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14

M
Hi,

ich bin 24 Jahre und habe bisher 2 Studiengänge abgebrochen. Jetzt würde ich gerne eine Ausbildung beginnen. Allerdings steht mir meine Soziale Phobie im Weg. Menschenkontakt ist für mich seit Jahren sehr schwierig. Daher würde ich gerne einen Beruf erlernen mit möglichst wenig Kontakt. Jetzt sagen sicherlich viele wieder, dass das eine Vermeidungsstrategie ist und man lernen muss damit umzugehen und wie wichtig es ist einen Job zu wählen, der einem gefällt. Allerdings muss ich hierzu sagen, dass es ja in der Ausbildungszeit so wie so nicht möglich ist dem Ganzen komplett aus dem Weg zu gehen(wegen Berufsschule, Ausbilder....). Und alleine das würde mich schon sehr viel Kraft kosten. Ich denke zwar, dass ich das 3 Jahre aushalten werde, aber ich möchte danach einen Job für mich alleine machen(weitestgehend). Außerdem ist es für mich auch wichtig Sicherheit zu haben. Denn selbst wenn ich eine Therapie beginne (und ich habe es bereits einmal erfolglos versucht) habe ich keine Garantie, dass ich die Sozial Phobie überwinden kann. Außerdem habe ich mich weitestgehend damit abgefunden. Ich bin an sich ein zufriedener Mensch,abgesehen von meinem Problem mit meiner beruflichen Zukunft, was mir sehr zu schaffen macht. Ich habe meine Kontakte und kann auch meine Hobbies ausführen.
Darüber hinaus muss ich sagen, dass ich keine Probleme habe mit jeglichen Arbeiten. Solange ich meine Beschäftigung habe und somit für mich selbst sorgen kann(finanziell gesehen).
Selbständigkeit käme für mich allerdings nicht in Frage.
Hat jemand eine gute Idee, welche Ausbildung passen könnte bzw hat vielleicht eine solche abgeschlossen und kann etwas darüber erzählen?
Vielen Dank im Voraus

03.06.2018 22:31 • 02.01.2019 x 2 #1


35 Antworten ↓


J
Mein Traumberuf ist es als Buchhalter zu arbeiten. Es ist aber nur zufällig so, dass man dann wenig mit Menschen zu tun hat.

Es sollte ja aber auch Spaß machen.

04.06.2018 09:29 • #2


A


Welche Ausbildung mit wenig Kontakt zu Menschen?

x 3


Alex
Siehe diesbezüglich auch dieses Thema:

kummerforum-f31/beruf-wenig-mit-menschen-zu-tun-t55643.html

04.06.2018 11:23 • #3


Schlaflose
Ich empfehle dir eine Ausbildung im Verwaltungsbereich zum Verwaltungsangestellten oder Verwaltungsbeamten. Damit kannst du z.B. bei einer Behörde als Sachberbeiter arbeiten und hast hauptsächlich mit Akten zu tun.

04.06.2018 14:11 • x 1 #4


M
Eine Ausbildung im Büro käme für mich überhaupt nicht in Frage. Ich hätte gerne so wenig wie möglich Kundenkontakt(vor allem icht telefonieren). Aber was für mich noch wesentlich schlimmer ist, ist der Kontakt zu Kollegen. Und das hat man ja definitiv im Büro(habe bereits ein Praktikum gemacht). Ich würde sehr gerne einen Job haben, bei dem ich so wenig wie möglich mit Kollegen reden muss.
Grüße

04.06.2018 18:21 • #5


E
Leuchtturmwächter, falls es das noch gibt.

04.06.2018 18:24 • x 4 #6


Schlaflose
Zitat von Mensch123:
Eine Ausbildung im Büro käme für mich überhaupt nicht in Frage. Ich hätte gerne so wenig wie möglich Kundenkontakt(vor allem icht telefonieren). Aber was für mich noch wesentlich schlimmer ist, ist der Kontakt zu Kollegen. Und das hat man ja definitiv im Büro(habe bereits ein Praktikum gemacht). Ich würde sehr gerne einen Job haben, bei dem ich so wenig wie möglich mit Kollegen reden muss.
Grüße


Ich habe auch eine soziale Phobie und eine ängstliche (vermeidende) Persönlichkeitsstörung. Ich habe damit über 20 Jahre als Lehrerin gearbeitet, was die Hölle war und am Schluss konnte ich nicht mehr. Glücklicherweise konnte ich in die Verwaltung am Ministerium wechseln, wo ich ein eigenes Büro und kaum Kundenkontakt habe. Vor dem Telefonieren habe ich auch einen Horror, aber hauptsächlich, wenn ich anrufen muss. Wenn ich angerufen werde, finde ich es nicht so schlimm. Der Kontakt mit den Kollegen ist eher oberflächlich und betrifft hauptsächlich die Arbeit. Für mich sind diese Arbeitsbedingungen im Vergleich zur Schule das reinste Paradies.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass es irgendeine Arbeit gibt, wo man GAR keinen Kontakt zu anderen Personen hat und nie telefonieren muss.

05.06.2018 06:53 • #7


A
Also wie gesagt, in der Ausbildung wirst eh nicht drum rumkommen.

+ egal bei welchem Beruf mit Ausbildungshintergrund hat man meines Erachtens immer mit Menschen zu tun. Das ist fürn einigermaßen guten Job quasi Usus (und sinnvoll).

Wenne die Ausbildungsjahre Büro überlebst (am besten große Unternehmen suchen und untertauchen, war bei Thyssen. Hatte ab und an als ich verschiedene Stellen besucht habe zu busy Betreeuer, immer weg - hab das Büro abgeschlossen und geschlafen. Oder halt sehr wenig gemacht in der Ausbildung und in Ruhe gesurft

Oh, Satz nicht zuende geführt, wenne ne Büroausbildung überstehst:

Fachinformatiker Anwendungsentwicklung / Allgemein ITler:

Okay, da musst du aber gut reinbuttern. Aber theoretisch könntest du als guter ITler / Programmierer freiberuflich oder Remote arbeiten.

Medienbranche ebenso, also sagen wir als Webdesigner. Du machst das freiberuflich, Kontakt über Webseite. Ist dann aber halt ne Selbstständigkeit. Und Kundenmeetings / Vorführung bzw. bisschen Projektgespräch wollen manche Kunden auch. Da kannst du auch in die Richtung Content-Management-Systeme, Web-Developement / Apps gehen.

Aber im Generellen: Bei guten Jobs gibts das wirklich kaum ohne Freiberuflichkeit und Selbstständigkeit (dabei musst du schei. gut und diszipliniert sein imho.)
Weil i.d.R. hat man n Chef der einen bezahlt, der hat gerne einen in seinen Fittichen. Teamarbeit ist effektiv und der mist. Wer möchte n Arbeitnehmer, der sich isoliert? Ehrlich gesagt wenig Leute, denke ich.

Im niedrigeren Lohnsektor gibts das imho öfter:

LKW-Fahrer, Putzen (ich stelle mir gerade vor, wie du an so ner Putzhängekonstruktion eines amerikanischen High-Towers hängst und das Fenster blitzblank machst, alleine und glücklich? Hoffentlich hast du keine Höhenangst!) oder Zeitung austragen / Pakete.


---

Blitzgedanke: Was ist denn mit Müllentsorgung? Letztens aufm Festival mit jemand gesprochen, der da ziemlich happy ist. Also Mülltonnen leeren, kriegt jetzt 1,6k Netto, kann hochgehen bis ca. 1,9k.

Okay, man hat mit seinen Kollegen zu tun, aber naja denke große soziale Kommunikation ist das nicht, eher schneller Arbeitsalltag, mehr eben nicht.


----

Naja, sehr schwieriges Thema. Gehst du meines Erachtens aber falsch an. Du solltest dich fragen welcher Job dich glücklich machen kann oder ne Zahl an Jobs. Also was sind deine Traumtätigkeiten? Und dann überlegst du dir Mittel, Wege und Abstufungen.

Und ja, ich sehe trotz deiner Erklärung es als falsch an zu vermeiden und sich so durch seine Krankheit einschränken zu lassen.

Ich weiß türlich auch wie schlimm solche Zustände und Zwickmühlen sind, manchmal war ich auch am Ende, also Leben überdrüssig (nicht suizidial) und eher so die Schiene: mist, Arbeit stresst mich immer, ich will lieber niemals nie mich kaputt arbeiten, weil ichs eben nicht kann und schon so absoluter Stressball bin).
Aber: Solche Sachen und Muster sind eben gut therapierbar und wenn man sich Erholung, Ausgleich sucht und auf sich achtet:
Es ist nicht schädlich durch solche Höllenängste durchzugehen oder diese auszuhalten. Da wirst du meiner Meinung nach eh nicht drumrumkommen. Das gilt ja sowieso fürs ganze Leben.

Mich würde ja interessieren, was du in 3 Jahren machst und ob vermeintliche Pläne klappen. Ich denke nicht, es kommt alles anders.

Also ich meine das kann mal alleine funktionieren, aber das Arbeitsleben ist so flukturierend. Was ist wenn dein 1 Mann Dream-Job wegbricht? Und diese selten sind? Gar unmöglich zu bekommen. Dann darfst wieder sozial ranklotzen und bist in ner Misere. Oder wenn die Selbständigkeit / 1 Mann Unternehmen scheitert?

05.06.2018 22:48 • #8


M
Fachlagerist

05.06.2018 22:57 • #9


E
Nicht unbedingt, da hast Du tw. auch oft mit Kunden/Paketdiensten/Speditionen (immer wieder grandios: Ich nix sprechen Deutsch/Englisch!)/Büroleuten zu tun.

05.06.2018 23:11 • #10


kalina
Förster? Oder irgendwas mit Natur oder Tieren?

06.06.2018 00:13 • x 1 #11


S
Zitat von Schlaflose:
Ich empfehle dir eine Ausbildung im Verwaltungsbereich zum Verwaltungsangestellten oder Verwaltungsbeamten. Damit kannst du z.B. bei einer Behörde als Sachberbeiter arbeiten und hast hauptsächlich mit Akten zu tun.


Das ist leider ein weit verbreiteter Irrtum
Ich mach meine Ausbildung in einer Behörde und selbst als Sachbearbeiter hat man Kontakt mit Leuten, je nachdem welchen Fachbereich man bearbeitet. Meist zwar nur telefonisch, aber trotzdem. Das dafür umso mehr. Ich hab im halben Haus noch nie einen Kollegen oder eine Kollegin gesehen, bei der nicht wenigstens alle Viertelstunde das Telefon klingelt...
Und der Kontakt mit den Leuten im Haus gehört natürlich auch dazu, man erwarte ja schließlich nicht, dass immer alle pünktlich zuarbeiten

Aber zustimmen kann ich in dem Sinne, dass man in einer Behörde definitiv weniger persönlichen Kontakt hat mit Menschen. Das meiste läuft wirklich alles telefonisch oder per E-Mail ab und ich vermute, mit einer Sozialphobie ist das zumindest einfacher zu händeln. Also von daher, so ganz falsch ist der Vorschlag nicht

Ein Tipp nur noch: Mach lieber keine Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement. Denn dann heißt es nur noch: Je größer die Behörde, desto wahrscheinlicher winkt dir in Zukunft das Vorzimmer zu. Und da heißt es ganz viel telefonieren (auch extern) und mit den Kollegen umgehen. Ich selbst hasse das Vorzimmer, ich mag auch lieber einen Job haben, der einfach nur ruhig und gut durchstrukturiert ist. Vorzimmer ist das genaue Gegenteil davon.
Eine Kollegin von mir arbeitet in der hausinternen Bibliothek und das in Teilzeit. Wenn bei ihr mal das Telefon klingelt sind es immer nur dieselben Kollegen und an und für sich macht sie jeden Tag das gleiche. Hach, genau sowas will ich auch! Vielleicht wäre das ja was für dich?

PS: ups, hab erst jetzt gesehen, dass Büro nichts für dich ist. Aber ich lass meinen Beitrag mal drin, vielleicht gibt er dir ja doch irgendeinen Denkanstoß

06.06.2018 00:25 • #12


P
Vielleicht spielt auch die Art und Weise der Menschen eine Rolle ... im Handwerk herrscht i.d.R. eine ganz andere Umgehensweise als beispielsweise unter zickigen Weibern in der Stadtverwaltung oder beim Bürgeramt. Die ganze Verwaltungs- und Bürokacke ist doch durchzogen von Menschen, mit denen eigentlich keiner was zu tun haben will. Berufe abseits von Telefon und Blabla sind doch gar nicht mal so selten, wenn auch unbeliebt. Aber ich glaube, dass man dort trifft auch Leute trifft, vor denen Sozialphobiker keine Angst haben müssen, sondern im Sinne von Konfrontation wirklich lernen können, weil es nämlich auf das Handwerk und den Job ankommt. Zuviel Zeit zum Tratschen und Nägelfeilen treibt immer zum Lästern und Mobbing... Wo hingegen gearbeitet wird, da bleibt auch keine Zeit für Sozialphobie.

06.06.2018 01:15 • #13


Schlaflose
Zitat von ShoIchi89:
Ich mach meine Ausbildung in einer Behörde und selbst als Sachbearbeiter hat man Kontakt mit Leuten, je nachdem welchen Fachbereich man bearbeitet. Meist zwar nur telefonisch, aber trotzdem. Das dafür umso mehr. Ich hab im halben Haus noch nie einen Kollegen oder eine Kollegin gesehen, bei der nicht wenigstens alle Viertelstunde das Telefon klingelt...


Ich arbeite ja selbst in einer Behörde und klar klingelt das Telefon oft und man muss sich mit Kollegen absprechen, aber das ist im Vergleich zu den meisten anderen Ausbildungsberufen eine Lappalie. Man hat dabei nicht permanent mit Publikumsverkehr zu tun. Wie gesagt, ich habe habe vorher über 20 Jahre als Lehrerin gearbeitet und empfinde die Verwaltungstätigkeit als eine absolute Wohltat.

06.06.2018 15:23 • #14


E
Zitat von Persikka04:
Vielleicht spielt auch die Art und Weise der Menschen eine Rolle ... im Handwerk herrscht i.d.R. eine ganz andere Umgehensweise als beispielsweise unter zickigen Weibern in der Stadtverwaltung oder beim Bürgeramt. Die ganze Verwaltungs- und Bürokacke ist doch durchzogen von Menschen, mit denen eigentlich keiner was zu tun haben will. Berufe abseits von Telefon und Blabla sind doch gar nicht mal so selten, wenn auch unbeliebt. Aber ich glaube, dass man dort trifft auch Leute trifft, vor denen Sozialphobiker keine Angst haben müssen, sondern im Sinne von Konfrontation wirklich lernen können, weil es nämlich auf das Handwerk und den Job ankommt. Zuviel Zeit zum Tratschen und Nägelfeilen treibt immer zum Lästern und Mobbing... Wo hingegen gearbeitet wird, da bleibt auch keine Zeit für Sozialphobie.


Handwerk ist aber total unterbezahlt, voller dämlicher Asis und unseriöser Unternehmen (KFZ- und Speditions-Bereich z.B.) und man macht sich den Körper kaputt (bin selbst Prolo, also keine blinde Polemik an dieser Stelle), für die paar Kröten, die netto am Ende dabei rauskommen... Immer wieder aufregend ist dann die Verwunderung von der IHK und Konsorten, warum denn handwerkliche Berufe unbeliebt seien und es noch so viele freie Stellen gibt. Zahlt mal mehr, sorgt für bessere Arbeitsbedingungen, stellt nur fähige Leute ein, ihr Pfosten.

06.06.2018 23:14 • x 1 #15


P
Zitat von Veritas:
Handwerk ist aber total unterbezahlt, voller dämlicher Asis und unseriöser Unternehmen (KFZ- und Speditions-Bereich z.B.) und man macht sich den Körper kaputt (bin selbst Prolo, also keine blinde Polemik an dieser Stelle), für die paar Kröten, die netto am Ende dabei rauskommen... Immer wieder aufregend ist dann die Verwunderung von der IHK und Konsorten, warum denn handwerkliche Berufe unbeliebt seien und es noch so viele freie Stellen gibt. Zahlt mal mehr, sorgt für bessere Arbeitsbedingungen, stellt nur fähige Leute ein, ihr Pfosten.


Ja, teilweise hast du natürlich Recht! In einigen Branchen sieht es auch dort sehr düster aus. Mit einer vernünftigen Ausbildung bei einem groen Betrieb kann es aber auch ganz anders sein. Ich kenne aus der Verwandtschaft die Arbeitsverhältnisse bei den Stadtwerken, der Bahn und einem namenhaften Chemiebetrieb. Dort wird auch der Prolo anständig bezahlt, nach der Ausbildung übernommen etc. - Es geht also anders. Und so eine Stelle wäre mir, wenn ich nicht freiberuflich tätig wäre, tausendmal lieber als in irgendeiner Verwaltung/Büro/Schnepfenendlager.

06.06.2018 23:22 • #16


E
Daaas wird sicherlich so sein, v.a. in Chemiebetrieben (der mit dem B z.B. ) kann man ordentlich Kohle mache, soweit Ich weiß, in gewöhnlichen Betrieben eher weniger.

06.06.2018 23:29 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

petrus57
Wie wär's mit Pathologe?

07.06.2018 08:10 • #18


calinmagique
Oder mit Dateneingabe, z.B. Statistiken, Pricing, Kundendaten usw. ?

En Freund von mir hat mal ein Praktikum beim DIW (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung) in Berlin gemacht.
Da saß er den ganzen Tag allein in einem halbdunklen Paum und pflegte Datensätze. Gesprochen hat er da mit niemandem.

07.06.2018 09:21 • #19


kalina
Zitat von Persikka04:
Verwaltung/Büro/Schnepfenendlager.


Klasse Begriff


Zitat von petrus57:
Wie wär's mit Pathologe?




Leider hat man dabei aber auch mit Lebenden (Kollegen, Polizei etc.) zu tun.

07.06.2018 10:10 • #20


A


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