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A
Guten Morgen zusammen,

öhhhm, also im mich vorstellen bin ich zwar so richtig mies, aber ich versuch mein Bestes.

Ich bin 38 Jahre alt, weiblich, lebe derzeit im Ruhrgebiet und schleppe meine Angststörung schon seit mitte zwanzig mit mir durchs Leben. Habe gerade eine Therapie zu Ende gebracht. Im Grunde die hilfreichste die ich je gemacht habe, viele Dinge die vorher vollkommen unmöglich schienen, vor allem Autofahren und neue Menschen treffen und kennenlernen, sind dadurch wieder möglich geworden oder in greifbare Nähe gerückt. Vor allem haben ich endlich die Gründe für meine Angst verstanden.

So weit so gut, trotzdem sitze ich hier und mir zittern die Finger noch von meiner letzten Panik heute Morgen. Wie es aussieht wird sie mich auch noch eine ganze Weile begleiten, denn es gibt eine einzige Situation, die mich noch immer fertig macht und die ich nicht in den Griff bekommen kann. Wenn ich vollkommen alleine bin und niemand Vertrautes erreichbar ist dann ....

Nun denn, ich hoffe hier Menschen zu treffen, die das Problem verstehen und mit denen man Erfahrungen austauschen kann. Sicher gibt es vieles, was ich noch lernen kann, um meinen unliebsamen Begleiter Angst irgendwann einmal los zu werden.

Ich wünsche euch allen einen schönen und entspannten Tag.

LG
Das Angsthörnchen

13.04.2016 09:30 • 16.04.2016 #1


15 Antworten ↓


Vergissmeinicht
Liebes Angsthörnchen,

dann begrüße ich Dich ganz lieb bei uns und wünsche Dir einen hilfreichen Austausch.

Es ist ne lange Zeit; war hast Du erst so spät eine Therapie in Erwägung gezogen? Und, was steckte bei Dir hinter der Angst, da Du ja dahinter gekommen scheinst?

13.04.2016 10:21 • #2


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Panik, wenn ich allein bin und niemand da ist - Erfahrungen

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Huhu und vielen Dank

Das war meine dritte Therapie, meine erste war vollkommen wirkungslos, weil ich mich weiterhin von den falschen Leuten haben beeinflussen lassen. Ich habe erst ein Jahr nach meiner ersten Panikattacke den Mut gefunden zu einem Psychiater zu gehen und da über mein Problem zu sprechen. Ich hatte bis dahin keine Ahnung was ich da habe und glaubte der einzige Mensch auf der Welt zu sein, der so eine Meise hat. Als ich mich dann endlich getraut habe wurde ich zur Familienschande erklärt, nicht, dass ich meinen Eltern jemals gut genug war, aber das war dann der Gipfel. Weiter unter deren Einfluss war also die erste Therapie vollkommen umsonst. Ich war damals einfach nicht in der Lage offen und ehrlich über die kranke Beziehung zu meinen Eltern zu sprechen.

Nach dem Tod meiner Mutter habe ich noch mal den Mut gefunden mich in Therapie zu begeben, es war eine Verhaltenstherapie, im Grunde ganz gut, zumal ich vieles darüber lernen konnte, was meine Angst eigentlich genau mit dem Körper macht und auch ein paar Formen den Umgangs mit der Angst im Notfall, nicht dass das immer klappt, aber hin und wieder scheint es zu wirken. Und nun, wieder ein paar Jahre später habe ich mich zu einer...ohhh wie hieß das noch mal...tiefenpsychologisches Irgendwas, sorry, mein Gedächtnis für Namen und Begriffe ist unter aller Kanone.

Jedenfalls bin ich da mit Hilfe meines Therapeuten dahinter gekommen, wie sehr meine Eltern Selbsthass, Selbstzweifel und Angst in meinem Leben gesäht haben. Und dass ich mich selbst genau so behandelt haben wie die beiden mich damals, wenn nicht noch schlimmer. Den Kontakt zu meinem Vater habe ich vollkommen abgebrochen. Ich habe nahezu gar kein Selbstvertrauen und mein Unterbewusstsein hat irgendwie das Stadium den hilflosen kleinen Kindes dass sich alleine gelassen fühlt noch nicht überwunden. Tja, und da sitz ich nun mit meinem mangelnden Urvertrauen, dem Selbstzweifeln und all dem Kram und wurschtel mich durchs Leben.

Söööö, ich hoffe ich habs einigermaßen verständlich hinbekommen, bin immer noch irre aufgeregt jetzt hier zu sein...ich werde sicher noch ausführlicher auf das eine oder andere eingehen, jetzt schaffe ich mich erst mal vor die Tür, ein bissi frische Luft schappen.

LG
Das Angsthörnchen

13.04.2016 10:46 • #3


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Willkommen hier im Forum. Ich finde Du bist schon viele wichtige Schritte gegangen wie der in die Therapie und den sich den Dingen zu stellen und nicht davor wegzulaufen. Auch hier seine Geschichte zu erzählen ist ja eine gewisse Überwindung und dazu schon mal großen Respekt. Meine Therapie hat mir auch sehr viel gebracht aber es gibt noch viele Punkte an denen ich arbeiten muss und dadurch wird es sicherlich besser. Ich drücke Dir dabei die Daumen und schöne grüße aus Düsseldorf.

13.04.2016 12:09 • #4


Vergissmeinicht
Hey Angsthörnchen,

nun, dann heißt es am Selbstvertrauen etc. arbeiten. Hast Du eine eigene Familie; gehst Du arbeiten; hast Du Freunde, die Dich auffangen?

13.04.2016 15:14 • #5


B
Hallo Angsthörnchen,

herzlich willkommen hier im Forum, und das Du hier das finden kannst was Du suchst. Das denke ich aber schon.

13.04.2016 17:50 • #6


Minkalinchen
Hallo Angsthörnchen,

von mir auch ein herzliches Willkommen, da bist du hier genau richtig, denke ich.

Ich habe auch schon 2 Therapien durch, bin gerade bei der 3.

LG
Minka

13.04.2016 19:17 • #7


A
Huhu und noch mal Danke an alle für die lieben Willkommensgrüße,

Ohhh Düsseldorf, meine Heimatstadt...grüß mir den Schlossturm und Heinemann

Ich bin glücklich verheiratet, derzeit Hausfrau worüber ich echt froh bin, das verschafft mir etwas Zeit meinen Kram wieder in Ordnung zu bringen und mich wieder auf die Beine zu bekommen. Und ja, es gibt wenige aber dafür ganz tolle Freunde die von meinem Problem wissen und mich unterstützen so gut sie können. Mein Mann versucht auch alles was er kann um zu helfen. Die Menschen um mich herum sind wirklich toll. Mit denen habe ich Glück und bin mehr als dankbar, dass es sie gibt. Nur kann man das Alleinesein eben auch nur alleine lernen, solange ich weiß mein Mann oder meine Freunde sind erreichbar, und sei es nur per Telefon ist meine Welt in Ordnung. Aber wehe mir wird bewusst, dass das gerade nicht so ist. Als würde jemand einen Schalter umknipsen, werde ich zu einem panisch zitternden Häufchen Elend dass nicht weiß was es machen soll vor lauter Angst. Da hilft auch keine Logik, kein Wissen darum dass es 'nur' Angst ist mich nicht umbringen wird, da hilft einfach nichts.

Tja du hast Recht Vergissmeinnicht, die elende Sache mit dem Selbstvertrauen. Etwas, dass mir einfach nicht so richtig gelingen will. Da sitzt noch viel zu viel von meinem Mutter in meinem Kopf und zieht mich immer wieder runter. Mein Therapeut hat gesagt, ich sollte meine Bewertungen egal worüber aber vor allem über mich selbst immer danach überprüfen, ob es wirklich meine Bewertung ist oder Mutters. Daran versuche ich mich zu halten, mit teils haarsträubenden Erkenntnissen. Ich hoffe, dass es Stück für Stück zum Ziel führt.

LG
Das Angsthörnchen

14.04.2016 10:56 • #8


L
Nach meiner Panikattacke und dem Bewusstwerden der Ängste war mein Selbstvertrauen in mich und meinen Körper (das er von jetzt auf gleich macht was ER will) auch ziemlich am Boden. Mir hat ein bischen Sport dabei viel geholfen, auch wenn die ersten Male eine gewisse Überwindung waren. Ich hab mit schwimmen angefangen und hab beim ersten Mal 25 Bahnen (sind nur 25 meter je) geschafft und war total am Ende. Mit der Zeit steigerte sich das sehr schnell und es war immer ein schöner Erfolg für mich wenn man mal mehr schaffte oder sein Pensum beibehielt. Das gab mir einiges an Selbstvertrauen wieder in mich und auch meinen Körper. Ausserdem bist Du nachher um einiges ausgeglichener und ich zumindest hab nach einer Stunde Sport gar nciht mehr die Lust und Kraft um mich über irgendwas aufzuregen oder mir wilde Gedanken zu machen. Die Angst ist dann wie weggeblasen wenn ich da mein Ding mache und nachher glücklich erschöpft rausgehe.
Nicht jeder muss schwimmen gehen (überfüllt mir mein Niederheid nicht - MEINS *G*) aber Sport/Bewegung ist gar nicht mal verkehrt. Für eine Stunde im Wald spazieren gehen oder joggen oder mit dem Fahrrad in die Natur...denke jeder findet da irgendwas...



Heinemann gibts immer noch und genauso lecker. Und ich glaube man kann den Preisen beim steigen zugucken...aber wäre das nicht so wärs nicht Heinemann. *G*

14.04.2016 11:50 • #9


A
Tja, bei den Preisen bekommt dann das Wort Hüftgold eben eine vollkommen neue Bedeutung

So ähnlich ging es mir auch nach der ersten Panikattacke, mein Selbstvertrauen in mich und meine Fähigkeiten ist seit jeher schon eher kläglich, aber da ging mir auch noch das Vertrauen in meinen Körper flöten. Also wenigstens der hatte bis dahin ja getan, was er sollte ohne dass ich mich damit befassen musste. Allerdings habe ich nachträglich betrachtet eine Menge Schindluder damit getrieben und nie auf die Signale des Körpers gehört. Müde, erschöpft, hungrig, ausgebrannt...das war was für andere Leute, ich hatte zu funktionieren, sonst wären wieder alle nur enttäuscht von mir.

Na ja Sport ist Mord, nech...ich bin da inzwischen eher faul veranlagt, versuche aber zumindest spazieren zu gehen oder hin und wieder mal ne Walkingrunde durch den Wald zu machen. Sicher ist das ganze noch ausbaufähig. Ich glaube ich bin ein waschechter Stubenhocker. Aber toll, dass du etwas gefunden hast, was zur Entspannung beiträgt, das ist großartig. Ich bin da ja noch etwas auf der Suche und habe eher nur kleine merkwürdige Beschäftigungen für mich gefunden.

LG
Das Angsthörnchen

14.04.2016 13:51 • #10


L
Hauptsache man macht irgendwas und sitzt nicht die ganze Zeit zu Hause und grübelt. Was sind den kleine merkwürdige Beschätftigungen? *neugierig bin*

14.04.2016 15:19 • #11


A
Oki, es darf ruhig gelacht werden, ich lache schließlich auch darüber.

Ich habe zum einen diese Malbücher für Erwachsene für mich entdeckt, erst dachte ich, bäh, schon wieder so ein komischer neuer Trend, aber inzwischen mag ich die richtig gern. Man malt ein bissi vor sich hin, gern begleitet von einem Hörbuch oder Musik und stellt irgendwann fest, dass der Kopf frei geworden ist. Wirklich eine nette kleine Sache.

LG
Das Angsthörnchen

15.04.2016 12:22 • #12


L
Finde ich gar nicht so merkwürdig...am Anfang sicher ungewohnt...gerade für Leute wie mich, die künstlerisch nicht sehr begabt sind aber soll angeblich sehr Stressbefreiend sein. Mittlerweile sehe ich immer mehr Werbung von solchen Malbüchern für Erwachsene. Einige machen das auch während der Arbeit. Kann mich noch daran errinnern das früher im Büro einige ihre ganzen Kalenderunterlagen bei telefonieren bekritzelt haben..auch so ein Anti-Strress-Ding denke ich mal.

In den Fortgeschrittenen Malbüchern gibt es dann mehr Farben.
In den Experten Malbüchern gibt es dann Anleitungen zum Bodypainting mit dem Freund. Je nach Partner kann oder sollte man da aber auch besser ein Hörbuch oder Musik bei hören *G*.

15.04.2016 19:43 • #13


BlueBeholder
Diese Malbücher reizen mich auch.
Hatte während meines Aufenthalts in der Tagesklinik eine Maltherapie. Am Anfang etwas befremdlich, da ich künstlerisch auch völlig talentfrei bin.
War aber positiv überrascht. Zum einen sehr entspannend und zum anderen war es interessant was die anderen in meinen Bildern gesehen haben. Zwei Bilder haben sogar Abnehmer gefunden. Also noch zusätzlich ein positiver Effekt.

15.04.2016 21:32 • #14


A
Künstlerisches Talent habe ich auch nicht, dafür gibt es ja diese Malbücher Ist meiner Meinung nach einen Versuch wert. Ich glaube man kann auch Vorlangen aus dem Internet ausdrucken, zum testen sozusagen.

Diese Muster beim Telefonieren sind auch toll, such mal bei Youtube nach 'doodle', da findet man ganz viele Anregungen für tolle Muster, geht auch ganz toll ohne Telefon.

Wow, dass zwei Bilder einen Abnehmer gefunden haben ist doch toll. Ich bin beeindruckt. Bestimmt sind die Bilder ganz großartig.

LG
Das Angsthörnchen

16.04.2016 20:11 • #15


BlueBeholder
Danke für den Tipp!

War ich auch stolz wie Bolle! Die Aussage der Bilder hat wohl überzeugend.

16.04.2016 23:11 • #16


A


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