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white_cat

07.10.2016 13:20 • 26.07.2020 #1


12 Antworten ↓


Icefalki
White Cat, ich hab tiefenpsychologische Therapie gemacht. Mein Psychiater brachte aber mehrere Ansätze, auch Verhaltenstherapie mit ein.

Aufarbeitung, kann das jetzt nur von mir erzählen, bedeutet, Kindheitsmuster erkennen, bewerten, und abschließen. Mal ganz einfach ausgedrückt.

Es ist ja irgendwas gelaufen, das uns psychisch erkranken hat lassen. In der Regel Traumatas, die eben zu Sichtweisen im Leben geführt haben, die unbewusst immer wieder ablaufen.

Erkennt man dies, besteht die Möglichkeit einer Veränderung.

Beispiel: ich bin hässlich. Ich fühle mich hässlich, ich erlebe mich hässlich, andere wenden sich von mir ab.

Wenn hässlich ein Thema für einen ist, stellt sich doch die Frage, warum jemand das von sich denkt.

Ungeachtet seines wirklichen Aussehens. Es sind die Erfahrungen die dazu geführt haben, dass sich jemand hässlich findet.

Und hier setzt dann die Therapie an. An dem einzigen Satz, wie kommst du auf die Idee, dass du hässlich bist?

Kannst du dir die Antworten vorstellen? Es gibt viele Möglichkeiten, warum sich jemand hässlich findet.
Das war jetzt nur ein Beispiel.

Kannst du auch auf dich anwenden, vor was fürchtest du dich wirklich?

Hier beginnt alles.

Unsere innere und äußere Wahrnehmung ist angstbesetzt. Warum ist das so?

Erkennen, verstehen, akzeptieren und dann kann eine Veränderung stattfinden. Aber ohne dich selbst wirklich zu kennen, wie sollst du das hinbekommen. Dazu braucht man Hilfe.

Und Menschen sind sehr unterschiedlich, was dem einen die Erkenntnis bringt, kann beim anderen gar nichts bringen.

Ich würde das an deiner Stelle auch als Chance sehen.

Mir hat sie aus dem ganzen Mist geholfen.

07.10.2016 13:49 • x 3 #2


A


Tiefenpsychologisch fundierte Therapie - Erfahrungen?

x 3


white_cat
@Icefalki

Selbstwert ist bei mir tatsächlich ein SEHR großes Thema und darauf beruhen auch die meisten meiner Ängste (Versagensängste, Angst nicht geliebt zu werden, Angst vorm Erbrechen). Und ich habe diesbezüglich auch einige Traumata (Mobbing etc.) hinter mir, die dafür gesorgt haben, dass ich mich als hässlich und nicht liebenswert empfinde.

Was du geschildert hast, hört sich schon sehr interessant an und vielleicht ist es ja tatsächlich dieser andere Ansatz, der mir hilft diese Traumata ENDLICH zu verarbeiten und abzuschließen.

Vielen Dank für deinen Kommentar!
Ich bin mal gespannt, was die Therapeutin nachher dazu sagen und was sie empfehlen wird. Ich habe auch die Hoffnung, dass sie Aspekte aus beiden Richtungen anwendet, auch wenn vielleicht im Antrag etwas Anderes steht.

LG
white_cat

07.10.2016 14:13 • #3


xestus
zuerst mal.... 15 Stunden? Das ist ja lächerlich!

Meine Therapeutin hat von Anfang an 120 Stunden verlangt und durchbekommen.
Ich frage mich, wie es möglich sein soll, diese Art von Therapie in dieser Zeit abzuwickeln? Da würde ich noch mal Terror machen.

Ich kann mich aber @Icefalki anschließen. Die meiste Zeit redet man selbst. Was aber anfangs hart und gewöhnungsbedürftig ist, sind die knallharten Regeln, wie z.B. es wird um auch nicht nur eine Sekunde verlängert. 60 Minuten sind 60 Minuten, punkt aus!

Woran ich mich auch gewöhnen musste, die knallharte Konfrontation. Meine Therapeutin ist eiskalt! Sie sagt alles direkt und unverschönt! ABER : Das ist auch bitter nötig und es ist verdammt gut! ich habe eine Zeit lang gebraucht damit klar zu kommen und habe mich anfangs nach den ersten Sitzungen meist noch schlechter Gefühlt. Aber nur so wacht man auf! (Meine Meinung) Das ist der einzig richtige Weg, und nicht der Griff zu Medikamenten, um zu sich selbst zurück zu finden!

07.10.2016 14:16 • x 1 #4


white_cat
Zitat von xestus:
zuerst mal.... 15 Stunden? Das ist ja lächerlich!

Meine Therapeutin hat von Anfang an 120 Stunden verlangt und durchbekommen.
Ich frage mich, wie es möglich sein soll, diese Art von Therapie in dieser Zeit abzuwickeln? Da würde ich noch mal Terror machen.

Ich kann mich aber @Icefalki anschließen. Die meiste Zeit redet man selbst. Was aber anfangs hart und gewöhnungsbedürftig ist, sind die knallharten Regeln, wie z.B. es wird um auch nicht nur eine Sekunde verlängert. 60 Minuten sind 60 Minuten, punkt aus!

Woran ich mich auch gewöhnen musste, die knallharte Konfrontation. Meine Therapeutin ist eiskalt! Sie sagt alles direkt und unverschönt! ABER : Das ist auch bitter nötig und es ist verdammt gut! ich habe eine Zeit lang gebraucht damit klar zu kommen und habe mich anfangs nach den ersten Sitzungen meist noch schlechter Gefühlt. Aber nur so wacht man auf! (Meine Meinung) Das ist der einzig richtige Weg, und nicht der Griff zu Medikamenten, um zu sich selbst zurück zu finden!


Das mit den 15 Stunden bezieht sich nur auf die Verlängerung der Verhaltenstherapie, da ich bereits 45 Stunden bei dem anderen Therapeuten durch habe. Das Höchstmaß liegt bei 80 Stunden bei Verhaltenstherapie.

Bei tiefenpsychologisch fundierter gibt es 50 bis maximal 100 Stunden.
Bei analytischer Psychotherapie gibt es 160 bis maximal 300 Stunden. - Wobei ich nicht genau weiß, wo da der Unterschied besteht, denn wenn man auf der Seite der Kassenärztlichen Vereinigung sucht, gibt es nur Verhaltens- oder tiefenpsychologisch fundierte Therapie. Analytische Psychotherapie gibt es da gar nicht, deshalb glaube ich so langsam, das ist dasselbe.

Das mit der Direktheit kenne ich schon von meinem vorherigen Therapeuten. Der war auch knallhart und das war am Anfang heftig, aber ich stimme dir zu, dass es einen auch aufweckt und zum Nachdenken bringt. Und auch bei ihm habe ich wenig Feedback bekommen. Im Prinzip immer nur Fragen bzw. Gegenfragen. Aber es macht mir definitiv Mut zu lesen, dass auch diese Methode bei Ängsten geholfen hat! Ich dachte immer Verhaltenstherapie ist das einzig Wahre bei Ängsten, aber offensichtlich kommt es auf die Person an. Und da meine Eigenmotivation gleich Null ist, brauche ich vielleicht genau diesen harten Tritt in den Hintern um mal was zu ändern...

LG
white_cat

07.10.2016 14:30 • x 1 #5


xestus
Zitat von white_cat:
Zitat von xestus:
zuerst mal.... 15 Stunden? Das ist ja lächerlich!

Bei tiefenpsychologisch fundierter gibt es 50 bis maximal 100 Stunden.
Bei analytischer Psychotherapie gibt es 160 bis maximal 300 Stunden. - Wobei ich nicht genau weiß, wo da der Unterschied besteht, denn wenn man auf der Seite der
LG
white_cat


Du hast Recht! Es waren sogar 160 Stunden, nicht 120. Ja, meine Therapeutin meinte, dass dies die einzige Form der Therapie ist, die einigermaßen helfen kann...

07.10.2016 14:55 • #6


Icefalki
Ich geh immer noch in Therapie und bin seit ca. 12 Jahren angstfrei, sprich im krankhaften Sinne.

Allerdings nur 4 mal ne halbe Stunde im Jahr. Mehr so wie alles ok, Frau Icefalki? Und Sie wissen, dass sie auf sich achten müssen, usw....

Ich bin die, die das Geld reinbringt, ohne dass man sich noch anstrengen muss. Haha. Allerdings würde ich jederzeit sofort einen Notfalltermin bekommen, wenn nötig. Gibt auch Sicherheit.

Und weißes Kätzchen, Tritt in den Po klingt so schrecklich, nein, gut Ding braucht Weile. Änderungen brauchen einfach Zeit. Wenn du aber mal dran bist, es kapiert hast, dann kommen die Fortschritte.

Auch bei dir, da bin ich mir sicher.

Ich war 17 Jahre unbehandelt. Also total chronifiziert. Und es hat auch funktioniert. Verlier die Hoffnung nicht.

07.10.2016 15:18 • x 3 #7


white_cat
Also die Therapeutin bei der ich jetzt war, war super nett. Allerdings hat es sich herausgestellt, dass die Angaben im Verzeichnis des Kassenärztlichen Verbandes nicht stimmen und sie NUR Verhaltenstherapeutin ist. Nachdem sie sich meine lange Leidensgeschichte angehört hat, meinte sie, dass Verhaltenstherapie keinen Sinn mehr bei mir machen würde, da es nur die Symptome, sprich die Panikattacken behandle, aber nicht die Ursache.

Sie kam jetzt mit was ganz anderem: DBT (Dialektisch Behaviorale Therapie). Das kannte ich ehrlich gesagt bisher nur von Borderlinern, aber nicht im Zusammenhang mit Ängsten. Sie meinte halt, bei mir würde auf Grund meiner Geschichte noch viel mehr (Persönlichkeitsstörung?) dahinter stecken und sie würde mir deshalb diese Therapieform empfehlen, weil sie einerseits in die Tiefe geht, aber andererseits einem auch konkrete Lösungen aufzeigt und man eben auch die berühmten Skills lernt.

Sie hat mir die Nummer für ein spezielles Programm weiter weg gegeben, allerdings hieß es schon auf dem Band, dass die Warteliste 9 Monate beträgt. Ich hab jetzt trotzdem mal aufs Band gesprochen in der Hoffnung, dass mir diese Therapeutin noch andere Nummern von DBT-Spzialisten geben kann. Ich hab schon das Internet durchforstet, aber da findet man immer nur Kliniken oder Selbsthilfegruppen, aber keine Angaben zu Therapeuten.

Zum Thema tiefenpsychologisch fundierte Therapie meinte sie, dass es ihrer Meinung nach gar nicht wirklich auf die Therapieform ankommt, sondern eher auf den Therapeuten. Sie habe damals die Verhaltenstherapie-Ausbildung nur gemacht, weil sie am billigsten war, aber sie wende genauso tiefenpsychologische Aspekte an, wie umgekehrt. Ein guter Therapeut würde immer Techniken aus allen Bereichen anwenden, da man das nach dem heutigen Wissensstand leisten müsse. Wenn ich also mit einem tiefenpsychologisch orientierten Therapeuten klar komme, dann könnte auch das durchaus funktionieren. Sie kann mir halt leider nicht helfen, weil die 15 Stunden, die sie in ihrer Position rausholen könnte, einfach zu wenig sind bei dem Paket, das ich mitbringe.

Naja, jetzt muss ich erst mal abwarten, ob mich die DBT-Fachfrau zurück ruft. Eigentlich würde ich schon lieber das machen, aber es gibt halt so wenig Plätze und Therapeuten auf dem Gebiet. Ich hab auch noch bei einem tiefenpsychologisch fundierten Therapeuten (hoffe zumindest, dass er es auch ist) aufs Band gesprochen. Keine Ahnung, ob ich dann zu dem gehen soll, wenn er nen Platz hat. Ich denke, ich muss erst mal abklären, wie die Abrechnung mit dieser DBT-Geschichte läuft, denn anscheinend läuft das unabhängig von den gängigen Therapieformen. Wenn dem wirklich so ist, könnte ich ja die Wartezeit mit einer TP überbrücken.

Oh Mann, wie ich das hasse! Entweder die Kasse macht einem einen Strich durch die Rechnung oder man muss eine Ewigkeit warten! Und das Beste: Es würden ja gerne mehr Leute Therapeuten werden, aber es ist gar nicht so leicht eine Praxis zu eröffnen, da ja pro Region immer nur soundsoviele Therapeuten von der Kasse erlaubt sind. Was ist das denn bitte für ein kaputtes System? Und dann wundern sie sich, wenn die Leute immer öfter wegen der Psyche ausfallen!? Ist ja klar, wenn man nirgendwo Hilfe bekommt oder ewig warten muss...

Sorry, aber die kleine Abreaktion musste jetzt sein...

white_cat

07.10.2016 17:53 • #8


Nil97

09.11.2019 23:19 • #9


Gaulin
Hallo
Zitat von Nil97:
Hallo zusammen, hat jemand Erfahrungen mit Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie und Verhaltenstherapie gemacht?
Und kannst du mir berichten, wie du den Unterschied empfunden hast? Wenn du beide Therapieformen kennengelernt hast.

Die tiefenpsychologisch fundierte Verhaltenstherapie beschäftigt sich mehr mit der Vergangenheit/Kindheit und der daraus erworbenen Verhaltensweisen. Die normale Verhaltenstherapie arbeitet eher im Hier und Jetzt ohne zu tief in die Kindheit zu blicken. Beide Therapiearten ähneln sich. Muss jeder für sich selbst testen, womit er besser zurecht kommt. Nicht für jeden ist das tiefgründige geeignet aufgrund von Traumata, die nicht (mehr) verarbeitet werden können oder dann zu sehr belasten. Hier muss man abwägen. Bei vielen reicht es auch völlig aus das heutige Verhalten zu bearbeiten. Dennoch nicht bei jedem. Kann man also so speziell nicht sagen, was für dich jetzt geeigneter wäre. Da gibt es auch kein besser oder schlechter...
Liebe Grüße

09.11.2019 23:45 • x 1 #10


A
Hallo ich Grüße dich,
mache seid drei Jahren Verhaltenstherapie,den Unterschied kenne ich nicht,doch meine Therapeutin sagte mir die Therapien ähneln sich,Wir sind auch in meine Kindheit zurück gegangen und haben sie aufgearbeitet und klar rühren meine Ängste dort her.Wir haben uns sehr intensiv damit beschäftigt und wir springen auch heute noch zu der Entstehung der Angst zurück.
Doch zur Zeit sind wir in der Gegenwart und versuchen herauszufinden wie weit der Kontakt zu meiner Mutter und ihrem Mann mir schadet und wägen ab wie und ob der Kontakt statt-findet.
Es liegt sicher auch an der Therapeutin in wie weit sie mit dir in die Vergangenheit schlüpft.
Das wichtigste ist VERTRAUEN! Liebe Grüße

10.11.2019 01:28 • x 1 #11


Nil97

26.07.2020 12:08 • #12


kritisches_Auge
Ich habe eine abgeschlossen und habe keine Fragen und Probleme dazu.
Und eigentlich soll sich der Patient nicht darüber austauschen weil das die enge Kommunikation mit dem Therapeuten stört, alles soll bei der Therapie bleiben.

26.07.2020 13:58 • #13


A


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