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N
Hey all

Da dies auch ein zentrales Thema meines Lebens ist und keinerlei Beiträge zu finden sind, wollte ich mal fragen, ob dieses Thema denn generell hier im Forum nicht gewünscht ist.

Vielen Dank für eure Rückmeldung und ein schönes 4. Adventswochenende allerseits

Greez

Nam

16.12.2016 14:15 • 26.11.2017 x 1 #1


44 Antworten ↓


M
Dir auch ein schönes Advendswochenende

was möchtest du denn hier besprechen?

Grüßle
Melanie

16.12.2016 14:35 • x 1 #2


A


Sucht und Suchtverhalten

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N
...was heißt besprechen. Möchte meine Situation schildern, Leidensgenossens Meinung hören, mich austauschen und ggf weniger süchtig werden ^^

16.12.2016 14:39 • #3


Angusta
Von was bist du denn süchtig ?

16.12.2016 15:06 • #4


N
Ich habe keine körperliche Sucht außer Zig. vielleicht. Ich habe nur einen Drang zu suchtartigem Verhalten, egal was ich tue, ich tue es relativ exzessiv oder gar nicht.
Wenn ich mich zu jemandem hingezogen fühle und das Gefühl habe, auch anziehend zu sein, bin ich süchtig nach Nähe.
Wenn ich etwas zu rauchen habe, kann ich es nicht liegen lassen.
Wenn ich lese, kann ich schlecht aufhören.
Wenn ich zocke, finde ich kein Maß.
Es sind einfach unterschiedliche Dinge, die ich entweder exzessiv oder gar nicht mache, ein bisschen ich krieg nie genug Mentalität, oder n bisschen mehr?!?^^

16.12.2016 15:56 • #5


Wildrose
Ich habe das erst vor kurzem erkannt, daβ ich auch zu Suchtverhalten neige.

Ich kann z.B. nicht nur mal 'ne Stunde niedergeschlagen sein.
Ich steigere mich dann tagelang in die Traurigkeit rein.

Ist mit anderen Dingen auch so.
Ich glaube, es liegt an mangelnder Disziplin.
Deshalb versuche ich ganz bewusst disziplinierter zu leben.

18.12.2016 10:05 • #6


N
Danke Cati für deine Antwort.

Ja, Disziplinlosigkeit ist definitiv ein Grund. Doch hat auch die ja irgendwo ihren Ursprung haben. Letzlich flüchtet man ja aus einer Situation, mit der man sich nicht in der Form beschäftigen möchte, in der man es mit den Suchtstoffen als deutlich angenehmer empfindet.

Grüße

18.12.2016 10:43 • x 1 #7


Wildrose
' Aus einer Situation flüchten ...' Naja, vor Konflikten bin ich immer schon gern
geflüchtet...bin harmoniesüchtig...aber das ist dann keine ' gesunde ', echte Harmonie.

Sucht hat ja mit Maβlosigkeit zu tun.
Man kann das gesunde Maβ nicht einhalten.
Egal ob es um bestimmte Stoffe oder eben um Gefühle geht.
Wenn man diszipliniert ist, hält man das gesunde Maβ ein.
Man bleibt in der ' Mitte ' und lebt nicht in den Extremen.
Für viele ist das völlig selbstverständlich.
Die brauchen da nicht mal drüber nachdenken.

18.12.2016 10:59 • x 1 #8


N
Hey Cati,

Da ist echt viel wahres dran. Diese ständige Unzufriedenheit mit dem bisher erreichten bestimmt leider das Maß ein bisschen mit. Ich müsste also die Fehltritte und verschwendete Zeit der Vergangenheit ausblenden um zufrieden und anspruchslos im jetzt zu leben. Innere Stabilität als Grundlage zum maßvollen Leben.

20.12.2016 19:03 • x 1 #9


Wildrose
Innere Stabilität.
Ach, das wär schön.
Ich nenn das für mich den ' inneren Frieden '.
Den möchte ich gerne finden.
Die Vergangenheit ausblenden, wenn das mal ginge.
Die Vergangenheit hat einen ja auch geprägt.
Aus der Nummer kommt man nicht so leicht raus.
Es hat auch was mit ' achtsam mit sich selbst umgehen ' zu tun.
Man weiß, daβ man sich schadet, also warum lebt man nicht maβvoller ?
Weil man es sich nicht wert ist.
Man miβt sich selbst einen geringen Wert zu.
Auf Dauer kann das nur selbstzerstörerisch sein.

20.12.2016 19:19 • x 1 #10


Dignitas
Hallo. Also mich begleitet das Thema Sucht auch schon meine Leben lang. Sowohl stoffliche Süchte, die ich jetzt allerdings schon ein Jahrzent hinter mir habe, als auch emotionale Süchte in Form von Beziehungssucht etc. Ich fände es gut wenn wir uns hier über das Thema austauschen würden. Liebe Grüße

20.12.2016 19:44 • x 1 #11


Wildrose
Ich denke, das ist auch etwas, was einen das ganze Leben lang begleitet.
Man kann lernen, damit umzugehen.
Aber ganz verschwinden wird diese Veranlagung wohl nie.
Es ist aber schon viel wert, wenn man erkannt hat, was da vor sich geht.

20.12.2016 19:50 • #12


N
...und wieder, Wort für Wort, triffst Du es präziser, wie ich es je könnte

Sehr, sehr deutlich zum Ausdruck gebracht, woher der Teufelskreis seine Nahrung zehrt.

Es ist immer schön und leicht gesagt, sich selbst zu lieben, achten und wert zu schätzen wenn man in sich einfach maßlos enttäuscht ist, von dem was war...

...und ist, man trägt selbst die Verantwortung für das, was man tut, die Vergangenheit macht es uns schwerer oder leichter, das morgen hat jeder für sich selbst in der Hand. Wenn die Hürde der Überwindung, der Motivation, des Ziels, des Sinns, des Gelingens, des what ever nicht so hoch wäre, ja wenn, ja wenn...

Nur nich aufgeben und irgendwie optimistisch bleiben bzw werden,

danke Cati

Greezli, Nam

20.12.2016 19:53 • x 1 #13


Wildrose
Das hast du jetzt aber sehr gut ausgedrückt, Nam !

Ja, die Hürde scheint manchmal hoch.

Aber aufgeben ist nicht.

20.12.2016 20:01 • x 1 #14


N
Hey dignitas, schön dass du dich angesprochen fühlst

...die stoffliche Sucht ist bei mir allgegenwärtig um alles erträglicher zu leben. Die emotionale Sucht ist bei mir auch in der Sehnsucht verankert, mich überhaupt mal in einer Zweisamkeit zu Hause und sicher zu fühlen. Diese Sehnsucht erdrückt nicht unwahrscheinlich die Frauen, bei denen ich wirklich das Gefühl hatte, es passt...

...letzlich bin ich in dieser Beziehung sehr wenig geprägt und durch meine stoffliche Abhängigkeit ändere ich nichts an diesem Zustand. Flucht vor Enttäuschung, Angst vor Verletzung/Manipulation, fehlende innere Einstellung/ Ausstrahlung, so viel, was das Verhalten beeinflusst.

Bevor es zu wirr wird hör ich mit meinem zugedröhnten Kopp ma lieber auf

@Cati uffgebe könne mer im Grab ^^

20.12.2016 20:05 • x 1 #15


Dignitas
Ich habe früh gelernt das Dro. mein Leben erträglicher machen, einerseits weil sie meine Sensibilität gedämpft haben, andererseits ganz praktischer Natur weil sie mir halfen meinen Sprachfehler in den Griff zu bekommen. Später dann weil sie mir halfen mein nicht vorhandenes Selbstwertgefühl zu kaschieren. Das ging alles so lange gut wie ich mir vormachen konnte die Kontrolle zu haben. Dann kam eine schlimme Lebenskrise und mein Leben fuhr richtig gegen die Wand. Ich habe ungefähr 25 Jahre meines Lebens mit Abhängigkeit von stofflichen Süchten verbracht, und erst als ich unter der Grasnabe am Boden lag begriffen, dass es intelligenter ist sich mit den Ursachen zu beschäftigen als ständig an den Symptomen rumzukurieren. Lustigerweise war ich einen Teil meines Lebens, vor der körperlichen Abhängigkeit, auch noch Sozialarbeiter und Leiter einer Dro.nachsorgeeinrichtung.. Sucht ist wirklich ein komplexes Thema.. und immer wenn man denkt man hat es begriffen holt einen die Sucht in anderer Form an der Tür aus dem Zimmer ab. So geht es mir zumindest immer wieder. Aber ich denke ich habe schon viel des Weges geschafft, deshalb freue ich mich wenn wir uns darüber austauschen können.

20.12.2016 20:39 • x 2 #16


Dignitas
Vielleicht sollte ich konkreter werden. Nach meiner Zeit mit *beep*, dann Alk. und dann Dro. war ich an dem Punkt an dem ich einen totalen Zusammenbruch hatte. Aus der schlichten Wahl mein Leben mit Dro. innerhalb kürzester Zeit zu beenden, oder damit aufzuhören und zu versuchen eine Leben zu leben heraus habe ich die richtige Entscheidung getroffen. Jetzt weiß ich, dass ich meine Abhängigkeit von Dro. gegen eine emotionale Abhängigkeit von meiner noch-Frau getauscht habe. Nachdem sie mich vor etwas über einem Jahr verlassen hat, und ich gottseidank mit meinen drei Kindern die bei mir blieben gezwungen war weiter zu funktionieren, habe ich, wie mein Therapeut so schön sagte: das erste Mal einen echten Dro.entzug gemacht. Mich zieht es nicht mehr zu stofflichen Dro., nicht mal in den vielen Monaten in denen ich dachte in einem Meer aus Schmerz zu ersaufen, aber meiner Frau gegenüber abstinentes Verhalten zu zeigen, klar zu werden und zu bleiben, das war ein höllischer Ritt. Ich bin damit jetzt fast durch, aber ich merke das selbst der kleinste Anlaß ein Trigger sein kann um all das noch einmal in mir hochkommen zu lassen. Das nervt mich fürchterlich ab.

20.12.2016 21:06 • x 1 #17

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N
Hallo Dignitas,

So stellt es sich bei mir in etwa auch da. Ich bin es mir selbst nicht wert, meine Marotten bleiben zu lassen, kann es aber ohne größere Schwierigkeiten bleiben lassen, wenn es sich jemand wünscht, der mir wichtig ist. Ich vertrage Alk. relativ schlecht bzw mein Körper wehrt sich sehr stark gegen Alk., so dass mein Hauptthema seit knapp 20 Jahren THC ist. Habe zwar auch schon diverse andere Sachen probiert, aber nicht so suchtähnlich wie Canna.. In diesen 20 Jahren rauche ich im Prinzip täglich,mal mehr, mal weniger, denke so 2- 3 gramm is n Mittelwert, bei dem man in etwa abschätzen kann, was ich da schon eine Kohle reingepulvert habe.
Schöner dinde ich jedoch das Gefühl der Geborgenheit, in einer Zweisamkeit, deswegen fällt es mkr auch nicht allzu schwer, das rauchen sein zu lassen, wenn ich weiß, es steht einer möglichen Partnerschaft im Wege.
Die Partnerschaft ist jedoch weit entfernt, die Zuversicht nicht wirklich vorhanden, somit bin ich wieder am Anfang und steck mir meine Tüte an...

In dem Sinne, guten Start in den Tag

21.12.2016 11:24 • #18


N
Soderle...

Ein paar Tage sind nun rum seit meinem letzten Post hier...

Hab mir vorgenommen, das konsumieren sein zu lassen, jedoch merke ich gleich am ersten Morgen des Projekts, wie schwer es mir fällt meine Gedanken auf etwas anderes zu lenken. Das Problem ist einfach die innere Instabilität, die nicht vorhandene Willensstärke, die zu geringe Wertschätzung meiner Person, um wirklich ehrgeizig und motiviert an die Sache ran zu gehen. Werde es wohl leider noch nicht schaffen, mich von Marie-Johanna zu trennen, ich bin wirklich froh, wenn Ich eine weitere stationäre REHA starte um dort wieder den Fokus gezielt auf meine Genesung lenken zu können.

Die Leere,die sich vor mir ausbreitet, wenn ich die Augen öffne, die ist einfach nur gänzlich verzehrend und lähmend.

Wünsche allen gutes Gelingen bei der Umsetzung ihrer Vorsätze

Liebe Grüße, Nam

01.01.2017 12:13 • x 1 #19


Dignitas
Hey Namb, ich drücke Dir die Daumen das Du für Dich in absehbarer Zeit zu einem besseren Ergebnis kommst. Worin ich Dir auf jeden Fall zustimme ist deine Erklärung. Es geht nach meiner Erfahrung bei allen Problemen, nicht nur bei süchtigem Verhalten, um Selbstwertgefühl. Ohne einen wirklichen Grund, und der kann nur sein mit sich selber mit Respekt, Eigenannahme und Würde umzugehen, ist es kaum möglich autoagressives Verhalten dauerhaft einzustellen. Damit erklärt sich auch das Gefühl großer innerer Leere. Und das an einem möglichen Partner festzumachen, muß jede Beziehung von vornherein überfordern. Solange Du in Dir keinen Grund findest, und der kannst nur Du selber sein, wirst Du auch Schwierigkeiten haben eine echte Beziehung auf Augenhöhe aufzubauen. Du tauscht ja nur die fehlende Fürsorge für Dich gegen die Fürsorge für ein außerhalb Deiner selbst liegenden Partner. Und machst Deine Gesundung damit von ihm abhängig. Aber ich weiß wie schwer das ist, und wie lange der Prozess dauert. Und natürlich wie anstrengend und manchmal entmutigend das sein kann.. Alles gute für Dich

01.01.2017 20:55 • x 1 #20


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