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...Hallo zusammen,

heute hatte ich die schlimmste Panikattacke meines Lebens und wollte euch fragen ob ihr so etwas auch schon einmal erlebt hat. Ich habe schon länger Panikattacken und habe gerade zu Beginn als ich noch nicht wusste was es war den Notarzt gerufen weil ich dachte etwas Ernstes am Herz zu haben. Seit ich weiß dass es Panikattacken sind und ich ein Hyperventilationssyndrom habe, hatte ich das gut im Griff, sobald mir schwindelig geworden ist und ich keine Luft mehr bekommen habe, habe ich langsam geatmet und auf die Stoppuhr geguckt um nicht mehr als 6 Atemzüge die Minute zu nehmen, hat super geklappt und den Notarzt musste niemand mehr rufen. Was ich heute erlebt habe war so heftig, ich war zu 100% überzeugt zu sterben.

Ich war mit einer Freundin beim Essen und dachte mir noch dass sie diese Samen das letzte Mal nicht auf den Salat gemacht haben aber dass die ja ganz lecker schmecken. Plötzlich wirklich von einer Sekunde auf die andere (normal merke ich dass ich langsam zum hyperventilieren beginne aber diesmal war es ganz anders und ganz plötzllich) konnte ich nur noch schummrig sehen, mein Herz hat gerast als wäre ich ein Marathon gelaufen und so heftig geschlagen, dass ich dachte es springt mir aus der Brust. Ich habe den Herzschlag heftig gespürt als ich meine Hand auf die Brust gelegt habe und habe kaum noch Luft bekommen. Da sich das so anders angefühlt hat, dachte ich es wäre eine allergische Reaktion auf die Samen. Habe also meine Atemübungen gemacht, ganz wenig pro Minute geatmet aber es hat einfach nichts gebracht.

Habe meiner Freundin gesagt, dass wir doch bitte reingehen, dort war ich so zittrig auf den Beinen dass ich hingefallen bin und dann dort lag. Ich konnte plötzlich weder sehen noch hören, mein Herz hat gerast, ich war auch nicht mehr ansprechbar und als ich antworten wollte auf die Fragen wie es mir geht kam nur Gestottere aus meinem Mund, ich konnte nicht einmal mehr sprechen. Ich war überzeugt keine Panikattacke zu haben und hatte in dem Moment nicht mal Angst, ich dachte mir nur ok dann sterbe ich halt jetzt, es war mir vollkommen egal, habe die Augen geschlossen und auf mein Ableben gewartet. Mir sind die schönen Zeiten im Leben vor meinem Auge vorbeigezogen. Die Leute im Restaurant haben den Krankenwagen gerufen, der dann kam und eine Hyperventilation festgestellt haben, etwas anderes konnten sie nicht finden. Ich bin schockiert über so eine heftige körperliche Reaktion und kann es ehrlich gesagt kaum glauben dass die falsche Atmung so etwas herbeiführen kann. Außerdem hatte ich vor dem Herzrasen gar nicht hyperventiliert, mir ist das überhaupt nicht aufgefallen, sondern eigentlich war ich sehr entspannt und habe den Tag genossen. Selbst in meiner Anfangszeit bei den Panikattacken als ich noch nicht wusste dass es Hyperventilation und Panikattacken sind habe ich so etwas noch nie geführt. Nun kann ich meinem Körper überhaupt nicht mehr vertrauen und die Atemübungen bringen ja anscheinend auch nichts. In Therapie bin ich, aber meine Therapeutin sagt auch sie kann mir nicht helfen, dass die Panikattacken weggehen sondern mir nur dabei helfen damit umgehen zu lernen..

11.09.2020 18:49 • 19.09.2020 x 1 #1


12 Antworten ↓


Roman87
Hallo basedela,

ich spiegle mich gerade in deinem Beitrag wider. Vor 4 Wochen hatte ich eine Panikattacke, wie keine zuvor, brutaler und beängstigender als alles Vorherige. Ich dachte bis dato, ich kenne mich gut und meine Angstsymptomatik auch. Aber als es mich traf, nur etwas anders als sonst, habe ich für einen Bruchteil eines Augenblickes gezweifelt, dass es eine harmlose Attacke ist und geglaubt, dass doch etwas Bedrohliches dahintersteckt. Als die Attacke ihren Höhepunkt hatte, habe ich zu widerholten Male meinen Tod vor Augen gehabt. Auf dem labilen Geflecht aus Glaubenssätzen und Überzeugungen auf denen wir unser Gewissen über unseren Körper aufbauen braucht es nicht viel, um unsere vermeintlichen Sicherheiten über Bord zu werfen, uns wieder so zu verunsichern, wie ganz am Anfang.

Ich habe in den letzten 5 Wochen 3 Mal den Rettungsdienst angerufen, beim 3. Mal habe ich ihn abberufen, bevor er ankam. Für mich ist die zunehmende Brutalität der Attacken bestimmt in einem gewissen Sinne traumatisierend und von den nervlichen Entgleisungen habe ich jetzt chronische Missempfindungen und ein übersensibles vegetatives System, häufige Schwindelanfälle, veränderte Wahrnehmung, Derealisation und einige andere Blödeleien, aber ich kämpfe um die Deutungshoheit, dass es immer psychosomatisch ist, weil ich mehr gute Gründe dafür habe auch wenn ich meine vernünftigen Schlüsse nicht in Emotionen gießen kann, ums endlich ein für alle Mal zu kapieren.

Ich weiß nun, je stärker ich werde, desto stärker kann auch die Attacke ausfallen.

Viele Grüße,
Matthias

11.09.2020 19:17 • x 1 #2


A


Schlimmste Panikattacke die ich jemals hatte

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Nimmst du Medikamente ? Was sagt dein Psychiater dazu ?

11.09.2020 19:52 • #3


Sonja77
Als ich noch solch schlimmen Attacken hatte war es die Hölle,meine vorletzte schlimme Attacke hatt 6 Stunden gedauert..

Ich denke durch meine Reaktion bei den letzten 3 Attacken bin ich die komplett los geworden und das nun schon seit 26 Monaten...hatte nie mehr eine

11.09.2020 20:21 • #4


B
nein, nehme keine Medikamente und habe es auch nicht vor. Ich bin ein völliger Medikamente Gegner. Und bis auf heute hätte ich sie auch nicht gebraucht. Habe daher keinen Psychiater, nur eine Therapeutin.

11.09.2020 21:51 • #5


Cortex
Panikattacken sind schlau....
wenn man denkt,man hat es halbwegs im Griff,dass man damit leben kann,suchen die sich hinterlistig Wege,um einen neuerlich so dermassen zu erschrecken und man fühlt sich ausgehebelt.
Man steht wieder am Anfang und fühlt sich sehr verzweifelt,versucht neue Strategien,um damit umgehen zu können.
Ich habees selber gefühlt tausende Male so erlebt und das macht mürbe.
Trotzdem habe ich nicht aufgegeben und kämpfe dagegen an und lasse mich davon nicht unterkriegen,auch wenn es schwer ist.

12.09.2020 12:30 • #6


Vendetta1981
Zitat von basedela:
ch war mit einer Freundin beim Essen und dachte mir noch dass sie diese Samen das letzte Mal nicht auf den Salat gemacht haben aber dass die ja ganz lecker schmecken. Plötzlich wirklich von einer Sekunde auf die andere (normal merke ich dass ich langsam zum hyperventilieren beginne aber diesmal war es ganz anders und ganz plötzllich) konnte ich nur noch schummrig sehen, mein Herz hat gerast als wäre ich ein Marathon gelaufen und so heftig geschlagen, dass ich dachte es springt mir aus der Brust. Ich habe den Herzschlag heftig gespürt als ich meine Hand auf die Brust gelegt habe und habe kaum noch Luft bekommen. Da sich das so anders angefühlt hat, dachte ich es wäre eine allergische Reaktion auf die Samen.


Wenn du so etwas als Panikattacke vorher nicht in der Intensität gespürt hast, dann hast du damit deine erste richtige Panikattacke erlebt. Der Körper ist in der Lage von 0 auf 100 in einer Sekunde umzuschalten, wenn Gefahr im Verzug ist. Meine allererste Panikattacke war damals gleichzeitig auch die heftigste die ich je hatte und exakt so lief es auch ab.

Vor deiner Attacke wirst du mit Sicherheit einen kurzen Moment über das Essen nachgedacht haben und dir die Frage gestellt haben, ob du diese Samen die du nicht kanntest essen darfst. Panikattacken entstehen so gut wie nie durch körperliche Ursachen (Hormonveränderungen etc.) sondern sind die körperliche Reaktion auf Angstzustände. Es reicht nur ein kurzer flüchtiger Gedanke (den man im Nachhinein häufig nicht mehr benennen kann) aus um solche Reaktionen hervorzurufen, besonders wenn man bereits mit dem Thema Panik Erfahrungen gemacht hat.

12.09.2020 13:04 • #7


squashplayer
Das klingt schon nach einer Attacke vom feinsten. Aber mach dir keine Sorgen, es ist ja ungefährlich. Das ist jetzt nicht zynisch, sondern ernst. Seitdem ich mir das sage bei einer Attacke, nehme ich das gelassener.

Hattest du dich schonmal gefragt, ob es vielleicht nicht deine Gedanken zum Salat waren, sondern ob am Tag vorher etwas vorgefallen ist, was dich innerlich gestresst hat? Oftmals kommt dann ja gegen Abend die Attacke, wenn der Körper entspannen will.

12.09.2020 13:30 • #8


B
Zitat von squashplayer:
Das klingt schon nach einer Attacke vom feinsten. Aber mach dir keine Sorgen, es ist ja ungefährlich. Das ist jetzt nicht zynisch, sondern ernst. Seitdem ich mir das sage bei einer Attacke, nehme ich das gelassener.Hattest du dich schonmal gefragt, ob es vielleicht nicht deine Gedanken zum Salat waren, sondern ob am Tag vorher etwas vorgefallen ist, was dich innerlich gestresst hat? Oftmals kommt dann ja gegen Abend die Attacke, wenn der Körper entspannen will.


Das kann natürlich sein, bin generell relativ unglücklich wegen dem Wetter in diesem Land aber auch den Alltag, was ich bisher mit vielen Fernreisen im Griff hatte, was aber nun wegen Corona nicht mehr möglich ist. Wollen in 3 Jahren auch auswandern.

Doch fürs nächste Mal: Wie soll ich denn unterscheiden ob es ein allergischer Schock ist oder eine Panikattack bzw akute Hyperventilation? Ich will natürlich auch nicht dass der Rettungsdienst nochmal alarmiert werden muss vor allem nicht im Restaurant, das ist ja ultra peinlich. Jetzt kann ich dort nie wieder essen, da würde ich an Peinlichkeit sterben. Bei einem allergischen Schock muss es ja schnell gehen, also ruft man natürlich sicherheitshalber den Krankenwagen oder? Ich war mir in dem Moment auch zu 100% sicher daran zu leiden und nicht an einer Panikattacke/akuten Hyperventilation, da ich ja auch ganz langsam geatmet hatte mit Blick auf die Stoppuhr und die Symptome trotzdem noch schlimmer wurden. Erst nach 5 Minuten bin ich dann so zusammen gebrochen. Das es was anderes ist kann nicht sein, bin gründlich durch gecheckt worden MRT usw usf.

13.09.2020 12:15 • #9


Vendetta1981
Ein allergischer Schock äußert sich unter anderem mit folgenden Symptomen:

- Schwellungen der Schleimhäute
- Juckreiz
- Atemnot
- Herzrasen
- Schluckbeschwerden
- Magen/Darm Beschwerden
- Übelkeit
- Schwindel

Einen Schock wirst du nicht gehabt haben. Davon erholst du dich nicht selbst mal eben so von allein.

13.09.2020 14:17 • #10


B
Zitat von Vendetta1981:
Ein allergischer Schock äußert sich unter anderem mit folgenden Symptomen:- Schwellungen der Schleimhäute- Juckreiz- Atemnot- Herzrasen- Schluckbeschwerden- Magen/Darm Beschwerden- Übelkeit- SchwindelEinen Schock wirst du nicht gehabt haben. Davon erholst du dich nicht selbst mal eben so von allein.


Ja jetzt ist mit das auch klar aber in dem Moment bevor der Krankenwagen da war hatte ich all diese Symptome, oder weiß man es erst sicher dass es eine Panikattacke ist wenn die Symptome von allein weggehen? Dann müsste man ja immer zur Sicherheit einen Krankenwagen rufen weil es könnte ja diesmal was ernstes sein oder!

13.09.2020 15:00 • #11


Vendetta1981
Eine allergische Reaktion äußert sich nicht so wie in deinem geschilderten Fall. Du warst von jetzt auf gleich auf 180. Bei einer allergischen Reaktion dauert der Symptomaufbau einige Minuten. Schwallartig einsetzende Angstzustände mit Herzrasen und Atemnot ohne weitere gravierende Symptome wie Schmerzen, Erbrechen oder Ohnmacht sind immer eine reine Angstreaktion.

13.09.2020 15:06 • #12


B
Ich hatte nun auch einen Termin mit meiner Therapeutin die Woche und ihr davon erzählt. Leider hat sie mir gesagt dass das ja echt merkwürdig klingt mit nichts mehr hören und nichts mehr sehen und dass sich das nicht unbedingt nach Panikattacke anhört und ich mich doch mal medizinisch abklären lassen sollte. Seit dem Termin sitze ich nun wieder da voller Angst doch an einer körperlichen Krankheit zu leiden.

19.09.2020 21:37 • #13


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