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petrus57
Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat ermittelt: Die Netto-Rente von Durchschnittsverdienern in der Bundesrepublik liegt 20 Prozent unter dem EU-Schnitt.

https://www.bz-berlin.de/deutschland/de ... die-dummen

PS
Mich wundert, dass dagegen niemand auf die Straße geht. Aber das Rentenalter ist ja für viele noch weit weg.

06.12.2017 10:08 • 07.12.2017 #1


36 Antworten ↓


B
Man braucht ja nicht fragen warum? Wenn das Geld für alles mögliche, mit vollen Händen hinaus geschmissen wird und nie wieder zurück kommen kann.

06.12.2017 12:25 • x 4 #2


A


Deutschland hat mit die niedrigsten Renten

x 3


dont_panic
Na ja, ist doch eine einfache Rechenaufgabe:
Viele (gerade Besserverdiener) fangen immer später mit dem Arbeiten an, Akademiker oft erst mit über 30.
Und wollen mit Ende 50 schon wieder in Rente gehen.
Also 30 Jahre aufwachsen und lernen, 30 Jahre arbeiten und 30 Jahre Rente ? Geht natürlich nicht.
Dazu kommt noch, daß es keine Zinsen mehr gibt, sich das Geld in den 30 Jahren Arbeitszeit also nicht vermehrt.
Und daß sich viele (Beamte) komplett aus dem System ausklinken.
Also selbst wenn man alle Rentenbeiträge zu 100% auch wieder in die Renten stecken würde, könnte es nicht funktionieren.

06.12.2017 12:34 • x 1 #3


petrus57
@dont_panic

Aber in anderen Ländern scheint es ja wohl besser zu funktionieren als in Deutschland. Aber die meisten der jetzigen Rentner können noch ruhig schlafen. Der Rentenhammer kommt erst noch. Da wird dann die Zahl der Grundsicherungsempfänger massiv steigen.

Bei uns sehe ich fast täglich Menschen die die Mülltonnen nach was Verwertbaren durchsuchen.

06.12.2017 14:02 • x 1 #4


B
Zitat von petrus57:
Bei uns sehe ich fast täglich Menschen die die Mülltonnen nach was Verwertbaren durchsuchen.

Das ist auch bei uns Realität, aber die ganze Dritte Welt hereinbetteln und durchpampern.
Da sieht man doch daß die eigenen Leute, denen einen Pups wert sind.

06.12.2017 14:05 • x 7 #5


dont_panic
Ich habe gerade mal spaßeshalber nachgerechnet:
Ich habe letztes Jahr genau 5.638,65 Euro Rentenversicherung bezahlt, mein Arbeitgeber die gleiche Summe.
Ich bin jetzt seit 18 Jahren in meinem heutigen Job, geplant sind noch ca. 12 Jahre. Davor Zivi, Studium, Halbtagsjob, also nichts wirklich erhebliches für die Rentenkasse.
Macht in Summe 338.319,- Euro Einzahlungen.
Wenn ich (statistisch gesehen) knapp 80 Jahre alt werde, bin ich 18 Jahre lang Rentner.
Aus meinen Einzahlungen ergibt sich dann eine monatliche Rente von 1.566,29 Euro.
Klingt im ersten Moment nicht schlecht, aber da ich nicht schlecht verdiene, wäre das eine wirklich deutliche Einschränkung.
Und man darf ja nicht vergessen, daß ich als Gutverdiener andere mitfinanzieren muß - und gerade deswegen funktioniert das einfach nicht.

Mit 2-5 % Verzinsung auf die eingezahlten 338.319,- Euro wäre das kein Problem, aber bei 0 % einfach unmöglich.
Vielleicht funktioniert das NOCH in anderen Ländern besser, dann aber auch nur, weil es quer-subventioniert wird. Bei weiterhin 0 % Zinsen wird das Rentensystem schon recht bald überall kollabieren.

P.S. Nur um mal deutlich zu machen, was für dramatische Auswirkungen 0 % Zinsen haben:
Bei nur 2 % Zinsen würden aus meinen monatlichen Rentenbeiträgen in 30 Jahren 462.457,- Euro (also +36,7%)
Und bei 5 % Zinsen würden aus meinen monatlichen Rentenbeiträgen in 30 Jahren 769.547,- Euro (also +127,5%) -- d.h. ich hätte eine sehr gute Rente und könnte noch jemanden komplett mitfinanzieren !

06.12.2017 14:21 • #6


petrus57
Zitat von dont_panic:
Und man darf ja nicht vergessen, daß ich als Gutverdiener andere mitfinanzieren muß - und gerade deswegen funktioniert das einfach nicht.


Daran ist ja nun mal Schröder's SPD schuld. Durch die Einführung von Hungerlöhnen, Ausweitung der Leiharbeit, etc. gibt es eben immer weniger Gutverdiener.

06.12.2017 14:26 • x 1 #7


Luna70
Die Politik müsste sich mal endlich trauen, das Problem richtig anzugehen. Es tut sich immer mal was, dann sind es aber nur kleine Schritte die zwar gut sind, aber das Problem nicht lösen. Wie die bAV-Förderung für kleine Einkommen im Betriebsrentenstärkungsgesetz. Das ist ja sehr nett, aber mein Problem im Alter (und das vieler anderer meiner Generation) ist damit nicht zu lösen. Oder das Sozialpartnermodell. Da wird mal wieder was in die Hände der privaten Versicherungswirtschaft gegeben, was Aufgabe des Staates wäre.

06.12.2017 14:36 • #8


dont_panic
Zitat von Luna70:
Die Politik müsste sich mal endlich trauen, das Problem richtig anzugehen.

Dafür müsste man aber weiter denken und handeln können als nur bis zur nächsten Wahl. Also unwahrscheinlich

06.12.2017 14:45 • x 1 #9


B
Zitat von Luna70:
was Aufgabe des Staates wäre

Welcher Staat, im Moment haben wir nicht mal eine regluäre Regierung, weil keine Einigung möglich.
Nicht mal das wird auf die Reihe gekriegt, da darf man halt keine Ansprüche mehr haben.

06.12.2017 14:48 • x 1 #10


petrus57
Zitat von dont_panic:
Dafür müsste man aber weiter denken und handeln können als nur bis zur nächsten Wahl. Also unwahrscheinlich


Und Politiker sind davon auch gar nicht betroffen. Vor Jahren war mal im Gespräch dass die selbst für ihre Altersvorsorge selbst aufkommen sollen. Habe davon aber nichts mehr gehört.

Vielleicht bringt das die AfD mal auf's Trapez.

Wie heißt es so schön: Die Tröge sind die Selben nur die Schweine sind andere.

06.12.2017 14:50 • #11


Luna70
Zitat von dont_panic:
Dafür müsste man aber weiter denken und handeln können als nur bis zur nächsten Wahl. Also unwahrscheinlich


Das fürchte ich auch.

Und das Volk hat es leider noch nicht ganz realisiert, was da auf uns zukommt. Wundert mich zwar, eigentlich bekommt jeder einen jährlichen Bescheid in dem erschreckend wenig voraussichtliche Rente steht, zumindest bei den meisten. Da machen ein paar Euro zusätzliche Betriebsrente die Sache auch nicht wirklich besser. Und selbst die wird manchmal aufgelöst, weil man ein Auto kaufen muss. Ehrlich, ist mir mehr als einmal tatsächlich passiert.

06.12.2017 14:53 • x 1 #12


Schlaflose
Zitat von Luna70:
Wundert mich zwar, eigentlich bekommt jeder einen jährlichen Bescheid in dem erschreckend wenig voraussichtliche Rente steht, zumindest bei den meisten.


Und diese Angaben sind auch noch brutto. Das wird ja noch versteuert und Kranken- und Pflegeversicherung gehen auch noch ab.

06.12.2017 15:22 • x 1 #13


Grashüpfer
Es ist eine Schande und ein Armutszeugnis, dass sich niemand an die Frage traut, wie die Rentenfinanzierung für diejenigen aussehen soll, die nach 2030 in Rente gehen. Ich muss bis 2037 arbeiten. Wenn ich meinen Rentenbescheid ansehe, kommt mir das Heulen.
Was mich stört, ist, dass - generell - die Menschen hierzulande sich so viel gefallen lassen und kaum protestieren oder Missstände wirklich anprangern und versuchen, die Politik so unter Druck zu setzen, dass sie sich solch brennenden Fragen widmen MÜSSEN. Es müsste viel mehr Protest seitens der Bürger geben! Aber wahrscheinlich ist die Situation noch nicht ernst genug, die Mehrzahl kann noch gut von ihren Rentenbezügen leben.
Das System ist überholt, eine Bürgerversicherung wie in Österreich, in die alle, auch die Beamten und Selbständigen einzahlen, wäre m. M. n. Voraussetzung, um das System grundlegend zu verändern.
Ich geh mit dir auf die Straße, Petrus

06.12.2017 15:44 • x 2 #14


Luna70
Zitat von Grashüpfer:
Ich muss bis 2037 arbeiten.


Ich auch.
Zitat von Grashüpfer:
Wenn ich meinen Rentenbescheid ansehe, kommt mir das Heulen
Auch das ist bei mir genauso. Typische Frauen-Biografie mit Kindererziehungszeiten und Teilzeit, da kommt nicht viel dabei raus selbst wenn ich es schaffen sollte die nächsten zwanzig Jahre Vollzeit durchzuhalten. Riester und betriebliche Altersvorsorge habe ich auch, aber es wird trotzdem wohl eher mager werden, wenn wir nicht mehr arbeiten können und was dazu verdienen können.

06.12.2017 15:54 • x 1 #15


Grashüpfer
@Luna70

Stimmt gar nicht, ich muss bis 2039 arbeiten, Denkfehler. Macht den Kohl aber auch nicht fett.

Ich habe keine so typische Frauenbiographie, aber es ist trotzdem nicht so üppig. Studium, mit 30 fertig. Der erste Job nicht wirklich gut bezahlt, dann Zusatzqualifizierung. In meinem jetzigen Job bin ich seit 6 Jahren und verdiene auch ganz gut. Als Single kann ich gut Geld beiseite legen, aber da es keine Zinsen mehr gibt, vermehrt es sich nicht wirklich. Ich habe eine betriebliche Altersvorsorge und zwei Bausparverträge. Dazu erbe ich irgendwann das Haus meiner Eltern. Hab trotzdem Sorge dass es nicht reicht. Wegen meines körperlichen Handicaps kann ich 5 Jahre früher abschlagsfrei in Rente (wenn das dann noch gilt), also 2039. Aber ob ich so lang in Vollzeit durchhalte - bin ich nicht sicher. Für Menschen mit Behinderung ist es so gut wie unmöglich, eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen. Ich fühle mich da sehr im Stich gelassen, und auch das macht Angst.

Es kann nicht sein, dass das reichste Land der EU mit der stärksten Volkswirtschaft Renten 20% unter dem EU-Durchschnitt auszahlt!

06.12.2017 16:10 • x 1 #16


Luna70
Zitat von Grashüpfer:
Für Menschen mit Behinderung ist es so gut wie unmöglich, eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen.


Das ist auch so ein Punkt. Der Staat zieht sich zurück und schickt die Leute zur privaten Versicherungswirtschaft, sagt aber nicht wo die Leute hinsollen wenn selbige sie nicht versichert. Wir haben sogar schon ganz junge Leute, die wir nicht versichert kriegen, weil sie mal Rückenschmerzen hatten oder in Therapie waren.

Oder er schafft ein Bürokratie-Monster wie die Riester-Rente, bei der das ganze Verfahren hinten und vorne nicht funktioniert weil es viel zu komplex ist. Wir haben die ersten Riester-Rentner, bei denen aber immer noch nicht alle Zulagen-Zahlungen in Ordnung gebracht sind, weil die Zulagenstelle in Berlin ein Schnarch-Nasen-Verein ist.

Das ist doch alles ein Irrsinn. Das ganze System wird uns irgendwann um die Ohren fliegen und meine Generation wird scharenweise in die Armut wandern.

06.12.2017 16:30 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

P
Zitat von Grashüpfer:
Es ist eine Schande und ein Armutszeugnis, dass sich niemand an die Frage traut, wie die Rentenfinanzierung für diejenigen aussehen soll, die nach 2030 in Rente gehen. Ich muss bis 2037 arbeiten. Wenn ich meinen Rentenbescheid ansehe, kommt mir das Heulen.
Was mich stört, ist, dass - generell - die Menschen hierzulande sich so viel gefallen lassen und kaum protestieren oder Missstände wirklich anprangern und versuchen, die Politik so unter Druck zu setzen, dass sie sich solch brennenden Fragen widmen MÜSSEN. Es müsste viel mehr Protest seitens der Bürger geben! Aber wahrscheinlich ist die Situation noch nicht ernst genug, die Mehrzahl kann noch gut von ihren Rentenbezügen leben.
Das System ist überholt, eine Bürgerversicherung wie in Österreich, in die alle, auch die Beamten und Selbständigen einzahlen, wäre m. M. n. Voraussetzung, um das System grundlegend zu verändern.
Ich geh mit dir auf die Straße, Petrus


Ja das wäre ein Anfang. In Österreich zahlen aber auch die Arbeitgeber einen grossen Anteil in diese Bürgerversixherung ein. Hier in Deutschland ist die Politik derart wirtschaftshörig, dass diese Regelung kaum durchzusetzen ist.

06.12.2017 16:34 • #18


Grashüpfer
Auch wenn das jetzt kein wirklich produktives Statement ist: In Frankreich wären die Leute längst auf der Strasse, um nicht zu sagen auf den Barrikaden - wie 1789!

Ich kann euch beiden nur voll zustimmen, @Luna70 und @Patrizia1964 !

06.12.2017 16:57 • x 2 #19


petrus57
Arbeitgeber tricksen beim Mindestlohn

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/m ... -1.3779502

PS:
Ich trauere immer noch der sozialen Marktwirtschaft hinterher. Heute steht doch nicht mehr der Mensch im Mittelpunkt, sondern der Profit.

06.12.2017 17:38 • x 1 #20


A


x 4


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