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H
Hallo,

zunächst möchte ich mich kurz vorstellen: ich bin 25Jahre alt und bin z.Z. in meiner Diplomphase (angehender Dipl-Ing f. Fahrzeugtechnik)
Ich leide zunehmend unter meiner starken Einsamkeit und meiner mangelhaften sozialen Fähigkeiten. Der einzige wahre Freund in meinem Leben ist meine Hündin die ich über alles liebe. Ich habe seit langer Zeit keinen einzigen Menschen (außer meiner Familie) mit dem ich mich einfach ganz normal treffen kann nach Feierarbend oder am Wochenende. Bei der Arbeit bin ich ziemlicher Einzelgänger und vermeide wie automatisiert jeden Kontakt der über Hallo und Tschüß hinausgeht. Bei uns wird häufig in der Mittagspause oder nach Feierabend gegrillt. Ich war noch nie dabei. Ich habe einfach Angst in einer Guppe zu sein. Wenn ich alleine mit jemandem bin geht es und ich kann mich halbwegs unterhalten wenn ich diese Person schon länger kenne. Sobald aber noch jemand oder mehrer dazukommen ist mein Mund wie zugenäht und ich versuche nicht aufzufallen und fühle mich unglaublich beengt und unwohl. Das macht es bei der Arbeit sehr kompliziert. Ich habe sogar schon ein besseres Jobangebot bei Audi abgelehnt weil ch Angst vor fremden Menschen habe. Ich fühle mich als Außenseiter, versuche mir aber nichts anmerken zulassen.
Wenn ich nach Hause komme gehe ich mit meinem Hund lange spazieren. Meistens fahre ich mit ihr ein Stück mit dem Auto weg in die Natur wo ich alleine bin und die Wahrscheinlichkeit gering ist jemanden zu treffen. Dazu muss man sagen, dass ich direkt neben dem Stadtwald wohne wo man auch gut Gassi gehen könnte, aber dort sind viele Menschen was Dauerstress in mir auslöst.
Ansonsten bin ich fast immer alleine zu Hause mit meinem Hund. Ich hab niemanden der mal auf einen Kaffee vorbeikommt oder den ich mal besuchen kann mit meinem Hund.
Ich habe nur meine Familie wofür ich aber sehr dankbar bin. Ich habe 2 Geschwister die das ganze Gegenteil von mir sind. Sie strotzen vor Selbstbewusstsein und haben Freunde. Ich habe keine schlechten Erfahrungen in der Familie machen müssen wie andere, ganz im Gegenteil: meine Eltern machen alles für mich, ermöglichen mir mein Studium, helfen mir immer mit Rat, Tat und auch Geld wenn es mal eng wird. Ich setze mich jeden Freitag ins Auto und fahre 100km zu meinen Eltern mit meinem Hund. So bin ich wenigstens nicht am WE ganz alleine. Hier bin ich auch ein anderer Mensch. Im Kreis meiner Familie bin ich aufgeschlossen und selbstbewusst. Mein Bruder ist auch öfter da und wir verstehen uns super - wir würden füreinander durchs Feuer gehen und teilen viele Interessen (vor allem Autos). Darüber bin ich auch sehr froh, aber es ist eben etwas anderes als ein Freundeskreis wie Ihn alle außer mir haben.
Ich habe ein sehr geringes Selbstwertgefühl und denke immer ich bin schlechter als andere. Das hängt sicher damit zusammen, dass ich in der Schule gemobbt wurde, vorzugsweise in der Klassenclique mit der man den halben Tag verbracht hat. Ich hatte keine KRaft mich zu wehren und wurde immer mehr zum Opfer. Selbst vermeintliche Freunde haben sich vor der Klasse über mich lustig gemacht. Der eine war vor der 7.Klasse mein bester Freund... ich konnte mich nichtmal mehr auf Ihn verlassen. Unsere Klasse war schlimm obwohl es ein Gymnasium war - Fressen und gefressen werden war dort angesagt. Es gab keine körperliche Gewalt aber dafür seelische Folter und ich war ein gutes Opfer, schwach, dünn und kein Selbstbewusstsein. Die Schule war fast immer ein Spießrutenlauf für mich. Ich habe die Schule gehasst und tue es immer noch. Ich war immer froh wenn es vorbei war und ich dort weg konnte. In der Oberstufe habe ich viel geschwänzt und Krankschreibungen gefälscht. Dann habe ich mich im Fitnessstudio angemeldet und dank meines Trainers ordentlich Muskeln aufgebaut durch Training und Ernährung. Als ich dann breiter geworden bin hat das Mobbing in der Oberstufe abgenommen und ich wurde fast in Ruhe gelassen. In meiner Schulzeit hatte ich 1,5 Jahre eine Freundin und hatte auch Freunde (aber nicht aus meiner Schule). Als ich meine Freundin kennengelernt habe, habe ich mich aber komplett von denen isoliert und mich quasi selber seelisch an meine Ex gekettet. Als sie dann Schluss gemacht nachdem ich mein Abi hatte stand ich komplett alleine da. Dann kam mein Studium. Ich habe dort 2 Freunde kennengelernt mit denen ich zusammen studiert habe. Dann hatte ich wieder ein Frau kennengelernt und hatte 8 Monate eine Horrorbeziehung hinter mir. In der Zeit habe ich wieder meine Freunde vernachlässigt und den Kontakt verloren. Das Vernachlässigen ging aber von mir aus und nicht von meiner Ex. Als ich dann zu ihr gezogen bin hat sie Schluss gemacht und ich stand ohne Wohnung da und hatte wieder einen heftigen Zusammenbruch.
Ich habe seit der 7. oder 8. Klasse Selbstmordgedanken. Ich mache es nur nicht weil ich das meiner Familie nicht antuen will und jetzt auch weil seit 2 Jahren einen Hund habe für den ich verantwortlich bin.

Tut mir Leid wenn alles etwas durcheinander ist, aber es ist soviel was mich bedrückt und mich ausbremst.

Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Ich will nicht alleine sein, aber ich habe Angst vor Menschen und Beziehungen, besonders auch vor Liebesbeziehungen. Ich bin keiner von dieses typischen Stadtmenschen die den ganzen Tag im Cafe sitzen und immer 100 Leute um sich herum brauchen - das will ich auch nicht sein. Ich bin schon eher der lonesome wulf und würde mich eher auf einer einsamen Ranch im mittleren Westen wohlfühlen als in einer Großstadt, aber trotzdem möchte ich einfach irgendwie wahre Freunde haben und keine Angst mehr vor allen Menschen und besonders kleinen Menschengruppen. Ich habe wie gesagt keine Angst vor körperlicher Gewalt (da wär ich ganz gut aufgestellt und kampfbereit) sondern vor seelischer und hier bin ich schutzlos. Ich bin auch nicht in der Lage soziale Beziehungen aufzubauen und zu pflegen. Ich kann keinen smalltalk führen und habe immer das Gefühl unerwünscht und ausgegrenzt zu sein.

Ich habe noch nie jemandem von diesen Ängsten erzählt, nichtmal meiner Familie. Niemand außer euch weiß wie es in mir aussieht...

Ich habe sogar Angst davor zum Psychologen zugehen oder zu einer Selbsthilfegruppe und kann mich nicht überwinden...

Hat jemand ähnliches durch und auch so einen Dachschaden wie ich?

27.10.2011 20:33 • 25.08.2019 x 1 #1


18 Antworten ↓


H
Im Wesentlichen habe ich mich schon damit abgefunden, dass ich ein Looser bin und keine Freunde habe und dicke Muskeln und dicke V8-Autos zur Egovergößerung brauche.

Der Grund warum das ganze jetzt wieder in mir hochgekommen ist, ist das ich nächste Woche hier in der Stadt am Fuß operiert werde und danach kein Auto fahren kann und auch nicht laufen kann und ich niemanden habe den ich Fragen könnte ob er mich abholen würde nach der OP...

27.10.2011 20:46 • #2


A


Quälende Einsamkeit und soziale Phobie

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J
Hallo, Hemi!

Kommt mir alles sehr bekannt vor.
Außer der Familie habe ich durch meinen Bruder aber in einem kleinen Freundeskreis einen Platz finden können. Kontakt gibt es auch noch zu Cousins. Gäbe es diese Menschen nicht, würde ich auch ein einsames Leben führen. Naja, im Grunde sind wir schon einsam, weil Beziehungen und Freundschaften nur schwerlich vertieft werden, außer sie konnten innerhalb von Jahrzehnten reifen. Da existieren immer diese unsichtbaren Mauern, die zwischen Dir und vermeintlich engen Freunden stehen. Die Mauern nennen sich Mißtrauen oder Angst vor Nähe und Enttäuschung.

Unterentwickelte Soziale Kompetenz spielt jedenfalls auch eine Rolle in dem Teufelskreis.
Sie ist nachträglich erlernbar, soviel sei gesagt - und zwar durch den Kontakt mit Menschen.

Du nennst Dich Hemi - welches V8 Geschoss fährst Du denn ?
Bin selbst V8 Freak - besitzte zwar keinen im realen Leben, aber steuere die Dinger in Race Sims wie iRacing oder GTR2 zum Dampfablassen

Gruß,
Joe

27.10.2011 21:25 • #3


S
Ich kann dich echt sehr gut verstehen...
Ist ein bisschen als würde ich von mir lesen, so alleine ist man dann eben doch nicht

27.10.2011 21:39 • #4


H
Schön, dass man nicht ganz alleine ist mit dem ganzen..

@Joe: Geschoss würd ich das nicht nennen, was ich fahre - hab einen alten e39 535i. Der Hemi ist noch mein großer Traum bis ich mit dem Studium fertig bin. Es soll dann ein 1500er RAM mit dem 5,7l Hemi werden. Dafür müsste ich es aber erstmal schaffen einen vernünftigen Job anzutreten. An Kompetenz oder guten Noten mangelt es bei mir nicht - eher im Gegenteil. Ich stehe mir nur selber im Weg...

27.10.2011 22:17 • #5


A
Hallo Hemi,

also erst einmal Du hast ganz sicher keinen Dachschaden J
Hier und da vielleicht ein wenig falsch programmiert, hier und da schlechte Erfahrungen gemacht, manche Erfahrungen die einen anderen sicherlich umwerfen würden.
Aber Du hast für Dich eine Strategie entwickelt, hast angefangen zu kämpfen, so ein Muskelaufbau ist ja sicherlich nicht innerhalb weniger Tage/Wochen getan. Da gehört schon Biß dazu und Willensstärke
Und genau diese bei Dir vorhandene Willensstärke solltest Du auch nutzen!
Du hast einen Traum und ein Ziel (der Hemi) stelle das mehr in den Vordergrund als Deine Angst vor anderen Menschen.
Stelle in den Vordergrund was Du bereit bist für Deinen Traum, für Dein Ziel alles zu tun.
Male Dir ein richtiges Bild davon aus, so wie damals als Du angefangen hast den Muskelaufbau zu betreiben.
Und wenn das der Weg in eine Selbsthilfegruppe ist, dann ist das wieder ein Schritt zum Ziel.
Selbstverständlich ist da eine Diskrepanz für viele Menschen, wenn Sie den körperlich starken Menschen sehen, der in Wahrheit Angst vor anderen Menschen hat.
Auf der anderen Seite weiß auch jeder Mensch, daß selbst der größte Elefant in Panik ausbricht wenn er eine Maus sieht.

Nur Mut! Du schaffst das schon!

LG
Angela

28.10.2011 14:13 • #6


J
Hi,

damit kannst Du alles von der Straße schubsen bzw. überollen, denk ich mir gerade.

Ich dachte, es sollte ein Muscle Sports Car aus den 60s oder 70s werden.
Wenn Du gerne selbst an alten Kisten rumschraubst, wirds auch nie langweilig.
Das ist ein tolles Hobby und Du kommst mit super Leuten zusammen in den US-Car Clubs.

Gruß,
Joe

28.10.2011 17:16 • #7


H
Hallo,

danke für eure hilfreichen und aufmunternden Worte.

Es stimmt, dass das Training und vor allem die Ernährung einiges an Disziplin und Hartnäckigkeit verlangt hat und immer noch tut. Aber ich musste erfahren, dass es keine Lösung für meine Probleme ist. Aber so habe ich gelernt dicke Schutzschilder um mich herum aufzubauen durch mein äußeres Erscheinungsbild und durch mein Verhalten. Ich denke ich wirke auf andere Menschen eher unfreundlch und desinteressiert um ja keine Nähe zuzulassen, weil das angreifbar macht und ich nicht wieder das durchmachen will was ich in der Schule oder mit meinen Ex-Freundinnen hatte.

Ich weiß das klingt jetzt erbärmlich und ist es wahrscheinlich auch, aber ich fühle mich zum Beispiel schon angreifbar und unwohl wenn ich krank bin und dabei Muskeln abbaue (was ein Außenstehender warscheinlich gar nicht merkt) oder noch bescheuerter ich komme mir angreifbar vor wenn ich in einem kleinen Auto sitze wo nicht BMW, Audi, Dodge o.ä. dransteht. Mein Bruder hatte z.B. mal einen kleinen Fiesta und ich habe mich immer schwach und angreifbar gefühlt wenn ich da mitgefahren bin. Wenn ich dann wieder in meinem alten Audi oder meinem jetzigen BMW gesessen habe bzw sitze fühle ich mich besser. Das Auto ist wie ein Schutzschild für mich, aber eben nur die richtigen Autos... Ich bin weiß Gott kein Raser o.ä. der solche Autos braucht um seinen Frust auf der Autobahn abzubauen (ganz im Gegenteil - ich habe immer das Gefühl, dass ich der einzige bin der ganz entspannt mit Tempomat 120 über die Bahn gleitet, obwohl ich das locker mehr als verdoppeln könnte wenn ich wollte).

Das Auto ist einfach wie mein Körper ein Schutzschild für mich. Und dadurch fühle ich mich weniger angreifbar obwohl das wahrscheinlich völliger Schwachsinn ist...
Ich gehe so z.B. auch nie zu Fuß in die Stadt oder fahre mit dem Rad zur Arbeit obwohl es nicht weit ist sondern nehme für jeden Meter das Auto (es sei denn ich gehe mit meinem Hund spazieren). Ich mache das sicher nicht aus Faulheit sondern schlicht aus Angst... Wenn ich dann doch mal ohne mein Auto unterwegs bin fühle ich mich richtig *beep* und schlecht. Ich glaube das Auto ist für mich auch eine Art seelischer Fluchthelfer. Wenn ich mein Auto in der Nähe habe könnte ich jederzeit vor unangenehmen Situationen flüchten. Einfach reinsetzen, gas geben und weg..
Dabei kommt es garnichtmal auf den Wert des Autos an. Ich fühle mich einem 10 Jahre alten BMW der vllt noch 5000€ wert ist sicherer als in einem neuen Seat der 40000€ wert ist. Die entsprechenden Autos symbolisieren für mich irgendwie Stärke und Unangreifbarkeit.. durch das Image, die Optik und die meist überlegene Kraft ggü. anderen. Wahrscheinlich ist deswegen der RAM für mich das nonplus ultra, weil es wohl kaum ein Auto gibt was mehr Stärke und Unangreifbarkeit symbolisiert.
Ich mag diese Autos (amerikanische V8 und deutsche Premiumhersteller) aber schon solange ich denken kann (auch bevor ich gemobbt wurde) und habe das dann wie das Training als willkommenes Schutzschild entdeckt.

@Joe: Einem US-Car Club würde ich gerne beitreten wenn ich irgendwann ein entsprechendes Fahrzeug habe, aber hier steht wieder meine Angst im Weg. So ein altes Muscle Car wär natürlich noch besser, aber eigent sich leider nicht als Daily Driver, aber wenn wider erwarten mal die Kohle drücken sollte irgendwann werd ich mir einen 71'er Challenger zulegen und restaurieren. Ich bin eh nicht der typsiche Schreibtischingenieur sondern mache auch gerne mal was praktisches und lieg in meiner Freizeit immer gerne selber unter den Autos meiner Familie und mach nötige Reperaturen und Wartung meist selber.

Ich möchte eigtl in die USA auswandern (schon seit ich 12 oder 13 bin). Ich liebe die Weitläufigkeit, die schönen Landschaften und natürlich die Autos. Aber auch hier steht mir wie immer meine Angst im Weg und hat verhindert dass ich einen Schüleraustausch nach Seattle gemacht habe obwohl ich die Chance hatte und das ich mein Praxissemester nicht dort drüben gemacht habe... Ich träume fast jeden Tag davon. Ich stell mir dann immer vor wie ich in einem Pickup mit meinem Hund alleine durch die Prärie fahre und einfach nur das leise V8-Blubbern und die Ungestörtheit der freien Natur genieße ohne Angst vor irgendwas haben zu müssen.

Es tut richtig gut sich hier mal auszukotzen. Ich konnte noch nie mit jemandem darüber reden weil ich mich dadurch angreifbar mache. Und wenn ich mal meinen Eltern in geschnittener Version von meinem Traum erzähle wird das nicht wirklich ernstgenommen sondern eher als Spinnerei abgetan...

Danke fürs zuhören (oder besser lesen)!

Hemi

28.10.2011 18:27 • #8


J
Hallo, Hemi!

Sich im Wagen sicher zu fühlen vor Blicken, ist tatsächlich so.
Es ist eine Art der Vermeidung, sich hinter einer Wagentür zu verstecken und durch den Druck auf's Gas den Fluchtimpuls steuern zu können.

Auch Soziale Phobie im Auto ist möglich - wenn man im Berufsverkehr stecken bleibt oder an der Ampel neben jemandem, der Dir ins Gesicht schauen kann, warten muß.
Dann fühlt man sich beobachtet - und es ist unangenehm.

Daß Dir speziell dicke Autos ein Gefühl der Sicherheit geben, kann ich nur wegen sicherheitsrelevanter Dinge nachvollziehen. Ich fahre zurzeit was kleines wendiges, bin im Gegensatz zu Dir ein Raser und Kurvenräuber

Das mit dem Muskelaufbau habe ich 2 Jahre gemacht - 15 Kilo Zuwachs. Es gab mir ein anderes Körpergefühl im positiven Sinne, trotzdem fühlte ich mich irgendwie so, als ob das nur eine künstliche Fassade ist und nicht ich selbst, der gewöhnlich sehr schmächtig (60 Kilo bei 1,83m Größe) durch die Welt ging.
Habe es dann vernachlässigt wegen der Schinderei und die Zeit anders genutzt.
Die ganzen Aufbaupräparate kannst Du auch in die Tonne hauen - das schadet dem Körper eher, wenn man die Energie nicht wirklich verbraucht. Wenn Du Pech hast, setzt Du ne Menge Fett an durch die kohlenhydrahtreiche Kost - und Dein Blutbild gerät wegen dem Eiweißüberschuß aus den Fugen.

Das ist alles keine Lösung im Kampf gegen die Angst - ich hab's ja hinter mir.
Den coolen und unnahbaren zu spielen bringt Dir nur noch mehr entgeisterte Blicke entgegen. Man bekommt ganz schnell den Ruf, man sei arrogant und eingebildet, angehängt.

Gruß,
Joe

28.10.2011 21:51 • #9


H
Hallo,

ja es ist wie du sagst. Ich verstecke mich hinter der Wagentür und da fühle ich mich sicher. Ich kann auch niemanden angucken an der Ampel neben mir o.ä. . Ich denke ich würde den anderen dadurch provozieren. Klingt bescheuert ich weiß.
Meine Gedanken kreisen zu 50% immer darum wie ich wohl gerade im Moment auf andere wirke oder was andere über mich denken. Wenn ich laufe habe ich z.b. immer das Gefühl ich würde komisch gehen. Dann versuche ich mich auf meinen Gang zu konzentrieren und laufe dadurch oft sehr unsicher...

Ich habe das Gefühl ich lebe zwar auf der Welt aber keiner bekommt es mit. Ich habe in der Schule versucht so wenig Aufmerksamkeit wie möglich auf mich zu lenken weil ich Angst hatte, dass wenn ich erst in den Fokus der Gruppe gerate es wieder zu seelischen Misshandlungen kommt (ich finde Mobbing ist eigtl ein verharmlosender Begriff). Durch meine toter Mann-Taktik wurde ich weniger wahrgenommen. Hätte ich das nicht gemacht wäre ich sicher noch öfter misshandelt wurden... So habe ich mich nichtmal getraut mich in der Klasse zu melden wenn der Lehrer eine Frage gestellt hat obwohl ich oft vor allen anderen die richtigen Antworten wusste, aber eben Angst hatte auf mich Aufmerksam zu machen. Innerlich hab ich die Antworten schon regelrecht gebrüllt, aber konnte mich nie überwinden... Resultat waren schlechte Noten in der Schule. Die Lehrer sagten immer zu meinen Eltern ich habe Potential, bin aber faul und würde es nicht nutzen... Das ich es nicht nutzen konnte stimmt, aber ncith das ich faul war, aber was sollte ich machen? So habe ich mich eben als faul abstempeln lassen.. Im Studium habe ich meine Noten deutlich verbessert - bekomme wohl eine 1,6 im Diplom. Aber auch hier konnte ich den Dozenten nie antworten wenn sie eine Frage in die Gruppe stellten und ich die Antwort längst wusste. Ich habe teilweise Minutenlang gesessen und mit mir gekämpft, aber ich kann mich nicht überwinden...

Und so verhält es sich immer mit mir in Gruppen, egal welche Konstellation. Ich stelle automatisiert auf toter Mann um und kann nichts dagegen machen. Die Angst wieder in der Gruppe gedemütigt und runtergemacht zu werden und nicht flüchten zu können (wo sollte ich auch hin in der Schule, nach den Pausen musste ich mit meinen Peinigern wieder in den Unterricht) ist übermächtig und lähmt mich regelrecht im wahrsten Sinne des Wortes. Ich traue mich dann nichtmal mehr mich zu bewegen, irgendwas zu reden oder auch nicht die Gruppe zu verlassen, weil ich mich dadurch kurz ins Mittelfeld stellen würde und denke ich gebe mich so wieder zum Abschuss frei.. So harre ich wie schockgelähmt in diesen Gruppensituationen aus und warte bis sich das ganze auflöst und ich unauffällig verschwinden kann wenn es auch die anderen tuen...
Das ist ein wahrer Teufelskreis. Ich weiß zwar von logischer Seite her, dass das alles gute Jungs sind die mir nichts tuen würden, aber in diesen Momenten schmeißt mein Gehirn sämtliche Logik über Bord und schaltet auf Code Red um ähnlich wie bei diesen Ziegen die in Ohnmacht fallen wenn man sie erschreckt...

Daher versuche ich Gruppensituationen immer zu vermeiden weil es einfach der pure Horror für mich ist. Ich denke immer ich pin permanent in der Defense und muss mich verteidigen

29.10.2011 12:02 • #10


J
Hallo,

wenn Du doch den Lehrstoff beherrschst und dort ein Gefühl der Sicherheit anwesend ist, wieso läßt Dich das nicht an Gesprächen teilnehmen, die sich halt nur um die Materie Lehrstoff drehen. Das müßte einen doch auflockern.
Du hast sicher auch kaum Frauen in Deinem Fach, was bei mir immer zu Hemmungen geführt hat.
Ich merke doch - so wie Du hier schreibst - kannst Du Dich auch ausdrücken.
Vielfach hindert einen ja soziale Inkompetenz und geringe Schlagfertigkeit, in Gesprächen mit Esprit, Humor und Persönlichkeit teilnehmen zu können - überzeugen wäre das falsche Wort.

Bist Du nicht amüsiert, wenn jemand in der Gruppe einen Witz reißt oder einfach ein witziger Typ ist ? Dann lach darüber (ein echtes Lachen - nicht künstlich) mit der Gruppe und man wird Dich gerne dabei haben wollen. Das ist auch Integration. Hilf jemandem, der Probleme beim Diplom hat. Trefft Euch zum Pauken.
All das verbindet. Humor bringt die meisten Menschen zusammen und es tut verdammt gut, mit anderen zu lachen.
Das ist oft superschwer bei den Hemmungen und der Verkrampftheit - bist Du denn so ein ernster Mensch, der nicht Lächeln kann.
Ich habe mich früher mit Timm Thaler verglichen, der sein Lachen verkauft hatte.
Aber dahinter steckte oft eine Art Depression.

Liebe Grüße,
Joe

29.10.2011 19:19 • #11


Lukas99

19.08.2019 21:42 • #12


andi11279
Hey Lukas, welche Probleme hast denn?vielleicht kann ich dich mit einer Einschätzung unterstützen!?LG Andi

19.08.2019 21:48 • #13


J
Schreib doch einfach hier. Brauchst nichts zu befürchten.

19.08.2019 21:49 • x 1 #14


H
Hallo Lukas,
Ich habe heute entschieden, über meine Einsamkeit zu reden und habe dieses Forum aufgesucht. Es kommt mir als eine gute Möglichkeit vor, Menschen mit ähnlichen Schwierigkeiten anzutreffen. Vielleicht gelingt es Dir aber auch dich in deinem Umfeld jemandem anzuvertrauen. Ich habe mich heute meiner Tochter anvertraut und war total erstaunt, wie einfühlsam sie auf mein Einsamkeitsgefühl reagiert hat. Ich wünsche Dir, dass du Möglichkeiten findest, Dich mitzuteilen!

19.08.2019 22:07 • #15


N
Hi Lukas.
Wenn du etwas brauchst, kannst du es mir gerne anvertrauen. Ich helfe gerne wo es geht. Keiner sollte mit seinen Problemen alleine sein.
Möchtest du in diesem Forum schreiben? Oder vielleicht Instagram Chat oder so etwas? Meld dich einfach.
LG Newton7

19.08.2019 22:28 • #16


Gaulin
Hallo, ich biete mich auch gern an. Das gilt auch für alle anderen, die Bedarf haben. Lach, das klingt irgendwie komisch... feix
Liebe Grüße

19.08.2019 22:33 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

Lukas99
Vielleicht habe ich es immer verdrängt. Ich bin in einer Großfamilie aufgewachsen und in dieser Zeit was ich als Kind erlebt habe, naja es war fast immer nicht einfach. Ich hab das Gefühl von Angst kennengelernt immer und immer wieder und jetzt ist es so tief vergraben, sodass ich das Gefühl habe es zerfrisst mich. Eltern die sich ständig stritten und deren Ehe irgendwann kaputt gegangen ist. Ich weiss nicht wie ich die Einzelheiten erzählen soll. Es gibt soviele doch ich finde die Worte nicht. Mittlerweile bin ich 20 geht seit zwei Jahren ins Fitness um meinen Körper zu trainieren, denn durch das Training versuche ich auch mein ego und mein Selbstvertrauen zu Stärken. Ich habe festgestellt, dass ich ein sehr emotionaler Mensch bin, vielleicht hat mir mein Verstand auch nur alles schlimmer aussehen lassen als es ist. Das ist zurzeit meine Art Probleme zu bekämpfen.

25.08.2019 01:47 • #18


Elisabeth0705
@Hemi
Hab erst jetzt gesehen, dass der Ursprungsbeitrag 8 Jahre alt ist und man kann scheinbar nicht komplett löschen...

25.08.2019 09:54 • #19


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