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Guten Tag werte Forenteilnehmer

Ich bin neu hier und möchte mich gerne vorstellen. Ich bin 39 Jahre alt und lebe in einer Beziehung. Ich bin nicht verheiratet und kinderlos. Meine AngstGeschichte hat begonnen, als ich 18 Jahre alt war. Gerne möchte ich euch hier den Werdegang dazu erläutern.

Wie bereits erwähnt, hätte ich die erste Panikattacke mit 18 Jahren. Bin nach einem Traum aufgewacht und wusste nicht was los war, ich war unruhig und kriegte keine Luft, öffnete das Fenster und konnte trotzdem nicht atmen. Ich stand damals kurz vor Beginn meiner Erstausbildung zur medizinischen Laborantin. Während der Ausbildung häuften sich die Attacken, eines Morgens wachte ich auf und konnte nur noch heulen, mein Vater hat mich dann gepackt und ging mit mir zu einem Psychiater, der mir Anafranil verschrieb. Diese vertrug ich jedoch nicht. Im zweiten Jahr der Ausbildung würde es ganz schlimm, selbst der Gang zum Kiosk war eine Tortur, ging dann zum psychiatrischen Dienst und habe Antidepressiva erhalten. Mit denen ging es langsam aufwärts.

In einer neuen Partnerschaft, nach der Ausbildung, ging es mir zunehmend besser. Die Panikattacken wurde weniger und verschwanden schliesslich. Was blieb, war eine Grundängstlichkeit. Z. B. Vor dem Baden in einem Fluss oder im Meer, vor dem Fliegen, vor Autofahren und Ähnliches.

Nach der Trennung vom damaligen Freund, ich war ungefähr 27 Jahre alt, begann eine Blütezeit meines Lebens. Ich lernte Autofahren, getraute mich viel mehr, machte regelmässig Sport, legte viel Wert auf mein Äusseres, könnte für 3 Jahre die AD's weg lassen.

Aufgrund einer Umstrukturierung war das Arbeitsvolumen am damaligen Arbeitsplatz sehr hoch, ich spürte, dass ich etwas ändern muss, um nicht unterzugehen, und suchte eine Therapeutin auf. Zuerst ging es mir besser mit der Therapie, doch dann folgte ein Zusammenbruch, Erschöpfungsdepression. Aufenthalt in einer Klinik für 6 Wochen, arbeitslos, das Alte schien nicht mehr möglich und das Neue ungewiss. Erneute Medikamentenaufnahme, Citalopram.

Nach etwa 1,5 Jahren konnte ich wieder 80 % arbeiten, aber die alte Energie kam nie mehr zurück.

Danach Beginn eines Bachelor Studiums. Das erste Jahr ging noch, das zweite war schon schwieriger, im dritten Jahr wieder Zusammenbruch. Medikamentenwechsel zuerst Cymbalta, dann Venlafaxin. Die letzten 2 Jahre des Studiums mit vermehrtem Gebrauch von Alk. und Benzodiazepinen durchgezogen. Beschwerden häufen sich, Rückenschmerzen, Lähmungserscheinungen im Bein, hautekzem, Tinnitus.

Nach dem Studium wieder total erschöpft, aber hei, schlappmachen geht nicht, kein Geld da zum schlappmachen, wovon sollte ich denn leben? Alle Ersparnisse ins Studium gesteckt. Also los, Job suchen.

Job gefunden, täglicher Benzodiazepingebrauch, später kam täglicher Alk. hinzu, entspannen schon lange nicht mehr möglich, Schlafstörungen, Tinnitus wird immer schlimmer, Probleme mit der Brustwirbelsäulr, Hautausschlag, vermehrt sehr starke Rückenschmerzen. Der Totalausfall war vorprogrammiert.

Dann vor einem halben Jahr erneuter Klinikaufenthalt für 8 Wochen, Benzodiazepine ausgeschlichen, Medis angepasst: Cipralex und zum Einschlafen Quetiapin, zur Reserve Truxal.

Aktuell bin ich wieder arbeitslos und zu 70 % arbeitsunfähig. Ich probiere gerade Trimipramin aus anstelle von Quetiapin. Beruflich weiss ich wieder nicht weiter, es steht wieder eine Neuorientierung an.

Was hilft euch in den tiefsten Krisen, wenn die Kraft zu fast allem fehlt?

Ich freue mich, euch kennenlernen zu dürfen.

Viele Grüsse

Frau Freisein

07.03.2016 23:45 • 03.06.2016 #1


11 Antworten ↓


L
Hallo Frau Freisein,
ich bin ebenfalls neu hier und bis auf ein paar Einzelheiten ähnelt deine Geschichte der meinen sehr.
Ich bewundere es wie offen du darüber schreiben kannst. Mir fällt das sehr schwer. Auch weil ich mich oft schäme für den Mißbrauch der Benzodiazepine.
In meinen tiefsten Krisen hilft mir leider nichts außer der Medikamente und ein bisschen die Ablenkung durch die Arbeit. Auch wenn es durch die ständige Müdigkeit oft schwer fällt.

Ich freue mich auf weiteren Austausch

Liebe Grüße

08.03.2016 00:12 • #2


A


Langjährige Angststörung - nicht frei von Antidepressiva

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danny85
Herzlich willkommen ihr zwei

08.03.2016 00:15 • x 1 #3


L
Danke schön

08.03.2016 00:17 • #4


F
Hallo Liebeslied

Danke für Deinen Beitrag. Ich glaube nicht, dass wir uns zu schämen brauchen. Ich habe keinen anderen Weg gesehen, um noch funktionieren zu können, als die Benzos. Jetzt weiss ich dass die langfristige Einnahme ein Fehler war. Das wusste ich damals noch nicht. Ich wollte auf keinen Fall schlappmachen und mit den Benzos hatte ich das Gefühl, weitermachen zu können. Ich habe also damals aus Unwissenheit gehandelt, mit den besten Absichten, nämlich niemandem irgendwie zur Last zu fallen, schon gar nicht in finanzieller Hinsicht.

08.03.2016 00:21 • #5


Vergissmeinicht
Hallo Frau Feisein,

begrüße Dich ganz lieb hier bei uns und wünsche Dir einen hilfreichen Austausch.

Trotz aller Traurigkeit gefallen mir Deine Zeilen; sie sind strukturiert, ehrlich und dennoch tun sie weh. Bist Du nie in all den Jahren dahinter gekommen, was Dir wirklich das Leben so schwer macht?

Ich hatte selber bereits einen Entzug von Benzos und weiß wovon Du schreibst.



Hallo Liebeslied (schöner Nickname).

Auch Dir ein herzliches Willkommen. Vielleicht machst Du hier in dem Board ein neues Thema auf, so können wir alle auch auf Dich gezielt eingehen.

08.03.2016 00:29 • #6


L
Danke Vergissmeinnicht, das ist ein guter Vorschlag und ich werde mich gleich morgen daran setzen. Jetzt bin ich zu müde aber danke für den Vorschlag

08.03.2016 00:34 • #7


F
Guten Tag Vergissmeinnicht

Danke Dir für Deine Zeilen und den Wilkommensgruss. Ich meine, die Ursache für die Angst gefunden zu haben. Meine Mutter hat zweimal versucht, sich das Leben zu nehmen als ich klein war und später, als ich eine junge Erwachsene war, noch einmal. Ich weiss noch dass ich als Kind oft dachte, ich darf keine Probleme machen.

Ein Therapeut hat dies mal treffend formuliert: wenn ich Probleme mache, bringt sich meine Mutter um. Nun, Probleme machen ist vielseitig auslegbar: Unangenehm auffallen (zu laut, zu leise, zu lustig, zu depressiv), Fehler machen, die falschen Entscheidungen treffen, zu spät kommen, krank sein, frech sein, etc. etc. etc. Es zeigt sich wie ein rotes Band in alle Lebensbereiche rein. Ich weiss nicht, wie damit umgehen, wie diese Erkenntnis nutzen.

Bester Gruss

08.03.2016 00:56 • #8


TheSmiths
Hallo Freisein!

Ich habe deine Geschichte aufmerksam gelesen und möchte dir 2 Dinge dazu schreiben.

1. Ich finde es beachtenswert und sehr stark, dass du immer wieder versuchst aufzusatteln, trotz deiner sehr schmerzvollen und traurigen Geschichte. Du erscheinst mir ehrlich, offen und selbstreflektiert und ich wünsche dir viel Kraft für deine Zukunft!

2. möchte ich dir gerne meine Geschichte hier rein kopieren. Das mache ich in keinster Weise um mich in den Mittelpunkt zu spielen oder Mitleid zu erhaschen. Ich habe da mein eigenes Thema und mir wurde hier schon sehr geholfen
Und genau das ist meine Absicht: Ich möchte dir mit meiner Geschichte zeigen, dass du nicht alleine bist und es sich immer wieder lohnt aufzustehen und weiter zu machen.
Vielleicht bist du ja an einem weiteren Austausch interessiert, denn so komisch und blöde es vielleicht klingt und ich dir wünschen würde, dass alles richtig richtig gut wird, ist es dennoch schön, wenn man sieht, dass man nicht als Einziger einen derart schweren Lebens(Leidens)weg hat(te).

Liebe Grüße

Moz
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Hallo Freunde!

Ich würde mein Anliegen/Problem natürlich am liebsten möglichst eloquent und kreativ-emotional-intelligent schildern, aber aus 3 Gründen werde ich es lieber eher kurz und möglichst rational darstellen.

Grund 1: Ich möchte auch mit einem normalen, mittelmäßigen Text von mir klarkommen.
Grund 2: Es geht mir darum, etwas Halt zu bekommen und evtl. neue Sichten und dies ist keine Datingplattform.
Grund 3: Es ist mir einfach zu anstrengend, keine Energie.

Kurz zu meiner Person: Ich bin 35 Jahre alt, leide seit der 2. Klasse (seit 28 Jahren) unter einer Sozialphobie, habe dennoch von 2003-2008 Soziale Arbeit studiert und versuche nun, 8 Jahre später meine staatliche Anerkennung zu bekommen. Seit 17 Jahren bin ich in Therapie. Am 02.06.2014 begab ich mich in eine Entgiftung (Alk.) und bin seitdem trocken ohne Rückfall.

Meine Geschichte in Stichworten und kurzen Sätzen: Aufgewachsen mit 3 Brüdern, Vater Alk., Mutter liebend und fürsorglich.
Ich habe wirklich starkes ADS, richtiges ADS (Kindheit: eigenen Haare ausreißen, Selbstverletzung, Feuer legen, stark hyperaktiv...).
Seit dem Kindergarten wurde ich ausgeschlossen und gedemütigt.
Kurz: Hatte ein Kind Geburtstag und verteilte Süßigkeiten in der Schule, blieb mein Tisch immer leer.
Niemand lud mich zu sich ein, keinerlei Freunde außer meiner Mama, die anderen Kinder versteckten sich vor mir im Dorf. Ließ ich mich nicht abschütteln wurde ich bespuckt und geschlagen.
Hodenhochstand erst mit 12 Jahren operativ behoben. Folglich extreme Entwicklungsverzögerung. Während alle anderen in die Pubertät kamen und sich veränderten tat sich bei mir nichts... (Stimmbruch erst mit 20!, Bartwuchs mit 25, inzwischen normal entwickelt).
Aber der 5. Klasse wurde ich gepeinigt, gedemütigt und missbraucht (ich musste in der Schule tote Mäuse essen, durfte nur reden wenn es mir erlaubt wurde, durfte nicht lächeln und musste mir auf Knien in den Mund spucken lassen), nur um einen Bruchteil von dem zu nennen, was mir angetan wurde.
Auf Grund des nicht behandelten ADS´musste ich das Gymnasium bereits nach dem 1. Halbjahr von Klasse 7 verlassen. Dank meiner überdurchschnittlichen Intelligenz konnte ich auf der Realschule einigermaßen mithalten. Mobbing ging auch dort weiter. Ausgrenzung, Demütigung, Erpressung...
Realschule abgeschlossen, 4 Ausbildungen begonnen, immer entlassen.
Dann Fachoberschule Sozialwesen, erstmals kein Mobbing.
Dennoch auf Grund meiner bis dahin entwickelten, starken Sozialphobie und ADS nicht abgeschlossen.
Mit 18 Jahren erster Arztbesuch bezüglich meiner Probleme.
Therapeutin vermittelt bekommen und Ritalin. Durch das Ritalin konnte ich fortan meiner Intelligenz entsprechend handeln und Leistung bringen. Ich holte mein Abitur (1,7) nach und begann anschließend das Studium und schloss auch dieses erfolgreich ab (1,0 Diplomarbeit).
Das Ritalin erlöste mich von den starken Symptomen des ADS´, konnte aber natürlich meine Vergangenheit, meine Seele und meine Angsstörung nicht heilen.
Das Studium schaffte ich nur, weil ich alles was irgendwie ging schriftlich machte und vor Pflichtreferaten getrunken habe. Während der letzten 3 Semester musste ich Vollzeit Nachtschicht arbeiten um leben und studieren zu können. 2005 fing ich an regelmäßig nach der Schicht mit den Kollegen zu trinken. Innerhalb von 12-18 Monaten entwickelte ich eine Alk.. Zum Schluss minimum 6 Liter B. täglich. Nach dem Studium hielt mich meine Unsicherheit, mein nicht vorhandenes Selbstwertgefühl und die Alk. von dem Versuch ab, die Soziale Arbeit zu meinem Beruf zu machen.
Vor also fast genau 24 Monaten machte ich dann den Entzug und anschließend eine Langzeittherapie bezüglich meiner Sozialphobie.
Mitte 2015 begann ich dann mit den Bewerbungen, vielen Bewerbungen, richtig vielen Bewerbungen...
Denn wer stellt einen 35 Jährigen für das Berufspraktikum ein, wenn es hunderte junge und frisch Studierte gibt?!
Ich will garnicht groß erzählen, wie es dazu gekommen ist, dass mir ein Träger eine Chance gegeben hat, kurz, es waren Zufälle, Fügungen und sehr viel Glück.
Nun noch kurz zu den Symptomen meine sozialen Angststörung: Ich halte mich mit Superlativen eher zurück, aber hier geht es nicht anders: EXTREMES Schwitzen. Meine Kleidung ist Schwimmbadnass (darin steckt das Wort badass, haha), es läuft mir in Bächen von der Stirn über das Gesicht und von allen 10 Fingerkuppen tropft es, so das sich am boden Pfützen bilden. Nichts hat geholfen, nichtmal Spritzen oder hochdosiert Vagantin.
Darüber hinaus erröte ich, bekomme eine zittrige Stimme, Kloß im Hals, immer am Rande zum Weinen, Wortfindungsstörungen und einiges mehr.
Jetzt zu meinem Problem: Ich habe vom Kindergarten an nichts anderes als Ablehnung und seelische Gewalt erfahren, mir wurde bei allen Versuchen beruflich fuß zu fassen immer und wirklich immer gesagt, dass ich nicht dazupasse, schlecht bin, mich verhalte wie ein Kind, den falschen Job gewählt habe...Wirklich überall bin ich rausgeflogen, abgesehen von der Nachtschicht-Bandarbeit, denn da war mein Hirn und mein Verhalten relativ egal, solange ich 9 Stunden jede Nacht Kartons befüllte...
Um die Stelle als Berufspraktikant antreten zu können, sollte ich vorher ein Praktikum machen, um zu zeigen was ich kann und wie belastbar ich bin.
Dieses Praktikum lief 12 Wochen und endete gestern mit einem Abschlussgespräch.
Trotz schlimmster Symptome, wieder auftretendem Suchtdruck und aller Ängste, habe ich diese 12 Wochen durchgezogen und ich dachte wirklich, ich dachte tatsächlich, dass ich es geschafft habe!
Die Kollegen waren nett, ich drückte mich vor Nichts und bekam mehrmals gesagt, dass ich meine Sache gut mache.
Innerhalb dieser 12 Wochen änderte sich erstmal ein ganz klein wenig mein Gefühl und meine Sicht der Welt gegenüber. Ich bin 35! und fühlte mich das allererste Mal in meinem Leben nicht ausgegrenzt und somit total wertlos.
Gestern kam es also zu dem Auswertungsgespräch zwischen meinen zwei Chefinnen und mir. Vorher musste ich einige Bögen bezüglich meiner eigenen Einschätzung ausfüllen. Es waren ca. 80 Punkte bzgl. meines Arbeitsverhaltens, meiner pädagogischen Fähigkeit usw.
Ich konnte mir also selbst Noten (A, B, C ,D oder E, gut bis schlecht) geben. Ich gab mir wohl reflektiert überall mittelmäßige bis gute Noten, A-C und ich rechnete fest damit, dass mich meine Vorgesetzten ebenso gesehen hätten, zumal ich vorher tatsächlich mehrmals gelobt worden bin.
Aber das Gespräch war wie eine endgültige Hinrichtung
Mir wurde gesagt, dass ich 12 Wochen lang keinerlei Eigeninitiative oder Interesse am Unternehmen gezeigt hätte. Ich hätte keine Methodenkentnisse und würde mich lediglich auf FSJ-ler-Ebene (nicht abwertend gemeint, also von mir jetzt) bewegen.
Ich musste so sehr mit den Tränen kämpfen und war drauf und dran auszurasten. Ganz ehrlich, ich überlegte während des Gesprächs, ob es sinnig wäre, völlig auszurasten und mich einmal in meinem Leben zu wehren, aber ich tat es nicht.
Das Gespräch endete so: Man würde mich einstellen, aber ich müsse eigeninitiativ und auf meine Kosten Fortbildungen machen und Kurse belegen, meine Arbeitseinstellung zu 100% ändern und vom ersten Tag an zeigen, dass ich diesen Job wirklich machen will.
Sie haben eine Probezeit von 4 Monaten festgelegt und würden im Team besprechen, ob ich tragbar bin wobei sie ehrlich davon ausgehen, dass das nicht der Fall sein wird.
Kurz: Bis vorgestern dachte ich tatsächlich für 12 Wochen, ich habe es geschafft, ich bin der Hölle nach knapp 30 Jahren der Qual und Erniedrigung entkommen.
Nun ist es Samstagnacht um 01:06Uhr und ich fühle beinahe nichts mehr, nur Leere und totale Erschöpfung.
Wie soll ich da denn Montag mein Berufspraktikum antreten, wenn ich jetzt weiß, dass alles falsch und schlecht und rundum daneben war, was ich dort bislang getan und von mir gezeigt habe?
Ich weiß nun, dass mich dort alle für eine Witzfigur halten und darüber hinaus weiß ich nichtmal wie ich mich ändern muss, was ich genau falsch gemacht habe.
Soll ich dort Montag hingehen und so tun als wäre nichts gewesen und mir ein Buch bezüglich Methoden schnappen, während ich meiner Chefin sage, dass ich mich zu einem Kurs über die Arbeit mit Menschen mit Behinderung angemeldet habe und im nächsten Satz mehr Verantwortung forden und dabei einen wissenschaftlichen Vortrag halten?
Fakt ist, dass ich es in den nächsten 5 Jahren nicht nochmal schaffen werde, die Kraft aufzuwenden um eine solche Stelle zu bekommen.
Meine Therapeutin hat sozusagen mit mir vor knapp 3 Wochen schlussgemacht, weil ich ihr ihre Professionalität abgesprochen habe, weil sie sich nicht zurückmeldete.
Natürlich war das blöd von mir, aber ein Therapeut muss damit nunmal professionell umgehen und nicht wortlos nach 17 Jahren die Therapie beenden.

Leider habe ich keine Freunde und niemanden zum reden, halte aber diesen Druck einfach nicht aus und musste es wenigstens aufschreiben.
Suizid kommt wegen meiner lieben Mama nicht in Frage, sonst wäre ich schön längst weg.

Vielen Dank für´s Lesen.
Über ein paar nette Worte oder Vorschläge würde ich mich sehr freuen.

Peace

01.06.2016 18:27 • #9


Steffi702
Hallo liebe Mitglieder, (dann will ich auch mal)
Ich bin die Steffi 26 Jahre alt, weiblich^^ bin vergeben und habe 2 Katzen und einen Hund (Zoo)^^. Die Tiere halten einen auf trapp und das ist manchmal ganz gut so.
Leide seit November letzten Jahres an der Panikstörung.
Lange hab ich diese Störung noch nicht aber ich muss sagen es zerrt ganz schön an den Nerven und an der Kraft.
Bei mir ging es in Juni 2015 damit los das ich auf der Arbeit heulend zusammengeklappt bin, ich war ausgebrannt.
Es ging nichts mehr, nichts. ( Oft so wenn man in der Pflege arbeitet)
Ich konnte mit nichts mehr umgehen keine Notfallsituation nichts, war so fort am zittern und hatte einen Black out. ( Super sag ich dazu)
Naja auf zum Arzt, ab dann wurd ich krank geschrieben allerdings auf schwere Depressionen.
Die Panik kam erst später dazu....
Ich denke weil ich mich von vielen so bedrängt gefühlt habe, da so viele Menschen fragten wie soll dein Leben weitergehen, was ist mit Arbeiten und und und....
einfach pure Überforderung.
Ich saß bei einer älteren Dame die mein Freund und ich ab und an mal besuchen, und es kam wieder die Frage: Wie soll es nun weitergehen?, Was ist mit der Arbeit und und und....
(Ich muss dazu sagen ich war letztes Jahr ab Oktober bis diesen Jahr März arbeitslos gemeldet. Da meine HA mich nicht mehr krank schreiben wollte und die Psychiaterin meinte mit einer Umschulung wäre das abgetan. Und das Arbeitsamt hat mich täglich mit 3 Briefen bombardiert mit Arbeitsstellen)
Naja um zurück zu kommen.....auf jedenfall würde mir schlecht und wie Übelkeit, dann kam das Zittern die Beine wurden weich, Gleichgeschwicht und Schwindelbeschwerden, Herzrasen/Stechen und dazu die Atemnot.
Mein Freund packte mich ins Auto und ab zur Notaufnahme, es dauerte ewig gefühlte 5 Stunden.
In der Notaufnahme hieß es später Hyperventilation.....
Und ich dachte ach du schei., hätte mit was schlimmeren gerechnet. Und seit diesen Tag an begleiten sie mich fast täglich, manchmal auch mehrfach am Tag. Bis ich fast nicht mehr konnte und meine Lebensfreude verlor und keine Energie mehr hatte jeden Tag aufs neue mich den Attacken zu stellen.
Ja die haut einen ziemlich den Boden weg unter den Füßen.
Es ist als müsste man alles wieder von vorne neu lernen und nicht zu viel hinein interpretieren. Doch so einfach ist es leider nicht.
Im März hab ich eine Tagesklinik besucht, die mir zumindest ein bisschen helfen konnte. Die Leute in meiner Gruppe, haben einen schon großen halt gegeben und vor allen das Gefühl man ist nicht allein. Aber nach 6 Wochen ist alles vorbei und man muss es selbst wieder in die Hand nehmen.
Habe zwar meine Übungen die ich täglich mache oder es versuche aber leider hilft es nicht immer.
In letzter Zeit ist es wieder vermehrt mit der Panik, da sich ein Schulfreund von mir das Leben genommen hat.
Das hat mich wieder total aus der Bahn geworfen.
Aber nun versuche ich das wieder ein bisschen in die richtige Bahn zu lenken.
Will ja auch wieder Arbeiten und nicht ständig auf der Tasche sitzen von der KH^^.
Aber es tut auch mal gut das muss ich zugeben, um sich neu zu finden.
Nun aber heißt es für mich neu orientieren Niedersachsen verlassen und neu Anfang in Rheinland- Pfalz.
Die Menschen sind offener wie hier in Schaumburg^^.
Als Thüringerin fühlt man sich dort immer als außerseiter, aber geht vielen so die dazu gezogen sind.
So genug^^!

Und es tut schon gut das man nicht alleine ist mit der Krankheit und es ist schon beruhigend zu wissen es gibt noch mehrere Menschen die das Schicksal teilen.
Deswegen hab ich mich hier angemeldet und ich find es super das es so ein Forum gibt wo man sich untereinander austauschen kann.
Da Depressionen und Angststörungen von der Gesellschaft nicht groß akzeptiert werden und man oft schief angeschaut wird, wenn man es erwähnt. ( Das Gefühl hab ich zumindest)

Für Schreibfehler übernehme ich keine Garantie haha )).

Freu mich auf euch.
Grüße

01.06.2016 20:37 • #10


Vergissmeinicht
Hey Steffi,

das ist das persönliche Tagebuch von Freisein. Vielleicht kopierst Du Deine Zeilen und legst Dir selber eines an?!

03.06.2016 17:04 • x 1 #11


Steffi702
Zitat von Vergissmeinicht:
Hey Steffi,

das ist das persönliche Tagebuch von Freisein. Vielleicht kopierst Du Deine Zeilen und legst Dir selber eines an?!


Oh danke ich dachte es wäre für alle neuen Mitglieder.

03.06.2016 18:17 • #12


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Dr. med. Andreas Schöpf