Pfeil rechts

M
Hi Leute.
Das ist mein Debüt in diesem Forum.

Ich erfuhr seit meiner frühen Jugend sog. soziale Defizite. Durch ein posttraumatisches Stresssyndrom im Alter von 23 Jahren bekam ich Panikattacken und nachdem ich mich nach weiteren ein-einhalb Jahren an einen Psychiater wandte, wurde ich dort wegen Psychosen behandelt und bekam als Reaktion auf die damals verschriebenen Neuroleptika Depressionen. Nach der Behandlung gegen die Depressionen (Zuerst Antidepressiva, halbe verschriebene Dosis) nahm ich Johanniskraut- Kapseln und tue das auch noch heute in geringer Dosierung.
Seit meinem 16.Lebensjahr war ich Raucher. Da ich schon länger die Überlegung hegte, mit dem Rauchen aufzuhören, bekam ich von einem Arbeitskollegen (ja, ich bin immer bewusst durch die tägliche Hölle gegangen. Sich davor zu verstecken hat keinen Zweck) ein Buch, mithilfe dessen er auch das Rauchen aufgegeben hatte, geliehen.
ISBN: 3-442-13664-4 (ca. €8)
Mithilfe dieser Publikation habe ich mich entschlossen, das Rauchen aufzugeben und nehme seitdem in Bezug auf meine innere Angst enorme Besserungen wahr.
Nach einer Recherche bei surfmed.de war klar, dass Rauchen und Angst in engem Zusammenhang stehen.
Neben vielen Vorteilen, auf die man als Raucher verzichtet, macht einem die Wirkung des Nikotin selbst Angst davor, damit aufzuhören. Und man akzeptiert das eigene Leiden und die Sucht.
Das Lesen dieses Buchs hat mir ausserdem noch mehr Vorteile verschafft, als bloss die, die mit dem Nicht- Rauchen in Verbindung stehen, von denen auch Nichtraucher nicht automatisch profitieren.
Ich rede hier von positiven Suggestionen, farbigen Botschaften an das Grau, die Erkenntnis, Fortschritte zu machen, sich zu sich selbst zu bekennen, dass man selbst Mitursache jeden Übels ist.
Lest selbst; Ich hoffe ihr könnt wie ich erkennen, dass Zig., Zigarren und Tbk eine gigantische Verarschung der gesamten Gesellschaft bedeuten. Lernt, dass ihr alles, was ihr wirklich zum Glücklich- und Zufriedensein, Entspannen und Freisein in euch selbst findet, aber keinesfalls in den Dingen, die euch das Fernsehen und die Gesellschaft reindrücken will.
Dann wird sich euer Schwitzen in den Händen, auf der Brust und unter den Achseln reduzieren, wie bei mir, und eines Tages, bald, werdet ihr euch fragen, wann es zuletzt aufgetreten ist und ihr werdet euch nur noch dunkel daran erinnern können.

Der Glaube an Gott stärkt nur Gott,
der Glaube an Dich selbst stärkt nur Dich selbst.
Also stärke Dich selbst, denn Gottes Dank wirst du vielleicht nie erfahren, jedoch den deines Lebens jeden Tag!

22.04.2002 11:57 • 26.04.2002 #1


2 Antworten ↓


T
Hallöchen,
auch ich habe geraucht und leide unter Angstattacken, Panikattacken und habe die soziophobie.
Ich kann dazu nur sagen. Ich habe 1 Jahr nicht geraucht und ich habe gedacht, es hat sich etwas geändert. Jedoch hat sich nichts verändert. Doch, ich habe Geld gespart. Meine Ängste sind durchs Rauchen nicht mehr und nicht weniger geworden.
Es ist ja sowie o eine Dro. die von jedem anders wahrgenommen wird.
Der eine redet sich ein, er brauche sie um Stress abzubauen. Der andere erzählt, es beruhigt ihn, ein nächster meint unter der Gessellschaft rauchen zu müssen. Es ist alles Lüge.
Der Raucher redet sich alles selbst ein. Denn wenn man genau hinguckt und fühlt. Der Stress ist nicht weg. Beruhigt ist man auch nicht und die Freunde werden auch nicht netter dadurch und und und.
Es ist tasächlich Eigenhypnose. Man kann sich dafür nun andere Dinge suchen, wie ich denke immer an meinen Teddy, der ist so kuschelig, wenn ich an ihn denke, bin ich beruhigter.
Da muss ich Dir echt recht geben, die Raucherei ist wirklich total bescheuert.
Warum rauchen dann so viel Menschen? Was ist es? Vielleicht ist es doch bei dem einen oder anderen ein Genußmittel?
Ich habe gedacht, wenn man nicht mehr raucht, kann man auch keinen Krebs mehr bekommen.
Nun musste ich feststellen, dass man sogar durch frittirte Nahrungsmittel Krebs bekommen kann. Was ist noch alles unerforscht? Was ist gesund und was ist krankmachend?
Schon pessimistische Gedanken können Krankheiten verursachen, ich glaube der Mensch hat keine Zukunftperspektiven, da sich die Dinge tagtäglich verändern. Was man bis heute gelernt hat uns worauf man vertraut hat, ist schon am nächste Tag eine andere Realität und es hat sich alle verändert. Die Wahrnehmung wird doch immer wieder getäuscht. An was kann man sich den festhalten? Was ist es an was man glauben kann? Die Angst, die ist nicht weggegangen, auch nicht weil ich nun rauchfrei bin.
Schade.
Bis bald Tami

26.04.2002 00:16 • #2


M
Stimmt.
Hehe, ein paar Stunden nachdem ich deine Antwort gelesen hatte, verspürte ich auch wider Angst und das zeigt die Funktion der Angst sehr gut auf. Je mehr Du die Angst kennst, um so schwieriger wirst Du sie los. Du beginnst, die Angst als Teil deines Lebens zu betrachten. Tatsache ist, dass wir (Ängstlichen) sie zu einem Teil unseres Lebens machen. Je mehr Du über die Angst, die Sozailphobie und die Panikattacken in Erfahrung bringst (Ärzte, Internet), um so stärker und präziser schaffen wir ein Bild von ihr. Das ist so eine Art Loopback, eine Rückkoppelung.
Nun zu etwas anderem:
Tatsächlich wissen wir (Ängstlichen) alle, dass wenn wir etwas in unserem Leben ändern, die Angst nachlässt und der Hoffnung wieder Platz schafft. Derjenige Betroffene, der dies verneint, kennt seine Angst besser als sich selbst.
Wie Du sagst, können schon pessimistische Gedanken krank machen und genau das ist bei uns der Fall (FYI.: Wenn ich uns, wir, unser usw. schreibe meine ich uns unter Angst Leidende). Es gibt eine Lösung für unser Problem und sie ist erschreckend einfach und pauschal, genauso wie die (individuellen) Gründe dafür.
Ich nehm mich mal als Beispiel:
Ich habe Angst, dieser Gesellschaft nicht zu entsprechen. Ganz einfach. Meine Eltern haben mich erzogen zu entsprechen, niemanden zu enttäuschen, vor allem nicht die in der Gesellschaftlichen Hierarchie über mir Stehenden. Aber auch wenn die Gründe einfach sind, gibt es keine 'out-of-the-box' Lösung. Die Lösung ist genauso individuell wie die Angst.
Ich habe z.B. aufgrund der Ziele der elterlichen Erziehung besonders stark darauf geachtet, wie diese Gesellschaft funktioniert, der ich mmich anpassen sollte. Natürlich fand ich im Funktionieren der Gesellschaft Wiedersprüche und mein Erklärungsbedarf wurde weder von meinen Eltern noch von der Gesellschaft gedeckt. So entwickelte ich Skepsis und befasste mich vordergründig mit Gedanken, die diese Gesellschaft und ihr Funktionieren hinterfragten. Hinzu kam, dass ich als Kind (0-6 also vor der Grundschule) extrem behütet innerhalb meiner Famillie aufwuchs, also kaum aus diesem Prägemechanismus ausbrechen konnte.
Kutzum entwickelte ich mich im Gegensatz zur lokalen Gesellschaftsform und ihren Regeln.
Und plötzlich kam die Angst (21J dem gingen die sog. sozialen Defizite voraus). Ich hatte tatsächlich Angst, nicht zu entsprechen. Daraus entwickelten sich dann massive Depressionen mit Lethargie und allem Drum und Dran, weil ich meinte wir Menschen seien doch einfach nur so etwas wie die Pest dieses Planeten. Wir Stellten uns einfach an die Spitze der Nahrungskette, weil wir gelernt hatten zu sprechen und zu schreiben, was uns einen irrsinnigen Vorteil als Lebewesen verschaffte. Ich meinte Intelligenz als das Grundübel identifiziert zu haben. (Tatsächlich verfüge ich einen sehr hohen Grad der Intelligenz, womit ich mich wiederum selbst attackierte, ohne es zu wissen).
Anfangs lässt sich die Angst natürlich begründen und ich musste über einen langen Irrweg zu dieser Begründung finden.
Ich passe also nicht hierher. Punkt. So sah mein Schluss damals aus. Ich zählte mich zu einer Menge von Lebewesen, deren Daseinsberechtigung vor Allem der Zerstörung ihrer Umwelt galt.
Als ich mich damit an einen Psychiater wandte, verschrieb man mir Neuroleptika, weil ich dummerweise gestanden hatte, in meiner Jugend Dro. konsumiert zu haben. Diese Mediaktion ist natürlich überhaupt nicht geeignet, um Depressionen und Angststörungen zu behandeln, Alles verschlimmerte sich. Nachdem ich mich im Internet schlau über die Symptome gemacht hatte, wusste ich sofort, was mein Problem war und setzte die Neuroleptika langsam ab und lies mir von meinem Hausarzt Serotonin-Wiederaufnahmehemmer verschreiben und nahm die halbe empfohlene Dosis. Nach drei Wochen war die Angst wie weggeblasen.
Um schneller zum Ende zu kommen: Nach dem langsamen Absetzen ging es mir nicht viel besser, ausser dass ich meine Zweifel nicht gegen mich selbst richtete, sondern gegen mein Umfeld. Ich entwickelte eine umgekehrte Form der Unzufiedenheit.
Als ich dieser Unzufriedenheit natürlich auf die Spur kommen wollte ergab es sich, dass ich alle diese Faktoren im Verlauf ihrer geschichtlichen Entwicklung betrachtete und wieder zu experimentieren begann. Ich packte meine Sachen und verschaffte mir durch einen Urlaub Abstand von meinem Umfeld. Statt mich abzulenken und wieder in Stress zu verfallen (Ich hoffe Du weisst, was Stress ist. Nicht zu verwechseln mit der Stressantwort des Körpers, wovon viele meinen, dass sie der Stress sei. Andernfalls lies es bitte nach), betrachtete ich mein Leben in objektiven Perspektiven und schnell wusste ich, was mein Problem war:
Ich misstraute meinen eigenen, von mir erlernten Lebensstrategien und bedauerte so sehr nicht so zu sein wie die anderen, dass ich Angst bekam nicht in diesem Umfeld bestehen zu können und dafür suchte ich überall Bestätigung, genauso wie ich Bestätigung dafür suchte, dass ich anders bin. Weil die Angst und ihre Gründe aber nur in meinem Kopf existierten, wusste ich, ich sollte wieder Vertrauen zu meiner Persönlichkeit, die ich meinte verloren zu haben (weil ich sie eigentlich und plötzlich selbst verneinte!) gewinnen, was eigentlich logisch ist, wenn man die Umstände bedenkt. Das Rauchen aufzugeben war also nur eine Massnahme, meinen mich selbst bemitleidenden Lebenswandel zu verändern. Genauso verzichte ich jetzt auf andere Dro. wie Kaffee, Medikamente usw. nur den Alk. trinke ich manchmal zu gesellschaftlichen Zwecken, weil er die Angst, die ja jederzeit und natürlich aufreten kann zu bremsen vermag.
Womit wir wieder bei der Angst wären. Diese verringerte sich jedes mal zuverlässig bei diesen Massnahmen, meinen eigenen Lebensweg zu finden. Wenn ich dann wieder in den Glauben verfiel, die Angst endgültig verbannt zu haben, schlich sie sich natürlich wieder an. So beschäftige ich mich heute noch immer, mein Leben so zu ändern, dass ich wieder und nur ich selbst werde, wie ich es als Kind damals war. Durch mein Misstrauen (Ich erinerre: welches ich schon als Kind entwickelte) dieser Gesellschaft gegenüber muss ich im Endeffekt jedoch einen anderen Lebenraum finden, an dem ich mein neues Leben leben kann, ohne mich von anderen erinnern zu lassen, dass ich eigentlich nicht hier sein will und niemals wollte.
fazit: Ich werde wohl auswandern müssen.
Allerdings habe ich mir schon einige Kulturen angesehen und ich bin wahrlich ein Fan des Südlichen. Irgendwann, weiss ich, werde ich in Spanien, Portugal, Brasilien oder einem Land in dem die Menschen ähnlich gesinnt sind glücklich leben, ohne wieder in meinen Angstkreislauf zu geraten, vorausgesetzt ich scheide nicht vorher aus dem Leben (Autounfall, Krankheiten, weiss der Teufel... . Ich habe auch gelernt, den Tod als ständigen Begleiter meiner selbst anzuerkennen, der jederzeit seine Hand auf meine Schulter legen kann, aber so ist das Leben nun mal.

Ich werde diesen Thread nicht mehr weiterführen, weil ich es gewohnt bin, auf die Wiedergabe meiner Gesinnungen in diversen Foren grösstenteils lautstarkes Unverständnis zu ernten. Aber ich liebe nun mal die Wahrheit, auch wenn viele meinen, es gäbe sie nicht.

Der einzige Tip den ich Dir (und Euch) jetzt geben will ist:
Vertraue Deiner wirklichen, kindlichen Intuition und suche deine Wahrheit, die Dir den Ausweg zeigen wird, wenn Du wirklich und ohne Furcht hinsiehst.

Wenn Du weiter Kontakt halten möchtest, schreib deine Antwort oder ihre Kopie (falls Du den anderen im Forum hier noch ein Statement in diesem Thread hinterlassen willst) an meine Email Adresse.

Alles Liebe.
makrospex

26.04.2002 18:47 • #3





Dr. Reinhard Pichler