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H
Hallo!

Ich habe eine Panikstörung und kann seit vier Jahren nicht mehr das Haus verlassen.Sobald ich rausgehe,bekomme ich Schwindelanfälle,alles erscheint mir so fremd und unwirklich,ich sehe verschwommen oder Dinge die ich sehe stürzen auf mich ein,ich bekomme schlecht Luft,spüre meinen Körper nicht mehr.Ich bekomme dann auch immer schreckliche Gedanken,wie z.B. das ich auf die Straße renne und von einem Auto erfasst werde,oder das ich von der Brücke springe.Da die Panikattacken so heftig sind,lasse ich es nicht zu das sie kommen,ich vermeide solche Situationen.Während einer Panikattacke denke ich,das ich jeden Moment sterben werde oder verrückt werde.Und vor diesem wiederlichen Gefühl,was ich nicht mal richtig beschreiben,habe ich riesige Angst!
Gibt es noch jemanden,der so merkwürdige Gedanken beim Rausgehen hat?

Liebe Grüße.

15.07.2011 19:58 • 22.07.2011 #1


8 Antworten ↓


Christina
Hi,

mehr oder weniger ausgeprägt hat das wohl jeder Paniker oder Agoraphobiker. Ich kenne das aus meiner Vergangenheit auch sehr gut. Das kann man überwinden, nur muss man dafür leider früher oder später durch die Angst durch. Wie kriegst du das denn rein praktisch hin, vier Jahre lang das Haus nicht mehr zu verlassen?

Liebe Grüße
Christina

15.07.2011 20:34 • #2


A


Ich kann seit vier Jahren nicht mehr das Haus verlassen

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O
Haben nicht mehr aber hatte . Über 10 Jahre lang Medikamente rauf und runter. Geholfen hat nur eine 6 monatige Therapie hier.

http://www.kliniken-wied.de

und hier:

http://www.salus-kliniken.de/friedrichsdorf

Seit 2 Jahrzehnten keine Probleme mehr mit Angst

LG Ozonik

15.07.2011 20:37 • x 1 #3


H
Ich habe Betreuer die alles erledigen,mein Arzt kommt zu mir nach Hause.Mit meiner Sozialpädagogin versuche ich immer wieder rauszugehen,aber es klappt einfach nicht.Umso weiter ich mich von meiner Wohnung entferne,umso heftiger werden die Angstsymptome.Manchmal weiß ich dann nicht mehr wo ich bin und wer ich bin,ich bin dann völlig verwirrt.Und wenn ich dann losrenne,richtung zu Hause,dann wird´s besser.

Was sind denn das für Gedanken?Zwangsgedanken?Wird man das tun wenn man panisch ist?Z.B. von der Brücke springen?
Ich habe diese Erkrankung schon lange,es fing in der Grundschule an mit Schwindelgefühlen,Unsicherheit,Angst.
Dann steigerte es sich,habe während der Schulzeit immer heftigere Symptome bekommen.Mit 18-Jahren konnte ich nicht mehr das Haus alleine verlassen.Dieses Jahr werde ich 27 Jahre alt.
Mir wurde von einem Psychiater folgendes Medikament verschrieben Chlorprothixen-Neuraxpharm.
Ich habe bisher keine Tablette genommen,weil ich Angst vor den Nebenwirkungen habe.Gibt es denn Medikamente die wirklich helfen und einen nicht nur lahm legen?

15.07.2011 20:59 • #4


Christina
Zitat von Hosenscheisser:
Ich habe Betreuer die alles erledigen,mein Arzt kommt zu mir nach Hause.Mit meiner Sozialpädagogin versuche ich immer wieder rauszugehen,aber es klappt einfach nicht.Umso weiter ich mich von meiner Wohnung entferne,umso heftiger werden die Angstsymptome.Manchmal weiß ich dann nicht mehr wo ich bin und wer ich bin,ich bin dann völlig verwirrt.Und wenn ich dann losrenne,richtung zu Hause,dann wird´s besser.
Naja, das hilft dir zwar im Alltag zu überleben, zementiert aber leider die Ängste. Ist eben keine richtige Therapie.

Zitat von Hosenscheisser:
Was sind denn das für Gedanken?Zwangsgedanken?Wird man das tun wenn man panisch ist?Z.B. von der Brücke springen?
Ja, das sind Zwangsgedanken. Und nein, es ist so gut wie ausgeschlossen, dass man das tatsächlich tut.

Zitat von Hosenscheisser:
Mit 18-Jahren konnte ich nicht mehr das Haus alleine verlassen.Dieses Jahr werde ich 27 Jahre alt.
Das ist natürlich heftig. Wurde denn schon mal ein Psychotherapieversuch gemacht?

Zitat von Hosenscheisser:
Mir wurde von einem Psychiater folgendes Medikament verschrieben Chlorprothixen-Neuraxpharm.
Ich habe bisher keine Tablette genommen,weil ich Angst vor den Nebenwirkungen habe.Gibt es denn Medikamente die wirklich helfen und einen nicht nur lahm legen?
Das ist ein Neuroleptikum und wird die Angst und Anspannung lindern. Kann aber auch ziemlich lahm legen. Es ist nicht unbedingt erste Wahl, gerade bei Zwangsgedanken werden eher Antidepressiva vom SSRI-Typ eingesetzt. Die legen nach der anfänglichen Durststrecke nicht lahm. Aber: Wenn eine Angstproblematik derart chronifiziert ist, würde ich mich mit medikamentösen Experimenten erstmal nicht aufhalten, sondern dringend einen Platz in einer guten psychosomatischen Klinik suchen. Notfalls über den Umweg einer psychiatrischen Klinik zur vorläufigen Stabilisierung und medikamentösen Einstellung.

Liebe Grüße
Christina

15.07.2011 21:11 • #5


H
Ja ich habe zweimal ambulant eine Therapie gemacht,beide gingen cirka ein Jahr.Am Anfang ging es und dann wurden die Ängste immer heftiger.
Es ist immer so,umso mehr ich gegen meine Angst angehe,rausgehe und versuche die Panik auszuhalten,umso schlimmer wird sie.Das ist doch nicht normal?Normalerweise müsste meine Angst doch weniger werden?!
Klinik ist so eine Sache,das wäre der reinste Horror für mich.Ich würde da durchdrehen vor lauter Angst!Einigermaßen angstfrei bin ich nur zu Hause,dort wäre ich ja durchgehend panisch.
Kann man das Anti-Angsttraining nicht auch ohne Klinik und Medikamente schaffen?
Es macht mich fertig,ich könnte jederzeit das Haus verlassen und Dinge tun worauf ich Lust habe....wäre da nicht diese schreckliche Angst...Angst vor der Angst.

15.07.2011 22:18 • #6


Christina
Zitat von Hosenscheisser:
Es ist immer so,umso mehr ich gegen meine Angst angehe,rausgehe und versuche die Panik auszuhalten,umso schlimmer wird sie.Das ist doch nicht normal?Normalerweise müsste meine Angst doch weniger werden?!
Kommt drauf an... - darauf, ob die Angstexpositionen richtig durchgeführt werden, und darauf, ob du wirklich hinter dem stehst, was du tust, oder ob dir irgendwelche Krankheitsgewinne im Weg stehen.

Zitat von Hosenscheisser:
Klinik ist so eine Sache,das wäre der reinste Horror für mich.Ich würde da durchdrehen vor lauter Angst!Einigermaßen angstfrei bin ich nur zu Hause,dort wäre ich ja durchgehend panisch.
Das ist nur eine Angstphantasie. Die Angst würde wahrscheinlich anfangs mal recht stark ansteigen, dann aber nachlassen. Und zur Unterstützung kann man zunächst auch Beruhigungsmittel nehmen.

Zitat von Hosenscheisser:
Kann man das Anti-Angsttraining nicht auch ohne Klinik und Medikamente schaffen?
Im Prinzip schon, aber wenn das, was man bisher gemacht hat, keinen Erfolg, sondern nur Verschlechterungen gebracht hat, ist es Zeit, etwas anders zu machen. Ohne Klinik und Medikamente war bis jetzt ja nicht der Bringer - trotz ambulanter Therapien und Sozialpädagogin. Wenn du deine Lage verändern willst, musst du irgendetwas anders machen als bisher. Theoretisch könnte dir ein guter Verhaltenstherapeut, der zu dir ins Haus kommt, vielleicht weiterhelfen. Praktisch wirst du so einen kaum finden. Und mit dem Besiegen der Angst wird es nicht getan sein. Du bist ja komplett aus jeglichem sozialen Leben raus, Ausbildung und Beruf sind vermutlich auch auf der Strecke geblieben. Da wäre eine Klinik am effizientesten und am effektivsten.

Liebe Grüße
Christina

16.07.2011 20:43 • #7


S
Hi, (spreche dich nicht mit deinem Nick an, das würde wie eine Beleidigung aussehen )

herzlich Willkommen hier in Forum. Wenn du dir die Mühe machst und hier durch die Foren ziehst, wirst du vieles von dir und deinen Ängsten wieder erkennen. Manche Tipps werden dir sicherlich auch helfen, deine Ängste zu verstehen und an ihnen zu arbeiten.

Was mir aber auffällt: Du hast dich deiner Angst völlig unterworfen! Du sollstes aber um erfolgreich etwas zu unternehmen, zunächst einmal die Angst annehmen und sich mit ihr arrangieren. Egal was auch immer du tust, deine Angst wird solange stärker sein, bis du sie mit all ihren Symptomen als ein Teil von Dir siehst.

Die Angst ist der Spiegel deiner Seele, sie will dir sagen: Kümmere dich um mich. Kümmere dich um deine Seele, finde heraus was die Seele von dir erwartet! Sorge für dich gut, indem du in dich hineinhörst was du JETZT tatsächlich brauchst, ob dieses oder jenes wirklich deine Überzeugung ist.

Als kleines Beispiel:
Tante Erna hat sich gerade per Telefon zum Kaffee eingeladen und wird in 20 Minuten bei dir ankommen!
Nun frage Dich ganz ehrlich und ganz bewusst...
Möchte ich das Tante Erna so spontan einfach kommt?
Fühle ich mich gut wenn Tante Erna mich zum 1000x einfach so überfährt?
Kann ich Tante Erna heute ertragen?
Wird sie mich heute wieder einfach für sich in Beschlag nehmen?
Geht es mir gut damit, das Tante Erna mir nie zuhört?
Geht es mir gut damit das Tante Erna immer dieses widerliche Parfüm in meiner Wohnung verteilt?
Wie kann ich mich in Zukunft vor solchen Überfällen schützen?

ODER:
Die Sozialtherapeutin hat schon wieder die lustige Idee mit dir um den Block zu laufen!
Deine Fragen könnten lauten:
Ist mein Vertrauen zu diesem Menschen groß genug um mich diesem Abenteuer hinzugeben?
Was möchte ich jetzt am liebsten tun?
Was könnte ich ihr sagen, wie sie mir am besten Helfen kann wenn ich drohe wieder den Weg nicht zu schaffen?
Möchte ich von ihr mit Worten beruhigt werden?
Möchte ich einfach nur festgehalten werden?
Möchte ich Mut zugesprochen haben?
Möchte ich Lob zugesprochen bekommen?


Du musst wie gesagt erst einmal die Angst als ein Teil von Dir annehmen, und dann mit kleinen Schritten anfangen am Leben teilzunehmen.
Kleine Schritte können z.B. sein:
Statt gleich einen Marsch um den Block zu machen, stelle dich erst einmal 2 Minuten vor die Türe...1-2-3 Tage lang, bis du spürst das es nicht mehr soooo schwer fällt, dann erhöhst du das stehen vor der Türe um sagen wir mal 3 Minuten! Aber immer nur was du die JETZT selber zutrauen könntest!

Als wir Kinder waren, haben uns die Eltern gestützt beim laufen lernen....HEUTE müssen wir uns das laufen lernen wieder alleine beibringen...Schritt für Schritt:

16.07.2011 21:20 • #8


P
Hallo.

Ich möchte mal aus eigener Erfahrung 'nen Rat geben.
Sehr viele Jahre habe ich unter schweren Depressionen gelitten
und hatte auch vor vier Jahren plötzlich Anfälle, bei denen ich mehrmals glaubte, nen Herzinfarkt zu bekommen (Herzrasen, Panik, Schüttelfrost, Schwindel), wochenlang war mir gruselig, ich fand keine Ruhe.
Nun ja, Ärzte konnten nichts feststellen, sagten, alles sei normal.

Irgendwann bekam ich die Adresse von einer spirituellen Frau in Berlin zugesteckt. Da solle ich mal hingehen.
Ich ging also hin und bekam dort Antworten, die mir wirklich weitergeholfen haben.
Ich habe kaum noch Depressionen und die körperlichen Symptome sind weg.

Ich versuche, es so wenig spirituell wie möglich wiederzugeben.
Sie sagte, dass jeder Gedanke, den wir denken, energetische Auswirkungen auf uns hat (kann man am eigenen Leib spüren), mehr noch aber unsere Emotionen (Wut, Sorgen, Angst, Hass, nicht verzeihen wollen, Trauer, nicht loslassen wollen, aber auch Liebe, Mitgefühl). All das wirkt sich auf unsere Gesundheit aus.

Deshalb sollten wir uns in die Lage versetzen, selbst zu bestimmen, was wir denken und ob wir an dem, was uns schadet, festhalten wollen oder es lieber loslassen, ob wir Verletzungen lieber verzeihen oder weiter darüber grollen wollen, ob wir uns der Angst hingeben oder lieber dem Gegenteil davon zuwenden, sie sagte, das sei geistige Liebe .
Und die könnten wir genauso leicht in uns entfachen wie die Angst, wir müssten es nur tun.

Du kennst sicher das Autogene Training, wobei den Gliedmaßen und dem Körper suggeriert wird, schwer zu werden, müde zu werden, bei Hypnose ist es ja ähnlich.

Die Frau erklärte weiter und erzählte von den Chakren, den Energiezentren des Körpers. Davon haben wir wohl mehr als zwölf, das Haupt-Chakra jedoch ist das Herz-Chakra. Es ist rein seelisch-geistig, also nicht-materiell und nicht identisch mit der Pumpe Herz. Es befindet sich in der Mitte des Brustbereichs. Dort erzeugen wir mit unseren Emotionen Energie, diese strahlen wir dann aus auf Körper und Umwelt. Darum heisst es ja z.B. auch Liebe kommt vom Herzen. Nun ist es ja bei den meisten Menschen so, dass sie sich dessen gar nicht bewusst sind und sich einfach blind irgendwelchen Emotionen hingeben, so wie sie gerade kommen.
Das muss aber nicht unbedingt sein.

Die Übung ist nun, sich gedanklich-meditativ auf das Herz-Chakra, den Mittelpunkt im Brustbereich, zu konzentrieren und sich ganz stark vorzustellen, wie es sich öffnet. Man kann es auch sich mit Reden suggerieren wie beim Autogenen Training, aber bildhaftes Vorstellen funktioniert noch besser.
Du spürst, wie es sich weitet. Du kannst es Dir auch als einen leuchtenden, strahlenden Lichtball oder Kristall vorstellen, der genau das abstrahlen soll, was Du ihm einprogrammierst.
Dann konzentrierst Du Dich so stark Du kannst auf die Emotion oder das, was Du empfinden möchtest (wahrscheinlich ist es Glück, Liebe).
Und sprichst vor Dich hin : Ich gehe in Resonanz mit....(was Du Dir wünschst).

Um Deine Angst nachhaltig loszuwerden jedoch ist es notwendig, sie durch Liebe zu ersetzen.
Konzentriere Dich also auf Dein Herz-Chakra, stell Dir darin darin das wunderschönste Licht in den schönsten Farben vor und sprich zu ihm : Ich gehe in Resonanz zur höchsten bedingungslosen Liebe. Es wird einfach passieren. Dann stell Dir vor, wie sich diese Liebe im Körper ausbreitet, am besten in Verbindung mit der Vorstellung vom farbigen Licht.

Und dann guck mal, ob sich Dein Zustand nicht ganz schnell rapide verbessert.

Übrigens hilft diese Methode bei mir auch bei körperlichen Schmerzen (Kopfschmerzen / Halsschmerzen etc.)
Die sind dann manchmal überraschend schnell wieder weg oder zumindest stark gelindert.

22.07.2011 18:07 • #9





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