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N
Da bin ich wieder. Auch wenn jetzt einige Tage ins Land gegangen sind, als ich das letzte Mal geschrieben habe: das Thema besteht leider weiterhin. Wahnsinn, vor gut 3 Wochen schon konnte ich mich vor Müdigkeit kaum auf den Beinen halten. Jetzt sind halt diese 3 Wochen vergangen, und die Lage hat sich kaum gebessert, leider. Aber meine Müdigkeit hat ihren Höhepunkt wohl erreicht. Schlimmer wird es nicht mehr. Mittlerweile fühle ich mich jeden Tag gleichbleibend schlecht. Kann man sich daran etwa gewöhnen? Ich denke, dass sich mein Körper Nacht für Nacht nur soviel Schlaf holt, wie er fürs überleben braucht aber mehr eben auch nicht. Und so schleppe ich mich weiterhin wie ein Zombie durch die Gegend. Aber abfinden kann und will ich mich nicht mit dieser Situation! Mein schon eh kaum vorhandenes Sozialleben ist aufgrund meiner permanenten Erschöpfung total auf Eis gelegt. Niemand versteht mich und ich will niemanden mehr damit belasten. Mich macht das ganze echt fix und fertig. Langsam will ich nicht mehr und immer öfter kommen am Horizont meines Geistes düstere, sehr düstere Gedanken auf. Wenn ihr versteht was ich meine.

War beim Hausarzt. Habe ihm die Situation geschildert und n Rezept für Trimipramin bekommen. Soll ich vor dem hinlegen (Schlafen gehen) einnehmen. Natürlich nicht dauerhaft -will ja auch nicht süchtig werden- aber vielleicht verliert die Nacht dadurch ihren Schreck. Denn ich denke mir, dass ich es mir verdient habe, wenigstens einen Tag vernünftig funktionieren zu können. Und nicht ständig dieses Erschöpfungsgefühl einer Grippe zu haben und Matsch im Hirn. So will ich nicht leben. Deshalb probiere ich es mit Medikamenten aus.

Soll 20 Tropfen vor dem Schlafengehen nehmen. Habe ich bereits einige Male gemacht aber ne richtige Wirkung konnte ich nicht wahrnehmen...
Die vielbeschriebenen Nebenwirkungen jedoch auch nicht. Man könnte mir dieses Mittelchen ohne meines Wissens auch genauso gut in den Tee kippen und ich würde nichts merken.
Naja gut, ich fühle mich tagsüber mega benommen und schläfrig aber so fühle mich ja schon die ganze Zeit wegen den Depris und Schlafmangel. Welcher Anteil davon den Medis zuzuschreiben ist...ich weiß es nicht.

Vielleicht nehme ich das Zeug falsch ein? Oder die Dosis ist zu gering? Ich lese im Internet ja von Leuten die einfach Mal locker das 5 Fache (100mg) nehmen zum Schlafen. Sollte ich das auf eigener Faust versuchen? Ich meine wenn ich das mit Alk. vergleiche: 1 Flasche B. merke ich nicht. 5 aber deutlich. Vielleicht sollte ich mehr Tropfen nehmen? Oder es dauert seine Zeit bis das Medi anschlägt?

Und falls dieses Mittel einfach nichts für mich ist? Habe gelesen, dass Zolpidem gut sein soll. Aber auch dafür bräuchte ich ein Rezept. Ich glaube nicht, dass mir mein HA ohne weiteres andere Sachen verschreiben wird. Zumal das ein Allgemeinmediziner ist und kein Psychiater bzw. Schlafmediziner. Und bis ich ein Termin beim Psychiater kriege... Schwierig

Und ich sei ja so jung mit meinen 22J höre ich immer wieder. Nur fühle ich mich steinalt und kann meinen Verfall live miterleben. Mein ganzes Leben lang ging es mir nie besonders gut, aber ich konnte mich immer aufrappeln. Der Schlaf hat mir dabei immer geholfen. Aber dieser hat mich anscheinend verlassen. Ich habe echt das Gefühl, dass es bald vorbei mit mir sein könnte. Und da ich nicht noch mehr leiden und dahin siechen will, denke ich über unsinnige Sachen nach. Fürchterlich! Ich habe mich noch nie so dreckig gefühlt.

07.07.2020 19:30 • #21


Hoffnungsblick
Zitat von Need4Help97:
Aber abfinden kann und will ich mich nicht mit dieser Situation!


Das ist gut und richtig.

Setze deine Zeit dafür ein, die richtige Hilfe zu finden.
Du kannst darüber Buch führen.

Du kannst dich an einen Spezialist für Schlafstörungen wenden.

Weiter oben habe ich dir noch andere Tipps geschrieben.

Alles Gute dir!

08.07.2020 19:30 • #22


A


Starker wochenlanger Schlafmangel - was kann ich tun?

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Ina2509
Das tut mir sehr leid das die medis dir nicht helfen. Ich habe zur meiner schwierigen Zeit auch zolpidem bekommen. Ich weis viele verteufeln Tabletten aber ich muss sagen das mir das durchschlafen sehr gut getan hat. Vielleicht sprichst du noch mal mit deinen Arzt den die Tropfen helfen dir ja nicht.

08.07.2020 20:26 • #23


Meteora
Vom Trimipramin kannst du ruhig mehr nehmen. Ich hab bis zu 50mg genommen, wenn es schlimm war. Nehme seit dem 22.Lebensjahr Antidepressiva, also seit 3 Jahren. Die machen aber nicht süchtig.

08.07.2020 20:41 • #24


Schlaflose
Zitat von Need4Help97:
War beim Hausarzt. Habe ihm die Situation geschildert und n Rezept für Trimipramin bekommen. Soll ich vor dem hinlegen (Schlafen gehen) einnehmen. Natürlich nicht dauerhaft -will ja auch nicht süchtig werden- aber vielleicht verliert die Nacht dadurch ihren Schreck.


Trimipramin macht nicht süchtig, es ist kein Benzo sondern ein Antidepressivum mit schlafanstoßender Wirkung - sofern man darauf anspricht. Bei mir hat es nicht gewirkt. Ich habe bei 100mg gar nichts gemerkt. Man muss verschiedene schlafanstoßende ADs durchprobieren, um herauszufinden, was bei einem selbst wirkt. Für mich war Amitripitylin sehr gut, verlor allerdings nach einigen Jahren die Wirkung. Dann wechselte ich zu Doxepin (nachdem ich Trimipramin, Trazodon, Opipramol und Mirtazapin ohne Wirkung durchhatte), was mir seit 11 Jahren gute Dienste leistet.

An echten Schlaftabletten für den Bedarfsfall (nicht als Dauermedikation) kann ich dir Zopiclon empfehlen. Es hat nicht so ein starkes Suchtpotenzial wie Benzos, sollte aber trotzdem auch nicht mehr als 2-3 Mal die Woche genommen werden.

09.07.2020 15:47 • #25


leica46
Du hast hier schon viele sehr gute Tips bekommen.
Entscheidend ist auch die innere Haltung - ob man sich Dauersorgen und Panik macht wegen der Schlaflosigkeit oder es einem gelingt, die Schlaflosigkeit wenigstens etwas gelassener zu sehen.

Du wirst m. E. sehr getriggert von allem was um Dich rum geschieht. Der Hauptgrund liegt aber in Deiner Wahrnehmung. Das ist aber auch eine Frage der inneren Einstellung. Sonst könnten Menschen bei einer langen Bahnfahrt beispielsweise überhaupt nicht schlafen - auch ohne Matratze.
Du hast ein Dach über dem Kopf, sauberes Wasser, genug zu essen und ärtztliche Versorgung. Mehr als viele Menschen auf der Welt .
Mir hat bei meinen schlimmen Phasen von Schlaflosigkeit (einmal als Folge eines Tinnitus - einmal als Folge einer Operation) mental der Beitrag von einem user namens Eddie zu seinem Umgang mit seiner Schlaflosigkeit hier im Forum geholfen.

Eine Medikation hat bei Dir schon angefangen, aber wenn es nicht greift : den Gang zum Psychiater habe ich aber auch nicht gescheut und ich empfehle ihn Dir auch. Die Zeit bis dahin kannst Du aber sinnvoll und ohne Druck nutzen.

Ich habe den Beitrag eben mit dem Suchwort Eddie gefunden und falls sich bei mir mal wieder Schlaflosigkeit ankündigt, lese ich ihn immer noch zur Beruhigung auf meinem Lesegerät mit leichter Hintergrundbeleuchtung. Musik hat mir nicht geholfen aber ruhige mir schon inhaltlich gut bekannte Hörbücher, eine Salzstocklampe und genug Literatur am und im Bett. Lesen - ggf. auch bei gedämpften Licht macht mich am besten müde. Kein Blick auf die Uhr. Du verpasst nichts. Ruhen und lesen. Ausruhen. Und nicht Denken, verdammt wann hört der Tinnitus auf oder wann kommt der Schlaf. Kontraindiziert. Wenn Du den Schlaf herbeizwingen willst - flieht er Dich.

Wenn ich zu aufgekratzt bin stehe ich aber auch schon mal auf und setze eine Waschmaschine auf und swiffer die Böden. Damit wird das Adrenalin, das einem bereits geflutet hat, schneller wieder abgebaut. Und Du hast durch die Erwartungsangst nicht schlafen zu können sicher Adrenalin pur im Körper. Das hindert Dich am Schlafen - die Nachbarn sind nur ein Co-Faktor

Versuchs erstmal weiterhin besser mit mehr Gelassenheit und den Medikamenten, die Du schon hast aber besprich es vielleicht neben einem Hausarzt auch mit einem Psychiater.

Beschäftige Dich mit sog. Schlafhygiene und Schlafritualen. Bau dir aber um Himmels willen keinen weiteren Erwartungsdruck auf.

Ich glaube das ist der StartLink zu den Beiträgen zu der Thematik Schlaflosigkeit und Erwartungsangst von Eddie hier im Forum:
agoraphobie-panikattacken-f4/angst-vor-der-angst-erwartungsangst-wie-ueberwinden-t49014-10.html

Du bist nicht allein - ich kenne Deine Verzweiflung zumindest im Ansatz etwas. Und viele andere sicher auch. Der Return kommt irgendwann.

LG.

19.07.2020 19:18 • #26





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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl