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E
Hallo,

ich bin längerem stille Mitleserin, benötige aber mal einen Rat.

Zu meiner Vorgeschichte, vor 9 Jahren meinen geliebten Papa an Krebs verloren, ein Jahr später erkrankte meine Mutter an Krebs. Vor 5 Jahren Trennung/Scheidung, seit dem alleinerziehend.

Die erste Panikattacke hatte ich zwischen den beiden Erkrankungen meiner Eltern. Hatte das recht schnell wieder im Griff. Es ging dann immer 1-2 Jahre gut und alles fing von vorne an. 2 Krankenhausaufenthalte, bei denen ich auf den Kopf gestellt wurde. Diagnose, generalisierte Angststörung.

Letztes Jahr hatte ich eine neue Beziehung und mir ging es blendend. Von Angst keine Spur mehr. Ich dachte jetzt hätte ich es geschafft. Tja, leider lernt man sich ja mit der Zeit immer besser kennen und dann kam bei mir die Erkenntnis, dass es nicht so passte wie gewünscht. Also habe ich im August die Beziehung beendet. Mir ging es aber gut dabei.

Kurz darauf ging es los, auf der Arbeit eine heftige Panikattacke, Arzt, EKG. Nichts dramatisches, nur Extraschläge. Die Angst ist zurück, in einer Itensität die ich bisher nicht kannte.

Momentan sieht es so aus das ich mich von Tag zu Tag quäle, möchte nicht das meine Arbeitskollegen was merken. Zu Hause bekomme ich mein Kind versorgt, Haushalt bekomme ich kaum noch bewältigt. Übelkeit, Kopfschmerzen, Stiche im Herz, Herzrasen, volles Programm. Fühle mich den ganzen Tag wie unter Strom.

Heute war ich zum Check Up beim Arzt und hatte einen Blutdruck von 185 zu 120! Der Doc schlug direkt Alarm und hat mir Betablocker und Blutdrucksenker verschrieben. Jetzt habe ich natürlich noch mehr Angst!

Komme aus diesem Kreislauf nicht mehr raus.

Sind solche Blutdruckwerte bei einer Angststörung normal?

Vielen Dank schon mal für Eure Hilfe.

29.10.2019 21:20 • 29.10.2019 #1


6 Antworten ↓


Safira
Also ich (laie) würde sagen ja! Achte doch mal drauf. Bei einer Attacke oder generell Stress Zustand, da klopft das herz Nunmal mehr als sonst. Es bummert regelrecht wenn man sich aufregt oder?
Im allgemeinen ist das Nervensystem schon arg gefordert bei solchen Attacken. Also ja.

Schon mal an Verhaltenstherapie gedacht? Welche Anti Stresstechniken hast Du?

29.10.2019 21:29 • x 1 #2


A


Eltern an Krebs erkrankt - seitdem Angsstörung

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E
Danke für Deine Einschätzung. Habe schon 50 Sitzungen hinter mir . Bin auch seit letzter Woche wieder in Behandlung.

Das komische ist, sonst hätte ich halt nur diese Attacken. Seit paar Wochen ist es aber so, das ich unter ständiger Unruhe/Anspannung stehe. Die erste Stunde auf der Arbeit geht es noch, dann geht es los. Herzrasen, Schwindel, Kopfschmerzen. Und das hält dann den ganzen Tag an, ich stehe also quasi immer unmittelbar vor einer Attacke.

Leider habe ich für mich noch nichts zur Entspannung gefunden. Progressive Muskelentspannung hilft mir leider gar nicht.

29.10.2019 21:45 • #3


B
Ich würde mich mal um eine Auszeit bemühen. Idealerweise psychosomatische Klinik. Dürftest Du mit dieser Symptomatik und den vielen TP-Stunden locker durchkriegen.
In diesem Alter auf Betablocker bleiben wäre m. E. nicht erstrebenswert.

29.10.2019 22:01 • #4


S
Hört sich Evtl auch nach einer starken Verlust Angst an, jedoch hast du die bzh beendet und es ging Dir dabei gut.

Nun ja , erhöhte Werte durch Stress sind absolut normal. Mein RR wert liegt Abend bei Stress und Panik auch bei 180 zu 135 , reguliert sich aber auch durch ein und ausatmen.. meistens habe ich das auf der maloche!
Hat der Arzt Dir ein Langzeitblutdtuck gegeben , wäre sinnvoller um eine mögliche, potenzielle Erkrankung des Blutdrucks Auszuschließen?!
Lg

29.10.2019 22:12 • #5


E
Danke,
so weiß ich schon mal das ich nicht die Einzigste mit so hohem Blutdruck bin.
Ja ich soll ein Langzeit-EKG bekommen. Muss jetzt erstmal übermorgen wieder hin um zu schauen, wie ich mit dem Blutdrucksenker zurecht komme.

Stationärer Aufenthalt kommt für mich momentan nicht in Frage. Ich bin wie gesagt allein erziehende, und lasse meinen Sohn nur im absoluten Notfall alleine.

Ich zermürbe mir ständig den Kopf, was der Auslöser sein könnte. Seit dem ich die Attacken wieder habe, hat sich einiges verändert. Erst die Trennung, der Druck in der Schule wird größer, auf der Arbeit habe ich einen neuen Vorgesetzten bekommen. Und zu guter letzt hat sich mein OP Tag gejährt. Ich bin vor einem Jahr notfallmäßig ins Krankenhaus gekommen. Wegen meiner Vorgeschichte hat mich vorher kein Arzt ernst genommen. Erst als ich nicht mehr laufen konnte kam raus, das ich einen Bandscheibenvorfall mit Quetschung des Rückenmarks hatte. Also eine beginnende Querschnittslähmung. Ich konnte nicht mehr laufen. Vielleicht habe ich auch das noch nicht richtig verarbeitet.

Wie dem auch ist, wie schafft ihr es Entspannung in den Alltag zu bringen?

Ich überlege mich mal für eine Zeit krank schreiben zu lassen. Möchte herausfinden, ob es mit der Arbeit zu tun hat, weil es ja dort immer anfängt.

29.10.2019 22:25 • #6


Safira
Ich komme mit der Progressiven Muskel Entspannung auch nicht zurecht. Es gibt aber verschiedene Variationen davon die man finden kann.
z.B. spezielle Atemtechniken in denen die progressive mit eingebaut wird. Also sehr kurz aber qualitativ. Ich kann auch nicht 20 Min mich mal hinsetzen und mich auf Knopfdruck entspannen. manchmal aber nich oft. Schon gar nicht 20 Minuten.
Es gibt etliche kurze Entspannungstechniken. Der Sinn darin ist, es regelmässig zu machen.

Der Auslöser kann auch ein langwieriger Konflikt sein oder ständige Probleme die man bewältigen muss. Verluste oder ständige Sorgen. Da kann so vieles unterschwellig in einem brodeln, welches den stärksten Berg zum bröckeln bringt. Irgendwann entlädt sich der Körper eben mal und baut den Druck ab. Deshalb die Antistress Technik.

29.10.2019 22:55 • #7





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