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Moin, ich bin neu hier und freue mich auf einen Austausch über Ängste, Probleme, Sorgen. , besonders zum Thema PTBS. Ich habe eine komplexe posttraumatische Belastungsstörung und befinde mich in einem schwierigen Prozess. Das schwierigste ist, mich mit meinen Gefühlen auseinanderzusetzen, diese sowie meine Bedürfnisse zu äußern. Lange Jahre habe ich meine Gefühle als Schutzstrategie unterdrückt. Das macht aber weder mich glücklich noch finde ich so zu engeren Beziehungen. Das will ich ändern. Hat wer hier ähnliche Schwierigkeiten?

26.09.2020 12:38 • 07.11.2020 x 3 #1


15 Antworten ↓


E
Hallo,
Seine Gefühle zu lassen ist ein großes Thema bei mir .
Durch eine kognitive Verhaltenstherapie die ich Ambulanz über vier Jahre gemacht habe , seit dem ,habe ich zu meinen Gefühlen gestanden.
Gefühle spürte ich immer nur das zulassen und loslassen der Gefühle war halt , in manchen Einrichtungen nicht erwünscht .
Gefühle gehören zum Leben wie die Luft und das Essen .
Trauer ,liebe, Wut , das sind echte Gefühle . Die müssen ausgelebt werden In einer Form wo ein anderer nicht verletzt wird .
Die Gefühle entstehen aus Gedanken diese bringen verständlich Symptome mit .
.
Diese waren bei mir ,heftig .
Aber durch Entspannungsübungen bekam ich diese im Griff und Fantasiereisen.
Aber alles zu seiner Zeit .
Ich habe mehrere Trauma schon erlebt , der Körper baut eine Schutz auf so dass das erlebte nach und nach zum Vorschein tritt.
In meiner Therapie kam es mit der Zeit hoch .
Als ich an den Punkt ankam , diese Gefühle also Gedanken weiterzudenken bzw aussprechen , da merkte ich wie fest das dich in mir steckte .
Aber ,ich ließ los und ging den Weg weiter .
Da war die Zeit da wo ich reif war das Geschehene weiter zu denken ,mich zu stellen.
Ich habe eine Zeit gebraucht werde es vielleicht mein Leben lang die Gedanken zu sortieren also die Gefühle zu zu lassen .
Auch mal Ruhen lassen .
Es ist ein Lernprozess den ich jeden Tag gehe .
Aber mit jeden Tag werden wir auch älter das Leben hat eine Endstation , irgendwann und dass sagt mir , dass es doch Zeit ist , gewesenes , so Vergangenheit ruhen zu lassen.
Die Verletzungen gehen durch festhalten des Geschehens nicht weg im Gegenteil sie Schmerzen täglich weiter und weiter .
Es ist doch dein leben oder in meinem Fall mein Leben .
Gefühle sind die Produktion deiner Gedanken.
Gedanken kannst du wenn du möchtest ,einfach ziehen lassen wie eine Wolke .
Sie haben auch keine Festigkeit sie verändern sich oder du kannst sie verändern ,so wie du es willst ,egal was dir wiederfahren ist oder was noch auf dich zukommt, wir haben immer die Wahl wie wir denken sprich fühlen wollen oder möchten.
Andere können dich nicht verletzen wenn du ihnen nicht den Raum dafür gibst .

Bleib gesund

26.09.2020 13:46 • x 2 #2


A


Die Gefühle zulassen

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Hey Tuffie. Dahast jo schein einiges hinter dir. Welche Gefühle sind es denn bei dir, die dir am meisten Probleme bereiten? Ich habe z. B. Trauer (über Verluste und Verletzungen) unterdrückt, damit diese mich nicht überwältigen. Als Kompensation trat dann eben Wut und Agression auf. Das drückenste Gefühl bei mir ist aber, nie richtig Liebe erfahren zu haben, auch nucht eerlerlicherseits, und eine große Sehsucht danach. Angst spielt auch eine Große Rolle, vor allem vor weiteren herben seelischen Verletzungen. Dieser Angst muss ich mich stellen. Denn eine Beziehung aufzubauen heißt auch, mich zu öffen, anzuvertrauen und dait auch verletzlich zu machen. Dass mich andere nicht verletzen können, glaube ich nicht. Dieses Risko bringt das Leben mit isch. Sich nur vor jedem Risko schützen ist kein Leben.

Nach ienem Therapieplatz suche ich seit 3 Monaten erfolglos. Selbst die Wartelisten sind meist geschlossen wegen Überfüllung. und wenn ich es doch auf eine schaffe, dann ist mit Wartezeit von 1-2 Jahren zu rechnen.

26.09.2020 14:00 • x 1 #3


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Zitat von gefuehlsmensch:
Nach ienem Therapieplatz suche ich seit 3 Monaten erfolglos. Selbst die Wartelisten sind meist geschlossen wegen Überfüllung. und wenn ich es doch auf eine schaffe, dann ist mit Wartezeit von 1-2 Jahren zu rechnen.

Je nach Region ist die Anzahl der Therapeuten, die mit einer kPTBS umgehen und diese auch entsprechend behandeln können, mau.

Es gibt Kliniken die eine spezielle, neu entwickelte Therapieform anbieten - die DBT-PTBS.
Wenn Du auch mit einem Zwei-Mann oder drei Mann Zimmer klarkommst sind die Wartezeiten etvl. annehmbar.

26.09.2020 15:55 • #4


E
Hier in Deutschland ist es leider so das negative Gefühle wie Trauer (es ist in dem Sinne nicht negativ da sie unbedingt erlebt werden sollte ) beim verlust eines Menschen.
Der Tod wird hier stark verdrängt , die Zeit vom Verstorbene Abschied zu nehmen wird immer weniger .
In Familien wird auch nicht gerne über Traurigkeit gesprochen , da heißt es gerne , ach ,man es wird alles gut ,im ungünstigsten Fall , Stelle dich , nicht so an ,so war es bei mir .
Naja ,als Kind glaubst du natürlich , die Eltern.
Die Aggressionen die damit verbunden sind können wirklich unangenehm sein .
Ich denke auch ,dass vielleicht ein Klinik Aufenthalt dir mehr bringen könnte .
Verletzungen mögen wir alle nicht .
Aber vieles können wir nicht kontrollieren. Dann kommt es einfach .
Da nicht hilflos zu sein mit den Gedanken Gefühlen heißt es damit umgehen zu können oder nicht , wenn man nicht weiterkommen sollte so gibt es ja sehr viele Experten auf diesem Gebiet.
Und Ratgeber Bücher obwohl ich nur bedingt sie lesen würde bei Traumas .

Ja ich habe schon Gewalt erlebt oder Mobbing oder anderes ,aber weiß du ,
Es lag ja nicht an mir das ich das erlebt habe sondern einfach , mein Schicksal ,da kannste nichts dran machen nur deine innere Selbstheilungskräfte stärken

26.09.2020 16:12 • x 2 #5


E
Schöne Worte tuffie. Was genau meine traumatisierenden Hintergründe sind, möchte ich vorerst nicht weiter ins Detail gehen. Ich habe mich eh entschieden, mich vorrangig mit meinen hier und jetzt, wer ich in meinem inneren bin, was ich möchte usw.. zu befassen. Also zukunftsorientiert. Die Vergangenheit ist wie sie ist, lässt sich nicht ändern und die Lücken nur bedingt schließen.

Was therapie angeht habe ich schon diverse erfahrungen und es ist auch was auf dem weg. Für den 5.11 habe ich Termin zur Aufnahme in die medizinische Reha in einer psychosomatischen Klinik. Da kein Therapeut mit kassenzulassung zu bekommen ist, habe ich Kostenübernahme für einen privat abrechnenden beantragt und befinde mich gerade im Widerspruchsverfahren gegen die Ablehnung. Denk ohne langzeittherapie danach bringt mir 5 Wochen reha wohl wenig.

Ist auch Einzelzimmer in der reha. Belegung mit mehr Leuten ginge gar nicht. Da käme ich nicht zur Ruhe. Zumal jetzt auch noch blödes corona Management mit kontaktsperre und keine wochendbeurlaubung ist.

Ja tuffie, irgendwie zieht Unglück u Glück an. Bist dann zwar nicht Schuld dass gemobbt wirst, aber leider schnell gefundenes fressen. Man strahlt das mangelnde Selbstvertrauen dann auch irgendwie aus und wird damit schnell wieder erneut zum Opfer

26.09.2020 16:57 • x 3 #6


E
Ja das stimmt , durch Körperhaltung senden wir viele aus diese Zeiten sind zum größtenteils vorbei.
Ist aber noch verbesserungsbedürftig.
Wie gesagt alles ein Lernprozess.

Ja das ist doch toll das du so vieles schon für dich in Anspruch genommen hast ,weiter so.
Da hast du Recht ,eine Reha nach meiner Therapie wäre sicherlich gut gewesen für mich .
Ich wusste ja gar nicht wohin mit den ganzen Gedanken und nebenbei verstarb meine Mutter nach der Therapie ,mein Sohn zog aus und ich arbeitslos .
Ui war wirklich viel was ich da bekommen habe .
Deswegen habe ich mir jetzt ersteinmal eine Auszeit genommen . Überlege aber wieder ,mich beruflich zu orientieren.
Das habe ich nie aus den Augen gelassen.

26.09.2020 17:18 • x 1 #7


E
Wie lange bist du denn schon beruflich inaktiv tuffie? Hast du da Maßnahmen zum Wiedereinstieg in Aussicht?

Hattest du gute Beziehungen die dir galt gegeben haben?

26.09.2020 18:10 • #8


E
Schon sehr lange , ja habe ich , oh ja mein Freund und mein Kind gab mir halt und mein haustier

26.09.2020 19:54 • x 1 #9


Schokopudding
Ich habe vor einem Jahr auch die Diagnose Komplexe Ptbs bekommen. Zuvor hatte ich schon mehrmals mit depressiven Episoden und Ängsten zu tun.

Bei mir war auch so, dass ich ganz lange kaum etwas gespürt habe bzw. mir erlaubt habe zu spüren. Mit den Depressionen hat sich das zu ändern begonnen. Auch durch die Therapien, die ich gemacht habe und das Hinschauen. Erst dadurch ist dann die zugrunde liegende K-Ptbs zum Vorschein gekommen. Und damit auch die ganz heftigen Gefühle, die ich während der Flashbacks erlebe. Bei mir sind das große Hiflosigkeit, Verlassenheit und Ausgeliefertsein. Dazu habe ich natürlich auch noch einen ganz bösartigen inneren Kritiker, Kevin-Justin, von mir getauft. Der ruft dann, du schaffst das sowieso nicht und dass es nicht schaffst, das darf nicht sein

Seit ein paar Monaten arbeite ich nun intensiv mit Körperarbeit bzw. Somatic Experiening. Mache jeden Tag einen langen Bodyscan nach Kabat-Zin. Gleichzeitig arbeite ich auch mit den Somatic Experiencing Übungen nach Peter Levine. Meine Psychiaterin meint, dass ich erst jetzt stabil genug bin, um da durchzugehen. Zuvor habe ich viel verdrängt/dissoziert und mit der Depression betäubt. Diese habe ich tatsächlich ganz gut im Griff. Hatte die letzte Episode vor drei Jahren, was für mich ein langer Zeitraum ist.

In letzter Zeit kommt es aber besonders dicht daher, sehr viele Flashbacks. Zudem ist mein innig geliebter Kater nach beinahe 20 Jahren mit mir gestorben. Und ja, am Anfang der Woche hatten wir ja auch diesen Anschlag in Wien hier plus einen neuerlichen Lockdown wg dem Virus.

07.11.2020 12:35 • #10


kritisches_Auge
Ich habe dich hier gelesen @schokopudding.
Ist Kevin-Justin das Monster, hat er einen Namen bekommen oder jemand anders?

07.11.2020 22:41 • #11


Schokopudding
Ahhhhh, ja, dann bist du ja bereits schon geupdatet. Neue bzw. dem allen zugrunde liegende Diagnose ... K-Ptbs.
Ja, Kevin Justin, so heißt mein innerer Kritiker. Einfach weil mir diese Namen unsympathisch sind. Und seitdem ich mit den Depris und PAs Ruhe habe, tobt sich die Ptbs aus ... So, krass, hab ich früher alles nicht gespürt bzw. wegdrücken können.
Was tut sich bei dir, außer, dass du den Chat moderierst Toll, ich weiß Leute echt zu schätzen, die sich engagieren!

07.11.2020 22:46 • #12


Schokopudding
Eine schöne, neue Gemeisamkeit: seitdem wir viel Zeit in den 4 Wänden verbringen sollen, habe ich im März wieder mit Spanisch Lernen angefangen. Und es macht mir echt Spass. Ich hatte ja schon mal zwei Kurse gemacht. Und ich freue mich jedes Mal, wenn jemand im Fernsehen Spanisch spricht und ich vielleicht jedes 5. Wort verstehe

07.11.2020 22:53 • #13


kritisches_Auge
Youtube kennst du, dort gibt es Videos für Anfänger, A1 oder A2.

07.11.2020 23:02 • x 1 #14


Schokopudding
Ja, danke ... ich arbeite auch viel mit den Aula Internacional Büchern ... A1 und A2 habe ich schon durch, werde mir jetzt B1 bestellen. Mir fehlt halt va das Verbale. Da helfen CDs auch nicht so viel. Generell kommt hinzu, dass ich mir mit dem Schreiben immer leichter tue als mit dem Zuhören und Sprechen. War bist jetzt bei allen Fremdsprachen so.

07.11.2020 23:13 • #15


kritisches_Auge
Das ist bei mir genauso.

07.11.2020 23:20 • #16


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