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Medulla
Ich bin ein Mensch der gern alleine ist. Wenn ich ab und zu mal jemanden treffe, reicht mir das völlig.
Leider bin ich seit etwa zwei Jahren völlig alleine an meinem Wohnort, da ist keiner mehr, mit dem ich mich mal spontan treffen könnte. Seitdem fühle ich mich fast permanent einsam. Es fehlt einfach jemand, der auf der gleichen Wellenlänge ist, mit dem man auch mal über seine Probleme reden kann, keine oberflächlichen Bekanntschaften.
Zu meiner Familie habe ich auch schon vor einigen Jahren den Kontakt abgebrochen, meine Therapeutin, die meine letzte Bezugsperson hier war, hat einfach die Therapie beendet und ich fühle mich ziemlich verloren auf der Welt.

Ehrlich gesagt habe ich auch keine Ahnung, wie ich neue Leute finden soll und ob sich daraus Freundschaften entwickeln ist ja auch nicht gesagt.

01.06.2020 21:49 • x 1 #21


A
Ich bin auch gerne alleine....doch einen guten Freund zu haben ist Gold wert!

01.06.2020 22:04 • x 3 #22


A


Einsam oder alleine? Unterschied

x 3


Christian17
Ich bin auch alleine. Ich habe keine Beziehung und keine große Familie
Einsam fühle ich mich aber nicht. Ich hab einige Bekannte mit denen ich mich treffe und ich kann mich auch gut alleine beschäftigen. Mir ist nie langweilig.

Was manchmal fehlt, sind 1-2 enge Freunde aber diese zu finden ist wie Lotto spielen.
Ich hab schon viel Enttäuschungen erlebt, da ist es noch schwieriger Freunde zu finden.

02.06.2020 01:41 • x 5 #23


Yannick
Einsam ist, wenn das Alleinsein weh tut... Oder einsam fühlt man sich, wenn man unfreiwillig allein ist. Bei manch einem kommt es vielleicht auch noch auf die Dauer an.

Hm, vieles ist ja schon gesagt und beschrieben worden. Teils ähnlich, teils wird das eine oder andere ganz verschieden wahrgenommen.

Zitat von christian17:
Ich bin auch alleine. Ich habe keine Beziehung und keine große Familie
Einsam fühle ich mich aber nicht. Ich hab einige Bekannte mit denen ich mich treffe und ich kann mich auch gut alleine beschäftigen. Mir ist nie langweilig.

Ich enscheide mich auch schon seit längerem durchaus immer öfter bewusst für das Alleinsein. Einsamkeit fühle ich dann, wenn es mir durch andere Dinge schlecht geht. Zurzeit gibt es ein paar körperliche Reaktionen, die mir Unbehagen/Unwohlsein verursachen - das wirkt dann wie ein Katalysator und wandelt das alleinfühlen in Einsamkeit um. Stelle dabei auch einen Verfall meines Selbstwertgefühls fest. Geht es meinem Selbstwert/Selbstbewusstsein besser, komme ich auch mit dem Alleinsein gut klar, wie christian17 beschrieben hat.

Zitat von christian17:
Was manchmal fehlt, sind 1-2 enge Freunde aber diese zu finden ist wie Lotto spielen.
Ich hab schon viel Enttäuschungen erlebt, da ist es noch schwieriger Freunde zu finden.

Joa, dem schließe ich mich auch an. Oft bin ich nah dran, aber dann passiert eben etwas, so dass diese Freunde plötzlich weit weg sind. Umzug dieser Menschen war in den letzten Jahren der Hauptgrund.
Irgendwann mag man dann auch nicht mehr immer neu suchen vielleicht...

Für mich geht Qualität der Freundschaften auch deutlich über die reine Quantität. Hoffe, ihr wisst, was ich meine? Soll nicht abwertend gemeint sein. Denke, ich komme mit jeder Menschen klar. Aber zuviel...hmm....Oberflächliches raubt mir immer öfter zuviel Energie. Das habe ich einfach so für mich festgestellt über Jahre.

Ich mach das wirklich:
Wenn ich wieder im Land sein sollte, mache ich eine Deutschland-Tour und dann möchte ich euch alle hier kennenlernen, die das auch wollen und sich mal auf nen Kaffee treffen wollen.

Bis bald!

02.06.2020 06:25 • x 4 #24


A
@ yannick....ich verstehe dich so gut....manchmal bekommt man gewisse Dinge sehr gut hin...man freut sich!
Doch gleich am nächsten Tag.....das fühlt sich für mich an...wie ein Schlag ins Gesicht...da bin ich unendlich traurig,
Es gibt dann wenige Dinge die mich aufheitern können....vielleicht ei guter Freund?
Doch auch das fällt mir sehr schwer...also ist es normal das man an manchen Tagen auch mal deprimiert sein kann .....doch der nächste Tag bring neue Hoffnung ,neues Glück.....immer wieder!

02.06.2020 11:45 • x 2 #25


Odradek
Ich bin manchmal so einsam, dass ich mich wundere, wieso ich nicht aus der Haut falle. Aber Alleinsein ist dennoch oft ein überhaupt nicht negativer Modus. Ich kann mich gut alleine beschäftigen, keiner redet einem rein, ich widme mich meinen Hobbys oder repariere irgendeine Kleinigkeit, wenn ich es denn hinkriege; den Segen der Langsamkeit entdecke ich eigentlich nur allein; doch das ist nicht das Problem. Eher meine Lust auf Berührungen, Austausch und auf gemeinsames Lachen. Freude und Lachen macht zu zweit mehr Spaß. Fast alle Sportarten and the things we do in bed übrigens auch.

02.06.2020 23:32 • x 1 #26


A
Du hast recht , manche Dinge machen zu zweit mehr Spaß.....doch dazu muss erstmal das richtige Gegenstück gefunden werde.
Es ist nicht mehr so wie früher als wir noch jünger waren....da war die Auswahl groß und man hatte auch noch nicht die Vorstellung wie ein Partner sein sollte.
Wenn man länger alleine ist,wird es immer schwieriger....man hat Eigenarten die man schwer ablegen kann!
Außer für die große Liebe vielleicht?

02.06.2020 23:40 • x 1 #27


Odradek
Akinom, du hast einen schönen Leitspruch! - - - War früher die Auswahl größer als mit Ü40? Kann sein. Aber ich glaube, die Älteren trauen sich auch zu wenig Flirt zu. Ist krass manchmal. Ich hatte mal eine ältere Kollegin, auf die ich sehr stand. Sie hatte kleine Augen und Falten. Ja und? Als wenn das Schönheit ausmacht. Vom Typ her war sie sportlich, lebenslustig, charmant, umgänglich, intelligent und ihr Lachen hinreißend. Wir konnten über fast alles reden. Und Frauen ab 40 wissen, was ihnen steht, was sie wollen. Sie hatte viel zu erzählen. Jedenfalls mehr als jede Zwanzigjährige. Und beim Handball im Büro warf sie mir den Ball mit Schmackes ins Gesicht, knallhart. Seitdem fahre ich auf sie ab ; )

03.06.2020 00:00 • x 1 #28


Yannick
Zitat von Odradek:
War früher die Auswahl größer als mit Ü40?

Ich denke schon, dass die Auswahl groß bzw. größer war so mit Mitte 20. Da beginnt dann langsam die Familienfindungs und -gründungsphase (statistisch) und der Markt dünnt sich unweigerlich aus. Glaube (also auch wieder statistisch), dass es dann ab Mitte 40 zahlenmäßig wieder voller wird auf dem Markt. Aber die Frage ist, was dann davon noch brauchbar... hahaha Sorry, mir fällt gerade keine andere knackige Beschreibung ein - ich denke wir, die in dem Boot der Singles sitzen, wissen auf jeden Fall was ich meine...

Böse meine ich das gerade Gesagte auf keinen Fall!
Zitat von Odradek:
ber ich glaube, die Älteren trauen sich auch zu wenig Flirt zu.

Eben, es geht eher um so etwas. Aus verschiedensten Gründen geht das Flirten nicht mehr so locker von der Hand bei den meisten im dann doch schon mittleren Alter. Sei es, weil man die Schnauze voll hat von Beziehungen, verunsichert wurde.
Ja, oder es eben vielleicht auch nie so richtig gelernt hat und von Erfolg gekrönt war...

Ist schon komisch, wie sich über die Jahre zwei bis drei Gruppen bilden: Familien/Paare, Singles (unfreiwillig), Singles (freiwillig). Zumindest meine Beobachtung und Gedankengang...

Und dann in Runde 2 prallen dann ehemals Gebundene manchmal auf bislang immer unabhängig Lebende.
Zitat von Akinom:
Wenn man länger alleine ist,wird es immer schwieriger....man hat Eigenarten die man schwer ablegen kann!
Außer für die große Liebe vielleicht?

Vielleicht sind es Eigenarten, vielleicht sind es aber auch die eigenen Ängsten vor fehlender Erfahrung. Im Beruf hat man ja schon seit langem bereits oft das Nachsehen, wenn man nicht eine bestimmte Berufserfahrung mitbringt. Mich stört es immer dann, wenn es niemanden gibt, der demjenigen mal die Chance lässt, Erfahrungen zu lassen. Bei uns der Firma ist es so, dass wenn sich intern jemand auf eine Führungsposition bewirbt, das meistens abgelehnt wird, weil man ja eben keine Erfahrung in Team-Leitung o.ä. hat. Da holt man dann lieber einen fertigen von außerhalb und regt sich dann auf, weil der ja von den Abläufen intern keine Ahnung hat...

Kleiner Exkurs... Leider hat mir ein inzwischen guter Freund, mit dem ich so manche Nacht gequatscht habe über Gott und die Welt, es für die Beziehungen von heute auch so erklärt: es gibt wohl die, die schon alles hatten und nicht mehr alles wollen. Und dann gibt es die, die sich immer Zweisamkeit wünschen, aber es nie ausleben durften. Voll von Romantik, Leidenschaft, Sehnsucht rennen sie dann immer noch in ihr Unglück, weil ihr Gegenüber vielleicht nur noch Spaß statt großer Liebe sucht.
Tatsächlich bin ich letztes Jahr mal auf einen solchen Online-Profiltext gestoßen: Suche Spaß, die große Liebe hatte ich schon.

Klingt jetzt ziemlich desillusioniert, eine Momentaufnahme. Generell ist die Leidenschaft noch da und ich zumindest glaube weiter an den großen Zufall. Solange man noch atmet, lebt die Hoffnung! Vielleicht bin ich naiv, aber ich bin ich und das wiederum ist auf jeden Fall gut so!

Zitat von Odradek:
Ich bin manchmal so einsam, dass ich mich wundere, wieso ich nicht aus der Haut falle.

Ja, manchmal gibt es Momente, wo es schier unerträglich zu werden scheint. Wie in einem Feld mit Treibsand und man macht es durch Strampeln nur noch schlimmer. Hatte ja gestern schon geschrieben, vielleicht muss man der Zeit dann einfach Zeit geben.
Aber die Beschreibung passt!

Zitat von Odradek:
doch das ist nicht das Problem. Eher meine Lust auf Berührungen, Austausch und auf gemeinsames Lachen. Freude und Lachen macht zu zweit mehr Spaß. Fast alle Sportarten and the things we do in bed übrigens auch.

Du bringst es auch hier auf den Punkt, wie ich finde! Alleinsein ist völlig okay, nur man wünscht sich ja eben auch mal das mehr, was man so oft draußen in anderer Leute leben sieht. Ob das immer so toll ist wie es scheint, weiß man nicht, aber man hat ja schließlich seine eigene Träume, Wünsche, Sehnsüchte, die man verwirklichen will...
Aber finden... das scheint für einige halt eine Lebensaufgabe zu sein, anstatt wie bei anderen, mal eben (gefühlt) im Vorbeigehen drüber zu stolpern.

Zitat von Odradek:
Aber Alleinsein ist dennoch oft ein überhaupt nicht negativer Modus. Ich kann mich gut alleine beschäftigen, keiner redet einem rein, ich widme mich meinen Hobbys oder repariere irgendeine Kleinigkeit, wenn ich es denn hinkriege;

Ja, wenn ich hier abends sitze und schreibe, dann lasse ich auch den ein oder anderen Schmerz oder Sehnsucht abfließen. Aber generell fühle ich, wie sehr ich mit mir im Reinen bin, auch oder gerade wenn ich mir wieder etwas neues beibringe, aufräume, repariere oder sonstwas mache.
Ich finde, das ist selbst in Beziehungen wichtig, dass man trotzdem weiter weiß, wer man ist und wie man mit sich selbst auskommt.

03.06.2020 06:47 • x 1 #29


K
Zitat:
War früher die Auswahl größer als mit Ü40?

Mit ü40 ist man auch nicht mehr gewillt jedermanns Kumpel zu sein mit dem man um die Häuser zieht oder der drauf angewiesen ist soziale Kontakte auszuleben. Die meisten Menschen in dem Alter sind mit sich beschäftigt und gar nicht mehr empfänglich für Anfragen dieser Art.
Für mich ist es okay wenn ich mit Arbeitskollegen essen gehe, am WE im Stadion mit Gleichgesinnten zuguck wie dem Gegner der A*sch versohlt wird oder ich mich mal mit einer Frau treffe zum Laufen oder was auch immer. Aber mehr eben nicht weil für mehr ist einfach kein Platz da.

Ich empfinde das allein sein als Luxus.
Nach dem Tod meiner Frau dachte ich auch dass ich total einsam bin, wir waren 34 Jahre verheiratet. Aber mittlerweile habe ich verstanden dass es nur der Verlustschmerz war. Die hinterlassene Lücke ist geblieben aber ich bin nicht einsam.

Zitat:
Leider hat mir ein inzwischen guter Freund, mit dem ich so manche Nacht gequatscht habe über Gott und die Welt, es für die Beziehungen von heute auch so erklärt: es gibt wohl die, die schon alles hatten und nicht mehr alles wollen. Und dann gibt es die, die sich immer Zweisamkeit wünschen, aber es nie ausleben durften. Voll von Romantik, Leidenschaft, Sehnsucht rennen sie dann immer noch in ihr Unglück, weil ihr Gegenüber vielleicht nur noch Spaß statt großer Liebe sucht.

Und genau das ist auch das Problem. Die, die so krampfhaft suchend rumlaufen, werden zwangsweise enttäuscht. Warum ? Weil sie sich nicht mit dem zufrieden geben was sie haben bzw haben können, sondern nach dem einen Perfekten suchen, und das gibt es selten. Und genau deswegen bleiben sie allein. Teufelskreis aus dem Lehrbuch.

03.06.2020 09:37 • x 1 #30


E
Ich kann auch gut allein sein und empfinde das nicht als Einsamkeit.
Bekannte habe ich viele und natürlich meine Familie.
Als ich vor Jahren meine Freunde mal in ein Sieb gelegt habe ,
sind leider viele durchgefallen , im Nachhinein kein Verlust.
Drei sind übriggeblieben , die kenne ich seit der Sandkastenzeit.

03.06.2020 09:53 • x 3 #31


A
Finde eine gute Partnerschaft über eine längere Zeit,ist wie ein roher Diamant,er muss ständig geschliffen werden um zu seiner richtigen Entfaltung zu kommen.
Dazu müssen aber beide bereit sein...und nicht nur derjenige der immer s schleift um ans Ziel zu gelangen.
Es ist harte Arbeit eine Partnerschaft und auch eine Freundschaft aufrecht zu erhalten....viele Abstriche muss man machen.
Wenn jemand behauptet keine Beziehung mehr einzugehen, da steckt da auch eine große Enttäuschung und Angst dahinter...Es braucht alles seine Zeit!
Diejenigen die sich eine Partnerschaft wünschen und bereit sind sich zu öffnen.....denn das muss man ,
sollen sich selber treu bleiben .......wie gesagt es braucht Zeit und Zuversicht.

03.06.2020 11:06 • x 2 #32


Hoffnungsblick
Zitat von Yannick:
Suche Spaß, die große Liebe hatte ich schon.

Klingt jetzt ziemlich desillusioniert, eine Momentaufnahme.


Denke, dass so eine Rechnung letztlich nicht aufgehen kann. Das läuft wahrscheinlich über kurz oder lang auf Zeitverschwendung hinaus. Spaß hat seine Berechtigung, klar. Lachen ist auch gesund.
Aber als Beziehungsmotto schmeckt es schal.

03.06.2020 13:49 • x 2 #33


K
Zitat von Hoffnungsblick:
Aber als Beziehungsmotto schmeckt es schal.


Diese Menschen suchen keine Beziehung.
Ich glaube dieses schwarz-weiß Denken ist auch der Grund warum so viele Menschen einsam sind, um mal wieder auf das eigentliche Thema zurück zu kommen. Warum kennen so viele Menschen entweder nur die feste Beziehung, oder fühlen sich einsam ? Warum kann man nicht mal was laufen lassen und gucken wie es sich entwickelt ohne sofort die große Liebe zu erwarten ? Menschen klammern sich an andere Menschen in der Hoffnung dass es die große Liebe wird obwohl es vorprogramiert ist dass es gar nicht klappen kann bei den Beiden. Oder andere Menschen idealisieren ihren Partner extrem, und sobald der die ersten Mängel aufweist wird die Geschichte beendet. Es gibt aber nicht nur dieses Schwarze und auch nicht nur dieses Weiße. Dazwischen gibt es etliche Grautöne, von gelegentlich ein bißchen Spaß bis polyamoren Lebensgemeinschaften ist für jeden was dabei. Und wer da nicht abweichen will von seinen exakten Vorstellungen wie eine Partnerschaft zu laufen hat der muss eben alleine bleiben. Die Zeiten, wo es nur einen Mann und eine Frau gab die bis an ihr Lebensende in trauter Zweisamkeit zusammen hockten sind nun wirklich vorbei. Auch wenn meine Frau die Liebe meines Lebens war, so schnell geheiratet haben wir damals nur aufgrund unserer Lebensumstände und da war auch nicht nur 34 Jahre lang monogames Miteinander angesagt.

03.06.2020 17:09 • #34


A
Nein ich glaube nicht,dass die Menschen in der heutigen Zeit sofort an eine feste Beziehung denken wenn sie sich kennen lernen.
Die Menschheit ist klüger und vorsichtiger geworden ,erst Recht die jenigen, die schonmal in einer festen Beziehung waren.
Erst Mal Leben und Leben lassen.....es kommt wie es muss!

03.06.2020 17:17 • x 2 #35


Hoffnungsblick
Zitat von Akinom:
.es kommt wie es muss


Stimmt.

04.06.2020 20:10 • x 1 #36


A


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