir was geh ich zum doc.

es gibt Tage wenn ich beschäftigt bin . verschwende ich keinerlei gedanken über sowas.


wenns mir schlecht geht oder ich drüber grübel . setze ich mich vor den Tv schmeiss was zu lachen rein.

und mach mir nen tee

09.10.2012 18:29 • #55


S
Hab mich endlich getraut mal in einem Forum nach dem Thema zu suchen, hilft zwar auch nicht die Angst zu beseitigen, aber vielleicht komme ich mir dann nicht mehr so alleine vor...
Momentan sind die Angstattacken wieder extrem oft (täglich mehrfach) jedes Mal dieser fürchterliche Gedanke irgendwann einfach nicht mehr da zu sein. Ich frage mich wie anscheinend einige andere auch wie überhaupt nur irgendjemand diesen Gedanken aushält, aber vielen scheint der Glaube zu helfen. Leider bin ich zu sehr Realist um an die Existenz irgendeiner wie auch immer gearteten höheren Macht zu glauben, die uns ein Leben nach dem Tod ermöglicht. Auch die Idee der Wiedergeburt ist für mich keine Option, zumal ich ja dann nicht mehr wüsste das ich schon mal da war - macht die Sache also genausowenig hilfreich.

Ich hab dann ständig unrealistische Fantasievorstellung wie es möglich wäre dem zu entrinnen: z.B. das sie in der Zellforschung bis dato so weit sind das es das ultimative Elixier für ewiges Leben gibt (klar, und das würden sie dann ausgerechnet mir geben, wo ich weder superreich noch supermächtig bin...), bleibt noch so ein Zeug selber erfinden (was 1. wahrscheinlich länger dauert als ich lebe - na toll und 2. bisher ja auch anscheinend noch niemand anderem gelungen ist, also haben die nicht gerade auf mich gewartet für diese Erfindung). Noch fantasievoller wird es, wenn ich mir dann wünsche es gäbe Vampire und einer käme vorbei usw.
Ihr könnt evtl. die Größe und Heftigkeit meiner Angst erfassen, wenn mein Bewusstsein sogar schon ständig versucht in solche Vorstellungen zu flüchten.

Hab eine zeitlang Medikamente deshalb genommen, die dämpfen das ein wenig, leider machen sie das mit allen Emotionen auch den positiven. So das man irgendwann gar nichts mehr fühlt, das erschreckende ist es stört einen nicht mal.... Aber Medis sind doch auf Dauer sowieso nicht die Lösung oder?
Mittlerweile glaube ich das es nichts gibt was diese Angst in den Griff bekommt, keine Argumentation (wie sollte die auch aussehen), keine Buch, keine Worte. Kann mir ja schlecht einer sagen: hey, du musst im Gegensatz zu allen anderen nicht sterben...
Also keine Hilfe in Sicht und bei vielen Leute treffe ich dann natürlich auch noch auf Unverständnis: verschieb die Gedanken doch um 50 Jahre, mach dir doch dein Leben nicht mit sowas kaputt, wir müssen halt alle irgendwann mal sterben - alles mega hilfreiche Aussagen, die die Angst dann noch ins unermessliche steigern. Wie soll ich sowas verschieben oder gar vergessen? Wenn mir doch jedes Handeln in solchen Angstmomenten völlig sinnlos vorkommt...

LG
Signismagika

22.10.2012 13:15 • #56


S
Hallo Zusammen

Ein kleiner Buchtipp von mir:

MIESES KARMA von David Safier

Ein wirklich gutes und auch witziges Buch um
mit dem Thema Tod und Wiedergeburt
umzugehen!Danach fühlte ich mich irgendwie
besser.

23.10.2012 12:56 • #57

Sponsor-Mitgliedschaft

M
Hallo, ich frage mich gerade, ob ihr Threadersteller/innen wohl noch mitlest?

Aber ich schreibe trotzdem mal:

@ Cat: Ja, den Gedanken, dass doch alle Tätigkeiten sinnlos sind, wenn das Leben begrenzt ist, kenne ich auch. Warum sich Ziele setzen und Zielen hinterher hechteln, wenn es im Grunde ja keine Rolle spielt, ob wir Ziele erreicht haben oder nicht. Manche sagen oder schreiben: Kinder bekommen. Hmm, ja, und dann? Nur weil ich was von meinen Genen weitergegeben habe, bleibe ich nach meinem Tod doch nicht bestehen. Außerdem bürde ich weiteren Menschen die grausame Tatsache der Vergänglichkeit auf.

Du schreibst, dass der Mensch nach Sinnhaftigkeit streben muss, um sich vom Tier abzuheben. Ich glaube, es ist unser Bewusstsein, das uns dazu (mehr oder weniger stark) zwingt. Wir wissen (leider) um unsere Existenz und damit auch um unsere Endlichkeit und überhaupt um die Vergänglichkeit allen Lebens. Trotzdem müssen wir mit den Jahren, die uns gegeben sind, etwas machen. Wie Sartre sagt, sind wir ins Leben geworfen... und müssen uns fragen, was wir hier tun.

Zwar gehe ich davon aus, dass Tiere sich nicht so viele Gedanken machen (müssen) und habe schon manchmal Schafe auf der Weide oder Pferde auf der Koppel beneidet. Aber man kann es nicht wissen, ob die Tiere nicht auch ein Bewusstsein für ihre eigene Existenz und Vergänglichkeit haben.

@Thoragia: Ja, diese Erklärung, nach dem Tod sei einfach alles wieder so wie vor meiner Geburt bzw. meiner Entstehung habe ich mir selbst als Kind gegeben. Ich habe dann immer versucht, mir vorzustellen, wie es sein könnte, wieder Nichts im Nichts zu sein. Leider halfen weder dieser Erklärungsversuch noch meine Vorstellungen (sie waren sogar eher kontra-produktiv), denn: Vor meiner Entstehung kannte ich das Leben und die Welt noch nicht, vor meiner Entstehung gab es eben mein Bewusstsein noch nicht. Da konnte ich also auch nichts vermissen.

Es ist schön, dass du friedliches Sterben bei nahestehenden Menschen miterleben konntest. Ich habe ein paar negative Erfahrungen gemacht, zum Beispiel eine ältere Frau, die lebenslang sehr gläubig/fromm war und in den letzten Tagen ihres Lebens gegen den Tod ankämpfte. Erschreckt hat mich auch der Tod meines Hundes (nach längerer, schwerer Krankheit) - auch ein richtiger Kampf in den letzten Lebensstunden, ein verzweifeltes Aufbäumen gegen den Tod. Seine Augen sahen erschreckt aus, der Körper in höchster Anspannung. Dabei hatte er in den Tagen zuvor ganz müde und schlapp nur noch vor sich hingedämmert (und wir dachten, er würde nach einem letzten tiefen Atemzug ruhig sterben).

Wahrscheinlich hilft beim Sterben nur bewusstes Loslassen und Hingabe. Aber wie bringt man sich dahin? Ich bewundere Menschen, die friedlich sterben können.

@Signismagika: Ja, die Hoffnung auf wissenschaftliche Fortschritte kenne ich auch. Als Kind las ich mal was vom Einfrieren (und später wieder Auftauen, um dann von den neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen zu profitieren) und überlegte mir dann, ob das für mich möglich sein könnte. Aber ich glaube fast, viel weiter als damals ist die Wissenschaft auch jetzt noch nicht.

Und ich habe mich schon immer gefragt, wie andere mit diesem Wissen umgehen können. Wie können andere Kinder einfach spielen, lachen, plaudern, lernen - so tun, als ob nichts wäre? Als Erwachsene bin ich zu dem Schluss gekommen, dass es sich um eine Frage der Verdrängung handelt. Wer am besten verdrängen kann, lebt am einfachsten. Das ist so meine Beobachtung.

Eine weitere Beobachtung: Unter dem Wissen, dass Menschen (wie andere Lebewesen eben auch) endlich sind, leide ich ja nicht immer gleich stark - es kommt auf die Bewusstseinsebene an, in der ich mich befinde. Im Alltagsbewusstsein (wie jetzt beim Tippen) kann ich über Tod und Sterben sprechen und schreiben ohne dass ich in Panik verfalle, ich kann traurig und mit Bedauern Todesanzeigen lesen, auf den Friedhof gehen usw. Aber im Alltagsbewusstsein spüre ich mein Ich oder mein Selbst auch nicht so stark. Da denke, rede, agiere ich - ja, das bin auch ich, aber doch auf einer oberflächlichen, funktionierenden Ebene. Auf dieser Ebene kann ich mir dann auch einreden, dass Sterben zum Lebenszyklus dazugehört, dass wir es in der Natur natürlich auch beobachten können, dass Leben ein Kommen und Gehen ist etc. pp. Lasse ich mich aber in tiefere Bewusstseinsschichten gleiten, tiefer und tiefer und tiefer, dann spüre ich die Begrenztheit, Endlichkeit, Vergänglichkeit unmittelbar und mit aller Wucht. Nach Möglichkeit erlaube ich mir diese tieferen Bewusstseinsebenen nicht mehr oder bremse mich ab, so schnell wie möglich, durch profane Alltagsgedanken, Alltagstermine und Alltagspflichten.

Viele Grüße
Magnolie

15.11.2012 14:32 • #58


A
Ein sehr interessantes Thema was mich auch schon seit meiner Kindheit beschäftigt. Frühe war der Tod und vorallem das Sterben was extrem schreckliches. Ich hatte immer fürchterliche Angst davor, egal ob es einen Menschen oder eines unserer Haustiere betraf. Hauptgrund hierfür war immer dieses merkwürdige Gefühl was ich kurz vorher spürte. Meist fing es schon ein paar Tage vorher an. Ich kann es sehr schlecht beschreiben, aber irgendwie fühlte sich der Raum anders an. So als ob jemand unsichtbares anwesend wäre und einen beobachten würde. Als Kind dachte ich immer, daß wäre der Sensenmann und mir machte diese Vorstellung unheimlich viel Angst. Es war egal, ob der Tod vorher absehbar war oder unerwartet kam, es war jedesmal das gleiche seltsame Gefühl im Vorfeld. Ich hab nie jemanden davon erzählt, aber ich hab todesängste ausgestanden und wollte immer nur weglaufen. Meine erste Erinnerung daran geht zurück bis ich ca 10 Jahre alt war.

Ende der 90iger Jahre hat sich das dann schlagartig geändert, diese Angst und Panik meine ich. Das mag jetzt zwar verrückt klingen, aber egal: Damals gab es eine Fernsehserie über 3 Engel, ähnlich wie Ein Engel auf Erden, aber viel moderner. Diese Engel kamen auf die Erde um den Menschen zu helfen. Ich war kein gläubiger Mensch und komme aus einer absoluten Atheisten Familie. Ich hatte daher nie was mit Gott oder Engeln am Hut aber nichts destotrotz mochte ich schon immer Filme mit Geistern und Engeln, also schaute ich diese Serie, über die ich gestolpert war. Einer dieser 3 Engel war ein Todesengel. Er war kein Sensenmann, der dunkel und angstvoll dargestellt wurde, sondern ein sehr liebevoller und einfühlsamer Engel, der Menschen im Moment des Todes beistand, die Hand hielt und sie begleitet hat und ihnen die Angst vorm Sterben genommen hat. In einer Folge wurde gezeigt wie er einem sterbenden alten Mann die Angst nahme und mit ihm sprach. Seine Angehörigen konnten den Todesengel nicht sehen, aber sie spürten seine Anwesenheit. Die Beschreibung dessen traf 100% dem was ich immer in all den Jahren gespürt habe. Ich weiß, daß war nur eine Fernsehserie, aber zum allerersten Mal bekam ich eine andere Erklärung für mein Erlebtes als den schwarzen Sensenmann! Ich fing an mich zu fragen, ob dieses Wesen was ich da immer spüren eventuell nichts böses ist sondern ein Helfer, jemand der für einen im Moment des Todes da ist und die Hand hält.

Ich mochte diese Vorstellung. 2001 war es dann soweit, der nächste Tod nahte in unserer Familie. Eigentlich war es nicht absehbar, aber ich weiß es noch wie heute: Ich saß Abends im 10 am PC und schrieb emails als plötzlich aus dem Nichts wieder dieses Gefühl da war. Diesmal bin ich jedoch nicht in Panik ausgebrochen, sondern blieb ruhig und plötzlich hatte ich diese Stimme im Kopf: Geh zu ihm, daß ist eure letzte gemeinsame Nacht! Ich bekam eine Gänsehaut und dachte ich spinne total. Und in der tat, am nächsten Tag bekam ich auf der Arbeit die Todesnachricht.

Vor einigen Jahren bekam ich dann die Chance meine Oma die letzten Tage zu begleiten als sie im Krankenhaus lag. An ihrem letzten Abend fing sie plötzlich an nach etwas zu greifen was ich nicht sehen konnte und sie lächelte. Sie erzählte, daß sie Leute aus ihrer Vergangenheit sehen würde.

6 Monate später kam meine Mom in ins Krankenhaus, es war lange nicht klar was mit ihr los war. als ich sie Abends besuchte erzählte sie mir, daß eine Freundin von ihr hier wäre. Das komische war, daß diese Freundin bereits vor Jahren verstorben war. Ich ging nach Hause und scherzte noch Mom sieht tote Menschen, das hat Oma auch getan am letzten Tag... sie wird doch wohl nicht... Ich war tierisch geschockt als am nächsten Morgen die Klinik anrief weil sie verstorben war.

Vor 14 Jahren hatte ich meine allererste Depression. Ich hatte schreckliche Zukunftsängste und es schien als wenn mein Leben den Bach runter gehen würde: Kein Job, kein Geld, keine Wohnung usw. Ich hab in der Zeit oft über Selbstmord nachgedacht. An einem Abend machte ich Pläne mir das Leben zu nehmen. Ich weiß noch wieviel Angst mir die Situation machte und plötzlich war es wieder da, dieses Gefühl das da noch jemand ist, daß der Tod da ist. Ich wußte nicht mehr weiter. Da war plötzlich diese Stimme in meinem Kopf, die mir sagte, ich solle es mal mit beten versuchen. Ich kam mir so total bescheuert vor, ich glaubte an keinen Gott oder sowas und ich kam mir echt blöd vor zu jemanden den es nicht gibt zu sprechen. Doch diese Stimme meinte nur: Was hast du zu verlieren? Wenn du recht hast und es keinen Gott gibt, dann passiert nichts und das hast nichts verloren. Aber wenn es ihn gibt, dann kann er Dir helfen, Du musst ihn nur die Chance dazu geben.

Ich hab damals geheult wie ein Schlosshund und noch gut eine Stunde mit mir gerungen sowas beklopptes zu tun, aber am Ende war die Angst mir was anzutun größer und ich hab das erste Mal in meinem Leben gebetet. In dieser Nacht hab ich das erste Mal ohne Alpträume und Panikattacken geschlafen. Es dauerte keine 2 Monate und mein Leben hat sich verändert, ich fand eine feste Stelle und eine Wohnung. Im Laufe der Jahre hab ich immerwieder schlechte Zeiten durchgemacht und war schon mehr als einmal davor aufzugeben, aber irgendwie öffnet sich immer ein Fenster wenn irgendwo eine Tür zu geht. Mein einzigster Halt ist im Moment der Glaube den ich durch diese Erlebnisse entwickelt habe, sonst hätte ich längt aufgegeben. Auf Grund von Schulden kann ich immer nur von Woche zu Woche mein Leben planen und hoffen, daß sich für die nächste Woche irgendwas ergibt.

Ich glaube inzwischen auf Grund meiner Erlebnisse, daß da wirklich jemand ist, wenn der Tod nahe ist und es ist niemand vor dem man Angst haben muss. Wie ich schon schrieb, ich bin in keinem gläubigen Haushalt aufgewachsen, aber ich hab mittlerweile auf Grund dieser Erlebnise angefangen zu glauben, daß da irgendwas höheres existiert und es nach dem Tod irgendwie weiter geht. Wie auch immer man das bezeichnen möchte. Ich hab seitdem keine Angst mehr vor dem Tod, im Gegenteil ich würde sogar gerne im Hospiz arbeiten, wenn ich die Zeit hätte.

... Sorry ist etwas länger geworden

Hm, einen NAchteil hat das aber inzwischen bzgl meiner Arztphobie: Ich hab mehr Angst vor Ärzten als vorm Tod und damit besteht leider eine gute Chance, daß ich nicht alt werde.

16.11.2012 00:21 • #59


A
Ich denke auch aus naturwissenschaftlicher Sicht muss da irgendwas danach kommen: Es gibt einen unterschied zwischen einem toten und einem Lebenden Körper. In einem lebenden Körper gibt es elektrische Impulse/Energie (im Gehirn und Herz zb.), die alles am Leben hält. Wenn wir sterben verschwindet diese. Doch in der Physik gibt es den Energieerhaltungssatz, der besagt, da Energie nicht verschwinden kann, sie kann nur umgewandelt werden. Schon alleine deshalb kann das was den unterschied zwischen einem lebenden und einem toten Körper ausmacht nicht einfach verschwinden.

16.11.2012 00:45 • #60


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