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Hallo zusammen

Mir geht es im Moment nicht so gut.
Ich bin am 01.10 in meine erste eigene Wohnung gezogen, mit 26 Jahren. Natürlich war es in dem Alter schon ziemlich spät, vorher lebte ich mit meinen Eltern sehr eng zusammen. Ich wollte schon lange meine eigene Wohnung haben, einfach Privatsphäre haben, tun und machen können was ich möchte. Ich habe mich sehr auf diese Wohnung gefreut, konnte es kaum abwarten. Doch nun sitze ich hier jeden Tag und weiß nicht, was ich mit mir anfangen soll. Leider habe ich noch kein Fernsehen und kein Internet, ich mache momentan alles über mein Handy. Eigentlich gar nicht so schlimm, doch mit der Zeit dennoch ziemlich öde. Meine Freunde haben alle keine Zeit, ich habe sowieso kaum Freunde. Mein Freund, der nimmt sich auch immer weniger Zeit für mich und bereitet mir Sorgen, er ist kaum zu erreichen und immer unterwegs, irgendwas scheint da überhaupt nicht zu stimmen. Mich zieht es total runter.

Die ganzen zehn Tage sitze ich alleine hier und könnte eigentlich nurnoch heulen. Mich überfordert alles, ich habe es nie gelernt, wirklich selbstständig zu sein, bei meinen Eltern war es so, dass ich überhaupt nichts machen und erledigen durfte, sie machten es lieber alleine. Nun stehe ich hier und weiß nicht, wo vorne und hinten ist, quasi muss ich alles erstmal lernen. All die Aufgaben, all die Termine bei den Behörden, sie mir Angst machen, mein Geld, womit ich gerade gar nicht so gut zurecht komme, Haushalt, einkaufen, kochen usw, es fängt schon bei den eigentlich einfachsten Dingen an, ich habe das Gefühl, wirklich alles falsch zu machen.

Die Leute hier im Haus sind super lieb, aber trotzdem fühle ich mich noch nicht ganz wohl, ich kann noch nicht sagen, dass ich wirklich angekommen bin, dass ich dies hier als meine eigene Wohnung sehe.

Nachts schlafe ich super schlecht, das liegt daran, weil es einfach ungewohnt ist, die neuen Möbel, die neue Umgebung, die ganzen neuen Geräusche, dieser Gedanke, ganz alleine in dieser Wohnung zu sein, was zwischendurch große Angst in mir auslöst, ich nur mit Licht im Bett liegen kann. Ich hätte nicht gedacht, dass es mir hier so gehen wird.

Ich bin einfach total durcheinander, ängstlich und überfordert, habe Angst vor allem, habe Sorge, das alles nicht zu schaffen. Und dann denke ich mir, dass ich schon 26 bin und andere schon einige Jahre eher zuhause ausgezogen sind, dass die es auch geschafft haben.

Die Angst und die Einsamkeit macht mich total traurig, ich liege gerade wieder auf dem Sofa und hoffe, dass der Tag endlich zuende geht.

Ist das normal, wenn man in die erste eigene Wohnung gezogen ist? Habt ihr vielleicht sogar Tipps für mich? Vielleicht ist hier sogar jemand, mit dem ich schreiben kann? Ich wäre für jede Antwort dankbar

10.10.2020 18:43 • 13.10.2020 #1


6 Antworten ↓


Mariebelle
Hallo u Willkommen im Forum

das vertraute Nest des Elternhauses zu verlassen und in der ersten eigenen Whg anzukommen dauert seine Zeit.
Sei geduldig und breite deine Fluegel in die neue Lebensphase aus....

10.10.2020 18:50 • x 1 #2


A


überfordert und Einsam mit erster eigener Wohnung

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Einhorn84
Hallo,

Ich bin mir nicht sicher, ob ich gute Tipps habe. Aber ich werde es versuchen. Darf ich dich fragen, was du im Moment machst? Also Ausbildung? Job? Ich frage, weil ich weiß, wie es sich anfühlt, dem Tag ohne Struktur entgegen zu blicken. Es macht es nicht leichter.

Was für Hobbies hast du? Corona macht es sicher schwer, aber vielleicht wäre da ein Weg, neue Kontakte zu knüpfen. Wie wäre es mit einem Haustier? Könntest du dir das vielleicht vorstellen?

Das mit deinem Freund tut mir leid. Denkst du denn, er will nicht mehr mit dir zusammen sein?

Liebe Grüße!

10.10.2020 18:59 • x 1 #3


kritisches_Auge
Ich hatte solche Gefühle nach jedem Umzug, sogar mit Familie.Alles war so fremd, noch keine Markierungen.
Hast du etwas Vertrautes von zuhause mitgenommen? Ich würde jeden Abend einen kleinen Minispaziergang machen um mich an die Gegend zu gewöhnen.
Die Fragen von Einhorn wollte ich dir auch stellen.

10.10.2020 19:23 • #4


M
Hey!

Ich bin selber gerade von zuhause ausgezogen, allerdings in eine WG. Ehrlich gesagt hätte ich lieber meine eigene Wohnung. Da will nicht ständig jemand was von mir.
Diese Schlafstörungen kenne ich leider auch sehr gut. Ich kann mich einfach nicht so recht entspannen, weil eben dieses Allein-sein und die unvertraute Umgebung mir zu schaffen macht. Ich krieg da richtige Angstzustände. Geht das dir vielleicht auch so?

Mir hat es geholfen, Krempel von daheim mitzunehmen. Ich hatte auch damit ein Problem, als die Regale noch nicht eingeräumt waren, und alles noch so leer und aufgeräumt wirkte. Seit ich überall Zeug rumliegen lasse, fühlt sich alles schon ein bisschen vertrauter und gemütlicher an.
Ich wohne jetzt seit ca. 3-4 Wochen hier (am WE immer bei meinen Eltern) und es wird so ganz langsam besser. Bin trotzdem immer etwas angespannt hier.

Ich kann dir wirklich empfehlen, nicht den ganzen Tag zuhause zu hocken. Man grübelt echt zu viel. Das macht dieses Überforderungsgefühl echt nicht besser. Ich glaube du musst akzeptieren, dass jetzt erstmal alles neu und irgendwie sehr anstrengend ist. Hast du etwas, dass dir konkret Angst macht, oder ist das eher so diffus?

Zum Thema zu alt um Überfordert zu sein finde ich, dass es dafür keine Altersgrenze gibt. Es ist nunmal neu für DICH - wärst du früher ausgezogen, wäre das auch nicht anders gewesen. Also hör auf, dich fertig zu machen. Ich kenne diese Gedanken, und sie machen es echt nicht besser

Wir können uns gerne austauschen!

11.10.2020 15:23 • x 2 #5


Hoffnungsblick
Der Abschied von einer Lebensphase ist meist schmerzlich. Es ist eine Übergangszeit für dich und du musst schrittweise das Alte loslassen und Neues lernen.
Du könntest täglich irgendeine Kleinigkeit suchen oder finden, die dir in deiner neuen Umgebung/deiner neuen Lebensweise gefällt.

13.10.2020 15:49 • #6


Icefalki
Zitat von Leo26:
Mein Freund, der nimmt sich auch immer weniger Zeit für mich und bereitet mir Sorgen,


Das wird dein Haupthema sein. Denn mit Freund und eigener Wohnung, und bissle Hilfe und zusammen, sähe die Welt schon gaaaanz anders aus. Jetzt hast du eher das Gefühl, ganz alleine zu sein.

13.10.2020 16:51 • #7





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