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Space722
Hallo alle zusammen,

Ich bin männlich, 36 und komme aus dem Osten.

Durch den nicht verarbeiteten Tod meiner Mutter vor 28 Jahren hat sich bei mir einiges an Frust und Trauer angestaut. Erschwerend dazu kam der Alk. meines Vaters, seine Überforderung und die neue Partnerin. Mein Vater hat mir im volltrunkenen Zustand leider zu verstehen gegeben, dass ich nicht erwünscht bin. Bzw. Ich ein Versager bin aus dem nichts wird. Habe dann mit 16 angefangen zu konsumieren um den Frust zu verdrängen. Mit 18 bin ich dann endlich ausgezogen... Jedoch habe ich mich weiterhin betäubt. Meine Ausbildung habe ich irgendwie abschließen können. Seit dem bin ich immer arbeiten gewesen. Durch den Konsum kamen dann die Panikattacken. Ich hatte immer das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen. Oder das mein Herz stehen bleibt.. habe dann aufgehört zu konsumieren, weil ich dachte, dass es eventuell davon kam. Da die ganzen EKGs keine Auffälligkeiten zeigten, bekam ich Antidepressiva..

Das wollte ich aber ungerne mein ganzes Leben zu mir nehmen. Also entschloss ich mich einen Therapie zu machen. Die erste Therapie war eine tiefenpsychologische Langzeittherapie. Welche ich 4 Wochen vor Ende wegen einer Angstbindung mit einer Mitpatienten verließ.. die Beziehung mit ihr ging in die Brüche, da wir uns gegenseitig nicht auffangen konnten.. also wieder Tabletten nehmen. Denn die Attacken waren immer noch regelmäßig da. Nächste Therapie. Diesmal eine Verhaltenstherapie - selbes Ende andere Frau ich habe aus den beiden Therapieen schon viel mitnehmen können.. woher meine Ängste und Depressionen kommen. Welche Situationen in mir schlechte Gefühle auslösen. Wie ich besser mit mir umgehen kann. Usw. Leider waren die Panikattacken immer noch präsent. Also ab in die dritte Langzeit Therapie. Das war dann eine Suchttherapie. Weil man mir sagte, dass ich Süchtige Verhaltensmuster habe. In der Suchttherapie war ich in einer Therapiegruppe aus Schwerverbrechern, die Therapie statt Knast hatten. Ich denke, dass ich völlig falsch in der Gruppe war. Trotzdem habe ich es durchgezogen. Bis zu dem Zeitpunkt als der Therapeut mir sagte, dass ich gehen soll, wenn ich ein Problem mit seiner Art der Therapie habe. Denn ich musste den Therapeuten 3 Wochen lang bitten eine Einzeltherapie zu bekommen. Denn ich konnte mich nicht wirklich öffnen bei der Gruppentherapie mit Schwerverbrechern. Nun ja. Also habe ich die Therapie 2 Wochen vor dem normalen Ende verlassen.

Dann ging es mir etwa 1 Jahr gut. Also ohne Beschwerden. Danach ging das ganze wieder an. Panikattacken und Depressionen. Also habe ich eine Einzeltherapie angefangen. In dieser Therapie bekamen wir raus, dass ich wohl erstmal die Problematik mit meinem Vater lösen muss, bevor ich an die Trauer um meine Mutter rankomme. Also sollte ich mir einen männlichen Therapeuten suchen. In der Vorstellung bei ihm habe ich ihm alles gesagt, was ich weiß. Er meinte. Ich kann ihnen nicht helfen. Sie wissen doch schon alles... Setzen sie es einfach um. Wenn das so einfach wäre... Naja. Also versucht mit Hypnosetherapie die Blockaden zu lösen. Doch außer viele Geld für die Therapeutin hat es nichts gebracht. Dann habe ich von meiner Hausärztin promethazin Als Bedarfsmedikament verschrieben bekommen. Damit kann ich nachts wenigstens schlafen. Ich nehme es auch nicht täglich. Sondern nur, wenn ich merke, das in mir etwas nicht stimmt. Dachte eigentlich, dass ich das Thema Therapie abgehakt habe. Doch irgendwie bin ich zu meiner neuen Psychologin gekommen. Sie macht systemische Therapie. Ich habe das vorher noch nicht gehört. Doch irgendwie ist der Ansatz echt super. Sie meinte, dass ich stolz auf mich sein kann, weil ich so viel geschafft habe. Denn ich habe einen tollen Job, und bin völlig clean. Kann gut für mich und meinen Hund sorgen. Also soll ich mich mehr gesund schreiben. Wir sind jetzt auch an dem Punkt, wo wir meine Wut auf meinen Vater bearbeiten. Doch nun ziege ich jobmäßig um und kann sie nicht mehr aufsuchen. Mein neuer Job fängt morgen an und im Oktober ziehe ich dann in die neue Stadt. Damit muss ich mich wieder neu sortieren. Naja. Irgendwie werde ich das schon schaffen.

Jetzt der Grund, wie ich euch gefunden habe. Ich habe seit 2 Tagen Probleme mit meinem linken Arm und meiner Schulter. Denn die schlafen nachts ziemlich heftig ein. Also hab ich Mal eben Google befragt und bin auf das Forum hier gestoßen. Ich weiß, dass ich eh Probleme mit meiner LWS und meiner linken Schulter durch einen unbehandelten Sturz vor 8 Jahren habe. Doch leider habe ich gerade nicht wirklich Zeit mich sportlich zu betätigen. Ich war auch schon bei der Physio und weiß, welche Übungen ich dann machen muss. Doch das Taubheitsgefühl hatte ich noch nie.

Wie ihr seht bin ich eine ganz schöne Baustelle. Und ich denke, dass ich hier richtig aufgehoben bin.

Beste Grüße

Space

02.09.2018 15:09 • 02.09.2018 #1


1 Antwort ↓

S
Hallo Space!
Herzlich Willkommen.

Ich habe deine Vorstellung mit großem Interesse gelesen. Ich glaube auch, dass du hier richtig aufgehoben bist. Möge es ein weiteres Puzzleteil in deinem Genesungsprozess sein.

Alles Gute und einen interessanten Austausch hier!

Der Sperling

02.09.2018 15:34 • x 1 #2





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