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23

S
Ich glaube ich Mal nen extra Thread auf.
Hier können sich betroffene/interessierte/Angehörige austauschen.
Der User black anxiety soll hier aber nicht die Hauptattraktion sein!

08.06.2019 15:04 • 10.06.2019 x 5 #1


19 Antworten ↓


D
Hallo

Alles was ich bis jetzt darüber gelesen habe erinnert mich an meine Grundschulzeit.
Ich glaube, dass ich das hatte und mit der Zeit verloren habe.
Ich war immer sehr schüchtern, mochte keine Menschen Ansammlungen und vorallem die ständigen Familienfeiern fand ich schlimm.
Ich hab mich immer Abseits gesetzt.
Hab nicht mit meinen Cousinen und Cousins gespielt, wusste nicht wie ich mich verhalten sollte und war immer froh,wenn es Heim ging.

Is jetzt nur ein kurzer Auszug.
Was meint ihr?
Könnte das sowas gewesen sein?

08.06.2019 15:14 • #2


A


Tagebuch aevps

x 3


S
Schön, das du in Vergangenheitsform sprichst. Das heißt dir geht es ganz gut heute ? Bei dir vermute ich eine ängstliche Persönlichkeit, aber keine Störung? Ist das richtig?

08.06.2019 15:36 • #3


D
Mir geht's alles andere als gut,aber das gehört nicht hier her.
Mich hat es sehr interessiert, ob ich das mal hatte,weil ich in vielem,was geschrieben wurde mich wiedergesehen habe,eben damals.

08.06.2019 15:40 • #4


C
Zitat von DieAlex:
Is jetzt nur ein kurzer Auszug.
Was meint ihr?
Könnte das sowas gewesen sein?

Schwer zu sagen, weil du nur dein Verhalten beschreibst, und nicht wirklich den gedanklichen und gefühlsmäßigen Grund für dieses Verhalten.
Es könnte auch nur eine durchaus normale schüchterne Phase in der Kindheitsentwicklung gewesen sein.

Typisch für eine ÄvPS sind tief sitzende Glaubenssätze, die eben schon in der Kindheit und Jugend angelegt wurden.
Beispielsweise habe ich schon als Kind geglaubt, dass ich irgendwie nicht gut genug bin, woraus sich dann die Überzeugung entwickelt hat, dass ich als Mensch nicht akzeptabel bin, um von anderen Menschen wirklich akzeptiert, gemocht oder geliebt werden zu können.
Als Kind war ich zwar auch schon schüchtern, aber nicht in allen Situationen, so habe ich damals noch gerne mit meinen Cousinen und Cousins gespielt. Mit den Jahren wurde ich aber immer unsicherer, machte immer wieder Erfahrungen, die diese Überzeugung nicht okay zu sein immer mehr bestätigte. Ich war daher später nicht einfach nur schüchtern, ich war wirklich sozial ängstlich, weil ich befürchtete von anderen Menschen bewertet und abgelehnt zu werden. Dies machte dann auch die Familienfeiern für mich so unangenehm, sodass ich dem immer mehr fern blieb., was natürlich auch bewertet wurde, so dass es für mich noch unangenehmer wurde.

08.06.2019 16:00 • x 4 #5


D
Ich kann mich nur noch daran erinnern, dass ich mich anders als alle anderen gefühlt habe.
Ich hab einfach gespürt, dass ich irgendwie anders bin,dass mit mir irgendwas nicht stimmt.
Ich fühlte mich auch ständig beobachtet.
Es war alles höchst unangenehm.

Naja,wird man jetzt nicht mehr sagen können, ob es mal so war,trotzdem Dankeschön!

08.06.2019 16:07 • #6


Schlaflose
Zitat von DieAlex:
Alles was ich bis jetzt darüber gelesen habe erinnert mich an meine Grundschulzeit.
Ich glaube, dass ich das hatte und mit der Zeit verloren habe.


Bei mir war es genau umgekehrt. Bis zur Pubertät war ich genau das Gegenteil. Wollte immer im Mittelpunkt stehen, mich produzieren, habe geredet wie ein Wasserfall, spielte gerne mit anderen Kindern usw. Es gab aber schon damals Anzeichen. Z.B. hat mir schon als 4-5 jähriges Kind der Gedanke Angst gemacht, irgendwann zu heiraten, eine eigene Familie zu haben, arbeiten zu gehen und ganz allgemein erwachsen zu werden. Auch gab es Situationen, die mir furchtbar peinlich waren, z.B. in der Schule in Klassenarbeiten Fehler zu machen und mich beim Lehrer blamieren. Aber auch bei vielen Kleinigkeiten im Alltag habe ich mich sehr geniert. Trotzdem hatte ich aber gar keine Probleme damit, in der Schule mündlich mitzuarbeiten, vorzulesen usw. Aber nur solange ich in meiner schützenden Bank saß. Nach vorne kommen und etwas anschreiben oder vor der Klasse zu stehen und etwas vortragen hätte ich nicht gekonnt. Musste man damals zum Glück auch nicht. Das lag aber hauptsächlich an meinem Übergewicht.
Ich hatte auch während des Studiums keine Probleme mit Kontakten oder mit der Mitarbeit in den Veranstaltungen. Nur vor Referaten habe ich mich soweit es ging gedrückt, habe immer lieber eine Klausur oder eine Hausarbeit stattdessen geschrieben, wenn es möglich war.
Ich hatte aber schon lange vor Beginn des Studiums Angst davor, irgendwann vor einer Klasse zu stehen und Lehrer zu sein, den Boss zu spielen, Wandertage, Fahrten und sonstige Veranstaltungen zu organisieren, durchzuführen und verantwortlich zu sein. Aber ich dachte, dass ich das im Laufe des Älterwerdens und durch Übung lernen werde. War aber nicht so. So richtig brach bei mir die ÄVPS erst mit Beginn meiner Berufstätigkeit aus bzw. da entstand erst der richtige Leidensdruck. Nur die Sache, mit der Angst vor einer Partnerschaft und vor Männern, war schon seit der Zeit akut, als meine Mitschülerinnen anfingen, sich für Jungs zu interessieren und ich es nicht schaffte, mitzuhalten.

08.06.2019 16:37 • x 2 #7


S
Ein einschneidendes Erlebnis war für mich als ein eigentlicher Kumpel in der Klasse mit dem ich richtig dicke, war mich ein Jahr später übelst mobbte mit mehreren. Das ging fast ein Jahr, und nutzte mich ab und zu trotzdem als Freund. Und ich hab mir das gefallen oder nicht anmerken lassen. Rückblickend war das echt abartig.
Mir geht's nicht gut!

08.06.2019 17:26 • #8


D
Ich kann mir gut vorstellen,dass solche Ereignisse einen prägen können.

08.06.2019 17:46 • x 1 #9


S
Wenn Lehrpersonen nicht eingreifen,obwohl es sich im Unterricht abspielt, fragt man sich halt auch ob man das vllt. Sogar verdient hat. Und dann bietet man mit seiner zurückgezogenen Art natürlich eine prima Angriffsfläche.

08.06.2019 18:12 • x 1 #10


D
Verdient mit Sicherheit nicht.
Das sind so die Gedanken, die einen krank machen können.
Ich denke dass Lehrer bis zu einem gewissen Maß nicht eingreifen sollten,weil Kinder eben lernen müssen sich zu wehren.
Geht es jedoch eindeutig zu weit,steht der Lehrer meiner Meinung nach in der Pflicht etwas zu unternehmen.

08.06.2019 18:28 • #11


S
Ich sehe das etwas anders. Teilweise hab ich Mobbing von Lehrern erlebt. In der neunten Klasse hat mir meine Geschi Lehrerin gesagt, ich hätte ja nur Vakuum im Kopf. Dieses denken ob ich vor anderen dumm dastehe oder sie mich für dumm halten ist bei mir aktuell stark ausgeprägt.

08.06.2019 18:37 • x 1 #12


S
Wie gesagt ich will mich nicht als Opfer sehen, ich hätte ja meinen Eltern davon berichten können. Ich will euch nur zeigen wie sich so eine Krankheit entwickeln kann

08.06.2019 18:49 • x 1 #13


C
Zitat von SozioDepp:
Ein einschneidendes Erlebnis war für mich als ein eigentlicher Kumpel in der Klasse mit dem ich richtig dicke, war mich ein Jahr später übelst mobbte mit mehreren. Das ging fast ein Jahr, und nutzte mich ab und zu trotzdem als Freund. Und ich hab mir das gefallen oder nicht anmerken lassen. Rückblickend war das echt abartig.

Ich hatte damals in der Schule auch sehr unter Mobbing zu leiden, und noch schlimmer wurde es als mein bester Freund sich den Mobbern anschloss, und sogar zu einem der Rädelsführern wurde indem er sein Wissen über mich nutzte.
Wirklich abartig wurde es dann einmal während der Sommerferien, nach dem mein Bruder überraschend verstroben war, kam einige Zeit danach dieser Freund vorbei, um sein Beileid auszudrücken. So etwa zu erleben ist schon seltsam, aber ich habe mir auch nichts anmerken lassen, was unter diesen Umständen auch wohl mehr als verständlich war. Als die Schule dann wieder los ging, da ging auch das Mobbing weiter, und dieser ehemalige Freund war weiterhin einer der Anführer.
Dies hat mich viele Jahre nicht losgelassen, besonders als ich dann auch noch depressiv wurde, und als Jahre später einer der Anführer des Mobbings durch einen Motorradunfall ums Leben kam, da habe ich mich wirklich darüber gefreut. Dies klingt sicherlich sehr hart, aber damals befand ich mich mitten in meinen schlimmsten ängstlich-depressiven Jahren und mein Leben war noch nur ein Trümmerhaufen, und da kann man dann schon mal so denken und fühlen.
Inzwischen sind diese Erfahrungen verarbeitet, was recht schwer war, zumal ich dies damals ganz alleine bewerkstelligen musste, da ich dank der Angststörung ja mit niemanden darüber sprechen konnte.

Zitat von SozioDepp:
Wie gesagt ich will mich nicht als Opfer sehen, ich hätte ja meinen Eltern davon berichten können. Ich will euch nur zeigen wie sich so eine Krankheit entwickeln kann

Ich hatte meinen Eltern damals davon berichtet, dass ich gemoppt wurde, hat mir auch nicht geholfen. Es kamen dann nur irgendwelche nutzlosen Tipps und Ratschläge, es wurde sich darüber aufgeregt, aber nicht wirklich versucht aktiv zu helfen.
Sehr enttäuschend, aber dies war für mich keine neue Erfahrung, und hat mich nur wieder darin bestätigt lieber keine Hilfe bei anderen Menschen zu suchen.
Als ich dann Jahre später diese Erfahrungen aufgearbeitet habe, da musste ich mir zunächst eingestehen, dass ich immer noch in diesem Opferdenken gefangen war. Ich musste mir aber auch eingestehen, dass ich inzwischen sogar die Täterrolle übernommen hatte, weil ich dies so viele Jahre danach einfach noch nicht los lassen konnte und immer wieder durchspielte, und mich selbst damit gequält habe. Ich musste dann erst verstehen lernen, dass ich mir meine damalige Wehr- und Hilflosigkeit einfach nicht verzeihen konnte, obwohl ich gegen dieses Mobbing so oder so keine Chance gehabt hätte. Hilfreich war es dann auch für mich mich mal ausgiebiger mit dem Thema Mobbing und das Verhalten der Täter zu beschäftigen, dadurch ist mir eigentlich erst bewusst geworden, dass solche Täter eigentlich wirklich erbärmliche Menschen sind, da sie so etwas nötig haben.
Irgendwann kam ich dann an den Punkt, wo ich mir dies alles selbst verzeihen konnte, ich konnte sogar in gewisser Weise das Verhalten der Täter und das meiner Eltern verstehen, ohne es zu bewerten. Letztlich kam ich dann an einem Punkt, wo ich es tatsächlich loslassen konnte, und so fühlte es sich dann tatsächlich auch an. Dies war dann einer dieser Momente, die ich auf meinem Weg als so eine Art Puzzleteile sah, die nach und nach etwas zusammen setzen.

08.06.2019 19:42 • x 2 #14


Schlaflose
Ich habe nie Mobbing erlebt und habe trotzdem ÄVPS. Ich bin überzeugt, dass das bei mir angeboren ist.

09.06.2019 09:32 • x 1 #15


C
Zitat von Schlaflose:
Ich habe nie Mobbing erlebt und habe trotzdem ÄVPS.

Ich sehe das Mobbing auch nicht als einen der Gründe für meine ÄvPS an, die wäre so oder so entstanden, vielleicht hatte ich sie sogar schon vorher.
Ich sehe es eher so, dass ich damals schon einige Eigenarten hatte, die mich zum idealen Mobbingopfer gemacht haben.

Zitat von Schlaflose:
Ich bin überzeugt, dass das bei mir angeboren ist.

Ich bin davon überzeugt, dass es zwar eine Veranlagung geben könnte, aber dass ich es vor allem erlernt habe. Für mich ist diese Sichtweise aber auch wichtig, um überhaupt und leichter daran arbeiten zu können, daher bevorzuge ich diese Sichtweise.

Darf ich fragen, warum du so überzeugt bist, dass es bei dir angeboren ist?

09.06.2019 10:16 • #16


D
Zitat von SozioDepp:
Ein einschneidendes Erlebnis war für mich als ein eigentlicher Kumpel in der Klasse mit dem ich richtig dicke, war mich ein Jahr später übelst mobbte mit mehreren. Das ging fast ein Jahr, und nutzte mich ab und zu trotzdem als Freund. Und ich hab mir das gefallen oder nicht anmerken lassen. Rückblickend war das echt abartig.
Mir geht's nicht gut!


So etwas ist richtig schlimm. Da weißt du überhaupt nicht mehr, wo vorne und hinten ist.
Vor allem, wenn nie darüber gesprochen wird und du es dann ewig mit dir herumträgt.

09.06.2019 10:56 • x 1 #17

Sponsor-Mitgliedschaft

D
Zitat von Chris72:
Ich hatte damals in der Schule auch sehr unter Mobbing zu leiden, und noch schlimmer wurde es als mein bester Freund sich den Mobbern anschloss, und sogar zu einem der Rädelsführern wurde indem er sein Wissen über mich nutzte.
Wirklich abartig wurde es dann einmal während der Sommerferien, nach dem mein Bruder überraschend verstroben war, kam einige Zeit danach dieser Freund vorbei, um sein Beileid auszudrücken. So etwa zu erleben ist schon seltsam, aber ich habe mir auch nichts anmerken lassen, was unter diesen Umständen auch wohl mehr als verständlich war. Als die Schule dann wieder los ging, da ging auch das Mobbing weiter, und dieser ehemalige Freund war weiterhin einer der Anführer.
Dies hat mich viele Jahre nicht losgelassen, besonders als ich dann auch noch depressiv wurde, und als Jahre später einer der Anführer des Mobbings durch einen Motorradunfall ums Leben kam, da habe ich mich wirklich darüber gefreut. Dies klingt sicherlich sehr hart, aber damals befand ich mich mitten in meinen schlimmsten ängstlich-depressiven Jahren und mein Leben war noch nur ein Trümmerhaufen, und da kann man dann schon mal so denken und fühlen.
Inzwischen sind diese Erfahrungen verarbeitet, was recht schwer war, zumal ich dies damals ganz alleine bewerkstelligen musste, da ich dank der Angststörung ja mit niemanden darüber sprechen konnte.


Ich hatte meinen Eltern damals davon berichtet, dass ich gemoppt wurde, hat mir auch nicht geholfen. Es kamen dann nur irgendwelche nutzlosen Tipps und Ratschläge, es wurde sich darüber aufgeregt, aber nicht wirklich versucht aktiv zu helfen.
Sehr enttäuschend, aber dies war für mich keine neue Erfahrung, und hat mich nur wieder darin bestätigt lieber keine Hilfe bei anderen Menschen zu suchen.
Als ich dann Jahre später diese Erfahrungen aufgearbeitet habe, da musste ich mir zunächst eingestehen, dass ich immer noch in diesem Opferdenken gefangen war. Ich musste mir aber auch eingestehen, dass ich inzwischen sogar die Täterrolle übernommen hatte, weil ich dies so viele Jahre danach einfach noch nicht los lassen konnte und immer wieder durchspielte, und mich selbst damit gequält habe. Ich musste dann erst verstehen lernen, dass ich mir meine damalige Wehr- und Hilflosigkeit einfach nicht verzeihen konnte, obwohl ich gegen dieses Mobbing so oder so keine Chance gehabt hätte. Hilfreich war es dann auch für mich mich mal ausgiebiger mit dem Thema Mobbing und das Verhalten der Täter zu beschäftigen, dadurch ist mir eigentlich erst bewusst geworden, dass solche Täter eigentlich wirklich erbärmliche Menschen sind, da sie so etwas nötig haben.
Irgendwann kam ich dann an den Punkt, wo ich mir dies alles selbst verzeihen konnte, ich konnte sogar in gewisser Weise das Verhalten der Täter und das meiner Eltern verstehen, ohne es zu bewerten. Letztlich kam ich dann an einem Punkt, wo ich es tatsächlich loslassen konnte, und so fühlte es sich dann tatsächlich auch an. Dies war dann einer dieser Momente, die ich auf meinem Weg als so eine Art Puzzleteile sah, die nach und nach etwas zusammen setzen.


Manche Dinge machen einen echt sprachlos. Allerdings muss ich sagen, mich interessiert die Psychologie dahinter.
Oft ist es ja so, dass die Täter auch in irgendeiner Form Opfer sind/waren, was die Angelegenheit natürlich noch perverser macht.
Wir Menschen sind schon eine abartige Spezies.

10.06.2019 17:53 • x 1 #18


ichbinMel
Zitat von DanDanDan:
Wir Menschen sind schon eine abartige Spezies.

Gott sei dank nicht alle --ich hab das Glück das ich fast alle Spezies um mich herum entfernt habe-damit lebt es sich angenehmer.

10.06.2019 17:56 • x 3 #19


Abendschein
Zitat von ichbinMel:
Gott sei dank nicht alle --ich hab das Glück das ich fast alle Spezies um mich herum entfernt habe-damit lebt es sich angenehmer.

Ich finde es schön Freunde zu haben. Aber ich habe auch schon einige entfernt und zwar diese, die mir vorschreiben möchten, wie ich zu Trauern habe und was ich in meinem Status (whattsApp) schreibe.

10.06.2019 18:26 • #20


A


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