Und nun das, völlig unnötig.
Ich schaffte mir ein super Mountainbike an, habe mir damit einen Wunsch erfüllt und schon am dritten Tag kam es zum Sturz. Sicher ein Fahrfehler, mir fehlt natürlich Erfahrung und ich habe downhill auf Schotter vermutlich falsch gebremst. Der Sturz war unausweichlich, es hat ziemlich gerumst und dann lag ich da. Mir tat alles weh, meine Sorge galt auch dem neuen Bike - das hatte zum Glück keine Schramme. Dafür ich. Zum Glück blieb alles heil, nur fette Prellungen und tiefe Schürfwunden an Knie, Arm und Schulter. Ich hatte tagelang schlimme Schmerzen. Ich war in den ersten Tagen sogar beim Autofahren ängstlich, was ich sonst überhaupt nicht bin. Ich war völlig erschüttert in allem.
Schlimmer noch war, dass ich von dem Moment an unglaubliche Panik auf dem Fahrrad habe. Ich zittere am ganzen Körper, wenn ich nur daran denke. Dazu wiede die typischen Bauchkrämpfe, die ich immer habe in Angstperioden. Das kenne ich ja, das ist nur die Angst, nichts Körperliches, das mir Sorge machen würde.
Ich zwinge mich trotzdem täglich, wenigstens auf dem Rad zu sitzen, zu atmen, das zumindest auszuhalten. Es geht mal besser, mal gar nicht. Ich übe jeden Tag, bei mir auf dem Grundstück, wo mich niemand sieht und man auch nicht andere gefährdet.
Ich habe immer wieder dieses deja vue, dass ich unvermittelt und ohne Grund zur rechte. Seite knalle,
Ich stelle mir dann vor, es passiert im öffentlichen Raum, ich stürze vielleicht sogar vor ein Auto.
Ich habe es auch geschafft, wieder zu fahren, aber nie mehr ohne Angst. Ich verkrampfe so, dass meine Hände am Lenker gefühllos werden.
Hinzu kommt der Streit mit meinem Freund, der mich unter Druck setzt, das kann er leider gut.
Ich fühle mich dann schlecht, das Rad war immerhin teuer und er hatte sich auf schöne gemeinsame Fahrten gefreut. Ich verstehe natürlich seine Enttäuschung.
Es führt aber zu sehr belastenden Spannungen in der Beziehung. Vorsichtig ausgedrückt.
Ich übe weiter jeden Tag, versuche einfach nur wieder Balance zu finden, mache einfache Geschicklichkeitsübungen, sehr behutsam, keinen Leichtsinn. Bei YouTube findet man einige Übungen.
Gestern bin ich nach vier Beinahe - Stürzen dann tatsächlich wieder richtig gestürzt.
Zum Glück weich auf Gras, aber wieder dieselbe Situation, in der Kurve nach rechts. Zack.
Da lag ich wieder neben meinem Rad am Boden.
Ich würde gerne mit meinem Bike wenigstens ganz ruhige Radtouren machen können, nicht im öffentlichen Verkehr, nicht mehr in schwierigem Gelände. Nur ganz langsam und entspannt fahren.
Das geht nicht mehr, wenn ich nur an ein Fahrrad denke bekomme ich starke Angst, mit Zittern, Bauchweh und dem ganzen Spektrum.
Ich schlafe seit dem schlecht, wache mit Bauchweh auf usw.
Ich bin intensiv in mich gegangen und habe gespürt, dass dieses sofort aufhören würde, wenn das Fahrrad weg wäre. Das ist traurig. Ich hatte es mir so gewünscht.
Aber ich möchte mich nicht wieder so schlecht fühlen, zumal es ja unnötig war und Radfahrern nicht lebensnotwendig ist. Ich konnte mich nach dem Sturz nicht auf meine Arbeit konzentrieren, so zitterig war ich.
Was soll ich also tun?
Es aufgeben und mich wieder gut fühlen?
Oder weiter versuchen wieder etwas Vertrauen ins Radfahren zu entwickeln?
Im Moment macht mir der Gedanke ans Radfahren leider nur Angst.
Ich sollte vielleicht noch erwähnen, dass ich vorher 10 Jahre nicht gefahren bin, nie die mutigste Radfahrerin war und auch kein Ar. im Sattel. Ansonsten bin ich sehr sportlich, gehe täglich Laufen.
Wenn mir also jemand Tipps geben kann, würde mir das vielleicht halfen.
Danke fürs lesen.
13.09.2019 15:45 • • 19.10.2019 x 1 #1