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Kati42
Hallo zusammen,

Ich habe einen Riesen inneren Konflikt, ich habe mein ganzes Leben geträumt mal im Süden zu leben, mein Mann und ich haben uns vor 2 Jahren ein Haus im Süden gekauft, und haben dort den ganzen letzten Winter verbracht, es war herrlich.
Ich habe mich seit ich denken kann sehr für die Familie engagiert, meine Mutter hat Parkinson, und mein Sohn ist Psychisch krank, und wohnt in einer Wohngruppe.
Ich habe nun meiner Familie verkündet das ich gerne ganz in Spanien bleiben würde, weil mir es dort einfach besser geht, gesundheitlich wie psychisch, die Enttäuschung ist natürlich groß.
Ich habe meiner Mutter angeboten mit zu kommen, und meinem Sohn gesagt er kann mich immer dort besuchen.
Mein Sohn leidet sehr, sagt aber immer tapfer das er mir das so gönnt, weil ich mir das so sehr wünsche, ich spüre aber gleichzeitig, das er völlig verzweifelt ist, weil wir ein sehr enges Verhältnis haben.
Jetzt kann ich entweder mich glücklich machen, und alle anderen unglücklich, oder umgekehrt.

Bin sehr verzweifelt, weil ich wie zerrissen bin, kann ich jemals dort glücklich sein, wenn ich hier alle unglücklich gemacht habe.

Danke fürs Lesen

25.06.2020 03:13 • 25.06.2020 #1


11 Antworten ↓


Yannick
Hallo Kati,

Ganz schwere Kiste, ich fühle mit dir.
Da eine Entscheidung zu treffen, oder auch nur einen Rat zu geben, schwierig, sehr schwierig.
Auf der einen Seite sage ich, wenn du fühlst und auch schon aus Erfahrung weißt, dass das Leben für dich im Süden besser läuft, dann mache diesen Schritt. Selbst wenn es nur der Versuch wäre mit der Hoffnung darauf, dass es dir dort besser geht, ist das Leben zu kurz, um es nicht mal zu probieren.

Ich persönlich könnte jedoch einen solchen Schritt nicht machen, wenn ich meine Eltern oder gar mein (krankes) Kind dabei zurücklassen würde. Aber nochmal, so würde meine ganz persönliche Entscheidung aussehen. Vielleicht, nein ganz sicher, ist da eben jeder von uns anderes. Ich habe auch zurücklassen ganz bewusst in Anführungszeichen gesetzt, weil man sich ja ganz sicher mindestens darum kümmern würde, dass es seinen Liebsten gut geht.

Es ist aber auch eben so, dass jeder sein eigenes Leben hat und auch leben sollte. Wenn man sich mal andere Spezies anschaut in der Tierwelt, dann ist es ja dort sehr oft so, dass die Kinder von den Eltern getrennt ihren Weg gehen, sobald es ihnen möglich ist. So sehe ich das eben auch sehr oft, dass der Mensch nur eine von vielen Spezies ist, auch wenn wir oft meinen, wir seien etwas Besonderes.

Immerhin ist man mit den heutigen Möglichkeiten, z.B. Internet, nie so wirklich aus der Welt. Sollte hoffentlich der Flugbetrieb irgendwann wieder vollständig wieder aufgenommen werden können, ist der Süden (gehe davon aus, es handelt sich um den europäischen Süden? ) plötzlich ja nur wieder noch einen Steinwurf weit weg von Deutschland.

Tja, immer noch schwierig die Situation. Hoffe, es hilft dir vielleicht wenigstens, wenn jemand mitfühlt, wenn ich schon auch keine Entscheidungshilfe bin.

Ich wünsche dir alles, alles Gute und dass du die richtige Entscheidung für dich und auch andere treffen kannst!

Liebe Grüße
Yannick

25.06.2020 03:44 • x 3 #2


A


Auswandern, und Familie hier zurück lassen

x 3


W
Hallo Kati,

ich kann mir vorstellen, wie hin und her gerissen du bist. Das ist eine sehr schwere Entscheidung....aber ich kann dich sehr gut verstehen. Und einen Versuch ist es sicher wert. Mach`e doch erstmal einen Urlaub auf Zeit daraus (falls das geht). Und dann schaust du wie es deinem Sohn und Mutter damit geht. Vll möchte sie dann doch noch nachkommen. Es müssen sich erstmal alle daran gewöhnen und mit der Zeit wird es sicher entspannter.
Wünsche dir auch das du die richtige Entscheidung für dich triffst.

L.G. Waage

25.06.2020 06:43 • x 1 #3


S
Zitat von Kati42:
Bin sehr verzweifelt, weil ich wie zerrissen bin, kann ich jemals dort glücklich sein, wenn ich hier alle unglücklich gemacht habe.

Das ist der springende Punkt.
Bekommst du Schuldgefühle deiner Mutter und deinem Sohn gegenüber wenn du hier für immer deine Zelte abbrichst?
Natürlich würde ich dir raten, folge deinem Herzen. Gehe nach Spanien, lebe deinen Traum, denn du hast erkannt, dass es dir dort gesundheitlich besser geht. Du hast ein Haus dort, könntest ein Leben nach deinen Vorstellungen leben usw. Doch jetzt kommt das grosse ABER - zerreisst es dich innerlich wenn du weisst, dass zuhause deine an Parkinson erkrankte Mutter leidet und dein Sohn mit?
Das ist eine schwierige Entscheidung vor der du stehst.
Wäre ein Kompromiss, dass du nicht ganz dort hinziehst, sondern erst mal im Winter dort bleibst, so wie du es schon mal gemacht hast?

25.06.2020 06:48 • #4


MuddaNatur
Jetzt kann ich entweder mich glücklich machen, und alle anderen unglücklich, oder umgekehrt.
Eigentlich ist die Entscheidung garnicht so schwer. Denn umgekehrt heißt es, dass du MIT deiner Familie auf jeden Fall unglücklich bist. Vielleicht ist es auch garnicht nur der Süden, der dich anzieht, sondern auch die große Verantwortung, die dich wegtreibt? Das würde ich absolut verständlich finden.
So oder so, wenn du selbst eingehst, hat auch deine Familie nichts davon. Es ist natürlich auch menschlich, dass du sie nicht einfach so verlassen willst, denn sie sind dir nicht egal, aber es ist wohl das Beste.
Und so weit weg ist Spanien ja nun auch nicht, du kannst sie also regelmäßig besuchen. Außerdem muss die Entscheidung nicht für immer sein. Du kannst jederzeit zurückkehren, wenn du willst.

25.06.2020 08:16 • #5


Sonja77
Also ich kann dir nur sagen,Folge deinem Herzen und mach das was für dich am besten ist

Ich habe 2008 genau das selbe getan und bin ausgewandert....
Habe es nie bereut nie...

Ich wünsche dir alles gute und hoffe du wirst die für dich beste Entscheidung treffen.

25.06.2020 08:22 • x 1 #6


D
Ich hätte da auch mehrere Gedankengänge zu, aber ich frage besser nur 1 Frage: Wie stabil/instabil ist dein Sohn?

25.06.2020 11:36 • #7


J
Hallo ich würde versuchen beide mit zunehmen. Wie alt ist den Dein Sohn ? Ich war vor paar Jahren von mein Mann getrennt und bin an die Nordsee gezogen. Ich hatte da Freunde und deren Kinder. Dort ging es mir immer gut. Wir haben mit den Kindern gesprochen und sie selbst entscheiden lassen. Meine Tochter wollte mit mir mein Sohn beim Papa bleiben.

Es war die schlimmste Zeit ich hab mein Sohn soooo vermisst und mein Mann dann auch nach einem halben Jahr sind wir beide zurück und mit mein Mann und mir wurde alles wieder gut. Ich würde es nicht wieder machen aber das kann ich nur von mir sagen. Ich würde beide aber zumindestens Deinen Sohn mit nehmen vielleicht geht es ihm da auch gut. Sonne ist immer gut wegen Vitamin D viel Glück hör auf Dich und Dein Bauchgefühl

25.06.2020 13:08 • #8


J
Ginge es nicht, dass du beide mit nimmst?

25.06.2020 13:20 • #9


Calima
Zitat von Kati42:
Ich habe nun meiner Familie verkündet das ich gerne ganz in Spanien bleiben würde, weil mir es dort einfach besser geht, gesundheitlich wie psychisch, die Enttäuschung ist natürlich groß.


Du bist 50 Jahre alt und hast damit zumindest die Hälfte deines Lebens hinter dir. Ein Leben, in dem du deinen Job als Mutter und deine Familienpflichten erfüllt hast.

Nun stellt sich die Frage, was dir für den Rest deines Lebens wichtig ist. Frauen - ich sage jetzt mal großzügig unserer Generation sind häufig noch nach klaren Mustern dessen erzogen worden, was Frauen im allgemeinen und Mütter und Töchter im besonderen zu geben haben. Diese Muster gehen davon aus, dass es Aufgabe der Frau ist, sich darum zu kümmern, dass die Familie zufrieden ist und entsprechende Opfer zu bringen.

An Männer werden diese Ansprüche deutlich weniger gestellt. Dein Sohn hat ja auch einen Vater. Wenn das dein Mann ist, hat er sicher auch eine Haltung zum Umgang mit euerem Kind in Zusammenhang mit der Auswanderung entwickelt.

Im Gegensatz zu den meisten anderen Posts halte ich es für keine gute Idee, den Sohn mitzunehmen. Er ist - so vermute ich - erwachsen. Und damit endet die Fürsorgeverpflichtung auch dann, wenn das Kind gehandicapt ist. Insbesondere dann, wenn es geistig in der Lage ist, die Situation zu verstehen. Er hat sein Zuhause in seiner Wohngruppe. Ihn da herauszuholen muss nicht zwingend ein Gewinn für ihn sein - eher im Gegenteil.

Dass sich erwachsene Kinder und ihre Eltern nicht ständig sehen, ist eigentlich völlig normal. Würde er in München wohnen und du in Hamburg, wäre der Weg zueinander auch nicht so viel näher wie von Spanien nach Deutschland, Hier geht es also vielleicht nur um das Verändern von Besuchsgewohnheiten. Mein Sohn lebt in der Schweiz, und wir sehen uns etwa 4-5 Mal im Jahr. Das ist jedes Mal wunderschön, aber es ist auch in Ordnung, ansonsten getrennt voneinander zu sein.

Ob deine Mutter besser dort aufgehoben ist, wo sie ist oder bei dir, kann ich nicht einschätzen. Ich weiß für mich, dass ich niemals haben möchte, dass meine Kinder sich mit meiner Pflege befassen. Sie haben ein Recht auf ihr Leben. Ich habe das meine gelebt, und wenn ich das irgendwann nicht mehr alleine kann, wird es Möglichkeiten geben.

Heißt: Du hast das Recht auf dein Leben. Wie du dich wohl fühlst, weißt nur du.

25.06.2020 13:42 • x 2 #10


Mariebelle
Ich bin auch vor vielen Jahren ausgewandert.
Es ist immer ein Dilemma,vor allem die Anfangszeit.
Aber durch skype etc kann man im Kontakt bleiben.
Spanien ist ja auch noch keine so grosse Distanz,wie zB ein anderer Kontinent.
Viel Glueck

25.06.2020 14:31 • x 1 #11


Icefalki
Spanien ist wirklich nur 2 Flugstunden entfernt. Dein Sohn ist versorgt, wie sieht das mit deiner Mutter aus? Wenn Not am Mann ist, könntest du bei deiner Mutter vorübergehend einziehen? Oder wer kümmert sich jetzt um sie?

Dein Mann, was meint er? Ich bin sehr pragmatisch eingestellt und sehe keinen Grund, warum du Spanien, deinen Traum nicht erfüllen kannst. Heutzutage gibt es genügend Möglichkeiten, miteinander in Verbindung zu bleiben und wie gesagt, in 2 Stunden bist du in Deutschland.

25.06.2020 14:56 • #12


A


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