Pfeil rechts

S
Hallo!
Ich habe die Diagnose Reizdarm bekommen vor 7 Jahren. Die wichtigen Untersuchungen wurden gemacht (Schlauch oben und unten). Alles o.B. Blut ist auch ok. Nachdem man nichts fand schickte man mich zu einem Psychotherapeuten. Das war interessant, aber nach 20 Stunden sagte dieser er denke nicht das er mir helfen könnte, er erkennt keine Depression. Ich bin nebenbei ein sehr fröhlicher ausgelassener Mann. Die furchtbaren Krämpfe und Schmerzen blieben, dann bekam ich mirtazapin 2 Monate lang. Furchtbare Nebenwirkungen! Bauchschmerzen blieben. Jetzt wo es grade wieder akut ist bekomme ich opipramol. Nunja. Leider immer noch keine Besserung. Woran merkt man eigentlich ob man psychische Probleme hat? Wie kann man erkennen ob man Depressiv ist? Die Probleme fingen an mit der Geburt meines Sohnes an. Ja, es stimmt, die Elternrolle ist schon sehr streßig. Der Psychiater empfahl mir neue anzufangen in einer anderen Stadt.....ich weine nicht viel oder denke an Selbstmord. Also welche Anzeichen gibt es für Depressionen? Danke....

24.02.2016 09:25 • 24.02.2016 #1


10 Antworten ↓


Vergissmeinicht
Hey Salzgurke,

begrüße Dich erstmal ganz lieb bei uns.

Nun, Angst und Depression liegen nah beieinander. Ne richtige Depression zeichnet sich eher durch Lthargie, nur schlafen wollen, verkriechen aus. Bist Du in dieser Verfassung?

Bei jedem von uns legt sich die Psyche woanders nieder und bei Dir ist es halt der Darm. Bei anderen das Herz, der Magen oder waht ever. War Euer Sohn ein Wunschkind und hast Du Angst vor der Verantwortung?

24.02.2016 10:22 • #2


A


Woran merke ich ob ich psych Probleme habe?

x 3


P
Hallo Salzgurke,

lustiger Name!

Also ein psychisches Problem muss nicht zwangsläufig eine Depression oder eine Angsterkrankung sein.

Nicht immer muss das Kind einen Namen haben. Wie du schon schreibst, befindest du dich momentan in einem neuen Lebensabschnitt. Das Leben mit Kind ist neu, anders, eine Herausforderung, aufregend, anstrengend, bunt und schön, aber auch fordernd und mit einem großen Stück Verantwortung verbunden.

Wie äußert sich denn der Reizdarm und was hast du sonst noch für Symptome?

Bei mir ist es bspw. so, dass ich in stressigen oder aufregenden Situationen (egal ob positiv oder negativ) IMMER Durchfall bekomme.

Dazu kommen die, von dir beschriebenen Krämpfe. Diese hab ich meist nur, wenn ich innerlich unentspannt bin. Also z.B. bei einer Schulung, in der nur unangenehme Leute sitzen, oder bei einem Essen mit Leuten, wo ich mich nicht so fallen lassen kann. Bei mir hat das oft mit dem Job zu tun, da ich eine recht quirlige, forsche und verrückte Person bin und ich mich in meinem eher biederen, beruflichen Umfeld schon arg zurück nehmen muss.

Mir fällt es oft gar nicht auf, dass mich das anstrengt oder aufregt. Ich mach das eben automatisch. Es gibt eben so Leute oder Situationen, da ist man anders....
Ganz unbewusst teilweise.

Jedenfalls fällt mir das oft echt erst auf wenn diese bösen Krämpfe los gehen.

Erzähl mal, wie ist es bei dir? Kannst du sagen, wann du Symptome hast? Und was hast du sonst noch so?

Falls du nur einen Reizdarm hast, was schon belastend genug sein kann, finde ich das Verschreiben von Medis oder den Rat umzuziehen?!?!?!? äußerst fragwürdig.

Aber erzähl erst mal.

24.02.2016 10:47 • #3


S
Danke für eure Antworten! Also nein, verkriechen und nur schlafen oder rumliegen ist garnicht meins. Ich bin eher der getriebene Typ, schlafe wenig, immer angespannt und es fällt mir auch schwer zur Ruhe zu kommen. Das Kind war schon ein Wunschkind, aber es ist viel schwerer als ich dachte und ja, die große Verantwortung belastet mich. Aber ich komme mit allem klar, ich sehe eigentlich vieles sehr pragmatisch, bin eher der Kopftyp, habs auch nicht so gerne emotional. Bei mir liegt das Problem bei den Schmerzen. Immer nach dem Toilettengang beginnen Krämpfe. Dann muss ich bestimmt noch dreimal und dabei werden die Krämpfe immer schlimmer bis ich fix und fertig bin. Besonders häufig ist es schlimm wenn wir in den Urlaub fahren. Ich bin sehr fröhlich wie gesagt, in meinem Bürojob kann ich das sicher nicht ausleben. Das habe ich auch alles dem Psychotherapeuten erzählt. Wir landeten dann immer bei meinem nicht so schönen Elternhaus. Der wusste letztlich als Rat nur das trennen von der Familie, weil er das als Belastung für mich sah. War keine Option für mich...ich verstehe halt nicht warum diese Medikamente nicht helfen wenns doch psychisch ist.

24.02.2016 15:30 • #4


Borstelo
Hallo Salzgurke,

grundsätzlich ist es ja erstmal so, dass nicht jede psychische Belastung auch in Depressionen ausarten muss. Aber da du ja schon sagst, dass die Beschwerden mit der Geburt angefangen haben und sich die Beschwerden auch vor Urlauben, die ja auch eine Ausnahmesituation sind und unter Umständen stressig sein können, verschlimmern, vermute ich einfach mal, dass die Ursachen bei dir schon psychischer Natur sind. Zumal du ja schon sagtest, dass organisch wohl alles ausgeschlossen wurde. Aber es ist nun mal so, dass sie die Psyche oftmals die leichtesten Ziele aussucht - und bei vielen Menschen ist das nun mal der Magen-Darm-Trakt.

Momentan bist du nicht mehr in Therapie? Und welcher Ärger belastet dich denn bzgl. deines Elternhauses?

24.02.2016 15:41 • #5


nilu
Zitat von Salzgurke:
...ich verstehe halt nicht warum diese Medikamente nicht helfen wenns doch psychisch ist.


Sie können dich höchstens etwas dämpfen, werden die Ursache aber nicht beheben. Was belastet dich denn da in Sachen Elternhaus? Und wieso riet man dir zu einem Neuanfang in einer anderen Stadt?

24.02.2016 16:08 • #6


S
Elternhaus in so fern als das ich selbst recht kalte und überforderte Eltern hatte. Heißt dass das Anti-Depressiva nicht meine Bauchschmerzen beseitigen sondern nur dämpfen könnten? Aber psychisch kranken helfen sie doch auch oder? Der Psychoth. sah die Belastung mit Kind und Kegel als möglichen Auslöser. Seiner Erfahrung nach hilft es dann sein Leben komlett umzukrempeln. Es nervt mich einfach, man akzeptiert das es psychisch ist, aber dann verschriebenen Medikamente helfen nicht! Und immer dieser Zweifel, bist du jetzt psych. krank oder nicht...

24.02.2016 18:58 • #7


Borstelo
Zitat von Salzgurke:
Heißt dass das Anti-Depressiva nicht meine Bauchschmerzen beseitigen sondern nur dämpfen könnten? Aber psychisch kranken helfen sie doch auch oder?


Ich glaube, deine Erwartungshaltung ist da ein bisschen falsch gelagert, wenn ich es mal so formulieren darf. Hast du dich eigentlich mal genauer mit der Materie befasst?

Anti-Depressiva sind ja in erster Linie nur Stimmungsaufheller und behandeln nicht mal so nebenbei auch physische Beschwerden. Psychische Beschwerden sind mal nicht eben mit Pillen zu behandeln, so wie es bei einer Erkältung ist - leider haben viele Leute diese Erwartungshaltung. Kleines Beispiel: Meine Frau hatte während ihrer Mobbing-Phase (und auch schon vorher, als wir noch gar nicht wussten, dass sie an einem Burn-Out leidet) heftige Durchfälle, teilweise auch mit Schmerzen. Natürlich wurde organisch alles abgeklärt, aber eben nichts gefunden. Erst als sie aus dieser unsäglichen Firma raus ist und ihre Therapie schon richtig am Laufen war, haben sich die Symptome gebessert. Leichte Anti-Depressiva hat sie damals auch bekommen, aber wie gesagt, die wirken sich ja logischerweise nicht direkt auf den Magen-Darm-Trakt aus.

Vielleicht solltest du doch noch mal nach einem anderen Therapeuten schauen. Lebenswandel gut und schön, aber in der Regel sollte ein Psychologe dir schlicht helfen zu erkennen, wo du was (vielleicht auch an deiner Sichtweise) ändern kannst, um mit dem Stress klarzukommen. Vielleicht wären auch Sachen wie regelmäßiges autogenes Training oder progressive Muskelentspannung indiziert. Aber ich bin weder Psychologe noch Arzt, aber das nur mal als kleinen Denkanstoß.

24.02.2016 19:15 • #8


Icefalki
Hallo Salzgurke, wenn du gestresst bist, bewirkt allein das Adrenalin dass sich deine Darmperistaltik beschleunigt.

Als Kopftyp wirst du evtl. an deine Gefühle ran müssen, die sich scheinbar nur durch deinen Darm schmerzhaft entladen dürfen.

Man muss sein Leben nicht unbedingt umkrempeln, sondern nur den Zugang zu sich selbst finden. Und das geschieht in der Therapie.
P
Schau dir den Stressor bzgl. deines Kindes an. Hier wirst du evtl. fündig werden.

Themen werden sein: Verantwortung, evtl. die allumfassende Liebe, die dich erschreckt, vielleicht auch triggert, aus deiner eigenen Vergangenheit heraus. Unsicherheit, Familie überhaupt, usw...... Evtl. bist du auch nur so wuselig, weil ein Innehalten, Ruhe (Urlaub) dich mit dir konfrontieren würde.

Du sieht, man kann viel denken und an sich arbeiten.

24.02.2016 19:26 • #9


S
Vielen Dank für die Erklärungen und Denkanstöße!

24.02.2016 20:13 • #10


ZZerRburRuSs
Hallo
Also ich fand diese Auszüge hier bemerkenswert


.......Ich bin eher der getriebene Typ, schlafe wenig, immer angespannt und es fällt mir auch schwer zur Ruhe zu kommen.

....... habs auch nicht so gerne emotional.

Wenn man zu Ruhe kommt landet man ja früher oder später bei sich selbst .....
und wenn man seine Emotionen nicht fühlen will .... wird es bekanntermassen schräg ! Man bildet sich nur ein sie unterdrücken zu können. Früher opder später verschaffen sie sich Gehör..... So oder so .
evtl . und gerne auch über Magen und Darm .

Vielleicht findest Du da ja irgendeine Antwort für Dich .

ZZ

24.02.2016 21:40 • #11


A


x 4





Auch interessant

Hits

Antworten

Letzter Beitrag