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Pivou
Ich versuche seit Anfang des Jahres möglichst bewusst durch den Tag zu gehen. Dabei achte ich natürlich vor allem auf meine Gedanken. Was ich denke, woher jeder einzelne Gedanke kommt (ob er aus einer Gedankenkette in mir entsteht oder durch äußere Eindrücke / Trigger usw.). Dabei fallen mir oft genug destruktive Gedanken auf, die dann auch negative Gefühle hervorbringen. In den letzen Wochen habe ich diese Gedanken bewusst unterbrochen und nicht weiter verfolgt. Da sie für mich auf den ersten Blick keinen Sinn ergeben, wie z.B.:

Eine Bekannte hat ihre Geldbörse verloren und muss nun sämtliche Karten und den Perso neu machen lassen. Als ich darüber nachgedacht habe, habe ich mir vorgestellt, wie ich mich bei Ämtern fühlen würde und es kam promt ein Gefühl von Angst und Wut in mir auf.

Meine Reaktion darauf: Ich habe den Gedanken verworfen und nicht weiter verfolgt, da mein Perso noch viele Jahre gültig ist. Warum sollte ich mich bereits jetzt mit solchen Gefühle auseinandersetzt bzw. fühlen ? Und das Angstkarussell anwerfen ? Klingt logisch, aber ich frage mich mittlerweile, ob dies die richtige Herangehensweise ist ? Verdränge ich meine Gefühle oder heile ich mich, da ich negative Gedanken immer mehr ausschließe ? Wie geht ihr damit um ?

27.02.2018 13:16 • 27.02.2018 #1


10 Antworten ↓


kopfloseshuhn
Ich finde das genau richtig. De nn man kümmert sich um die Probleme wenn sie auftreten und nicht schon Jahre davor. Alles richtig gemacht.

Das Wesen der Gas ist doch dass man sich um Dinge ängstigt die vielleicht nie eintreten oder noch nicht eingetreten sind .
Und das hält alles am laufen.
Völlig korrekt den Gedanken zu unterbrechen.

27.02.2018 13:42 • x 1 #2


A


Heilung oder Verdrängung ?

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Schlaflose
Mich haben meine Therapeuten sogar immer angewiesen, solche Gedanken zu stoppen. Verdrängung ist etwas völlig anderes. Da geht es darum, etwas tatsächlich Passiertes aus dem Bewusstsein zu streichen.

27.02.2018 17:03 • x 2 #3


Soraya72
Absolut richtig....mein Problem ist dass ich dann aber denke, es wäre doch gut drüber zu grübeln wie ich das Problem lösen kann, falls ich es kriege.
Was natürlich totaler Blödsinn ist

27.02.2018 17:14 • #4


Schlaflose
Das stimmt, eine andere Variante ist, einen Katasrophengedanken zu Ende zu führen, um dann festzustellen, dass es dann gar nicht so schlimm ist, wie man sich das vorher ausmalt. Aber wenn man das ständig so macht, ist man nur noch am Katastrophisieren. Man muss also abwägen, was für welche Situation besser ist.
Mir ist es auch schon passiert, dass ich meine Papiere verloren und alles neu beantragen musste. Das Blöde ist die Rennerei aufs Amt, neue Fotos machen lachen und vor allem die neuen Papiere bezahlen. Das ist am Ärgerlichsten.
Aber solange einem das zuhause passiert, ist es halb so schlimm. Ich kenne mehrere Leute, denen im Urlaub in einem anderen Land alles gestohlen wurde und man dort zur Polziei und aufs Konsulat musste. Das ist für mich auch eine Horrorvorstellung.

27.02.2018 17:23 • #5


Soraya72
Ist mir schon mal passiert....in Griechenland...Ausweis geklaut....musste dann dort zur Polizei, zum Deutschen Konsulat....und fands irgendwie cool...da war ich 18. Wo ist bloß die jugendliche Unbekümmertheit hin?

27.02.2018 17:28 • #6


E
das hat für mich auch nichts mit verdrängung zu tun. es klingt sehr gesund negative gedanken zu stoppen und wenn das funktioniert hast du einen großen fortschritt gemacht

27.02.2018 17:37 • x 1 #7


Soraya72
Ich hab dann aber immer Angst, dass ich mich nicht vorbereite und ins offene Messer laufe. Und das obwohl mir die Grübelei noch nie weiter geholfen hat, denn es kommt ja eh anders als man denkt. Und dann hab ich wieder zig Lösungen für Probleme parat, die ich gar nicht habe und für das Problem das ich hab, hab ich keine

27.02.2018 17:44 • #8


E
Zitat von Soraya72:
Ich hab dann aber immer Angst, dass ich mich nicht vorbereite und ins offene Messer laufe. Und das obwohl mir die Grübelei noch nie weiter geholfen hat, denn es kommt ja eh anders als man denkt. Und dann hab ich wieder zig Lösungen für Probleme parat, die ich gar nicht habe und für das Problem das ich hab, hab ich keine


versteh ich absolut, das ist ja auch typisch für angsthasen. (nimm den begriff nicht böse auf, ich mein das sehr liebvoll ich bezeichne mich selbst auch so)
aber mal rein objektiv - die situationen, die du dir vorher ausgedacht hast und auf die du dich gedanklich vorbereitet hast sind wahrscheinlich nie so eingetreten und abgesehnen davon würde man in höchstwahrscheinlich anders handeln.
da ist der spruch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt sehr wahr

27.02.2018 17:54 • #9


Soraya72
Und weißt was das Grausame daran ist....ich WEISS ja, das es Quatsch ist und handle trotzdem so...da muss man doch an sich selbst verzweifeln

So oft wie ich schon in Gedanken mittellos und obdachlos auf der Straße saß....und dabei war ich noch nie in finanzieller Schieflage. Aber es muss ja kommen, so akribisch wie ich mich darauf vorbereite. Ich hab schon mal Geld, war Weihnachtsgratifikation, auf meine Schwester umschreiben lassen, falls ich mal gepfändet werde....dabei war das Schlimmste was mal bekam ne mahnung für ne übersehen rechnung. Die hab ich dann gleich bezahlt damit mich die Polizei nicht abholt....panik

Also ich bin doch echt nicht ganz bei Trost

27.02.2018 18:00 • #10


Pivou
Zitat von Soraya72:
Absolut richtig....mein Problem ist dass ich dann aber denke, es wäre doch gut drüber zu grübeln wie ich das Problem lösen kann, falls ich es kriege.
Was natürlich totaler Blödsinn ist


Ist es Blödsinn ?
Ich kann darin genau so gut den Ansatz erkennen, dass man sich mit dem verschobenen Gefühl und Gedanken dahinter beschäftigen möchte. Gerade weil man in Zukunft verhindern möchte, dass es sich erneut in der falschen Situation meldet.

Ich finde es etwas einseitig einfach nur die falschen Gedanken zu blockieren. Dies mag eine gewisse heilende Wirkung haben und die Synapsen schrumpfen lassen, aber ist es damit wirklich schon getan ? Bedarf es keiner Neuverkabelung ?

Gefühle werden von Gedanken ausgelöst und Gedanken entspringen einer Überzeugung, also sollte man zusätzlich auch die Überzeugungen identifizieren, wenn man nicht gefühlskalt werden möchte. Da frage ich mich, wie ich nun vom Gedanken die enthaltene Überzeugung ableiten kann ?

Auf mein o.g. Beispiel bezogen: Ich habe noch nie Einrichtungen gemocht, die die förmliche Personifizierung von Menschen betreiben, mich wie eine Nummer behandeln und meine Würde mit Füßen treten. Wie soll ich diese negative Überzeugung ändern, wenn sie im Grunde recht passend ist ? Mir ist schon klar, dass das System sich für mich nicht ändern wird, aber eine Lösung sehe ich in der Unterwerfung nun auch nicht wirklich...

27.02.2018 18:59 • #11


A


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